Sende dein Licht
Von Jan Lange
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Jan Lange
Jan Lange ist evangelischer Pfarrer in Braunau am Inn (Oberösterreich)
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Buchvorschau
Sende dein Licht - Jan Lange
INHALT
Vorwort
Lätare, 22.03.2020 (Joh 12,2)
Montag, 23.03.2020 (Neh 9,6)
Dienstag, 24.03.2020 (Ps 43,3)
Mittwoch, 25.03.2020 (Ps 104,20)
Donnerstag, 26.03.2020 (Joh 5,8)
Freitag, 27.03.2020 (Lk 9,62)
Samstag, 28.03.2020 (Jos 1,5b)
Judika, 29.03.2020 (Gen 12,2)
Montag, 30.03.2020 (Ps 91,11)
Dienstag, 31.03.2020 (Ps 56,9)
Mittwoch, 01.04.2020 (Mt 25,40)
Donnerstag, 02.04.2020 (1. Kor 15,55)
Freitag, 03.04.2020 (Ps 31,4)
Samstag, 04.04.2020 (Gen 1,31)
Palmsonntag, 05.04.2020 (Mt 21,8-9)
Montag, 06.04.2020 (Ex 3,14)
Dienstag, 07.04.2020 (Joh 10,9)
Mittwoch, 08.04.2020 (Joh 14,6)
Gründonnerstag, 09.04.2020 (Joh 15,5)
Karfreitag, 10.04.2020 (Joh 10,11)
Karsamstag, 11.04.2020 (Joh 8,12)
Ostersonntag, 12.04.2020 (Joh 11,25)
Ostermontag, 13.04.2020 (Joh 6,35)
Dienstag, 14.04.2020 (Ich bin … )
Mittwoch, 15.04.2020 (Ps 36,10)
Donnerstag, 16.04.2020 (Ps 119,104)
Freitag, 17.04.2020 (Mt 5,14-15)
Samstag, 18.04.2020 (Mt 5,13)
Quasimodogeniti, 19.04.2020 (Mt 28,18-20)
Montag, 20.04.2020 (Ex 20,5-6)
Dienstag, 21.04.2020 (Ps 31,9)
Mittwoch, 22.04.2020 (1. Sam 16,7)
Donnerstag, 23.04.2020 (Ps 25,4)
Freitag, 24.04.2020 (Mt 5,3)
Samstag, 25.04.2020 (Ps 17,8a)
Misericordias Domini, 26.04.2020 (Ps 17,8b)
Montag, 27.04.2020 (Ps 28,7a)
Dienstag, 28.04.2020 (Ps 36,6)
Mittwoch, 29.04.2020 (Mk 10,15)
Donnerstag, 30.04.2020 (Ps 121,1)
Freitag, 01.05.2020 (Ex 20,8-11)
Samstag, 02.05.2020 (Ps 15,1)
Jubilate, 03.05.2020 (2. Kor 5,17)
Montag, 04.05.2020 (Jes 40,2)
Dienstag, 05.05.2020 (Ps 15,5b)
Mittwoch, 06.05.2020 (Jes 7,9b)
Donnerstag, 07.05.2020 (Ex 20,4-5a)
Freitag, 08.05.2020 (Jes 43,1)
Samstag, 09.05.2020 (Joh 17,20-21a)
Kantate, 10.05.2020 (Ps 98,1)
Montag, 11.05.2020 (Apg 5,29)
Dienstag, 12.05.2020 (Mt 16,19)
Mittwoch, 13.05.2020 (Ps 1,3)
Donnerstag, 14.05.2020 (Ps 23,1-3a)
Freitag, 15.05.2020 (Ps 23,3b-4)
Samstag, 16.05.2020 (Ps 23,5-6)
Rogate, 17.05.2020 (Lev 19,18)
Montag, 18.05.2020 (Ps 139,8-10)
Dienstag, 19.05.2020 (Ps 139,16)
Mittwoch, 20.05.2020 (Ps 139,23-24)
Himmelfahrt, 21.05.2020 (Ps 55,7-8)
Freitag, 22.05.2020 (1. Petr 2,5a)
Samstag, 23.05.2020 (Offb 21,1)
Exaudi, 24.05.2020 (Num 6,24-26)
Montag, 25.05.2020 (Ps 12,7)
Dienstag, 26.05.2020 (Hebr 4,12)
Mittwoch, 27.05.2020 (Ps 37,5)
Donnerstag, 28.05.2020 (Ps 62,2)
Freitag, 29.05.2020 (2. Tim 1,7)
Samstag, 30.05.2020 (Jes 40,1)
Pfingstsonntag, 31.05.2020 (1. Kor 3,16)
Pfingstmontag, 01.06.2020 (Abschluss)
Verzeichnis der Bibelstellen und Namen
Abbildungsverzeichnis
Vorwort
Anfang 2020 überschlugen sich die Ereignisse. Aus dem fernen China, aus einer bis dahin uns unbekannten 11-Millionen-Metropole namens Wuhan kam ein neuartiges Virus nach Europa. Anfangs waren sich alle sicher, dass das eine kleine, uninteressante Infektion ist, die bald wieder vorbei sein wird. Doch dann breitete sich das Corona-Virus aus, mehrere starben und die Krankenhäuser in Norditalien kamen an ihre Grenzen.
In Österreich wurde quasi von einem Tag auf den anderen das Leben heruntergefahren. Ab Mitte März gab es keinen Unterricht mehr, keine Gottesdienste, die Läden schlossen (bis auf Supermärkte, Tankstellen, Banken und Post). Viele der von uns geplanten Veranstaltungen und besonderen Gottesdienste in der Pfarrgemeinde mussten abgesagt werden. Krankenhäuser und Seniorenheime durften nicht mehr besucht werden. Abstandhalten wurde zum Schlagwort und es galt nun als höflich, die Hand nicht zu geben.
So begann ich von zuhause aus meine „Schäfchen" anzurufen, blieb per E-Mail oder WhatsApp in Kontakt. Ein Rundbrief mit einer Vorlage für eine Hausandacht folgte. Noch während des Eintütens kam mir die Idee, einen täglichen Abendgruß per WhatsApp zu versenden. Mein Kollege Tom Stark aus Ried / Schärding versandte bereits täglich ein kurzes Morgengebet.
Ich lernte von ihm, wie man einen WhatsApp-Broadcast einrichtet. Ich setzte mich hin und plante die nächsten Tage, wann ich welche Bibelstelle betrachten möchte und begann die Gedanken aufzuschreiben. Am jeweiligen Tag nahm ich den Abendsegen am frühen Nachmittag mit der Diktiergeräte-App meines Handys auf. Da diese die Sprachnachricht aber im „m4a"-Format speichert (was auch immer das sein mag), brauchte ich noch eine weitere App, die dies ins allgemein abspielbare mp3-Format konvertierte.
Kurz vor 18.00 Uhr schließlich versendete ich den Abendsegen im eigenen Broadcast und noch in einigen meiner WhatsApp-Gruppen – wie z.B. den Konfirmanden und ihren Eltern, dem Chor und einigen mehr. Regelmäßige Gottesdienstteilnehmer ohne WhatsApp bekamen die Segen wöchentlich als kleines Heft zugeschickt.
(Ps 121,1 „ich hebe meine Augen auf zu den Bergen").
Viele haben die Segen gemeinsam mit anderen gehört und/oder weitergeschickt. So dürften die Abendsegen jeweils mindestens 500 Menschen täglich erreicht haben. Aufgrund einiger Nachfragen habe ich nun dieses Buch zusammengestellt.
Für dieses Buch habe ich einige der Abendsegen etwas überarbeitet oder mit passenden Bildern ergänzt. Die Herkunft, bzw. kurze Beschreibungen, stehen jeweils dabei. Danke an dieser Stelle an alle, die mir ihre Fotos zur Verfügung gestellt haben! Und besonderen Dank an alle, die dieses Manuskript durchgesehen haben und hoffentlich alle Tippfuhler entdeckt haben!
Alle Abendsegen endeten mit diesem kleinen Segensgebet:
Ich wünsche uns eine gesegnete
und geruhsame Nacht –
und bitte bleibt gesund!
Der Segen des Vaters
sei über uns wie ein schützendes Dach,
die Liebe Jesu Christi
erhalte unsere Gemeinschaft
und die Kraft des Heiligen Geistes
gebe uns Mut zum Leben.
Amen.
Das wünsche ich auch Euch, liebe Leserinnen und Leser!
Viele Grüße
Ihr / Euer Jan Lange
Lätare, 22.03.2020 (Joh 12,2)
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt,
bleibt es allein; wenn es aber erstirbt,
bringt es viel Frucht.
Johannesevangelium 12,2
Wochenspruch für den Sonntag Lätare
In diesen Tagen sind viele von uns allein. Abgeschieden von der Welt. Wir sollen unsere Wohnungen möglichst nicht verlassen.
Im Fernsehen begegnen uns Bilder von hunderten Menschen, die täglich in italienischen Spitälern allein sterben.
Vor diesem Hintergrund verstört der Wochenspruch. Er klingt geradezu zynisch, zumindest aber heute deplatziert. Doch Jesus spricht hier von sich selbst. Er wird sterben – für uns. Aber er wird auch wieder auferstehen – ebenfalls für uns.
Wenn wir jetzt in dieser Zeit der Coronakrise Einsamkeit, Ängste, Leid und Tod erfahren, so will uns dieses Jesus-Wort Mut machen und Hoffnung wecken: Ja, das Virus wird uns noch eine Weile beschäftigen, aber letztendlich will Gott das Leben und steht uns bei – heute und jeden Tag.
Montag, 23.03.2020 (Neh 9,6)
HERR, du bist's allein,
du hast gemacht den Himmel und aller Himmel Himmel
mit ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was darauf ist,
die Meere und alles, was darinnen ist.
Nehemia 9,6 – Tageslosung für 23.03.2020
Die Versuchung liegt nahe, Gott die Schuld zu geben. Also: „Gott hat doch alles geschaffen – also auch das Virus!" Doch so ist es natürlich nicht gemeint.
Diese Worte sprechen die Israeliten nach der Rückkehr aus dem „Babylonischen Exil". Sie stehen da in Sack und Asche. Sie bekennen die kollektiven Verfehlungen – die eigenen ebenso wie die ihrer Vorfahren. Voller Ehrfurcht sehen sie auf Gott und seine Werke.
Künftig wollen sie sich nicht mehr über Gott und die Welt erheben, sondern begeben sich unter Gottes Führung. Sie wollen ihr Leben von nun an anders gestalten.
Auch wir stellen uns immer wieder über Gott und die Natur. Wir regieren nicht die Schöpfung, sondern beuten sie aus.
Wenn wir dazu angehalten sind, daheim zu bleiben, so finden wir vielleicht auch die Zeit, darüber nachzudenken, wie wir leben; wie wir miteinander leben und wie wir mit der Schöpfung umgehen. Vielleicht entdecken wir dabei Verbesserungsmöglichkeiten.
Gott hat alles geschaffen – auch uns! Gehen wir also gut damit und miteinander um.
Denn von all dem leben wir.
Das „Babylonische Exil"
Dies war eine einschneidende Epoche in der jüdischen Geschichte: Im Jahr 597 v. Chr. hatten die Babylonier Juda mit dessen Hauptstadt Jerusalem erobert, den Tempel zerstört und die Oberschicht deportiert. Das Exil (oder auch „Babylonische Gefangenschaft" genannt) endetet mit der Eroberung Babyloniens durch den Perserkönig Kyrus II. 539 v. Chr.
Normalerweise hatten unterlegene Völker fortan die Götter der Sieger verehrt. Die Judäer aber begannen einen Monotheismus und sahen im Sieg der Babylonier ein Werkzeug Gottes zur Bestrafung seines Volkes wegen dessen Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten.
Im Exil und in der Zeit danach entstanden die meisten Bücher des Alten Testaments bzw. deren Überarbeitungen. Damit wurden aus den Judäern die Juden.