Schräger Tanz ums Testament: Biografie einer inszenierten Ungerechtigkeit
Von Michael Grote
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Über dieses E-Book
Doch das Testament der alten Dame weckt Begehrlichkeiten bei einer anderen Nachbarin, welche nun die Erblasserin bearbeitet. Dabei greift sie zu Intrigen und falschen Einflüsterungen bis hin zu täglicher Gehirnwäsche. Irgendwann ist der langjährige Freund und Helfer der Familie durch die Hinterlist der Nachbarin zum bösen Buben mutiert, ohne jemals eine Gelegenheit zur Gegenrede bekommen zu haben.
Endgültig einen Drive ins Dunkle bekommt das Erbschaftsgerangel, als eine entfernte Bekannte der Erblasserin auftaucht und sich einmischt. Durch die gebündelte Habgier des Damen Duos, das nun die 90 jährige regelrecht in die Zange nimmt, eskaliert der schräge Tanz ums Testament zum radikalen Nachbarschaftskrieg.
Michael Grote
Michael Grote schreibt seit Jahren Kurzgeschichten. Am liebsten Schmunzel-Stories über Familie, Freunde und Kollegen. Nie hätte er sich träumen lassen, eines Tages selber zur Hauptperson zu werden. Allerdings in einem Longtime-Drama, noch dazu in einer tragischen Rolle.
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Buchvorschau
Schräger Tanz ums Testament - Michael Grote
Schräger Tanz ums Testament
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Schräger Tanz ums Testament
Impressum
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Wer diese schier unglaubliche Story, aufgezeichnet von Michael Grote, anderweitig veröffentlichen oder verarbeiten will, wendet sich an SeeWo Textproduction Hamburg.
E-Mail-Kontakt: seewo@online.de
Schräger Tanz ums Testament
Irgendwann und irgendwo am Rande einer norddeutschen Großstadt: Soeben war ich privat voll gegen die Wand gefahren. Meine Frau hatte mir eröffnet, dass sie seit drei Monaten einen Geliebten hat und die Scheidung will. Weil es in unserer Ehe schon länger kriselte und ich sehr wohl wusste, dass Ehen von Schichtdienstlern selten bis zur Silberhochzeit halten – sozusagen Berufsrisiko –, hätte mich das eigentlich nicht so sehr aus der Fassung bringen sollen. Eigentlich. Aber ich war absolut ahnungslos, und in dieser Situation traf es mich wie eine Panzerfaust mitten aus heiterem Himmel. Dementsprechend war ich völlig durch den Wind.
Meine erste Reaktion, nachdem ich die emotionalen Einschläge in Hirn und Herz einigermaßen verdaut hatte, galt natürlich meiner Zukunft: ... aber ich bleibe hier wohnen
, bat ich mir trotzig aus. Meine Frau willigte ein. Doch je länger sich die Scheidungsprozedur hinzog, umso mehr musste ich mir eingestehen, dass es mir finanziell unmöglich war, Haus und Grundstück zu halten. Hierdurch baute sich ein Riesenproblem vor mir auf: Es hätte mir nichts genützt, wenn mir jemand eine Wohnung mit fünf Zimmern angeboten hätte. Ich brauchte ein größeres Grundstück, um meine Pflanzensammlung unterzubringen, präziser gesagt, etwa 5.000 Töpfe, in denen eine kleine Armee aus dickblättrigen, immergrünen Pflanzen zuhause war.
Damals war ich schon länger aktives Mitglied in einer Gruppe für Pflanzenfreunde, wodurch einige Freundschaften entstanden waren, unter anderem mit einem älteren Ehepaar (im Weiteren Martha und Karl Faller genannt). Beide hatten ebenfalls ein Faible für Steingartenpflanzen, und solch ein Hobby verbindet.
Als die Fallers erfuhren, dass ich scheidungsbedingt auf der Suche nach einem neuen Domizil war, machten sie mich auf ein Erbgrundstück aufmerksam. Direkt in ihrer Straße, nur drei Häuser weiter. Es war schon seit mehreren Jahren unbewohnt und entsprach mit einer Größe von etwa 1.000 Quadratmetern voll und ganz meinen Vorstellungen – und noch dazu: bezahlbar. Ich war begeistert von der Idee!
Die beiden setzten sich bei der Besitzerin derart vehement für mich ein, dass es kurz darauf zum Kauf des Hauses und der Übernahme des Erbbauvertrages kam. Ich jubilierte innerlich über diesen Glücksgriff! Und in der Tat, je länger ich dort wohnte, umso wohler fühlte ich mich. Auch meine Pflanzen hatten ein neues Quartier bekommen, das nichts zu wünschen übrig ließ.
Mit jedem Schritt in meine neue Normalität als Ehe-Schiffbrüchiger wuchs meine Dankbarkeit gegenüber Martha und Karl. So war es für mich denn auch ganz natürlich, dass ich ihnen half, wenn Not am Mann war. Und das war nicht selten der Fall, denn die beiden, sowieso von der Statur her nicht sonderlich robust, zudem aufgrund ihres Alters etwas gebrechlich, hatten Schwierigkeiten bei körperlichen Arbeiten. Besonders mit dem Tragen von Lasten haperte es. So hatte