Programmieren lernen mit Computerspielen: In Visual Basic 5.0 / 6.0
Von Holger Junghardt
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Über dieses E-Book
Zunächst erfahren Sie einige Grundlagen des Programmierens, bevor wir uns Schritt für Schritt an die Erstellung unseres Spieles machen.
Sie lernen etwas über Oberflächengestaltung, Spielsteuerung und Dateiverarbeitung. Auch die Themen Sound und Grafik werden kurz angeschnitten.
Am Ende werden Sie ein selbst programmiertes Spiel in Händen halten, das Sie auch verstanden haben werden.
Ausgehend von diesen Erfahrungen können Sie weitere eigene Spiele erstellen. Dazu erhalten Sie noch einige Tipps zur Programmierung weiterer ausgesuchter Spiele.
Eine kurze Übersicht im Anhang rundet diese kleine Einführung ab.
Viel Spaß am Gerät!
Holger Junghardt
Holger Junghardt kam schon im vergangenen Jahrhundert in Berührung mit dem Buddhismus. Seine Erfahrungen sammelte er in Meditationen, Dharma-Vorträgen, Retreats sowie durch Achtsamkeit im Alltag Holger Junghardt came into contact with Buddhism already in the last century. He gained his experience in meditations, Dharma lectures, retreats and through mindfulness in everyday life.
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Buchvorschau
Programmieren lernen mit Computerspielen - Holger Junghardt
Junghardt
1. Einführung
1.1 Voraussetzungen
Für dieses Buch benötigen Sie keine Vorkenntnisse in Programmierung. Lediglich Erfahrung im Umgang mit Windows sollten Sie haben.
An Hardwareausstattung sollten Sie mindestens einen Rechner mit einem Pentium-Prozessor besitzen. Softwareseitig sollte auf diesem ein 32-bit-Windows, also mindestens Windows 95, laufen. Außerdem benötigen Sie ein Programmiertool. In diesem Buch arbeite ich mit Microsoft Visual Basic in der Version 5.0. Die aktuelle Version 6.0 funktioniert ebenfalls, bei der neuen Sprachgeneration .net sind allerdings einige Besonderheiten zu beachten, auf die ich aber nicht eingehen werde.
Sollten Sie Visual Basic noch nicht besitzen, so reicht es vollkommen, wenn Sie sich die preisgünstige Standardversion besorgen, da wir keine Zusatzsteuerelemente für z.B. Datenbankzugriff benötigen.
Einige der Quelltexte des Buches erhalten Sie im Internet auf meiner Homepage www.junghardt.info unter der Rubrik BÜCHER. Versuchen Sie aber dennoch alle Beispiele selber nachzuvollziehen, denn beim Programmieren gilt das Prinzip „learning by doing". Vieles, was sich theoretisch kniffelig anhört, wird plötzlich ganz einfach, wenn man es selber einmal gemacht hat.
Quelltexte sind im Buch kursiv dargestellt. Sie können genauso eingegeben werden, wie sie erscheinen.
1.2 Programmiersprache BASIC
Die Programmiersprache BASIC hat eine lange Tradition. 1964 wurde sie von Kemeny und Kurtz als Lehrsprache als eine Weiterentwicklung von Fortran und Algol entwickelt. Diese Sprachen orientierten sich stark an der Mathematik und waren daher schwer zu erlernen. BASIC sollte dagegen eine leicht erlernbare Sprache werden, die für alle Zwecke eingesetzt werden konnte. Dies ergibt sich schon aus ihrem Namen, der ein Akronym ist: Beginnner’s All-purpose Symbolic Instruction Code.
Später wurde diese Sprache auf allen gängigen Heimcomputern, z.T. fest im Speicher, implementiert. Prominentestes Beispiel ist wohl der im Jahre 1982 erschienene Commodore C64. Hier musste nur der Rechner eingeschaltet werden und es konnte sofort programmiert werden. Ein typisches Beispiel für ein damaliges BASIC-Programm könnte so ausgesehen haben:
1.Print ″Hallo Welt!"
20 END
Dieses Programm gibt lediglich die Worte „Hallo Welt! auf dem Bildschirm aus. Zeilennummern waren damals erforderlich, um im Programm zu springen. Dies wird heute durch andere Programmiertechniken realisiert, auf die wir eingehen werden. Sprünge sind heute als „Spaghetticode
verpönt, da diese schnell unübersichtlich werden.
1.3 Visual Basic
Als Lehrsprache hatte BASIC Mitte der 1980er seinen Platz an Sprachen wie Pascal abgegeben. Sie wurde nicht mehr Ernst genommen und galt als Spielzeugsprache für Homecomputer-Kids.
Ernst zunehmende Anwendungen wurden nur in C/C++ programmiert. Das Hauptproblem von BASIC war nicht etwa, dass sie zu wenig Möglichkeiten bot, sondern dass sie einfach zu langsam war. BASIC war bis dato eine Interpretersprache, was bedeutet, dass das Programm erst vom Computer übersetzt wird, wenn es läuft. Dies kostet viel Zeit. Denken Sie an Simultanübersetzer. Niemals wird ein Text so flüssig gesprochen werden können, als wenn dieser schon vorher übersetzt werden konnte.
Sprachen wie C/C++ sind Compiler-Sprachen und bieten genau diese Möglichkeit. Bevor das Programm läuft, wird es in eine für den Computer verständliche Sprache übersetzt.
1991 stellte Microsoft seinen Basic-Compiler „Visual Basic" vor. Visual Basic, kurz VB, hatte außer der Ähnlichkeit der Sprachelemente nicht mehr viel mit der Originalsprache BASIC gemeinsam. Neben der Geschwindigkeitsverbesserung durch Kompilierung unterstützte es insbesondere das ereignisorientierte Programmieren, auf dem im Grunde alle Windowsprogramme basieren. Näheres dazu später. Seit 1997 gibt es mit der Version 5.0 eine eigenständige Entwicklungsumgebung, die nur noch auf 32-bit-Betriebssysteme zugeschnitten ist.
2. Erste Programmierschritte
2.1 Das erste Programm
Starten Sie Visual Basic. Zunächst erscheint eine Abfrage, welche Art von Projekt erstellt werden soll. Wählen Sie unter der Rubrik „Neu den Typ „Standard-EXE
. Dies bedeutet, dass Sie Ihr Programm später kompilieren und dieses ohne die Visual-Basic-Entwicklungsumgebung laufen lassen können.
Es hat sich nun eine Anwendung mit einigen Unterfenstern geöffnet. Dies ist die oben erwähnte VB-Entwicklungsumgebung.
Oben sehen Sie die gewohnte Menüleiste und darunter einige Icons mit Symbolen. Wenn Sie dem Rand im Uhrzeigersinn folgen, kommen Sie zu einem Fenster „Projekt. Zur Zeit ist nur das „Project1
aktiv, das aus einem Formular, dem „Form1", besteht.
Darunter befindet sich das Eigenschaftenfenster. Im Moment werden die Eigenschaften für das Formular „Form1 angezeigt. Sie können gerne probeweise einige Eigenschaften verändern. Wählen Sie z.B. unter „Appearance
die Ansicht „2D" aus und sehen Sie die Veränderungen an dem in der Mitte dargestellten Formular.
Unten befindet sich das Direktfenster. Hier könnten probeweise einige Ausgaben zu Testzwecken gemacht werden.
Am linken Rand sehen Sie die „Werkzeugsammlung". Wir werden