Mülleimer sind auch nur Menschen!: Kurzgeschichten für die Seele zum Lachen und Nachdenken
Von Cornelia Küttner
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Über dieses E-Book
Und wer weiß schon, was einen am Ende des Tunnels erwartet? Oder erfahren Sie, was die kleine Ida so alles anstellt, um ihre Omi frühmorgens zum Aufstehen zu bewegen.
Überraschende Stolpersteine können den einen zu Fall bringen, den anderen aber im richtigen Moment wecken.
Geschichten über Beziehungen - für immer verlorene und wiedergefundene. Verschiedene Blickwinkel, aber doch stets mit tiefsinnigem Gefühl.
Dieses Kurzgeschichtenbuch werden Sie ganz sicher nicht wieder aus der Hand legen, bevor Sie es nicht zu Ende gelesen haben.
Ähnlich wie Mülleimer sind auch nur Menschen!
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Buchvorschau
Mülleimer sind auch nur Menschen! - Cornelia Küttner
Vorwort
Diese Kurzgeschichten habe ich geschrieben, um mich selbst mit meiner Phantasie und meinem ganz persönlichen Schreibstil auszuprobieren. Ich habe dabei ganz verschiedene Blickwinkel gewählt und unterschiedliche Stimmungen eingefangen.
Besonders bedanken möchte ich mich bei Jessica, die jede Geschichte akribisch durchgelesen, gnadenlos alle Unstimmigkeiten angestrichen und mich von Zeit zu Zeit angetrieben hat, wieder neue Kurzgeschichten zu schreiben – sonst wären es deutlich weniger geblieben. Jessi habe ich die Geschichte „Am Ende des Tunnels" gewidmet.
Natürlich danke ich auch meinem lieben Mann von ganzem Herzen. Oft bekam er Geschichten zu lesen, die erst zur Hälfte fertig waren und musste sich dann gedulden, wie das Ganze letztendlich ausgeht. Ein großes Dankeschön auch für die Internet-Recherchen im Vorfeld des Drucks – dazu hatte ich weder Lust noch Geduld. Meinem Mann widme ich die Geschichte „Soljanka in Sljudjanka"
Und nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen, Lachen, Traurig sein und Nachdenken.
Inhalt
Die beste Bratwurst der Welt
Reise in die Vergangenheit
Bittersüße Sinfonie
Soljanka in Sljudjanka
Eines Tages am Bahnhof
Fortgehen
Ida
Am Ende des Tunnels
Die beste Bratwurst der Welt
„Boah! Schon wieder Grießbrei!", meckerte Fritz.
„Kannst du nicht auch mal was anderes kochen … etwas, was schmeckt? Die Mutter stand auf, stieß ihren Stuhl krachend zur Seite und fauchte Fritz boshaft funkelnd an: „Kannst ja ausziehen, wenn’s dir hier nicht passt! Und deine faule Schwester nimmst du am besten auch gleich mit!
. Martha erschrak. So wütend hatte sie ihre Mutter noch nie erlebt. Wie konnte ihr Bruder auch so pampig zu ihr sein. Dabei wusste er doch genau, dass sie, seit sich der Vater aus dem Staub gemacht hatte, nur mit dem Nötigsten auskommen mussten. Fritz knallte den Löffel auf den Tisch, sprang auf und rief:
„Martha! Komm! Hier bleiben wir keine Sekunde länger." Verschüchtert stand Martha auf, denn sie wollte es sich auf keinen Fall mit ihrem Bruder verderben, war er doch ihr einziger Beschützer, vor allem dann, wenn die Mutter, wie heute, besoffen war. Während Fritz schon einige Sachen in einen Rucksack gestopft hatte, blickte Martha noch kurz in das verquollene Gesicht ihrer Mutter. Aber es war nichts als Gleichgültigkeit daraus zu lesen. Dann fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss.
Als sie auf der Straße standen, atmete Fritz tief durch. Was nun? „Lass uns rüber in den Wald gehen., beschloss Fritz. „Ich will nicht, dass uns die Alte am Ende noch findet, später, wenn es ihr wieder leidtut.
„Aber es ist doch schon finster!, wimmerte Martha. Fritz ließ sie einfach stehen. Er war mit seinen Gedanken längst woanders. Ja, mit seinen 13 Jahren war er viel mutiger und selbstbewusster als sie es jemals sein würde. Martha resignierte. „Warte!
, schluchzte sie und stürzte ihrem Bruder nach. Sie gerieten immer tiefer in den Wald und das Buschwerk stach und pikste unerträglich.
„Lass uns umkehren!, jammerte Marta. „Ich friere!
Doch Fritz stapfte gnadenlos weiter. Wie lange waren sie wohl schon unterwegs? „Hoffentlich legt sich Fritzis Wut bald wieder.", bangte Martha.
Plötzlich sahen sie ganz in der Nähe ein Licht. Und es wehte ein verführerischer Duft nach Bratwurst herüber. Oder … nein … gegrillte Steak. Bestimmt fanden sie ganz in der Nähe eine Gastwirtschaft.
Und mit ein bisschen Glück würde man ihnen vielleicht ein Nachquartier gewähren. Vielleicht könnten sie auch ein Steak stibitzen, wenn keiner hinsah. Fritz wollte nicht weiter vor sich hin sinnieren, sondern stürzte plötzlich los. Martha kam nicht so schnell hinterher, vor allem weil ihr die Äste und Zweige ins Gesicht peitschten, die Fritz achtlos beiseitestieß. Plötzlich hörte sie einen Schrei und einen dumpfen Aufprall. „Fritz?, „Fritz! Ist dir was passiert?
, rief Martha erschrocken. Sie hörte ihren Bruder plötzlich fluchen. „Gott sei Dank!", Martha schickte ein Stoßgebet gen Himmel. Vorsichtig tastete sie sich weiter vorwärts und stoppte gerade noch rechtzeitig vor einem Abgrund. Im Licht des Mondes erblickte sie ihren Bruder. Er war in ein tiefes Loch gefallen und versuchte nun, sich aus einem Geflecht von Seilen und Fangeisen herauszuwinden. Eine Falle. Neben ihm starrten sie die leblosen Augen eines Rehs an. Der Kadaver roch bereits stark verwest. Panik stieg in Martha auf. Wie sollte sie ihren Bruder bloß befreien? Ein Knacken riss sie aus ihren Gedanken. Gleichzeitig hörte sie ihren Bruder aus der Tiefe ihren Namen rufen. Schwang da so etwas wie Angst in seiner Stimme? Aber nein, Fritz hatte nie Angst, komme was wolle. Martha wandte ihren Kopf zur Seite, um zu schauen, woher das Knacken gekommen war. Sie erschrak. Keine 3 Meter neben ihr glühten sie 6 Augenpaare an.
Wölfe. Die Angst schnürte Martha den Hals zu. Sie zitterte am ganzen Leibe. Kurz überlegte sie, ob sie zu ihrem Bruder hinabspringen sollte. Aber wer weiß, wann wieder jemand nach der Falle schauen würde. Bis dahin wären sie längst verhungert und verdurstet. Und wenn sie