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Intelligente Städte, Intelligente Mobilität: Die Transformation Unserer Lebens- Und Arbeitswelt
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Intelligente Städte, Intelligente Mobilität: Die Transformation Unserer Lebens- Und Arbeitswelt
eBook200 Seiten2 Stunden

Intelligente Städte, Intelligente Mobilität: Die Transformation Unserer Lebens- Und Arbeitswelt

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Über dieses E-Book

Lukas Neckermann beleuchtet die Transformation unserer Industrien, Städte und Lebenswelten infolge der Mobilitätsrevolution.
Nach „The Mobility Revolution“ und „Corporate Mobility Breakthrough 2020“ (deutscher Titel: „Unternehmen in der Mobilitätsrevolution“) ist dies das dritte Buch von Lukas Neckermann zum Thema Mobilität und Transformation.
„Intelligente Städte, intelligente Mobilität“ ist ein Buch für Unternehmer und Unternehmen, für Städteplaner und -genießer, für Mobilitätsexperten und -nutzer. Anhand vieler Interviews bietet dieses Buch einen Einblick in die Zukunft unseres urbanen Lebens. Es stellt den Menschen und nicht die Technologie in den Vordergrund.
Politik, Wirtschaft und Technologie befassen sich aktuell gerne mit dem Paradigmenwechsel zu Mobilität und den Konsequenzen daraus. Dieses Buch beschreibt vor allem den Wandel der Gesellschaft – hin zu einer Vorliebe für Städte mit hoher Lebensqualität und Charakter sowie die sich ändernde Arbeitswelt, die sich daraus ergibt.
„Lukas Neckermann ist hochenthusiastisch bezüglich der neuen Möglichkeiten, die Technologien uns eröffnen. Dennoch lässt er sich in seiner Überzeugung nicht von den Top-down-Lösungen von Experten ablenken. Er plädiert für einen menschenorientierten Wandel hin zu einer neuen Zukunft. Ein wunderbar lesbares Buch mit zahlreichen Informationen zu den Herausforderungen und Chancen, die intelligente Städte mit sich bringen werden.“
– Richard Straub, Präsident der Peter Drucker Society Europa
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum28. Sept. 2017
ISBN9781788030922
Intelligente Städte, Intelligente Mobilität: Die Transformation Unserer Lebens- Und Arbeitswelt
Autor

Lukas Neckermann

Lukas Neckermann is a strategic advisor, entrepreneur, ex-insurance company director, and – most importantly – a car guy. With his ears close to the ground, his eyes focused on the future, and a sharp mind and pen, Lukas keenly analyzes developments in the automotive industry for a wider impact on the world.

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    Buchvorschau

    Intelligente Städte, Intelligente Mobilität - Lukas Neckermann

    2017

    Kapitel 1:

    Was ist „intelligent"?

    „Intelligent ist, was den Menschen in der Stadt am besten dient."

    Clerkenwell, London, 1899. Eine Gruppe viktorianischer Herren mit Zylinderhüten posiert stolz um eine Straßenlaterne für ein Foto. Das Ziel ihrer Begierde ist die neueste „Erfrischungslaterne", die von der Pluto Hot Water Syndicate Ltd. aufgestellt wurde. Diese spendet nicht nur Licht, sondern auch Tee, Kaffee, Kakao oder ein Viertel Liter kochendes Wasser. Die Londoner Pall Mall Gazette berichtete, dass eine weitere Pluto-Laterne am Leicester Platz aus einer Vertiefung im Sockel der Lampe heißen Kaffee, Kakao und Rinderbrühe im Wert eines halben Pennys ausgibt, während Raucher für einen Penny vier Zigaretten erhalten können.¹

    Die Nachricht dieser Automatenlaternen füllte die Klatschseiten der Zeitungen in ganz Großbritannien. Das Sunderland Daily Echo und die Shipping Gazette berichteten im Jahre 1898: „Die Pluto-Laterne am Leicester Platz zieht Menschenmengen an, besonders nach Einbruch der Dunkelheit. [...] Am Freitag waren die Laternenbestände ausverkauft und mussten aufgefüllt werden, während die ungeduldige Menge nach ‚mehr‘ rief."²

    Trotz seines offensichtlichen Erfolges musste das Unternehmen jedoch nur 14 Monate nach Installation der Clerkenwell-Pluto-Laterne Insolvenz anmelden. Es war eine Idee, die ihrer Zeit weit voraus war. Für über ein Jahrhundert wurden Straßenlaternen dann wieder allein dafür genutzt, Straßen zu beleuchten. Im frühen 21. Jahrhundert jedoch kehrte der Geist der Pluto-Laternen zurück. Stadtinfrastruktur und Stadtmobiliar wurden erneut multifunktional, vielseitig einsetzbar und miteinander verbunden. Und dafür fanden wir ein neues Wort: smart. Wir haben einmal mehr entdeckt, dass Laternen mehr können, als nur Licht zu spenden, Bürgersteige für mehr als nur zum Spazierengehen genutzt werden können und Städte viel mehr als nur ein Ort zum Leben und Arbeiten sein können. Sie konnten intelligent sein.

    Pluto Hot Water Lamp, Februar 1899

    Quelle: Islington Local History Center

    Die unscheinbare Laterne ist also „nicht so bescheiden, wie die BBC bemerkt: „Nicht dass Lampen nun heller und energieeffizienter werden, da sie auf LEDs umgerüstet sind, sie helfen auch zunehmend, Verbrechen zu bekämpfen, sicheres Radfahren zu fördern und sogar Schildkröten zu schützen. Abgesehen vom objektiven Wert des Schildkrötenschutzes in Innenstädten, kommen wir zur gleichen Schlussfolgerung wie der Artikel: Straßenlaternen gehören zu den Geräten, die „die Augen und Ohren der intelligenten Städte werden."³ San Diego benutzt Kameras, die in Straßenlaternen eingebaut sind, um den Fußgängerverkehr zu überwachen und Autos während der Stoßzeiten umzuleiten. So können Fußgängerunfälle reduziert und Staus verringert werden. Die Stadt Chicago arbeitet an einem infrastrukturellen Internet der Dinge (das „Internet of Things" – oder kurz: IoT) – einem stadtweiten Netz von 500 Laternen mit eingebauten Sensoren, die die Luftqualität überwachen. In ganz Europa nutzt das Berliner Unternehmen Ubitricity Straßenlaternen für die Aufladung von Elektrofahrzeugen.

    Der Begriff „Smart Cities" ist seit einigen Jahren in Mode – insbesondere in Verbindung mit einer Reihe von Stadtprojekten, darunter Masdar City. Foster + Partners entwarf dieses autofreie Bauprojekt in Abu Dhabi, welches als weltweit erste kohlenstofffreie Stadt geplant war und 50.000 Menschen beherbergen sollte. Zehn Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 2006 waren weniger als fünf Prozent des ursprünglichen Plans umgesetzt. Die Stadt Masdar beherbergt heute nur noch 300 Menschen und hat ihre Ökoabsichten aufgegeben.The Guardian nannte sie „die erste grüne Geisterstadt der Welt. Für einige starb der „Smart City-Traum mit Masdar – eine Vision von Ingenieuren und Planern, die schlicht fernab der Realität war. Bereits im Jahr 2013 schrieb der Urbanist Anthony Townsend in seinem Buch Smart Cities: „Die Idee einer einzigen, utopischen, intelligenten Stadt hat uns davon abgehalten, eine reiche Vielfalt von Ideen in zahlreichen Städten zu entwickeln, in denen wir tatsächlich leben können."⁵

    Warum also beleben wir diesen Begriff jetzt wieder? Auch wenn wir ganz mit Townsend übereinstimmen, waren die Schlüsselvoraussetzungen für die Realisierung dieser intelligenten Visionen im Jahr 2013 nicht gegeben. Nur vier Jahre später, im Jahr 2017, sind einige der intelligenten Visionen der Zukunft – elektrische und autonome Fahrzeuge, günstige Taxis, die durch Apps gerufen werden können, erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz – zu greifbarer Realität geworden. Und wohl am wichtigsten: Nach all den Jahren, in denen wir Daten gesammelt haben, wissen wir jetzt nun zunehmend, was wir damit anfangen können..

    Verbindung der Datenpunkte

    Daten regieren die Welt, sagt Jonathan Clough, Spezialist für intelligente Transportsysteme bei Transport for London (TfL) – dem Amt für Straßen-, Bahn- und Nahverkehr in der britischen Metropole. „Datensammlungen und Sensortechnologien geben uns einen Einblick darin, was es bedeutet, eine intelligente Stadt zu sein. Während es zunächst seine oberste Priorität ist, Transportdienstleistungen für seine Kunden bereitzustellen, sagt er: „Wir betrachten uns auch als ein gewaltiges Daten- und Informationsunternehmen. Daten sind unsere neue Währung.

    Allerdings: Nur Daten zu besitzen, ist noch nicht genug. Datenpunkte selbst sind einfach nur leere Informationen. Gut, sie zu haben, aber für sich alleine genommen sind sie kaum nutzbar. So wie ein Kind lernt, Punkte zu verbinden, um Formen zu gestalten, so kann sich eine Stadt, die Datenpunkte verbinden kann, ein Bild von ihren Benutzern aufbauen. Eine sachkundige Stadt verbindet genügend Daten, um das einzelne Nutzererlebnis zu verbessern. Da immer mehr Objekte durch das IoT verbunden werden, werden zunehmend mehr Daten gesammelt, die verwendet werden können, um eine fundierte, maßgeschneiderte Planung zu ermöglichen – sowohl im Hinblick auf Einzelpersonen als auch aggregiert. Cisco schätzt, dass 50 Milliarden Dinge, oder Objekte, bis 2020 verbunden sein werden, die einen zusätzlichen wirtschaftlichen Wert von 19 Milliarden US-Dollar schaffen.

    Wenn eine Stadt Daten sammelt, sich damit Wissen aneignet und Datenpunkte verbindet, kann sie ein Bild mit neuen, intelligenten Lösungen schaffen.

    Wenn eine Stadt ihre Daten verbindet und nutzt, schafft sie neue Möglichkeiten, mehr Effizienz und eine höhere Lebensqualität. Dubai sammelt beispielsweise Daten von Fußgängern mittels Sensoren im Boden, um somit die Fußgängerwege zu beleuchten und das Timing der Verkehrssignale zu modifizieren.⁶ In London, behauptet Clough, seien die Verkehrsverwaltungsbehörden „ständig am Überlegen, wie man Daten nutzen kann, um Probleme zu verhindern oder zu lösen und vor allem, um letztlich richtige Zukunftsentscheidungen für [ihre Stadt] zu treffen."⁷ TfL war nicht immer großzügig mit der Weitergabe seiner Daten an Unternehmen und Start-ups. Im Zuge ihrer Bemühungen, London zu einer intelligenten Stadt zu entwickeln, sind sie es jetzt geworden.

    Definition „intelligente Stadt und „intelligente Mobilität

    Im Laufe der Jahre gab es schon viele Definitionen einer intelligenten Stadt. Das MIT definiert diese als „System von Systemen [mit] digitalen Nervensystemen, intelligenter Reaktions- und Optimierungsfähigkeit auf jeder Systemintegrationsebene. PricewaterhouseCoopers dagegen beschreibt eine intelligente Stadt als eine solche, die „integrierte Dienstleistungen anbietet, die die Bedürfnisse ihrer Bürger, Unternehmen und Besucher ansprechen.

    Was diesen Definitionen fehlt, ist jedoch das menschliche Element. Eine intelligente Stadt kann es nur geben, wenn Menschen diese auch wollen. Die Menschen – die Bürger und Nutzer einer Stadt – müssen aktiv nach den von einer intelligenten Stadt angebotenen Dienstleistungen, ihrer Konnektivität, ihrem Wissen und sogar ihrer Datenerfassung verlangen.

    Wir schlagen also vor, eine intelligente Stadt als eine solche zu definieren, die ihre Daten, ihre Ressourcen, ihre Infrastruktur und ihre Menschen miteinander verbindet, um kontinuierlich die Lebensqualität ihrer Bewohner zu verbessern. Eine intelligente Stadt ist eine Aneinanderreihung von Leistungen und Kreativität, jedoch auch von Daten und Liveanalysen. Sie hat eine Seele; sie setzt Ziele und teilt mit uns ihre Leidenschaft. Und wenn man so eine intelligente Stadt mit einem menschlichen Körper vergleichen würde, wäre intelligente Mobilität dann das Kreislaufsystem.

    Eine intelligente Stadt, in Kombination mit intelligenter Mobilität, bietet Bewohnern, Besuchern und Stakeholdern ständig wachsende Lebensqualität und die Fähigkeit, Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen an modernen Transport vorausschauend weiterzuentwickeln und anzubieten.

    Dies bedeutet zwangsläufig auch, dass intelligente Städte sich kontinuierlich neu erfinden. Während sie ihre Geschichte, Kultur sowie ihr ‚Herz’ nicht vergessen, ermöglichen wirklich fortschrittliche Städte stets neue Erlebnisse, neue Infrastrukturen und neue Wege der Interaktion mit ihrem Umfeld.

    Dahinter verbirgt sich ein enormes Potenzial – sowohl für die Gesellschaft als auch wirtschaftlich gesehen. Barack Obamas „President’s Council für Wissenschaft und Technik berichtete im Februar 2016 von den „neuen Möglichkeiten für das physische Management und die sozioökonomische Entwicklung von Städten. Die Verbindungen zwischen Dienstleistern und Nutzern würden enger, schneller, persönlicher und umfassender, ist im Bericht zu lesen.⁹ So ist es folglich auch keine Überraschung, dass Investitionen in technologiebasierte „Smart City"-Lösungen – ohne Infrastruktur – bis 2020 um die 1,6 Billionen US-Dollar erreichen und, so Frost & Sullivan, fast alle Industriezweige umfassen werden.

    Ein Plädoyer für den europäischen Urbanismus

    Während dieses Buch sich zwar auf eine Recherche und Beispiele aus aller Welt bezieht, wollen wir hier insbesondere auf den europäischen Urbanismus aufmerksam machen. Nicht ganz überraschend, dagegen aber dennoch oft unbeachtet, bietet Europa einen fruchtbaren Nährböden für intelligente Stadtinnovationen. Unbestreitbar kommen einige der aufregendsten technischen Innovationen aus Silicon Valley, aber ich lehne die Behauptung ab, dass die USA im Zentrum der Bewegung in Richtung intelligente Städte und intelligente Mobilität steht. Quer durch Europa erweisen sich Städte wie Berlin, Paris, Göteborg, Helsinki, Barcelona und sogar Milton Keynes schon eher als Spitzenreiter bei „Smart City- und „Smart Mobility-Innovationen.

    „Europäer sind Meister des Stadtlebens, was dieses zu einem hervorragenden Nährboden für intelligente Stadtinnovationen macht."

    Wenn man nur den Faktor Wachstum isoliert betrachtet, dürfen wir Indien und China natürlich nicht ignorieren. Wir werden gewiss einige asiatische Beispiele in diesem Buch ansprechen, so wie wir auch auf bestimmte amerikanische Beispiele zurückgreifen werden. Unser Fokus ist jedoch eindeutig europäisch. Denn während sich ein Großteil der Welt gerade jetzt rasch urbanisiert und sich nun zunehmend mit den Auswirkungen dieser Entwicklung auseinandersetzt, leben bereits über 75 Prozent der Europäer in Städten, beziehungsweise in Metropolregionen. Paris hat eine Bevölkerungsdichte von 56.000 Menschen pro Quadratmeile (21.500 pro Quadratkilometer), während New York, die am dichtesten besiedelte Stadt der USA, weniger als die Hälfte dieser Bevölkerungsdichte aufweist. Trotz der vielen Hochhäuser Manhattans liegt die weitaus größere New Yorker Metropolregion mit ihrer Bevölkerungsdichte unter der von sogar kleineren europäischen Städten wie Athen, München und Lyon.

    Das bedeutet, dass Europäer bereits heute schon Meister des Stadtlebens sind. Gerade im Hinblick auf die Nachrüstung von Altinfrastrukturen mit intelligenten Systemen bietet Europa einige der faszinierendsten Fallstudien für intelligente Städte. So kommentiert The Atlantic CityLab:

    „Paris und andere europäische Städte entwickelten sich um eine mittelalterliche Transittechnologie herum, als die Fußgängerfreundlichkeit noch hoch im Kurs lag und [der] Wohlstand im urbanen Kern lebte. Städtische Siedlungsmuster der neuen Welt dagegen wurden weitgehend durch schnelleren Transport geprägt: erst Züge, dann Straßenbahnen und Privatfahrzeuge [...] [und führten zu der] autozentrischen Zersiedelung der 50er-Jahre in Amerika. Dagegen wählten europäische Städte, die sich erst nach diesen Transittechnologien entwickelten, typischerweise die altertümliche Dichte [...], welche die zentrale Stadtattraktivität für die Einwohner beibehielt."¹⁰

    Europäer leben in Städten und haben –

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