Psychologie im Online-Marketing: Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse und ihre Bedeutung für Marketing und Werbung im Web
Von Andreas Schülke
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Über dieses E-Book
In diesem Buch werden daher alle Themenfelder der Psychologie behandelt, Erkenntnisse und Theorien aus der sozialwissenschaftlichen Forschung zusammengetragen und ihre Bedeutung und Anwendungsfelder im Online-Marketing aufgezeigt.
Andreas Schülke
Nach dem Studium der Psychologie mit Abschluss als Diplom-Psychologe an der Universität Trier entschied sich der Autor Andreas Schülke beruflich für das Online-Marketing. Als Head of Content Marketing und Teamleiter SEO bei der Agentur Bloofusion begleitet und berät er tagtäglich Kunden, die sich mehr Erfolg im World Wide Web wünschen. Weitere Texte von Andreas Schülke findet man selbstverständlich online, im Blog www.internetkapitaene.de, aber auch im Suchradar, dem Magazin für SEO, SEA und E-Commerce.
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Buchvorschau
Psychologie im Online-Marketing - Andreas Schülke
Ein großer Geist irrt sich so gut wie ein kleiner,
jener, weil er keine Schranken kennt,
und dieser, weil er seinen Horizont für die Welt nimmt.
- Johann Wolfgang von Goethe
Inhalt
Vorwort
Einleitung
2.1. Was ist Psychologie?
2.2. Was ist Online-Marketing
Statistik
3.1. Einleitung
3.2. Kausalität
3.3. Signifikanz
3.4. Skalenniveaus
3.5. statistische Tests und Methoden
3.6. Multivariate Verfahren
3.7. Zusammenfassung
Leseempfehlung
Emotionen
4.1. Einleitung
4.2. Grundemotionen
4.3. Emotionale Kaufentscheidungen
4.3.1. Vertrauen
4.3.2. Gier
4.3.3. Stolz und Neid
4.3.4. Scham
4.3.5. Angst
4.4. Buyers Remorse
4.5. Zusammenfassung
Motivation
5.1. Einleitung
5.2. Intrinsisch vs. extrinsisch
5.3. Motivationstheorien
5.3.1. Triebe und Bedürfnisse
5.3.2. Maslow
5.3.3. Erwartungs-Wert-Modelle
5.4. Gewohnheiten
5.5. Zusammenfassung
Wahrnehmung
6.1. Einleitung
6.2. Faktoren von Wahrnehmung
6.2.1. Exposure
6.2.2. Aufmerksamkeit
6.2.3. Interpretation
6.3. Die Sinne im Online-Marketing
6.3.1. Bewegliche Objekten, Audio
6.3.2. Andere Sinne
6.4. Wahrnehmung von Kontrolle
6.4.1. Reaktanz
6.5. Markenwahrnehmung
6.5.1. Halo-Effekt
Gedächtnis
7.1. Einleitung
7.2. Gedächtnisprozesse
7.2.1. Enkodierung
7.2.2. Speichern
7.2.3. Abrufen
7. 3. Gedächtnisebenen
7.3.1. Sensorisches Gedächtnis
7.3.2. Kurzzeitgedächtnis
7.3.3. Langzeitgedächtnis
7.4. Konsequenzen fürs Marketing
7.4.1. Storytelling
7.4.2. Wiederholung
7.4.3. Attributionsmodelle
Entscheidungen
8.1. Einleitung
8.2. Faule Denker und begrenzte Rationalität
8.2.1. Elaboration-Likelihood-Modell
8.2.2. Ego Depletion
8.3. Heuristiken
8.3.1. Verfügbarkeitsheuristik
8.3.2. Social Proof
8.3.3. Knappheitsheuristik
8.4. Biases
8.4.1. Anchoring
8.4.2. Paradox of Choice
8.4.3. Confirmation Bias
8.4.4. Sunk-Cost-Effekt
8.6. Zusammenfassung
Überzeugen
9.1. Framing
9.1.1. Verlust-Aversion
9.1.2. Endowment-Effekt
9.2. Reziprozität
9.2.1. Produktproben und kostenlose Tests
9.2.2. Information
9.2.3. Door-in-the-Face-Technique
9.3. Konsistenz
9.3.1. Foot-in-the-Door-Technique
9.4. Sympathie
9.4.1. Ben-Franklin-Effekt
9.5. Autorität
9.6. Zusammenfassung
Marke
10.1. Definition: Marke
10.2. Effekte einer starken Marke
10.2.1. Top of Mind Awareness, Relevant Sets
10.2.2. Markentreue
10.3. Was macht eine Marke im Internet aus?
10.3.1. Markenkern
10.3.2. Mission Statement
10.3.3. Style Guide
10.3.4. Logo
10.3.5. Webdesign
10.3.6. Social Media
10.4. Wie laut sollte eine Marke sein?
10.5. Zusammenfassung
Neuromarketing
11.1. Einleitung und Begriffsklärung
11.2. Kritik
11.2.1. Methodische und inhaltliche Kritik
11.2.2. Moralische Kritik
11.3. Nützliche Erkenntnisse aus dem Neuromarketing
11.4. Zusammenfassung
Schlusswort
1. Vorwort
Das Verfassen dieses Buches war mir ein persönliches Anliegen. Als studierter Psychologe, der nun schon seit geraumer Zeit im Online-Marketing tätig ist, werde ich immer wieder gefragt, ob meine berufliche Tätigkeit überhaupt etwas mit meinem Studium zu tun habe. Wenn mir nicht nach einer längeren Unterhaltung zumute ist, antworte ich schlicht und einfach „Nein, was ich täglich mache hat praktisch nichts mit dem zu tun, was ich studiert habe.", denn das wäre auch kein Problem für mich. Ich habe (fast) alle Inhalte, die ich für mein Diplom verinnerlichen musste, mit großem Interesse gelernt. Wenn ich nun einen Job hätte, der viel Spaß macht – auch wenn ich meine Ausbildung überhaupt nicht einbringen kann – wie sollte ich mich da beschweren?
In Wahrheit stoße ich allerdings jeden Tag bei der Arbeit auf Situationen, in denen etwas klingelt. Dann werde ich entweder in meinen Entscheidungen bestärkt, die auf Erfahrungen oder Best Practices beruhen. Oder aber das Vorwissen über die menschliche Psyche lässt mich innehalten und nochmals überdenken, wie potenzielle Kunden online am besten erreicht und überzeugt werden können.
Die wahre Antwort, die ich also auf die Frage nach dem Zusammenhang von Psychologie und Online-Marketing schuldig wäre ist „Es gibt so viele Überschneidungen, man könnte ein Buch darüber schreiben!".
Das wäre hiermit erledigt.
Mein besonderer Dank für die Unterstützung bei der Verwirklichung dieses Buches gilt Markus Hövener, Gründer und Geschäftsführer der Online-Marketing-Agentur Bloofusion, wo ich als Head of Content Marketing und Teamleiter SEO tätig bin. Ich konnte von seinen Erfahrungen als Buchautor profitieren und er hat mich stets zum Schreiben motiviert, was sicher nicht für jeden Chef diese Priorität hat.
2. Einleitung
Psychologie ist für viele Außenstehende ein faszinierendes und mysteriöses Feld. Doch die Wenigsten sind sich im Klaren darüber, was Psychologen eigentlich wissen und können. In diesem Buch werden wir unser Grundverständnis von Psychologie erweitern und Ergebnisse aus der psychologischen Forschung kennenlernen, die sich im Online-Marketing gewinnbringend einsetzen lassen.
2.1. Was ist Psychologie?
Das Wort Psychologie ist zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern ψυχή (psyché) für Seele und λογία (logía) für Lehre/Wissenschaft. Wörtlich übersetzt heißt es also etwa Seelenkunde.
Heute ist die Psychologie eine empirische Sozialwissenschaft, die das Erleben und Verhalten des Menschen beschreibt und erklärt. Empirisch bedeutet, dass Theorien auf der Basis systematisch erhobener Daten entwickelt werden.
Als kleinen Disclaimer vorweg möchte ich einen Punkt festhalten, der schon einen großen Aspekt der wissenschaftlichen Denkweise in der Psychologie aufzeigt: Psychologische Theorien lassen sich nicht beweisen!
Theorien der Psychologie lassen sich immer nur widerlegen. Wissenschaftlicher Fortschritt auf dem Weg zum besseren Verständnis des Menschen geschieht also dadurch, dass alte Theorien durch neue Theorien ersetzt werden, die besser zu den messbaren Befunden passen.
In den folgenden Kapiteln werden wir viele psychologische Studien kennenlernen und die Theorien, die versuchen, die teilweise überraschenden Ergebnisse zu erklären. Diese Erkenntnisse sollten nie als absolute Wahrheiten verstanden werden, denn es gibt zwei wichtige Faktoren, die das unmöglich machen:
Wiederholungen der Studie, sogenannte Replikationsversuche, könnten andere Ergebnisse produzieren. Das würde die Allgemeingültigkeit (Validität) der Resultate der Originalstudie infrage stellen.
Es gibt viele andere Theorien, welche die Ergebnisse erklären. Zu bevorzugen ist dabei immer die Theorie, die mit möglichst wenigen Annahmen die meisten Studienergebnisse erklären kann. Diese Theorie lässt sich dann idealerweise auch dazu einsetzen, gültige Vorhersagen zu treffen.
Dieses Buch sollte also (wie eigentlich jedes Buch) mit gesunder Skepsis und Menschenverstand gelesen werden. Gleichzeitig sind wir auf die präsentierten Studien als Grundlage angewiesen, weil es die besten Daten sind, die wir aktuell betrachten können. Genau so funktioniert eben eine empirische Sozialwissenschaft.
2.2. Was ist Online-Marketing
Neben der Psychologie geht es in diesem Buch ums Online-Marketing. Als Online-Marketing werden alle Maßnahmen verstanden, die Besucher auf eine bestimmte Präsenz im Web lenken, um dort ein Geschäft abzuschließen oder