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Der Gorilla in meinem Bett: Psychographie als Wegweiser im Beziehungsdschungel
Der Gorilla in meinem Bett: Psychographie als Wegweiser im Beziehungsdschungel
Der Gorilla in meinem Bett: Psychographie als Wegweiser im Beziehungsdschungel
eBook293 Seiten8 Stunden

Der Gorilla in meinem Bett: Psychographie als Wegweiser im Beziehungsdschungel

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Über dieses E-Book

Humorvoll beschreiben die Autoren, was passiert, wenn sich ein "Gorilla" in einen "Orang-Utang" verliebt oder etwa der "Schimpanse" einen "Gorilla" in seinem Bett findet.Ausgehend von einer äußerst spannenden Selbstanalyse und einem Typentest geben die Autoren in ihrem lösungsorientierten Ratgeber praktische Tipps für die Partnersuche und einen von Toleranz geprägten Beziehungsalltag.
SpracheDeutsch
Herausgebermvg Verlag
Erscheinungsdatum22. Mai 2007
ISBN9783864154416
Der Gorilla in meinem Bett: Psychographie als Wegweiser im Beziehungsdschungel

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    Buchvorschau

    Der Gorilla in meinem Bett - Petra Vogel

    Petra Vogel/Werner Winkler:

    Der Gorilla in meinem Bett

    Psychographie als Wegweiser im Beziehungsdschungel

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © 2007 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

    Nymphenburger Straße 86

    D-80636 München

    Tel.: 089 651285-0

    Fax: 089 652096

    Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Redaktion: Pia Gelpke, Wiesbaden

    Umschlaggestaltung: www.coverdesign.net

    Umschlagabbildung: Sarajo Frieden/Illustration Works

    ISBN E-Book  978-3-86415-441-6

    Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter www.mvg-verlag.de

    Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter

    www.muenchner-verlagsgruppe.de

    Einleitung (Petra Vogel)

    „Wenn ich einen Wunsch frei hätte, was würde ich mir wünschen?"

    Diese Frage hat sich jeder schon einmal gestellt. Die Ansprüche und Wunschvorstellungen der Menschen halten ein relativ breites Spektrum an Antworten bereit: Einmal im Lotto gewinnen, Frieden auf Erden, Gesundheit, Glück, ein Abendessen mit Julia Roberts, ...

    Eine realistische Antwort auf diese Frage zu finden, bereitet den meisten von uns Kopfzerbrechen. Weniger aus dem Grund, dass einem gar nichts dazu einfallen würde, eher deswegen, weil man sich fragt, ob die Dinge, die bereits erwähnt wurden, wirklich wichtig sind. Lohnt es sich tatsächlich, dafür diesen einen Wunsch zu opfern? So etwas sollte wohl überlegt sein. Der Gedanke an finanzielle Unabhängigkeit erscheint durchaus reizvoll. Ein Leben, ohne sich Sorgen um seine Existenz machen zu müssen, sehr beruhigend. Frieden auf Erden scheint Utopie zu sein. Gesundheit und Glück wäre vollkommen, aber beeinflussbar? Das Diner mit Julia Roberts wäre sicher ein Highlight für so manchen Vertreter des männlichen Geschlechts. Wobei die Damen wahrscheinlich George Clooney hier den Vorrang geben würden.

    Utopie? Vielleicht ist es das, warum uns all diese Wünsche nachdenklich werden lassen. Wie groß scheint die Chance, einmal im Lotto zu gewinnen? Wie wahrscheinlich sind der Friede auf Erden und ein Rendezvous mit Julia Roberts oder George Clooney? Sinnvoller wäre es doch, sich etwas zu wünschen, das ein wenig realistischer erscheint. Alles andere wäre Verschwendung. Einige Dinge können doch nur eine Bereicherung sein im Vergleich zu dem, was die Basis des Ganzen schafft. Ohne die alles andere eigentlich nicht möglich ist oder nichtig und klein erscheint. Das Stichwort „Glück" kommt dem Wesentlichen schon näher. Liebe. Ist es die Liebe? Es mag etwas pathetisch klingen, aber: Ist sie es nicht, die das Leben lebenswert macht? Die die Macht besitzt, darüber zu entscheiden, ob es uns gut oder schlecht geht? Die uns das Gefühl vermittelt, wirklich reich zu sein, auch wenn man kein Geld besitzt? Was bedeutet Erfolg, den man nicht mit jemandem teilen kann? Alle Schätze dieser Welt können das Funkeln nicht ersetzen, welches man in den Augen eines verliebten Menschen erkennen kann. Nichts hat mehr wärmende Kraft als ein Kinderlachen, dessen Ursprung wiederum in der Liebe begründet ist. Der Mensch ist nicht geboren, um alleine durch sein Leben zu gehen. Das ist seit der Entstehung der Menschheit so. Deswegen ist das älteste Thema der Welt wohl auch gleichzeitig das aktuellste und über keines wird so viel geschrieben, gesprochen oder nachgedacht. Denn tief in unserem Inneren hat wohl jeder diesen sehnlichsten Wunsch: Eine Partnerschaft, die geprägt ist durch Verständnis, Harmonie, gemeinsame Ziele und liebevollen Umgang miteinander. Gleichzeitig sollte sie aber Freiraum für persönliches Wachstum lassen. Vielleicht kommen bei diesem Wunsch Zweifel auf, ob eine Partnerschaft mit all diesen Qualitäten nicht genauso utopisch ist wie der Lottogewinn. Ist es das wirklich? Was wäre, wenn es eine Art Partner-Such-System geben würde? Ein sehr unromantisches Verfahren, aber bei näherer Betrachtung gar nicht so verkehrt, wäre so etwas wie ein Baukasten-System, bei dem man sich aus verschiedenen Elementen den Ideal-Partner für sich „zusammenstellen" könnte. Klingt das nicht wunderbar? Und das Beste ist, dass man dieses System nicht erst erfinden muss. Es ist bereits da – als Teil einer Wissenschaft namens Psychographie.

    Inhaltsverzeichnis:

    Der Gorilla in meinem Bett

    (Die Seitenzahlen beziehen sich auf die gedruckte Ausgabe)

    Kapitel 1 (S. 7)

    Drei Welten prallen aufeinander

    Die drei Typen in Kurzform mit angeborenen Stärken und Entwicklungspotentialen

    • Der Gorilla-Typus

    • Der Schimpansen-Typus

    • Der Orang-Utan-Typus

    • Hintergründe dieser Typologie

    Kapitel 2 (S. 41)

    Welcher Typus bin ich?

    Anleitung zur Selbstanalyse

    • Wie haben verschiedene Typen ihren Typ erkannt?

    Kapitel 3 (S. 53)

    Learning by Doing

    Expedition in den Liebesdschungel: Praktische Tipps für das Suchen und Finden des Wunschpartners

    • Wie nähere ich mich (m)einem Gorilla?

    • Wie begeistere ich (m)einen Schimpansen?

    • Wo finde ich (m)einen Orang–Utan?

    Kapitel 4 (S. 70)

    Welcher Typus ist da in meinem Bett gelandet?

    • Drei verschiedene Startpunkte in das Abenteuer Beziehung

    • Der „Vierte Bereich"

    • Anleitung zur Typanalyse im Alltag

    • Typentest

    • Primatenforschung unter der „Ex-Bettdecke"

    Kapitel 5 (S. 101)

    Wegweiser durch den Beziehungsdschungel

    • Den Partner auch als Typ verstehen, respektieren, lieben.

    • Praktische Tipps für den Beziehungsalltag: Was hilft, nützt, glücklich macht.

    • Go`s und No`s der drei Typen.

    Kapitel 6 (S. 113)

    Geschichten die das Leben schrieb.

    • Erfahrungsberichte von Paaren verschiedener oder gleicher Grundtyp–Konstellationen.

    Kapitel 7 (S. 124)

    Komm und spiel mit mir.

    • In unangenehme Situationen geraten, ohne es gewollt zu haben – „Spielchen" zwischen den verschiedenen Typen.

    • Beliebte und typische „Fettnäpfchen".

    • Unbewusste Vorannahmen in Sachen Partnerschaft und Liebe.

    Kapitel 8 (S. 160)

    Warum einfach wenn es ein bisschen komplizierter geht?

    Die Untertypen in der Psychographie: Angeborene Stärken und Entwicklungspotentiale in Sachen

    Beziehung – mit Beispielen aus der „Untertypen-Welt"

    • Von Spiegelbildern, Einzelgängern und Rudelführern

    • von Spontis, Archivaren und Visionären

    • von Produzenten, Reizliebhabern und Superhirnen

    Kapitel 9 (S. 192)

    Krieg und Frieden in der Untertypen-Welt

    Interaktionsmuster zwischen den Untertypen

    (mit Beispielgeschichten gleicher und typgemischter Paare)

    •  Interaktionen im Bereich Beziehung

    •  Interaktionen im Bereich Zeit

    • Interaktionen im Bereich Tätigkeit

    Kapitel 10 (S. 218)

    Was tun, wenn es im Beziehungsdschungel kracht?

    Für Paare und solche, die es bleiben möchten.

    Ein Paartypuskop erstellen – wie geht das?

    • Gemeinsame typspezifische Ressourcen entdecken

    und nutzen

    • Gelingende Ausnahmen wiederholen

    • Nicht immer die gleichen Fehler machen sondern mehr von dem was gut war!

    Kapitel 11 (S. 235)

    Trennen leichter gemacht.

    • Typgerechte Tipps für den „letzten Versuch"

    • Womit Sie bei welchem Typ in Trennungssituationen rechnen sollten.

    Kapitel 12 (S. 254)

    Mehr, mehr, mehr ...

    • Mehr Literatur zum Thema

    • Internetseiten mit mehr Detail-Informationen

    • Mehr über die Autoren

    • Danksagungen

    Kapitel 1

    Drei Welten prallen aufeinander

    (Petra Vogel)

    Man stelle sich einmal vor, jemand würde Gorillas mit Orang-Utans in einem gemeinsamen Gehege unterbringen. Oder Orang-Utans mit Schimpansen. Oder gar alle drei Primaten zusammen. Auf diese Idee kommt offenbar niemand. Und sollten doch schon einmal eifrige Forscher dieses Experiment gewagt haben, so hatte es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit triftige Gründe, dass sich diese Form des Zusammenlebens nicht durchgesetzt hat. Womöglich hätte es sogar Mord und Totschlag gegeben, denn die Lebens– und Verhaltensweisen der Primaten und ihre Bedürfnisse sind so unterschiedlich, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Somit hält man es für das Beste, Gleiches zu Gleichem zu gesellen, um eventuell auftretende Differenzen von vorne herein zu vermeiden.

    Bei uns Menschen ist das ganz anders. Eine derartige Trennung und Zuordnung findet eher nicht statt. Wir differenzieren bestenfalls zwischen verschiedenen Kulturkreisen, zweierlei Geschlechtern oder anhand Sympathie - Antipathie. So betrachtet ist die Erde unser gemeinsames Gehege, indem die unterschiedlichsten Menschentypen zusammenleben und miteinander zurecht kommen müssen. Was für eine Herausforderung für die Menschheit, da der Umgang miteinander uns manchmal ziemlich schwer fällt. Denn nicht nur die Primaten, auch wir Menschen haben sehr unterschiedliche Ansprüche an unser Leben, verschiedene Ideale, entwickeln stark voneinander abweichende Problemlösungsstrategien. Konsequenzen daraus sind im schlimmsten Fall Kriege zwischen Völkern, Familien- oder Kleinkriege zwischen Paaren oder Individuen. Natürlich gibt es auch positive Beispiele, bei denen es uns gelingt, einen Konsens herbeizuführen und in Harmonie miteinander zu leben. Einerseits könnte man nun denken, es wäre purer Zufall, dass wir teilweise auf „derselben Wellenlänge liegen", gegenseitiges Verständnis aufbringen können, dass wir tolerant sein und rücksichtsvoll miteinander umgehen können. Andererseits zweifelt man vielleicht daran, dass es tatsächlich so viele zufällige Übereinstimmungen geben soll und versucht, Erklärungen zu finden. Hierbei unterscheiden wir uns wesentlich von den Primaten. Wir Menschen haben durch unseren Verstand die große Chance, herauszufinden, wie wir besser miteinander klarkommen können. Auf der anderen Seite haben wir sehr vieles mit den Primaten gemeinsam, mehr wohl, als bisher angenommen. Die Autoren dieses Buches stellen also ganz unerschrocken folgende Behauptung in den Raum: Jeder Mensch trägt von Anfang an die Anlagen für Lebens- und Verhaltensweisen in sich, die entweder denen des Gorillas, des Schimpansen oder des Orang-Utans ähnlich sind.

    Ein Vorteil, den wir gegenüber den Primaten haben, ist der, dass diese Ähnlichkeiten bereits erfasst, erforscht und in einem System zusammengetragen wurden. Dadurch sind wir in der Lage, sehr gezielt mit diesen Erkenntnissen umzugehen und sie im täglichen Leben einzusetzen. Insbesondere wenn zwei Menschen zueinander finden, sich lieben, verstehen und respektieren möchten. Aber wie findet sich das passende Gegenstück, der sogenannte „Deckel zum Topf? Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, sollte man zunächst besser über die Unterschiede zwischen Menschen Bescheid wissen. Nehmen wir also die verschiedenen menschlichen „Primatentypen einmal genauer unter die Lupe. Im Verlauf der nun folgenden Typbeschreibungen werden wir gegebenenfalls erläutern, inwiefern sich Verhaltensweisen der psychographischen Typen mit denen der Primaten vergleichen lassen.

    Ein Hinweis vorab: Falls Sie rasch wissen möchten, zu welchem der drei nun folgenden Typen Sie oder jemand anderes gehören – einen Schnell-Typentest gibt es weiter hinten hier im Buch oder im Internet auf www.psychographen.de/typentest

    Der Gorilla–Typus

    Der Gorilla–Typus ist Sinnbild für das „Arbeitstier schlechthin. Er definiert sich über Leistung und Können, und legt sehr hohe Maßstäbe an sich und seine Mitmenschen an. Sein Hang zur Perfektion kann mitunter sogar zwanghafte Züge annehmen. Mit ihm Schritt zu halten kann einen ganz schön aus der Puste bringen - es sei denn, man ist „vom gleichen Schlag. Seine Arbeitswut lebt der Gorilla-Typus in vollen Zügen aus, setzt mit viel Power und Energie seine Ziele durch. Hierbei kommen ihm sein ausgeprägtes Organisationstalent, seine Entschlusskraft und seine Hartnäckigkeit zu gute. Zudem ist er gerne bereit, Risiken einzugehen. Einer seiner Leitsprüche ist: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Pläne gewissenhaft und zuverlässig umzusetzen ist eine Selbstverständlichkeit für ihn. Gibt es etwas zu tun, ist der Gorilla–Typus der Erste, der „hier schreit. Zum einen möchte er der Welt zeigen, dass es nichts gibt, was er nicht kann, und zum anderen braucht er Herausforderungen in seinem Leben wie Luft zum Atmen. Dabei würde es den Gorilla-Typen gut tun, einfach einmal „Fünfe grad sein zu lassen" und öfter mal die Füße hochzulegen und zu relaxen. Nichts arbeiten, putzen, waschen oder bügeln, etc...

    Ein typisches Beispiel aus dem Leben eines Gorilla-Typus als kleine Anekdote zum Schmunzeln: Eine meiner Bekannten (Gorilla-Typus) seufzte abends in mein Telefon: „Morgen ist langer Donnerstag, da muss ich länger arbeiten und danach muss ich noch zur Betriebsratssitzung. Und das bei der Hitze, puh. Am nächsten Morgen bekam ich eine E-Mail von ihr: „Die Betriebsratssitzung fällt heute Abend aus. Das ist mir nicht unrecht. Dann kann ich mich gleich nach Feierabend über meine Bügelwäsche hermachen.

    Worauf Gorilla-Typen also öfter achten sollten, wird durch einen Vergleich verdeutlicht: Wie ein Auto braucht auch ein Mensch ab und zu eine Wartung. Die Batterie sollte erneuert, der Motor mit Öl versorgt und der Tank frisch befüllt werden. Beim Fahren ist es sinnvoll, eine bestimmte Drehzahl nicht dauerhaft zu überschreiten, da ansonsten der Motor überhitzt werden würde. Nur so ist gewährleistet, dass das geliebte Vehikel lange erhalten bleibt und weiterhin zuverlässig von A nach B fährt. Diese Bedingungen für den Erhalt und die Funktionstüchtigkeit seines Fahrzeugs zu erfüllen scheint selbstverständlich für den Gorilla-Typus. Dasselbe jedoch für sich selbst in Anspruch zu nehmen wäre aller Wahrscheinlichkeit nach ein ziemlich großer Schritt. Für den Anfang würde es allerdings schon genügen, wenn er seine Arbeit mit einer Portion Humor und etwas Leichtigkeit anreichern würde - das wäre dann wie singen und pfeifen oder Grimassen schneiden bei der Autopflege oder während der Fahrt. Eine weitere Auffälligkeit beim Gorilla-Typus ist seine praktische Begabung. Gerne demonstriert er, sehr geschickt, wie man es schafft, etwas „von Hand zu machen". Diese spezielle Neigung zeigt sich im Besonderen in seinem perfekt geführten Haushalt. Man kann förmlich vom Boden essen. Zumindest hat es den Anschein, wenn man die Behausung eines Gorilla–Typus betritt. Reinlichkeit und Ordnung sind oberstes Gebot, manchmal bis an die Grenzen zur Pedanterie, insbesondere, wenn Besuch erwartet wird. Ansonsten geht es auch gelassener, was er allerdings nur ungern der Öffentlichkeit präsentiert. Also bitte nie uneingeladen an der Tür eines Gorilla–Typus klingeln, um einen Überraschungsbesuch abzustatten. Das könnte peinlich werden – für alle Beteiligten.

    Ein Beispiel aus dem Leben gegriffen: Zwei Gorilla-Typen hatten sich gerade ein Haus gekauft, es frisch renoviert und sich danach einen Hund angeschafft. Der Hausherr hatte die Böden mit hellen Platten gefliest. Er hielt es für die praktischste Lösung, da man immer schnell mal nass durchwischen konnte, sollten Flecken oder Spuren von Straßenschuhen zu sehen sein. Um ihr Glück, nachdem sie bereits ein Haus gekauft und einen Kirschbaum in den Garten gepflanzt hatten, vollkommen zu machen, kauften sich die beiden Gorilla-Typen schließlich noch einen Hund. Nach meiner Feststellung, dass das Tier dunkel behaart war, fragte ich die Frau des Hauses, wie sie denn damit klar kämen, dass jetzt andauernd schwarze Hundehaare auf dem hellen Boden wären. Sie erwiderte daraufhin, dass das ein echtes Problem wäre. Aber ihr Mann hätte nach etlichen Nachputzattacken gemeint: „Du, ich glaube, wir müssen da etwas gelassener werden."

    Interessant ist, dass sich der Drang nach Sauberkeit und Ordnung des von uns beschriebenen Gorilla-Typus im Verhalten der Gorillas im Zoo widerspiegelt: Nach meinen eigenen Beobachtungen in der Stuttgarter Wilhelma fegen die Gorillas den Boden mit ihren Händen sauber, bevor sie sich zum Ausruhen niederlegen.

    Sollte man von einem Gorilla–Typus in seine privaten Gemächer geladen werden, wird man eine weitere seiner Stärken kennenlernen: Er zeigt sich ausgesprochen gastfreundlich. Deutlich wird dies dadurch, dass er meistens reichlich zu essen und noch mehr zu trinken anbietet. Frei nach dem Motto „Viel hilft viel wird man mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgt und mehr oder weniger edlen Tropfen beglückt. Ein „nein danke wird  nicht akzeptiert. Also tut man gut daran, mit gänzlich leerem Magen zu erscheinen. Zudem kann es als besonderes Privileg betrachtet werden, wenn ein Gorilla-Typus einem Einblick in seine Privatsphäre gewährt. Üblicherweise wird diese strikt vom Arbeitsleben getrennt und geht keinen Fremden etwas an. Hier zeigt er sich etwas verschlossen. Der Gorilla-Typus definiert sich nämlich hauptsächlich über das, was er besonders gut kann, nämlich arbeiten. Etwas unsicher zeigt er sich darin, in Kontakt mit Menschen zu treten. Leichter fällt es ihm vielleicht, wenn er sich einen beruflichen Vorteil/Nutzen verspricht und Gespräche über seine Tätigkeit beginnen kann. Gespräche „just for fun, lockeres Geplauder, oder gar Partybesuche sind ihm eher unangenehm. Sollte man ihn trotzdem auf einem Grillabend erwischen, dann ist er eher derjenige, der den Grill anfeuert, die Würstchen brutzelt und die Steaks dreht und wendet. Während solcher Events bietet sich dem Gorilla-Typus die Chance, vom Alltag abzuschalten. Für ein paar Stunden kann er die Kontrolle, die er nur zu gerne über alles hat, lockern und Beziehungspflege betreiben. Aus seinem Verantwortungsgefühl heraus, ein guter Gast oder auch Gastgeber zu sein, wird es ihm leicht fallen, die Gäste mit zünftigem Humor zu begeistern und mit seinem herzhaften Lachen anzustecken. Sollten Sie zu fortgeschrittener Stunde von einem Gorilla-Typen mit womöglich angestiegenem Alkoholspiegel „angeknufft werden, kann man dies als Signal der Bereitschaft zu näherem Kontakt werten. Gorilla-Typen sind äußerst körperbewusst und nutzen ihre diesbezügliche Sicherheit zum „Anbändeln". Ein leichter Schwipps tut sein Übriges, um dem Gorilla-Typus zur dafür nötigen Lockerheit zu verhelfen.

    Hier ein Beispiel, wie sich das Verhalten von echten Gorillas und unserem Gorilla-Typus vergleichen lässt, wenn es um die eigene Unsicherheit und die daraus resultierende Zurückhaltung bei der Kontaktaufnahme geht. Des Weiteren gibt es Ähnlichkeiten zwischen dem Reinlichkeitsbedürfnis menschlicher und tierischer Gorillas und beim Annähern über sehr „kumpelhafte" Gesten:  Die jungen Gorillas in der Gruppe ignorierten den Pfleger weitgehend, der sich zu ihnen in den Käfig setzte. Stattdessen wurden sie magisch angezogen von einer Gruppe Gärtner, die vor ihrem Käfig die Büsche von Laub säuberten. Mehrmals versuchten sie, deren Werkzeuge zu berühren. Wurden sie selbst berührt, flohen sie kreischend. Ihr Spiel bestand vor allem im gegenseitigen Knuffen, Auf-den-Kopf-Hüpfen und Nachjagen. (Werner Winkler über seine Beobachtungen in der Stuttgarter Wilhelma)

    Wohltuend ist es für die Gorilla–Typen, ihre „starke Rolle eine Zeit lang aufzugeben und sich auf eine kindliche Ebene zu begeben: herumalbern, Quatsch machen, spielen, flirten, etc. Einfach mal „Ja sagen zu Dingen, die fremd oder neu erscheinen, ist schon ein bisschen schwierig für den Gorilla–Typus. Lieber beruft er sich auf das, was er bereits kann und schon kennt. Ansonsten überzeugt er durch ein klares und deutliches Nein. Und ganz bestimmt kann er auch triftige Gründe aufzählen, warum er etwas nicht möchte. Wobei es durchaus Situationen gibt, in denen sich der Gorilla–Typus ganz gerne zu einem „Ja überreden lässt. Zum Beispiel, wenn es noch mehr Arbeit zu erledigen gibt und er sich noch mehr Verantwortung aufhalsen kann. Besonders überzeugt von seiner Zusage ist er, wenn es darum geht, gegen etwas zu kämpfen. Sollte er merken, dass ein Unrecht geschieht oder dass er seine Familie oder seinen Freundeskreis bedroht oder angegriffen sieht, betrachtet er es als seine Pflicht, den Gegner anzugreifen und seine treuen Weggefährten mit  „Klauen und Zähnen zu verteidigen. Da ist mit ihm nicht gut Kirschen essen.

    Hier scheint ebenfalls eine deutliche Parallele zu den echten Gorillas zu bestehen, wie folgende Aufzeichnung des Zoologen Markus Kappeler zeigt: Bei all seiner Kraft ist der Gorilla ein friedfertiger und sanftmütiger Pflanzenfresser, der (...) gefährlich wird, wenn er sich bedroht fühlt. Dann allerdings weiß er sich sehr energisch zur Wehr zu setzen. (www.markuskappeler.ch)

    Eine weitere Bestätigung für den Kampfgeist der Gorillas gibt folgende Beschreibung des Abenteurers Matto Barfuss, der im Jahr 2003 eine Expedition nach Uganda auf den Spuren der Berggorillas unternahm: Bei einer unerwarteten Begegnung können Silberrückenmänner mit furchterregendem Geschrei und Scheinangriffen reagieren. Sie laufen dann laut brüllend auf das Opfer zu und bleiben erst kurz vor ihm stehen, manchmal in einer Entfernung von nur 1 m. Duckt man sich unterwürfig, hat man nichts zu befürchten, läuft man aber weg, fühlen sich die erregten Tiere oft provoziert, folgen dem Flüchtenden und beißen ihn. Die wütenden Gorillamänner ergreifen den nächstbesten Körperteil, meist ein Bein oder das Gesäß, und schlagen ihre Eckzähne hinein. Tiefe Fleischwunden sind meist die Folge davon.

    (http://www.berggorilla.org/deutsch/frame.html)

    Damit also alles seinen geregelten Gang gehen kann und Harmonie gewährleistet ist, neigen die Gorilla–Typen dazu, für alles Mögliche Ge- und Verbote aufzustellen. Regeln festlegen, Gesetze erlassen und Anforderungen stellen, ist ein Leichtes für sie. Und man tut gut daran, diese in ihrem „Machtbereich" einzuhalten. Ansonsten wird einem schnell das Lachen vergehen, denn der Gorilla–Typus reagiert auf Verstöße recht unnachgiebig. Alles muss schließlich seine Ordnung haben. Merkwürdigerweise sind die Gorilla–Typen allerdings diejenigen, die diese (eigenen) Regeln am leichtesten zu brechen scheinen. Da könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass die Einhaltung des Regelwerks nur für Nichtgorillas gilt. Das mag daran liegen, dass der Gorilla–Typus sich am besten mit Gesetzen und Geboten auskennt, genau weiß, wann und wo man sie, ihrer Ansicht nach, brechen kann und was ihr Verhalten für Konsequenzen zur Folge hat. Und selbst, wenn man ihn

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