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T.I.T.O. und der Tote unter der Teufelsburg: Ein Kinderkrimi
T.I.T.O. und der Tote unter der Teufelsburg: Ein Kinderkrimi
T.I.T.O. und der Tote unter der Teufelsburg: Ein Kinderkrimi
eBook188 Seiten2 Stunden

T.I.T.O. und der Tote unter der Teufelsburg: Ein Kinderkrimi

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Über dieses E-Book

Endlich beginnen die großen Sommerferien. Eine gute Gelegenheit für die Freunde Tanya, Torben und Iffi aus Felsberg, sich wieder einmal detektivisch zu beschäftigen. Denn sie haben eine besondere Spürnase für sich anbahnende Verbrechen. Torben entdeckt unterhalb der Teufelsburg einen versteckten Erdspalt. Zusammen wagen die drei in der Nacht heimlich, in den sehr engen unterirdischen Gang zu kriechen. Tief in der Erde machen sie dann eine spannende Entdeckung: eine alte Truhe steht in einer kleinen, engen Höhle. Aber sie ist mit einem rostigen Vorhängeschloss gesichert. Mit Hilfe von Iffis älterem Bruder versuchen sie die Truhe zu öffnen. Und damit nimmt ein gefährliches Abenteuer seinen Lauf. Denn die Höhle erweist sich nicht nur als viel weitläufiger als gedacht, sondern birgt noch weitere unglaubliche Geheimnisse, die die Kinder in höchste Gefahr bringen …
SpracheDeutsch
HerausgeberSolibro Verlag
Erscheinungsdatum11. Nov. 2016
ISBN9783960790099
T.I.T.O. und der Tote unter der Teufelsburg: Ein Kinderkrimi
Autor

Elke Schwab

„Gestorben wird immer“ in den Büchern von Elke Schwab, denn „Mord ist ihr Hobby“. Das beweist die Tatsache, dass die Krimiautorin aus Leidenschaft in den letzten 20 Jahren über 20 Kriminalromane auf den Markt gebracht hat. Und es werden noch mehr, so viel kann sie schon verraten. Nach 14 Jahren ist die Autorin wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Dort ist sie näher an ihren unzähligen Tatorten ...

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    Buchvorschau

    T.I.T.O. und der Tote unter der Teufelsburg - Elke Schwab

    16

    1

    Vollmondnächte haben ihre eigene Magie. Bäume schwarz, von diffusem Licht in den Wipfeln beschienen, wirken wie schlecht ausgeleuchtete Silhouetten eines Scherenschnitttheaters und verformen sich im Wind zu gespenstischen Gestalten. Ein Mädchen machte das nervös. Sie konnte durch das Fenster weit in das silbrig graue Tal blicken, über das die Schatten der Wolken hinweghuschten. Ihr Atem beschlug die Scheibe und Tanya begann unbewusst mit ihrem Finger ein Herz auf das kalte Glas zu zeichnen, gar als könnte dies alles Böse von ihr fernhalten.

    Sie drehte sich um und schaute auf das Etagenbett. Unten lag ihr Zwillingsbruder Torben und schlief – in das dünne Laken eingerollt wie ein Hering mit zerwühlten, blonden Haaren. Das sah irgendwie lustig aus. Dennoch kroch Unbehagen in ihr hoch, denn ein Abenteuer stand ihr heute Nacht bevor. Gegenüber ihrem Bruder ließ sie es sich nie anmerken, wie ängstlich sie war. Er war der Mutigere von beiden. Was zwei Minuten Altersunterschied doch ausmachen konnten. Trotzdem war sie stets seinen Vorschlägen gefolgt.

    Sommer, Ferienzeit und zugleich ihr letztes Jahr in der Grundschule Felsberg. Elf Jahre alt waren sie im Juni geworden – Zwillinge im Sternzeichen Zwilling.

    Danach sollte für sie ein neuer Lebensabschnitt beginnen – neue Herausforderungen, so wie heute. Um Mitternacht wollten sie sich mit Iffi an dem Pfad treffen, der zur Teufelsburg führte.

    … die rote Iffi, die mit Pauken und Trompeten in ihrer beider Leben geplatzt war und darin für immer einen Platz gefunden hatte …

    Auf Tanyas blassem Gesicht zeichnete sich ein nachdenkliches Lächeln ab.

    Eines Morgens hatte es direkt vor ihrer Wohnung laut gekracht. Tanya und Torben hatten, aus dem Fenster im Flur, ein Kind auf der Straße liegen sehen. Daneben parkte ein Auto ganz schief mit Warnblinklicht. Panisch waren sie hinausgerannt, um dem Kind zu helfen.

    Doch das, was sie sahen, als sie dort ankamen, war längst nicht mehr so erschreckend als wie es von oben aussah. Vor ihnen auf dem Asphalt lag ein Mädchen mit langen, knallroten Haaren, die zuvor aus dem ersten Stock betrachtet wie eine Blutlache gewirkt hatten, daneben ein Fahrrad. Es war an der Bordsteinkante gestürzt und hatte sich die Haut am Arm aufgeschürft. Der Autofahrer war nur in unmittelbarer Nähe gewesen und hatte vor Schreck eine Vollbremsung mit quietschenden Reifen hingelegt. Der Autofahrer hatte darauf bestanden, mit Iffi nach Saarlouis ins Krankenhaus zu fahren. Da an diesem Tag weder Iffis Vater noch Mutter zuhause war, hatten Tanya und Torben zusammen mit ihrer Oma Evelyne das rothaarige Mädchen begleitet. Das lange Warten in der Notaufnahme des Elisabeth-Krankenhauses hatte die Kinder zusammengeschweißt. Sie hatten die Zeit genutzt, sich kennenzulernen und dabei festgestellt, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie zusammen in eine Klasse in der Grundschule in Felsberg gehen würden.

    Seitdem verging fast kein Tag, ohne dass sie sich trafen.

    Heute Nachmittag hatte Torben etwas entdeckt, worum er seitdem ein ganz großes Geheimnis machte. Es war ihm so wichtig, dass er sich unbedingt mitten in der Nacht damit befassen wollte, weil dann außer ihnen niemand dort sein würde. Tagsüber wimmelte es auf und an der Teufelsburg nur so von Menschen. Da war ein Geheimnis nicht zu bewahren – darin gab Tanya ihrem Bruder recht. Aber musste es wirklich um Mitternacht sein?

    Ihre Mutter würde arbeiten, das wussten sie. Sie hatte neben ihrem Job als Kassiererin noch eine Beschäftigung als Bedienung in der Dorfkneipe. Das müsse sie machen, um genug Geld zu verdienen, erzählte sie immer, wenn Tanya oder Torben sie fragten, warum sie sich so abschuftete. Auch legte sie Wert darauf, dass die Zwillinge mal was Rechtes lernen sollten, damit es ihnen nicht so ergehen würde, wie ihr. Das war auch der Grund, warum sie ihre beiden Kinder am Gymnasium in Saarlouis angemeldet hatte. Schon nach den großen Ferien ging es los: Der nächste Schritt zum Erwachsenwerden, wie ihre Mutter immer betonte.

    Und Tanya wollte sie auf keinen Fall enttäuschen.

    Doch das, was sie heute Nacht vorhatten, würde ihr niemals gefallen. Da war sie sich sicher. Es war viel zu gefährlich für Iffi, Torben und Tanya, um Mitternacht durch den Wald zur Teufelsburg zu laufen. Wer wusste schon, welche Gefahren dort lauerten? Gab es da nicht diese Erzählung von einem Fluch?

    Tanya schüttelte sich. Dabei fielen ihre langen, blonden Haare ins Gesicht. Sie schnappte sich ein Haargummi und band die Mähne zu einem Pferdeschwanz. Wieder schlug ihr Herz höher. Sogar ihre Oma Evelyne hatten sie dieses Mal nicht in ihren Plan eingeweiht. Dabei war auf Evelyne immer Verlass! Sie stand immer auf Torbens und Tanyas Seite, egal, was sie wieder angestellt hatten.

    Tanya erinnerte sich an ihre Oma nur, wie sie im Rollstuhl saß. Doch Evelyne hatte ihnen schon oft Fotos gezeigt, auf denen sie auf ihren beiden Beinen stand und super sportlich aussah.

    Tanya überlegte, ob sie heimlich ins Erdgeschoss zu ihrer Oma gehen sollte, um ihr alles zu erzählen. Bestimmt würde sie sich dann besser fühlen. Sie warf einen Blick auf Torben, um sich zu vergewissern, dass er immer noch schlief. Doch was sie sah, ließ sie erschrocken zusammenzucken. Torben hatte seine blauen Augen geöffnet und schaute seine Schwester an, als könnte er ihre Gedanken lesen. Sofort verspürte Tanya ein schlechtes Gewissen. Schuldbewusst kletterte sie auf ihr Bett und legte sich auf die Kissen.

    „Du sollst schlafen, meinte Torben nur. „Es ist wichtig, dass wir nachher alle hellwach sind.

    „Warum sagst du mir nicht, was du entdeckt hast?"

    „Das siehst du, wenn wir dort sind."

    „Manchmal kannst du echt blöd sein! Und so was ist mein Bruder …"

    „Wie viel Uhr ist es denn?"

    „Halb elf!"

    „Also noch anderthalb Stunden", rechnete Torben aus.

    Tanya erwiderte nichts mehr. Sie tat so, als würde sie bereits schlafen.

    Sie hörte ein Geräusch. Verwirrt schaute sie sich um und spürte, dass sie tatsächlich für kurze Zeit eingenickt sein musste. Ihr Bruder saß auf dem Boden und überprüfte so leise wie möglich den Inhalt seines Rucksacks. Als hätte er eine Vorahnung, hielt er inne und schaute zu ihr hoch.

    „Du bist wach. Das ist gut. Es ist nämlich Zeit, dass wir aufbrechen. Wir wollen Iffi nicht allein in der Dunkelheit warten lassen."

    Da Tanya komplett angezogen auf ihrem Bett gelegen hatte, brauchte sie nur hinunterzuklettern und ihrem Bruder zu folgen. Ihr Weg führte aus dem Fenster, obwohl sie im ersten Stock wohnten. Die Regenabflussrinne verlief direkt daran vorbei, deren Halterung aus einer Konstruktion mit Querstreben bestand, die an die Sprossen einer Leiter erinnerten. So konnten sie ihr Zimmer immer verlassen, ohne von jemandem erwischt zu werden.

    Kaum spürten sie den Boden unter ihren Füßen, hörten sie die Kirchturmuhr Zwölf schlagen. Gleichzeitig ertönte der Ruf einer Eule. Es klang unheimlich. Trotz der nächtlichen Wärme spürte Tanya Gänsehaut auf ihren nackten Armen. Torben tat so, als bemerkte er es nicht. Er nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her mit den Worten: „Komm schnell! Ich habe gerade Iffi gesehen, wie sie in den Weg zur Teufelsburg eingebogen ist."

    Da keine Autos um diese Zeit auf der Dürener Straße fuhren, rannten sie ohne nachzusehen auf die andere Seite, bogen in den schmalen Weg ein, der nur noch wenige Meter von Häusern und Gärten gesäumt wurde, bis sie von Natur umgeben waren.

    „Da seid ihr ja endlich", ertönte es aus einer dunklen Ecke. Heraus trat Iffi. Ihre kurzen, roten Haare leuchteten im Mondlicht wie Kupfer. Ihr weißes Gesicht wirkte grau, ihre Sommersprossen wie schwarze Flecken. Ihre grünen Augen funkelten vor Abenteuerlust. Auf dem Rücken trug sie einen kleinen Rucksack.

    „Was heißt hier endlich?, fragte Torben, ohne auch nur eine Sekunde stehenzubleiben. Zielstrebig ging er den asphaltierten Weg entlang, der in einen Trampelpfad überging. Iffi und Tanya folgten ihm. „Außerdem war es nicht nötig, einen Rucksack mitzubringen, fügte er an, obwohl er schon einige Meter vor ihnen war. „Ich habe doch gesagt, dass wir so wenig Gepäck wie möglich mit uns schleppen sollen."

    „Klar! Aber meine Ausrüstung muss ich dabeihaben. Dagegen kannst du nichts machen", entgegnete Iffi schroff.

    Torben sagte kein Wort.

    „Hattet ihr Probleme, von zuhause wegzukommen?" Diese Frage richtete Iffi an Tanya.

    „Nein. Außer Oma Evelyne ist niemand da. Mama muss arbeiten und das dauert immer bis spät in die Nacht. Und wie war es bei dir?"

    „Papa sitzt wie immer in seinem Arbeitszimmer und bemerkt gar nichts, Mama hat wieder irgendwo einen großen Bühnenauftritt und wo mein Bruder steckt, weiß ich nicht, winkte Iffi ab. „Besser hätte es für mich nicht sein können.

    Tanya wackelte nachdenklich mit dem Kopf und meinte zögerlich: „Ich weiß nicht, ob es richtig ist, niemandem etwas zu sagen. Unsere Oma ist echt okay! Die hätten wir wenigstens einweihen können."

    „Bei Evelyne können wir auch sicher sein, dass sie uns nicht folgt, spottete Iffi. „Aber, warum sollte jemand etwas davon wissen?

    „Weil es gefährlich werden könnte", antwortete Tanya.

    „Eben! Genau deshalb ist es besser, wenn wir den Mund halten. Sonst bekommen wir nur Ärger, weil die Erwachsenen uns nicht gehen lassen wollen. Du kennst uns doch: Wir lassen uns von nichts abbringen."

    Tanya nickte nur und konzentrierte sich wieder auf Torben. Der Abstand zu den beiden Mädchen war noch größer geworden.

    „Hat dein Bruder dir inzwischen gesagt, was er entdeckt hat?"

    Tanya schüttelte den Kopf. „Nein! Kein Wort! Er tut nur wichtig."

    „Das muss ja auch sehr wichtig sein, sonst würden wir uns nicht um diese Zeit treffen und heimlich in den Wald schleichen."

    Im Dickicht wurde es so dunkel, dass Tanya ständig ins Stolpern geriet. Trotz Vollmond. Torben reichte jedem eine Taschenlampe aus seinem Rucksack. Zuerst einmal leuchteten sie sich damit gegenseitig in ihre Gesichter. Iffi wirkte gespenstig weiß unter den feuerroten Haaren. Ihre Sommersprossen wurden lila in diesem Licht. Doch als der Blick ihrer Freundin auf Tanya fiel, stieß sie ein lautes Lachen aus. „Du siehst ganz grün aus."

    „Grün vor Angst", spottete Torben.

    „Du siehst auch nicht besser aus", kam es sofort von Iffi, sodass Tanya laut loslachte.

    „Wenn wir weiter so viel Krach machen, haben wir gleich das ganze Dorf hierher gelockt", schimpfte Torben. Tanya wusste, dass er ehrgeizig war. Ausgelacht zu werden gehörte zu den Erfahrungen, die ihr Bruder nicht ertragen konnte. Darauf reagierte er sonst immer sehr streitsüchtig. Doch heute war seine Entdeckung für ihn das Allerwichtigste.

    Endlich erreichten sie den Berggipfel. Vor ihren Augen thronte die Teufelsburg. Düster hoben sich die Burgmauern vom grau schimmernden Nachthimmel ab. Doch Torben verstand es mal wieder, die beiden Mädchen zu überraschen. Zielstrebig ging er an der Burg vorbei und kletterte den Hang auf der rechten Seite wieder hinunter. Iffi folgte ihm mit einer Leichtigkeit, als würde sie regelmäßig in finsterer Nacht über Steilhänge durch den Wald kraxeln. Tanya hatte dagegen alle Mühe, nicht abzustürzen.

    „Mach doch, du lahme Ente", trieb Torben seine Schwester an.

    Tanya erwiderte nichts, weil sie zu sehr aufpassen musste.

    Endlich blieb Torben stehen. Staunend schauten sich die Mädchen um und konnten nur Wald erkennen.

    „Und jetzt?" Iffi hielt es vor lauter Neugier nicht mehr aus.

    „Schaut hier!", rief Torben. In seiner Stimme war Aufregung zu hören. Der Lichtstrahl seiner Taschenlampe zeigte auf ein schwarzes Etwas am Hang.

    Tanya spürte Enttäuschung.

    Iffi ging mit ihrer eigenen Lampe darauf zu, bis sie beeindruckt ausstieß: „Alter Falter! Das ist ja ein unterirdischer Gang!"

    „Was?", kreischte Tanya.

    „Du hast es doch gehört, belehrte Torben. „Ein unterirdischer Gang.

    „Das kann doch nur ein Witz sein, stöhnte Tanya. „Der führt höchstens ein paar Meter unter die Erde und dann ist alles vorbei. Oder glaubt ihr wirklich, dass es hier Höhlen gibt, die noch keiner entdeckt hat?

    „Genau das glaube ich! Ich habe mir das heute Mittag genauer angesehen und festgestellt, dass dieser Gang keineswegs schon nach wenigen Metern endet. Aber da waren so viele Kinder aus der Nachbarschaft – und dann noch die Wanderer – da wollte ich nicht, dass jemand sieht, was ich gefunden habe." Nervös wippte Torben von einem Bein auf das andere, während er sprach.

    Iffi zog bereits ihren

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