Hamster Hugo und sein kleines Leben
Von Susanne Grosse
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Über dieses E-Book
Susanne Grosse
Susanne Grosse arbeitet als Redakteurin in Berlin. Sie hat an der Universität Magdeburg Politikwissenschaft studiert und bei der Nachrichtenagentur dpa gearbeitet. Nach ihrem Volontariat bei der Magdeburger Volksstimme zog sie nach Hamburg und dann nach Berlin. In ihrer Freizeit verreist sie gern oder geht einfach spazieren.
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Buchvorschau
Hamster Hugo und sein kleines Leben - Susanne Grosse
Hinweis
Teil 1
Hamster Hugo und wie sein Leben beginnt
Im Einkaufszentrum, in der untersten Etage, gibt es ein Zoogeschäft. Davor steht ein Glaskasten mit Nagetieren drin. Sie putzen sich, knabbern an einer Rübe oder einem Stück Apfel, kriechen durch das Stroh oder verstecken sich in dem kleinen Haus, das nicht größer ist als eine Packung Kekse.
Aber im Glaskasten vor der Tür wohnt Hugo nicht. Er ist gerade erst geboren und braucht den Schutz, den das Zoogeschäft in seinem Inneren bietet.
Von der Eingangstür sind es zehn Schritte bis nach ganz hinten. Dort steht in einer Ecke der Glaskasten, in dem Hugo geboren wurde.
Seine Mutter hat ihn vor acht Wochen zur Welt gebracht – ihn und noch eine Handvoll mehr Hamsterkinder. Sie teilen sich ein gemütliches Heim. Gemütlich im Vergleich zu dem Glaskasten gegenüber. Um einen Napf herum sitzen dort die weißen Mäuse mit den roten Augen.
Hugos Augen sind zu, denn er schläft gerade. Aber die weißen Mäuse, die schauen zu ihm rüber. Sie würden auch gern am weichen, warmen Bauch einer lieben Mama liegen, sich ankuscheln und ohne Sorge schlafen. Stattdessen wird immer wieder eine von ihnen geschnappt, in einen kleinen Karton gesteckt, und verschwindet. Auf dem Schild an ihrem Glaskasten steht, sie sind Futtermäuse.
Holger bekommt ein Haustier
Holger fährt mit seinem Papa die Rolltreppe hinunter. Der Junge freut sich, dass er sich endlich ein Haustier aussuchen darf. Es soll keine Katze sein und kein Hund, kein Fisch und kein Wellensittich, keine Schlange und keine Maus. Holger ist gespannt, was dann übrig bleibt.
„Papa, darf ich mir jetzt ein Tier aussuchen?", fragt Holger.
„Ja, aber nur eins, und denk daran, was es nicht sein darf."
„Gut, dann schau ich mich mal um!"
Holger läuft durch die Reihen und schaut in jedes Regal. Er schaut sich die Aquarien an mit den Fischen drin und bleibt vor einem Käfig stehen. Auf der Stange sitzt ein Papagei. „Das ist aber ein großer Vogel, Papa, und was für lange Federn er hat, und was für einen großen Schnabel, und was für lange, krumme Krallen!"
„Ja, der ist ganz schön groß. Vielleicht suchst du dir lieber ein kleineres Tier aus."
Holger läuft weiter durch die Reihen und schaut sich um. Er entdeckt einen Glaskasten mit Schildkröten. „Schau nur, Papa, die sind aber niedlich! Wie rund ihre Rücken sind, und was für kleine Beine und Hälse aus ihnen heraus kommen, und ihre Augen sehen aus wie Pünktchen, und wie schnell sie sich bewegen."
„So bleibt das aber nicht", sagt der Verkäufer. Er hat sich neben Holgers Papa gestellt und erzählt ihm, dass seine Schildkröten in letzter Zeit immer mehr von Leuten gekauft werden, die ihr Leben entschleunigen wollen.
„Was heißt entschleunigen, Papa", fragt Holger.
„Dass es langsamer zugeht", antwortet Holgers Papa.
„Langsam, wieso langsam, will Holger wissen. „Die kleinen Schildkröten sind doch ganz schön schnell.
„Ja, aber Schildkröten sind nur schnell, wenn sie jung sind oder wenn sie im Wasser unterwegs sind. Ansonsten geht es bei ihnen gemächlich zu und immer mehr Leute wollen das."
Holger beobachtet die kleinen Schildkröten, wie sie herumlaufen und übereinander krabbeln. Ihm gefallen die Tiere. Jedes hat eine Zahl auf dem Rücken. Er könnte sich eine Zahl aussuchen und das Tier würde er dann bekommen.
„Das Schöne an Schildkröten ist, das man sein ganzes Leben etwas von ihnen hat", sagt der Verkäufer.
„Ich bin schon sieben Jahre alt", sagt Holger.
„Schildkröten können 100 Jahre alt werden", erzählt der Verkäufer, bevor er an die Kasse geht, wo jemand steht, der Vogelfutter kaufen möchte.
„100 Jahre!" Holger staunt, sein Papa ebenfalls.
„Vielleicht schauen wir mal nach einem anderen Tier", sagt Holgers Vater.
„Wieso auf der Tasche liegt, Papa?" Das will Holger genauer wissen.
Doch bevor ihm Papa das erklären kann, klingelt sein Handy und Holger muss warten.
Die Schildkröten machen eine Pause vom Toben und bewegen sich nicht mehr. Das findet Holger nicht so schön, denn er mag Tiere, die sich bewegen. So wie die Fische. Sie schwimmen die ganze Zeit hin und her, auf und ab und dabei leuchten sie so schön. Aber er darf leider kein Aquarium haben. Das kostet zu viel Wasser, hat Papa gesagt.