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Datensicherheit
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eBook67 Seiten45 Minuten

Datensicherheit

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Über dieses E-Book

Unsere Daten sind überall, und sie verraten mehr über uns, als uns vermutlich lieb ist. Welche Informationen im Web, auf unseren Handys oder Smartphones schlummern, wie es zum Ausspähen und Missbrauch der Daten kommen und was man dagegen tun kann, erfahren Sie in diesem shortcut. Im ersten Kapitel geht es darum herauszufinden, was Metadaten über uns verraten. Untersucht werden unter anderem Daten, die man via Anruf, Social Networks oder Mail übermittelt. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff „Big Data" und nimmt die Datenmengen, die wir unter anderem durch Suchbegriffeingaben bei Google, Likes und Nachrichten in Social Networks oder die Nutzung von Apps preisgeben, unter die Lupe. Im dritten Kapitel geht es um das Thema Datenmissbrauch und somit auch um Phishing-E-Mails und kompromittierte Webserver. Carsten Eilers veranschaulicht seine Ausführungen mit zahlreichen realen Beispielen und lässt den Leser somit hautnah am „Datenspektakel" teilhaben.
SpracheDeutsch
Herausgeberentwickler.press
Erscheinungsdatum23. Nov. 2015
ISBN9783868025682
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    Buchvorschau

    Datensicherheit - Carsten Eilers

    machen.

    1 Was die angeblich harmlosen Metadaten alles über uns verraten

    Die Geheimdienste (und nicht nur die) möchten so viel wie möglich über alles und jeden wissen. An alle Daten kommen sie nicht so einfach ran, darum beschränken sie sich oft auf die die eigentlichen Daten beschreibenden Metadaten. Das lässt sich der Öffentlichkeit auch viel besser verkaufen, denn die Metadaten sind ja „völlig harmlos".

    Ich frage mich ja immer, ob die Geheimdienste uns wirklich für so dämlich halten und denken, dass wir ihnen tatsächlich alles glauben, was sie uns auftischen. Wenn die Metadaten so harmlos sind, warum sollten die Geheimdienste sie dann überhaupt haben wollen? Allein schon, dass Geheimdienste, Polizei und Co. offenbar ein solch großes Interesse an Metadaten haben, beweist doch, dass sie diese für äußerst nützlich halten. Grund genug, in diesem Kapitel unter die Lupe zu nehmen, was Metadaten über unser aller Leben verraten.

    Die Daten aus der Vorratsdatenspeicherung

    Fangen wir mit der altbekannten Vorratsdatenspeicherung für die Telekommunikation an. Die gesammelten Metadaten enthalten zwei Arten von Informationen. Da sind zum einen die Standortinformationen. Bei einem Festnetzanschluss wissen die Auswerter also, wann von einem bestimmten Telefonanschluss telefoniert wurde. Das ist noch nicht so besonders interessant, zumal das Telefon ja von mehreren Personen benutzt werden kann. Sehr viel interessanter sind die Standortdaten im Fall eines Mobiltelefons. Zunächst einmal, weil das im Allgemeinen nur von einer Person genutzt wird, und in der Folge natürlich, weil bei jeder Nutzung der aktuelle Standort in Form der genutzten Funkzelle gespeichert wird. Egal, ob der Anschlussinhaber selbst jemanden anruft oder angerufen wird, ob er eine SMS sendet oder empfängt, ob er im Internet surft oder in seinem Smartphone (vielleicht sogar erfolglos) nach neuen Mails sucht – jedes Mal wird die vom Handy genutzte Funkzelle gespeichert.

    Dazu kommen die Informationen über die Ziele der Kommunikationsvorgänge: Wer wurde angerufen, und wer hat angerufen, wem wurde eine SMS geschickt, und von wem wurde eine SMS empfangen. Außerdem wird gespeichert, wie lange jeweils kommuniziert wurde.

    Sehr interessant: Standortdaten von Mobiltelefonen

    Was sich allein aus den Standortdaten von Mobiltelefonen herausfinden lässt, wenn man sie mit öffentlich verfügbaren Informationen kombiniert, wurde schon 2011 anhand der Vorratsdaten des Grünen-Politikers Malte Spitz gezeigt [1]. Der hatte seinen damaligen Mobilfunkanbieter T-Mobile auf Herausgabe der Daten verklagt, die im Rahmen der damals vorgeschriebenen Vorratsdatenspeicherung im Zeitraum August 2009 bis Februar 2010 gesammelt worden waren [2]. Da sich das Verfahren hinzog und das Bundesverfassungsgericht in der Zwischenzeit die Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig erklärt und die Löschung aller gespeicherten Daten angeordnet hatte, war plötzlich Eile geboten. Nach einer außergerichtlichen Einigung hat Malte Spitz die gesammelten Daten ohne die gespeicherten Telefonnummern erhalten. Es fehlen also die Informationen darüber, wen er angerufen hat und wer ihn angerufen hat, wem er eine SMS geschickt hat und von wem er eine erhalten hat [3].

    Die Daten enthalten also „nur" noch die Informationen darüber, wann sich Malte Spitz wo aufgehalten hat, zu welchen Zeiten er sein Handy benutzt hat und zu welchen nicht, wann er telefoniert oder eine SMS verschickt hat. Die Standortdaten sind im Fall von Malte Spitz sehr fein aufgelöst, denn er hatte sein Smart­phone so konfiguriert, dass es alle 10 Minuten nach neuen ­E-Mails sucht. Alle 10 Minuten hat sich das Gerät also bei einer Funkzelle angemeldet und damit seinen Standort in den Vorratsdaten verewigt.

    Aus den Änderungen der Funkzellen kann nicht nur festgestellt werden, wo das Mobiltelefon sich befindet, sondern auch, wie schnell es sich bewegt. Und damit zumindest teilweise auch, welches Verkehrsmittel genutzt wird. 700 km/h schafft nur ein Flugzeug, bei 300 km/h wurde wohl ein ICE genutzt. Schwieriger wird es im Bereich 100 bis 150 km/h, aber da verrät ein Blick auf Karte meist, ob die Bewegung entlang einer Autobahn oder einer Schienenstrecke erfolgte.

    Die erhaltenen Daten hat Malte Spitz der „Zeit Online" zur Verfügung gestellt, wo man aus diesen Daten und öffentlich bekannten Informationen über Malte

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