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Hat sich die Wende überhaupt gelohnt?: Der große Vergleich DDR - EU
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eBook153 Seiten2 Stunden

Hat sich die Wende überhaupt gelohnt?: Der große Vergleich DDR - EU

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Über dieses E-Book

Hat sich die Wende überhaupt gelohnt? Ist die Entwicklung vom Gesellschaftssystem der DDR zu dem der EU eine Verbesserung? Aber ja! Nur ganz anders, als Sie in ihrer Gutgläubigkeit vielleicht vermuten mögen. Folgen Sie dem erfahrenen Satiriker, unnachgiebigen Kritiker und boshaften Karikaturisten Bernd Zeller beim großen Systemvergleich anlässlich des Jubiläums der Wiedervereinigung als Grundlage der europäischen Einigung. Denn ohne DDR wäre keine EU möglich gewesen. Und damit die Objektivität gewahrt bleibt: für jedes Vergleichskriterium gibt es einen Punktsieger. Seien es Aspekte wie Toilettenpapier oder Parlament, Autos oder Überwachung, Geld oder Prominente - am Ende des Buches werden die Ergebnisse der 80 Vergleiche zusammengezählt. Und, wer hat am Ende die Nase vorn, die DDR oder die EU? Lesen Sie selbst, denn der kompromisslose Vergleich vermittelt erstaunliche Erkenntnisse, die allem Ernst zum Trotz schmunzeln lassen. Nicht nur gelernten DDR-Bürgern, auch Jung-Ossis, Wessis und sonstigen Europis sei diese erbauliche Lektüre zur Orientierung wärmstens anempfohlen.

Und das sagen andere über Bernd Zellers Können:
"Seine Figuren haben eine Aura." (F.K. Waechter)
"Einfallsreicher Zeichner." (Robert Gernhardt)

"Weiß um die Widerborstigkeit seines Publikums." (Der Journalist) "Wenig hilfreich." (Wolfgang Neumann, Verleger Solibro)
"Bernd Zeller ist scharfsichtiger Beobachter der feinen Haarrisse, die den teuren Rechtsstaat zu durchziehen beginnen." (Roland Tichy)
SpracheDeutsch
HerausgeberSolibro Verlag
Erscheinungsdatum2. Sept. 2014
ISBN9783932927881
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    Buchvorschau

    Hat sich die Wende überhaupt gelohnt? - Bernd Zeller

    PARLAMENT

    Beginnen wir unsere Untersuchungen an einer politischen Institution von nachrangiger Bedeutung, damals und jetzt, den Parlamenten. Die DDR-Volkskammer besticht gegenüber dem EU-Parlament mit ihrer Bescheidenheit in Anzahl der Abgeordneten, Ausstattung und Prunk. Sie tagte im Palast der Republik, hatte keine Kompetenzen und diente zur Wahrung des Anscheins einer Mehr-Parteien-Demokratie. Das EU-Parlament tagt verschiedenenorts, hat mehr Mitarbeiter, Abteilungen und Arbeitsstäbe und auch keine Kompetenzen. Damit ist die Volkskammer bereits effizienter.

    Für die Wahrung des Anscheins einer pluralistischen Demokratie hingegen ist das EU-Parlament weder zuständig noch in der Lage, hier kann man demnach ein höheres Maß an Ehrlichkeit verorten.

    Dennoch war das Mandat in der Volkskammer eine Ehre. Sogar eine im Vergleich zu anderen damaligen Ehren recht ehrenvolle. Das lag nicht nur daran, dass es sich um das einzige Parlament handelte, womit bereits eine gewisse Exklusivität verbunden war, zudem wurde Wert darauf gelegt, dass die Abgeordneten ansonsten einer richtigen Arbeit nachgehen. Natürlich war damit bezweckt, dass sie nicht auf die Idee kommen, das Parlament mit einer Bedeutung aufzuladen, die ihm nicht zukam. Eine Sorge, die unbegründet ist, wie die heutigen Parlamente zeigen.

    EU-Parlamentarier zu sein, bedeutet das Gegenteil einer Ehre. Man hat für gewöhnlich einen schmählichen Abgang hinter sich und soll auch noch denen dankbar sein, die einen nach Europa abgeschoben haben.

    Da Ehre heutzutage kein positiv besetzter Begriff ist, kann der Punkt noch nicht an die DDR gehen.

    Die Sitzverteilung war quotiert, alle Parteien und Massenorganisationen hatten eine festgelegte Zahl von Abgeordneten, damit alle Kräfte sich auf Augenhöhe vertreten fühlen. Dazu wird das EU-Parlament erst noch kommen.

    Der entscheidende Aspekt liegt in der Wahl. In der DDR konnte man dadurch, nicht zur Wahl zu gehen, Protest und Widerstand ausdrücken. Ähnliches ist heute nicht möglich, Nichtwähler interessieren noch weniger als Wähler, das Parlament wird immer voll. Da müssten schon die Kandidaten selbst nicht wählen.

    Deshalb geht der Punkt an die DDR für das demokratischere Parlament.

    KONSUM

    Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen, jedenfalls nicht zu DDR-Zeiten, weil man niemals beide zur selben Zeit im Handel vorfinden konnte.

    Aufgrund der Mangelversorgung spielte der Konsum in der DDR eine wichtigere Rolle als heute, wo er gar nicht mehr auffällt, wenn nicht gerade Kabarettisten über den Konsumterror herziehen. Wenn der Erwerb von Waren und Dienstleistungen mit Problemen verbunden ist, nimmt er einen größeren mentalen Platz im Leben ein, und das wollen wir ja nicht. Weil es so wenig gab und deshalb weniger konsumiert werden konnte, müsste der Punkt wieder an die DDR gehen. Leider müssen noch weitere Gesichtspunkte einbezogen werden, etwa die Qualität der Produkte. Diese entsprachen kaum den EU-Normen. Manche trugen sogar irreführende Bezeichnungen, die nach EU-Richtlinien als Verbrechen einzustufen gewesen wären. Das kann man auch im Nachhinein nicht dulden, deshalb geht der Punkt für Konsum eindeutig an die EU.

    AUTOS

    Sieht man einmal davon ab, dass es damals mit einem DDR-Auto möglich war, das staatliche Territorium an einem Tag zu durchqueren, hingegen es mit einem heutigen nicht zu schaffen ist, in derselben Zeit durch Europa zu reisen, ist gar nichts anderes möglich, als den Auto-Punkt der EU zu geben. Der Trabant und sein Gehilfe Wartburg waren Meisterwerke der Technik der Zwanzigerjahre, der Benzinverbrauch entsprach auf die Leistung bezogen dem eines Rolls Royce; sie verursachten Lärm einer solchen Lautstärke, als hätten alle Bürger schon ihre Wartezeit herum und den Motor angeworfen, ganz zu schweigen von der Umweltbelastung – es ist erstaunlich, dass dort, wohin die Autos fuhren, überhaupt noch Umwelt gewesen sein soll.

    Dafür war es leichter, einen Parkplatz zu finden.

    TOILETTENPAPIER

    Eine Zeitlang gab es keins, damit die Bevölkerung mehr Zeitungen kauft. Aber das ist nicht der Punkt, auf den es ankommt.

    Gab es welches, dann das Grobkrepp mit Sandpapierfühlung. Der Witz, damit wäre bezweckt, noch mehr gerötete Hinterteile zu erzeugen, erlangte traurige Berühmtheit.

    Was fehlte, war der heute als selbstverständlich angesehene Kern der Papprolle, um den das Klopapier herum aufgewickelt ist. Der ist auch völlig überflüssig. Die Beschränkung aufs Wesentliche zeigte sich ebenso im Fehlen der Perforation, an der man einzelne Blätter abreißt. Als ob man es nötig hätte, vorgeschrieben zu kriegen, und sei es auch nur in Form einer Hilfe, wo man das Klopapier abreißt. Die Bevormundung des DDR-Bürgers erstreckte sich also keineswegs auf alle Lebensbereiche.

    Heute droht eine Spaltung der Gesellschaft in mindestens zwei Klassen hinsichtlich der Benutzung ihres Toilettenpapiers. Die Reichen können sich ökologisch recyceltes und dennoch extraweiches saugverstärktes allergiepräventives mit Erdbeerduft leisten, während die Armen mit billigem extraweichem saugverstärktem genmanipuliertem Vorlieb nehmen müssen,

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