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Der Tote im Zwillbrocker Venn: Ein Münsterland- Krimi
Der Tote im Zwillbrocker Venn: Ein Münsterland- Krimi
Der Tote im Zwillbrocker Venn: Ein Münsterland- Krimi
eBook123 Seiten1 Stunde

Der Tote im Zwillbrocker Venn: Ein Münsterland- Krimi

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Über dieses E-Book

In Zwillbrock scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Bis die beschauliche Idylle jäh gestört wird: Im Uferbereich des Möwensees wird ein Toter gefunden. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Leiche um einen Südamerikaner, und niemand weiß, warum der sich ausgerechnet das Venn zum Sterben ausgesucht hat…

Das Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn beherbergt die nördlichste Flamingokolonie der Welt.
Tuna von Blumenstein hat mit »Der Tote im Zwillbrocker Venn« ihren Debütkrimi geschrieben, in dem sie auch ihre Verbundenheit mit Land und Leuten der Region Münsterland zum Ausdruck bringt.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum22. März 2013
ISBN9783848286850
Der Tote im Zwillbrocker Venn: Ein Münsterland- Krimi
Autor

Tuna von Blumenstein

Unter dem Pseudonym Tuna von Blumenstein hat die Autorin vier Kriminalromane veröffentlicht: »Der Tote im Zwillbrocker Venn« 2010 »Der hässliche Zwilling« 2011 »Mord in Genf« 2012 »Blauregenmord« 2013 Die Bilder für das Cover »Blauregenmord« sind im Garten Picker entstanden. www.garten-picker.de Die Autorin lebt im Westmünsterland www.ein-buch-lesen.com www.ein-buch-lesen.de

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    Buchvorschau

    Der Tote im Zwillbrocker Venn - Tuna von Blumenstein

    Demand

    der traum kam in kleinen schritten

    ich stand in einem kalten raum

    mit kaltem licht

    kalt gefliest

    nur mir war nicht kalt

    dann

    später

    träumte ich von dem weißen tuch

    das über einem kalten körper lag

    in diesem kalten raum

    und ich hatte keine angst

    und mir war nicht kalt

    und irgendwann zog

    irgendwer

    dieses tuch zur seite

    und mein blick fiel

    auf den leblosen körper

    der aufgeschnitten und kalt dort lag

    und irgendjemand sagte

    irgendetwas zu mir

    und ich dachte

    besser er

    als ich

    und mich erfüllte wärme

    und ruhe

    und frieden

    und ich wurde wach

    und war traurig

    dass ich nur

    geträumt

    hatte

    Martin Willing betrachtete aufmerksam den Mittelklassewagen, der in der äußersten Ecke des Parkplatzes abgestellt und damit, von der vorbeiführenden Landstraße aus, nicht zu sehen war. So wie Martin übrigens auch nicht. Die Bank, auf der Martin Platz genommen hatte, war von der Straße aus nicht auszumachen.

    Schon als Kind war Martin ein eher vorsichtiger Mensch. Die momentane Situation erforderte absolute Wachsamkeit. So ging er mental den Verlauf der vergangenen Stunden noch einmal genau durch. Gegen 18:00 Uhr hatte er zusammen mit Norbert Terhaar, dem Ausstellungsbetreuer des Besucherzentrums, die Biologische Station Zwillbrock verlassen. Martin hatte Norbert bis zu dessen Wagen begleitet, darum konnte er auch sicher sein, dass sich der Alfa mit Münchener Kennzeichen zu diesem Zeitpunkt dort nicht befand. Die ca. 700 Meter Wegstrecke bis zu seinem Elternhaus hatte er anschließend mit seinem Fahrrad zurückgelegt, um gegen 19:00 Uhr mit seinen Eltern das Abendbrot einzunehmen.

    Als Zivi nach einem halben Jahr Dienstzeit auf der Biologischen Station konnte er sich von seinem Geld eine eigene Wohnung nicht leisten. Darum wohnte er noch zuhause. Seinen Führerschein hatte er aber pünktlich vor einem Jahr zu seinem 18. Geburtstag in Händen gehalten, wie es sich auf dem Land gehört – finanziert von seinen Eltern. Martin war und ist das brave Einzelkind in einer braven Familie.

    Gegen 20:00 Uhr hatte sich Martin noch einmal mit seinem Rad auf den Weg gemacht, um die Lage zu peilen. Er begegnete auf dem Weg zur Station nur einem einsamen Spaziergänger, ansonsten war die Gegend menschenleer und der Parkplatz verlassen.

    Martin sah auf seine Uhr. Die Zeiger des beleuchteten Ziffernblattes zeigten 22:15 Uhr. Vor einer halben Stunde, kurz nachdem sein Vater zur Spätschicht aufgebrochen war, hatte er sein Elternhaus abermals verlassen. Diesmal zu Fuß. Alvis Willing, Martins Vater, ist Polizeibeamter. Martin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, denn wenn Vater Willing wüsste, was sein Spross seit einer Woche stabsplanmäßig vorbereitete, würde ihn der Schlag treffen. Das durfte natürlich nicht passieren. Es wird nicht passieren. Denn Martin hat das perfekte Verbrechen geplant und wird es auch umsetzen. Eigentlich ist es ja kein richtiges Verbrechen, sondern Einbruch und Diebstahl in zwei Fällen.

    Aber es würde natürlich kein gutes Bild auf die Familie werfen. Darum darf ja auch nichts schiefgehen. Genauer betrachtet ist es auch keine Straftat, die Martin vorhat zu begehen, eher das, was im Volksmund als »krummes Ding« benannt wird. Denn Martin ist nicht kriminell.

    Er ist eine ehrliche Haut und kann verschlagene Typen, wie Jopie van Husen einer ist, nicht ausstehen.

    Jop van Kiff, wie er genannt wurde, war schon in der Grundschule, die beide zusammen besucht hatten, ein falscher Fuffziger gewesen. Dabei bekam er von seinen Eltern alles in den Hintern geschoben.

    Da zeigt sich einmal wieder, dass es nicht gut ist, wenn die Eltern alles richten. Das Gymnasium hatte Jop rechtzeitig mit einem Schulverweis belegt und von der Realschule wurde er auch geschmissen. So sahen sich Martin und Jopie auf der Hauptschule wieder, an der Martin tatsächlich noch einen besseren Abschluss hinlegte als Jop.

    Wie kann jemand sein Leben so in den Sand setzen. Martin musste seinen Kopf schütteln. Während Martin seinen Führerschein machte und eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme besuchte, lungerte Jopie nur herum. Martin wird auf jeden Fall in den Betrieb seines Onkels Herbert einsteigen, wenn er seinen Zivildienst absolviert hat. Der Ausgang dieser Nacht würde für Jopies weiteren Lebensweg auch entscheidend sein, wie Martin vor gut einer Woche beschlossen hatte. Denn das Maß war voll, Jopie hatte es übertrieben.

    Zehn weitere Minuten waren vergangen. Der Alfa stand immer noch auf dem Parkplatz und weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Auf dem Gelände der Station befanden sich keine weiteren Personen. Martin hatte gleich nach seiner Ankunft sowohl den Wagen als auch das Gelände gründlich in Augenschein genommen.

    Nicht ohne Stolz auf seine eigenen Planungsschritte musste er sich selbst loben. So hatte er am Abend vor dem Verlassen der Station daran gedacht, heimlich die Nachtbeleuchtung auszuschalten. Jetzt saß Martin in der Dämmerung, aber das störte ihn nicht. Der Mond war fast voll, Martin konnte genug sehen, ohne selbst gesehen zu werden und: Martin hatte Zeit. Zur Not wollte er die Nacht durchmachen. Seine Taschen waren gepackt.

    Am nächsten Tag soll es mit Bus und Bahn bis zum Flughafen gehen. Um 13:15 Uhr geht der Flieger ab Weeze und landet um 15:15 Uhr auf dem Costa Brava-Airport Gerona Spanien. Hin- und Rückflug inklusive Steuern gesponsert von Onkel Herbert.

    In der Nähe von Tossa del Mare hat Onkel Herbert ein kleines Ferienhaus. Dort soll Martin nach dem Rechten sehen, was er in den nächsten 14 Tagen auch machen wird. Und bei seiner Rückkehr will er sicher sein, dass er Jopie nicht mehr als Zivikollegen in der Biologischen Station antreffen wird.

    Martin beschloss um 22:30 Uhr den Alfa nicht länger zu beachten. Es ist ein Mietwagen. Wer weiß, wo sich der Fahrer befand.

    Auf dem Gelände der Station blieb alles ruhig und so streifte sich Martin die Plastikhandschuhe über und schlüpfte in den Papieroverall. Beides hatte er letzte Woche in einem Baumarkt in Borken erworben.

    Den Overall plante er nach seiner Heimkehr im elterlichen Ofen zu verbrennen. Normalerweise müsste noch Glut da sein, hatte er ihn doch, bevor er das Haus verlassen hatte, mit einem Brikett für die Nacht gefüttert.

    Keine Spuren zu hinterlassen, war das oberste Prinzip der Umsetzungsphase. Seine Turnschuhe verstaute Martin in seinem Rucksack, nachdem er die nagelneuen billigen Gummistiefel herausgeholt hatte. Die Vorbereitungen hatten ihn keine 20 Euro gekostet. Das ist gut investiertes Geld, wenn die Nummer so klappte, wie Martin es sich vorstellte. Aber das wird sie bestimmt.

    Über die nackten Füße zog er Plastiktüten und darüber die stinkenden Socken von Jop. Was lässt der Trottel sie auch neben seinen Spind fallen. Er konnte ja nicht damit rechnen, dass Martin in der letzten Woche mit Plastiktüten in der Tasche auf den Spuren von Jop wandelte.

    Die Gummistiefel waren zu weit. Jopies Füße sind exakt eine Nummer größer als die von Martin. Aber besser so, als wenn sie zu klein wären.

    Die Tüte, die Martin untergelegt hatte, bevor er sich auf die Bank setzte, verstaute er im Rucksack und machte sich am Gebäude vorbei auf den Weg ins Venn. Aufmerksam achtete er auf seine Umgebung, es könnte ja sein, dass zu dem Mietwagen ein Liebespaar gehörte, das sich im Venn Händchen haltend die Sterne betrachtete. Es wäre fatal für Martin gewesen, wenn seine Aktion durch eine Nachlässigkeit seinerseits kläglich gescheitert wäre. Seine Sinne waren darum geschärft, als er den Prozessionsweg entlang Richtung Aussichtsplattform beschritt.

    Er kennt das Gelände wie kaum ein anderer. Seine Kindheit hatte er im Venn verbracht. Seine Hand tastete zur Brusttasche, in Plastik eingewickelt befand sich dort das Handy von Jop. Der wird es im Moment nicht vermissen. Hier im Grenzgebiet hat er eh nur das holländische Netz. Da gibt es Sinn, das Gerät auszuschalten, sonst zahlt man doppelt bei Anrufen. Was Jop am Vormittag auch gemacht, es dann tatsächlich auf seinem Spind abgelegt und vergessen hatte. Eine Steilvorlage für Martin.

    Die Nacht war wundervoll sternenklar. Gespenstisch beleuchtete der Mond die Landschaft. Das Venn ist schön, auch und gerade bei Nacht. Am Nachmittag hatte es eine Veranstaltung gegeben, mit Kaffee und Kuchen für die Besucher. Martin hatte überschlagen, dass gut 500 Euro in der Stahlkassette sein

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