Pausengedanken und Gedankenpausen: Kurzgeschichten und dumme Sprüche
Von Dieter Becker
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Über dieses E-Book
Einfühlsame Erzählungen, die zum Schmunzeln herausfordern und selbstgemalte Bilder gehen eine kreative Verbindung ein und trotzen so der Sachlichkeit seines Berufes in der IT-Branche.
Dieter Becker
Nach seinem Berufsleben als Techniker verschrieb er sich der Malerei und hat bereits mehrere Bücher zu diesem Thema verfasst. Ehrenamtlich hat er zusammen mit seiner Frau einen Maltreff in einer Tagespflegestätte abgehalten und berichtet hier über seine Erfahrungen.
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Buchvorschau
Pausengedanken und Gedankenpausen - Dieter Becker
Jahr
Nachtgedanken
Jetzt ist es soweit - die Nachtruhe ist gestört und ich muss mal raus.
Beim Hinlegen sehe ich die roten Ziffern des gnadenlosen Digitalweckers:
03:07
Drei dividiert durch sieben, sinniere ich und kann nicht mehr einschlafen.
Gestern habe ich im SAP-System noch ein paar Batch-Jobs¹ gestartet - schön seriell zehn Jobs im Stunden-Abstand, damit nichts passiert.
Hoffentlich überholen die sich nicht, sonst hab ich morgen Ärger.
Man denkt ja für die Firma und dass alles möglichst schnell erledigt wird.
Aber wenn die Jobs länger laufen als eine Stunde …
Dann überholen sie sich doch und es laufen vielleicht sogar mehrere Jobs parallel.
Dann fühlen sich die Kollegen morgen gestört weil die Maschine im Schneckentempo läuft.
Und die vom SAP-Betrieb fallen wie die Hyänen über mich her, was mir denn da eingefallen wäre.
03:33 - Schnapszahl, oder ist der Wecker ausgefallen?
03:34 - ich bin wieder beruhigt - er funktioniert doch noch.
Wie kann man so lange über Batchjobs nachdenken, wenn man daran gerade sowieso nichts ändern kann.
Die laufen bestimmt richtig und alles wird gut.
Ich drehe mich auf die andere Seite - vielleicht denk ich dann an was anderes und kann wieder einschlafen.
Jetzt hat sie aufgehört zu atmen - sie hat einen sehr leichten Schlaf und merkt alles.
Wenn ich mich drehe, macht sie sich Sorgen und horcht, ob alles stimmt.
Ich bin ganz ruhig.
Jetzt höre ich sie wieder atmen.
Gestern noch hat mir ein Kunde erzählt, er habe die Nacht so schlecht geschlafen.
Dann ist er sehr früh aufgestanden und ins Geschäft gegangen.
03:49 - soll ich auch aufstehen?
Wenn ich jetzt frühstücke und dann losfahre, bin ich ungefähr um Fünf im Büro – vor Sechs lassen die mich noch nicht rein.
Also besser noch ein wenig weiterschlafen - wenn’s geht.
Um Sechs klingelt der Wecker, das sind also noch so um die zwei Stunden, das lohnt sich noch zu schlafen.
Vorsichtig drehe ich möglichst geräuschlos den Kopf in Richtung Wecker, damit ich sie nicht störe.
04:12 - also noch knapp zwei Stunden.
Die Jobs laufen bestimmt ganz normal …
Mist, was denk ich jetzt schon wieder an diese blöden Jobs?
Sollen doch laufen, wohin sie wollen, das sehe ich morgen schon noch früh genug.
Mühsam drück ich die Augen zu und versuche, ganz gleichmässig und ruhig zu atmen.
So könnte ich es schaffen, dass ich nochmal einschlafe - autogenes Training.