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Bergedorf - die Schatzsuche!: Teil 1            1842 - 1901
Bergedorf - die Schatzsuche!: Teil 1            1842 - 1901
Bergedorf - die Schatzsuche!: Teil 1            1842 - 1901
eBook140 Seiten1 Stunde

Bergedorf - die Schatzsuche!: Teil 1 1842 - 1901

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Über dieses E-Book

Eine über 170 Jahre andauernde Schatzsuche mit Helden, Dieben, Gaunern, Halunken, Mördern quer durch die Bergedorfer Geschichte.

Hamburg 1842 – ein Flammeninferno!

Die Bergedorfer Eisenbahnstrecke nach Hamburg steht kurz vor der Eröffnung, als die Einwohner Bergedorfs am Himmelfahrtstag 1842 lautstark aus dem Schlaf gerissen wurden.
Fuer, Fuer – Gott erbarme – Hamborch brennt!
Baumeister Krützmann begiebt sich mit dem Architekten Lindley mit der Eisenbahn nach Hamburg zum Helfen. Er trifft dort auf Georg, einen Wandersburschen aus Franken, der ebenfalls bei den „Wittkitteln“ den Brand bekämpft. Die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Titus, Franz und Thomas von Gellern feierten im Colosseum die Jahrtausendsylvesterparty mit der Familie Stein und Bergedorfer Persönlichkeiten. Was Sich daraus entwickelt, können Sie in diesem Buch und dem nächsten Buch lesen.
Der zweite Teil ist in Arbeit und wird in Kürze folgen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum19. Aug. 2014
ISBN9783735768865
Bergedorf - die Schatzsuche!: Teil 1            1842 - 1901
Autor

Ronald Hartmann

Ronald Hartmann 59er Jahrgang Hobbyautor und Bergedorf-Liebhaber

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    Buchvorschau

    Bergedorf - die Schatzsuche! - Ronald Hartmann

    Quellenangaben

    1. Kapitel Auf Wanderschaft

    Für Georg war es ein beschwerlicher Weg, von seinem Geburtsort in Franken auf seine jahrelange Wanderschaft zu gehen und schließlich – um zahlreiche Erlebnisse und Abenteuer reicher –Norddeutschland zu erreichen. Seine Barschaft war auf ein kleines Säckchen mit einigen Talern – 1/3- und 1/8-Talern, Hellern und Kreuzern – zusammengeschrumpft. Georg hatte nach seiner Sattler-Lehre – wie viele Handwerksburschen – das Fernweh gepackt und sich auf Wanderschaft begeben. In seinem kleinen Geburtsort Marktzeuln in der Nähe von Coburg war keine Arbeit zu bekommen, und die Familie, mit seinen Eltern, Brüdern und Schwestern, hatte selbst für sich kaum genug zu essen, da sein Vater als Flößer sich verdingte und selten zu Hause war. Sein größerer Bruder, der in Abwesenheit das Sagen in der Familie hatte, war mit der Entscheidung einverstanden, und so war Georg seit Jahren unterwegs, ohne von seiner Familie wieder etwas zu hören oder sich zu melden.

    Auf seiner abenteuerreichen Reise quer durch Deutschland hatte er zahlreiche Arbeiten als Tagelöhner, Handwerker, Forsthelfer und als Sattler ausgeübt, und dabei viel gelernt. Lernen war allerdings das eine – Geld zu verdienen das andere!

    Viele Tätigkeiten wurden mit freier Kost und Logis vergütet, wobei Georg dabei oft nur die Reste des Essens vom Bauern bekam, und zum Schlafen wurde ihm eine Ecke im Stall zugewiesen, bestenfalls eine schäbige flohverseuchte Kammer mit Strohsack. Aber alles war besser, als bei Wind, Regen und Schnee im Freien zu nächtigen

    Auf seiner Wanderschaft war Georg größtenteils auf Schusters Rappen unterwegs, und selten hatte man die Möglichkeit und das Glück, auf einem Pferdeanhänger mitzufahren. Dies war meist damit verbunden, dass man dem Fahrer bei den oftmaligen Raubüberfällen Schutz geben musste. Hierbei hatte er sich einige Verletzungen und Narben geholt, aber er hatte auch gelernt, sich und die Ladung zu verteidigen.

    Auf seiner letzten Fahrt mit einem Fuhrwerk kam es wieder zu einem Überfall in der Nähe von Hamburg, bei dem der Klaus, der Fuhrmann, durch einen Messerstich in den Arm verletzt wurde. Sie konnten mit Axtschlägen und der Peitsche die Räuber abwehren und in einer halsbrecherischen Flucht entkommen. Da Klaus verletzt war, fuhr Georg den Wagen und sie hatten endlich Zeit, sich zu unterhalten. Klaus war mit seiner Ladung auf dem Weg Richtung Lübeck und war natürlich froh, dass Georg den Wagen fuhr.

    „Georg, wenn du nach Hamburg willst, pass auf dich auf. Ich wäre froh, wenn du weiterhin bei mir bleiben würdest und wir zusammen nach Lübeck fahren könnten, aber ich kann dich verstehen!, sagte Klaus.

    „Vielleicht werden wir uns ja auch noch mal wiedersehen", entgegnete Georg,

    „Wir haben so viel zusammen erlebt und du bist mir ein wahrer Freund geworden, aber ich möchte mein Glück in Hamburg suchen. Du hast mir so viel von Hamburg und dem Hafen erzählt. Von anderen Trinkgesellen in den Spelunken hörte ich, dass der Hafen riesengroß ist und dass dort seit einigen Jahren auch Dampfschiffe fahren sollen. Mein Vater ist Flößer und ich habe den Bezug zum Wasser und zur Schifffahrt. Das will ich sehen und – wenn möglich –dort auch arbeiten."

    „Schade, Georg, ich drück dir aber die Daumen. Lass mal was von dir hören. Ich lebe in Glückstadt. Du bist immer willkommen bei mir und Maria."

    „Mach ich, vergelts Gott, und alles Gute für dich", sagte Georg und sprang vom Bock. Er holte seine Bündel vom Anhänger, winkte Klaus, der ihm ein treuer Freund und Reisebegleiter gewesen war, noch wehmütig zu, und machte sich auf den Weg in die Hamburger Innenstadt, denn er wollte wegen der Hitze bis Mittag ankommen.

    Nachdem er die Außenbezirke erreicht hatte und der Verkehr dichter wurde, wusste er, dass es bis in die Innenstadt nicht mehr weit sein konnte.

    2. Kapitel Hamburg, 1. Mai 1842

    Sonne, Hitze, Gestank und jede Menge Menschen unterschiedlichster Herkunft waren die ersten Eindrücke, die Georg von Hamburg hatte. So extrem hatte er sich Hamburg nicht vorgestellt. Breite Straßen, Pferdedroschken und viele Vierspänner fuhren, nein: rasten über die zwar breiten, aber mit Schlaglöchern übersäten Straßen. Bauern und Handwerker zogen mit mürrischem, schweißnassem Gesicht ihren Handwagen. Alle hatten es eilig, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Jeder Schritt musste genau überlegt sein, um nicht umgefahren zu werden, und über allem hing dieser widerliche Geruch nach vergammeltem Fisch, Unrat und Exkrementen.

    Der Gestank stieg bei den herrschenden Temperaturen – für Anfang Mai war es viel zu warm – aus den Fleeten und Twieten, in die Abfälle und Unrat jeglicher Art von den Einwohnern entsorgt wurden, unangenehm hoch. Überall wimmelte es von Ratten auf der Suche nach etwas Essbaren.

    „Das soll die vielgerühmte Hansestadt Hamburg sein?", dachte sich Georg, und es erschauerte ihn. Vielleicht hätte er doch mit Klaus weiterfahren sollen. Aber dafür war es jetzt zu spät.

    Da es langsam auf 15 Uhr zuging und er noch keine Unterkunft hatte, machte er sich erst einmal auf die Suche. Er hörte von Weitem schon das Tuten der Sirenen aus dem Hafen und begab sich in diese Richtung.

    Vom Elbhang aus bot sich ihm ein grandioses Schauspiel, als er den Hafen entdeckte. Es wimmelte von Dampfschiffen, Segelschiffen, Lastenseglern und Schuten. Er staunte mit offenem Mund, denn so etwas hatte er noch nie gesehen. Den größten Hafen hatte er bisher in Köln und Bremen gesehen, aber das war doch schon etwas anderes.

    Blick auf den Hamburger Hafen

    „Aua", schrie Georg in diesem Moment auf und fand sich auf dem Boden wieder. Er schüttelte sich benommen und sah sich um.

    Ihn grinste ein Riese von Mann an und hielt ihm seine Hand – besser gesagt: seine Pranke – hin, denn sie hatte die Größe einer Bratpfanne.

    „Los, min Jung, steih op und halt keine Maulaffen feil", grölte es ihm laut entgegen.

    „Nun steh schon auf, du halbe Portion, oder willst du hier übernachten?"

    Georg ergriff die Pranke und wurde mit dem Ruck hochgerissen, dass er fast wieder sein Gleichgewicht verlor. Schwer atmend kam er zum Stehen und blickte den Mann an, der ihm so herzig aufgeholfen hatte.

    „Besten Dank, der Herr", bedankte sich Georg.

    Der Riese wollte sich ausschütten vor Lachen und blinzelte ihn fröhlich an.

    „Brich dir mal nicht die Zunge, junger Herr, grinste er und deutete eine Verbeugung an. „Bist wohl neu hier?

    Georg war verblüfft über die offene Art und antwortete: „Ja, ich bin auf Wanderschaft und gerade in Hamburg angekommen!"

    „Angekommen ja, allerdings eher auf dem Boden", lachte der grobschlächtige, aber doch freundliche Kerl ihn an und haute ihm freundlich auf die Schulter.

    „Und, wat willste hier? Also mein Name ist Carl!", sagte er und hielt Georg erneut seine Pranke entgegen

    Wieder zu Luft kommend, antwortete Georg ihm japsend – der freundliche Schlag auf die Schulter hatte ihm erst einmal sämtliche Luft aus den Lungen getrieben –:

    „Ich heiß Georg und bin seit Jahren auf Wanderschaft. Ich bin nach Hamburg gekommen und such Arbeit und eine Schlafstelle."

    „Soso, Arbeit suchste und ein Bett? Wenn du willst, kannste mitkommen, auch ich such Arbeit, habe aber schon eine Unterkunft in der Silbersackstraße in der Nähe vom Pinnasberg gefunden, die wir uns teilen könnten. Du hast doch Geld?", fragte Carl.

    Georg, vorsichtig durch seine Erfahrungen auf der Wanderschaft geworden, antwortete:

    „Für einen kurzen Zeitraum könnte ich mich bestimmt beteiligen, aber ich brauche dringend Arbeit, denn meine Barschaft ist doch arg zusammengeschrumpft."

    „Das Zimmer ist nicht groß und eher eine Absteige mit einem Bett, aber sauber!"

    Georg war schon ganz andere Sachen gewöhnt gewesen, als mit einem Mann das Bett zu teilen. Von daher antwortete er:

    „Toll Carl, dann bin ich dabei!"

    Und sie schüttelten sich die Hand.

    „Georg, brauchst auch keine Angst zu haben, grinste Carl, „ich steh nicht auf Kerle. Wenn ich ein Bedürfnis habe, gibt es in der näheren Umgebung genügend Buhlschwestern und Gassennymphen.¹

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