Der Zerbrochene Krug
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Heinrich von Kleist
German writer, 1777-1811
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Rezensionen für Der Zerbrochene Krug
1 Bewertung1 Rezension
- Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5I read this book in a German language class in Austria so I missed some of the details because my German was not on par with my English. At the same time I was able to understand a lot of the between-the-lines analogies and allusions to Christianity that the author weaved into the story. It's definitely a thinking book but I highly recommend both for its insight-fulness and outright humor. I've actually seen this performed as a play, which is what the author originally intended, and innuendo aside it is absolutely hilarious. I'm sure that reading it in English will prove even more funny.
Buchvorschau
Der Zerbrochene Krug - Heinrich von Kleist
The Project Gutenberg EBook of Der zerbrochene Krug, by Heinrich von Kleist
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Title: Der zerbrochene Krug
Author: Heinrich von Kleist
Release Date: October, 2004 [EBook #6647] [Yes, we are more than one year ahead of schedule] [This file was first posted on January 9, 2003]
Edition: 10
Language: German
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK, DER ZERBROCHENE KRUG ***
Thanks are given to Delphine Lettau for finding a huge collection of ancient
German books in London.
This Etext is in German.
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That project is reachable at the web site http://gutenberg2000.de.
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom Gutenberg Projekt-DE
zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der Internet-Adresse http://gutenberg2000.de erreichbar.
Der zerbrochene Krug
Heinrich von Kleist
Ein Lustspiel (1811)
Personen:
Walter, Gerichtsrat
Adam, Dorfrichter
Licht, Schreiber
Frau Marthe Rull
Eve, ihre Tochter
Veit Tümpel, ein Bauer
Ruprecht, sein Sohn
Frau Brigitte
Ein Bedienter, Büttel, Mägde usw.
Die Handlung spielt in einem niederländischen Dorf bei Utrecht
Erster Auftritt
Adam sitzt und verbindet sich ein Bein. Licht tritt auf.
Licht
Ei, was zum Henker, sagt, Gevatter Adam!
Was ist mit Euch geschehn? Wie seht Ihr aus?
Adam
Ja, seht. Zum Straucheln brauchts doch nichts als Füße.
Auf diesem glatten Boden, ist ein Strauch hier?
Gestrauchelt bin ich hier; denn jeder trägt
Den leid'gen Stein zum Anstoß in sich selbst.
Licht
Nein, sagt mir, Freund! Den Stein trüg jeglicher—?
Adam
Ja, in sich selbst!
Licht
Verflucht das!
Adam
Was beliebt?
Licht
Ihr stammt von einem lockern Ältervater,
Der so beim Anbeginn der Dinge fiel,
Und wegen seines Falls berühmt geworden;
Ihr seid doch nicht—?
Adam
Nun?
Licht
Gleichfalls—?
Adam
Ob ich—? Ich glaube—!
Hier bin ich hingefallen, sag ich Euch.
Licht
Unbildlich hingeschlagen?
Adam
Ja, unbildlich.
Es mag ein schlechtes Bild gewesen sein.
Licht
Wann trug sich die Begebenheit denn zu?
Adam
Jetzt, in dem Augenblick, da ich dem Bett
Entsteig. Ich hatte noch das Morgenlied
Im Mund, da stolpr ich in den Morgen schon,
Und eh ich noch den Lauf des Tags beginne,
Renkt unser Herrgott mir den Fuß schon aus.
Licht
Und wohl den linken obenein?
Adam
Den linken?
Licht
Hier, den gesetzten?
Adam
Freilich!
Licht
Allgerechter!
Der ohnehin schwer den Weg der Sünde wandelt?
Adam
Der Fuß! Was? Schwer! Warum?
Licht
Der Klumpfuß?
Adam
Klumpfuß!
Ein Fuß ist, wie der andere, ein Klumpen.
Licht
Erlaubt! Da tut Ihr Eurem rechten unrecht.
Der rechte kann sich dieser—Wucht nicht rühmen,
Und wagt sich ehr aufs Schlüpfrige.
Adam
Ach, was!
Wo sich der eine hinwagt, folgt der andre.
Licht
Und was hat das Gesicht Euch so verrenkt?
Adam
Mir das Gesicht?
Licht
Wie? Davon wißt Ihr nichts?
Adam
Ich müßt ein Lügner sein—wie siehts denn aus?
Licht
Wie's aussieht?
Adam
Ja, Gevatterchen.
Licht
Abscheulich!
Adam
Erklärt Euch deutlicher.
Licht
Geschunden ists,
Ein Greul zu sehn. Ein Stück fehlt von der Wange,
Wie groß? Nicht ohne Waage kann ichs schätzen.
Adam
Den Teufel auch!
Licht bringt einen Spiegel.
Hier! Überzeugt Euch selbst!
Ein Schaf, das, eingehetzt von Hunden, sich
Durch Dornen drängt, läßt nicht mehr Wolle sitzen,
Als Ihr—Gott weiß wo?—Fleisch habt sitzen lassen.
Adam
Hm! Ja! 's ist wahr. Unlieblich sieht es aus.
Die Nas hat auch gelitten.
Licht
Und das Auge.
Adam
Das Auge nicht, Gevatter.
Licht
Ei, hier liegt
Querfeld ein Schlag, blutrünstig, straf mich Gott,
Als hätt ein Großknecht wütend ihn geführt.
Adam
Das ist der Augenknochen.—Ja, nun seht,
Das alles hatt ich nicht einmal gespürt.
Licht
Ja, ja! So gehts im Feuer des Gefechts.
Adam
Gefecht! Was?—Mit dem verfluchten Ziegenbock
Am Ofen focht ich, wenn Ihr wollt. Jetzt weiß ichs.
Da ich das Gleichgewicht verlier, und gleichsam
Ertrunken in den Lüften um mich greife,
Fass' ich die Hosen, die ich gestern abend
Durchnäßt an das Gestell des Ofens hing.
Nun fass' ich sie, versteht Ihr, denke mich,
Ich Tor, daran zu halten, und nun reißt
Der Bund; Bund jetzt und Hos und ich, wir stürzen,
Und häuptlings mit dem Stirnblatt schmettr ich auf
Den Ofen hin, just wo ein Ziegenbock
Die Nase an der Ecke vorgestreckt.
Licht lacht.
Gut, gut.
Adam
Verdammt!
Licht
Der erste Adamsfall,
Den Ihr aus einem Bett hinaus getan.
Adam
Mein Seel!—Doch, was ich sagen wollte, was gibts
Neues?
Licht
Ja, was es Neues gibt! Der Henker hols,
Hätt ichs doch bald vergessen.
Adam
Nun?
Licht
Macht Euch bereit auf unerwarteten
Besuch aus Utrecht.
Adam
So?