Falstaff Magazin Österreich

GAR NICHT PRIMITIV

Primitivo aus Apulien ist in Deutschland und der Schweiz sehr begehrt. Die Entdeckung, dass er eng mit dem kalifornischen Zinfandel verwandt ist, machte ihn einst über Nacht bekannt. Primitivo begeistert durch seine dunkle Farbe, seine üppige, überschwängliche Frucht und den vollen Körper. Eine beeindruckende Rebe, selbst bei mittleren Qualitäten. Primitivo ist seit Jahrhunderten in Apulien, dem Stiefelabsatz Italiens, beheimatet. Sein Hauptanbaugebiet liegt im Salento, der Halbinsel, die das Adriatische vom Ionischen Meer trennt. Manduria, der dem Ionischen Meer zugewandte Landstrich südlich von Taranto, bildet eine eigene DOC.

Die traditionelle Stockerziehung (Alberello) lässt die Reben alt werden und schützt die Trauben vor zu viel Sonne. Auch um Brindisi ist Primitivo weit verbreitet. Im Hinterland von Bari gibt es für Primitivo unter der Bezeichnung Gioia del Colle ein weiteres bekanntes DOC-Gebiet.

Und genau von dort stammt auch unser Siegerwein. Nicola Chiaromonte hat schon mehrfach bewiesen, dass er ein Meister des Primitivo ist. Erst jüngst konnte er etwas außerhalb von Acquaviva delle Fonti einen neuen Keller beziehen. Mit seiner Riserva aus dem Jahrgang 2016 setzt er nun seiner beeindruckenden Primitivo-Palette die Krone auf. Er zeigt die dem Primitivo eigene Üppigkeit und Fülle, ist zugleich aber auch saftig und hat ausgezeichneten Trinkfluss. Selbst die 18 Prozent Alkohol tun dem keinen Abbruch. Ein anerkannter Meister des Primitivo ist auch Gianfranco Fino in Manduria. Sein »Es« hat es wieder unter die Top-Weine geschafft und landete auf dem zweiten Platz. Übrigens hat Gianfranco Fino vor Kurzem auch einen neuen Keller mitten in den Weingärten bezogen.

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