Brasilianisches Essen hat nie die Karriere gemacht, die anderen Länderküchen beschieden war. Über die Gründe kann man nur spekulieren, im Folgenden ein Versuch: Mexikanisches Essen sieht knalliger aus. Italien liegt näher. Und die Cuisine française hat höheres Prestige.
Vielleicht ist es aber auch viel einfacher. Denn brasilianische Esskultur lässt sich bei Weitem nicht so einfach auf einen Nenner bringen wie andere Küchen. Es fehlt eine einleuchtende Erzählung, es fehlen ikonische, simpel zu verstehende Gerichte wie Quesadillas oder Burritos, Pizza oder Quiche Lorraine. Wie soll das auch gehen bei einem Land, das annähernd halb so groß ist wie der gesamte südamerikanische Kontinent?
Und so findet man brasilianische Esskultur zwar seit einiger Zeit auch in unseren Breitengraden, allerdings in einer Nische: Die Rede ist von Churrascarias, brasilianischen Grillrestaurants, manchmal auch unter dem Namen Rodizio