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Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook: Menschentyp und Pflanzenwesen  100 Krankheiten individuell behandeln
Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook: Menschentyp und Pflanzenwesen  100 Krankheiten individuell behandeln
Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook: Menschentyp und Pflanzenwesen  100 Krankheiten individuell behandeln
eBook1.396 Seiten12 Stunden

Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook: Menschentyp und Pflanzenwesen 100 Krankheiten individuell behandeln

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Über dieses E-Book

Der renommierte Heilpflanzenkenner und Naturarzt Bruno Vonarburg legt die Synthese aus seiner über 30-jährigen praktischen Erfahrung vor. Auf gewohnt fundierte und zuverlässige Art zeigt er, wie sich über 100 Krankheiten und Beschwerden mit Pflanzenessenzen wirksam behandeln lassen - von Akne, Arthrose, Blasenentzündung, Divertikulitis über Heuschnupfen, Migräne, Prostatabeschwerden und Reizdarm bis zu Schlafstörungen, Tennisarm und Verstopfung. Besondere Kapitel befassen sich mit Kinderund Frauenkrankheiten, Schwangerschaft und Geburt sowie Altersbeschwerden und Demenzprophylaxe. Durch die Gegenüberstellung der Konstitution des Patienten und der Signatur der Heilpflanze erschliessen sich neben dem pflanzlichen Hauptmittel neu weitere Mittel, ganz nach den individuellen Gegebenheiten. Die Wahl des individuell richtigen Pflanzenmittels trägt markant zu einer besseren Heilung bei. Ein umfassender Ratgeber und ein Nachschlagewerk für Laien wie Therapeuten, Heilpraktiker und naturheilkundlich arbeitende Ärzte.
SpracheDeutsch
HerausgeberAT Verlag
Erscheinungsdatum15. Nov. 2017
ISBN9783038001669
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    Buchvorschau

    Heilen mit Pflanzenessenzen - eBook - Bruno Vonarburg

    ZUM GEBRAUCH DES BUCHES

    ZUM GEBRAUCH

    DES BUCHES

    Phytotherapeutische Verschreibungen sollten idealerweise individuell nach den Befindlichkeitsstörungen des Kranken verordnet werden, sodass sich die auffallendsten Charakteristika in der passenden Heilpflanze widerspiegeln. Mit diesem Buch wurde ein Kompendium geschaffen, das die klare Differenzierung der entsprechenden Heilpflanzen in ihrer ganzheitlichen Charakteristik systematisch kategorisiert und somit die individuelle Phytotherapie erleichtert.

    Für die aufgelisteten 100 Krankheitsbilder sind jeweils die bestindizierten Heilpflanzen differenziert dargestellt. An erster Stelle der Indikationen steht jeweils das Hauptmittel, das erfahrungsgemäß am meisten gebraucht wird. Es wird in der Rubrik »Behandlung mit Heilpflanzenarzneien« präzise beschrieben und anschaulich im Bild gezeigt.

    Danach folgen im Abschnitt »Differenzialdiagnose: Individuelle Heilpflanzenarzneien« weitere Phytotherapeutika, die nach der konstitutionellen Eigenheit verabreicht werden können. Damit hat der Therapeut ein gut nachvollziehbares Instrument zur Hand, das ihm erlaubt, eine höchst individuelle Phytotherapie zu betreiben und genau passende Einzelmittel einzusetzen.

    Grundsätzlich kann diese konstitutionelle Phytotherapie mit allen Heilpflanzen-Arzneiformen wie Tinkturen, Extrakten oder Essenzen durchgeführt werden, auch wenn ich mich speziell auf die Trifloris-Essenzen berufe.

    HINWEISE ZUR EINNAHME DER PFLANZEN-ESSENZEN

    Essenzen und speziell Trifloris-Essenzen werden als Kur über 3 bis 6 Wochen wie folgt eingenommen: Erwachsene nehmen 3-mal täglich 5 Tropfen in wenig Wasser verdünnt etwa 5 Minuten vor den Mahlzeiten. In akuten Zuständen können 3 Tropfen in wenig Wasser verdünnt stündlich bis zur Besserung (nach etwa 1 Tag) eingenommen werden. Schulkinder nehmen 3-mal täglich 3 Tropfen in wenig Wasser etwa 5 Minuten vor den Mahlzeiten. Bei akuten Zuständen können es 2 Tropfen stündlich bis zur Besserung (nach etwa 1 Tag) sein. Für Kleinkinder: 3-mal täglich 1 Tropfen in wenig Wasser verdünnt etwa 5 Minuten vor den Mahlzeiten. In akuten Zuständen 1 Tropfen stündlich bis zur Besserung.

    Ein Hinweis zum Thema Laktoseintoleranz: Aufgrund der homöopathischen Verdünnung in D6-Potenz (1:1 000 000) entstehen nach ausgedehnten praktischen Erfahrungen keine Reaktionen.

    SPEZIELL ZUR DARMSANIERUNG

    Für optimale phytotherapeutische Behandlungen ist die Qualität der Darmflora von entscheidender Bedeutung. Heute sind mehr als 80 Prozent der Menschen mit einer gestörten Darmflora behaftet. Wird diese Dysbiose während der Therapie mitbehandelt, werden mögliche behindernde Heilfaktoren ausgeschaltet. Auf dem Markt gibt es immer mehr sogenannte Probiotika wie Symbioflor, Mutaflor oder Bioflorin, die zur Harmonisierung der Darmflora beitragen. Kultivierte Bakterien wie Enterococcus, E. coli, Bifidobakterien und diverse Lactobacillus-Arten werden dazu in Keimzahlen von bis zu 25 Milliarden eingesetzt. Die Sanierung der Darmflora ist aber nicht allein von der Anzahl der Bakterien abhängig, sondern auch von der individuellen, auf die Krankheit abgestimmten Zusammensetzung. Aus diesem Grund sind für die Behandlung der in diesem Buch beschriebenen Krankheitsbilder diverse Probiotika aufgeführt, die den jeweiligen Beschwerden entsprechend benötigt werden. Empfehlenswerte Bezugsquellen, die auf diesem Gebiet wissenschaftliche und praktische Erfahrungen vorweisen, sind die Firmen Beloga (für die Schweiz) und Allergosan (für EU-Länder). Die spezifischen Hinweise zur Anwendung finden sich jeweils in der Rubrik »Unterstützende Maßnahmen«.

    THERAPIEBLOCKADEN

    Therapeuten stehen oft vor der Schwierigkeit, Patienten zu behandeln, die gegen alle möglichen therapeutischen Maßnahmen resistent bleiben. Dieser Umstand kann auf diverse Faktoren im Alltag zurückgeführt werden: Belastung durch Schwermetalle, Nahrungsmittelzusatzstoffe (Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Emulgatoren, künstliche Farb- und Geschmacksverbesserer, Herbizide, Pestizide, alle E-Substanzen), Übersäuerung durch Ernährungsfehler und Stress, eine gestörte Darmflora. Therapieblockaden können sich auch als Allergie oder Nahrungsmittelintoleranz äußern. Es ist mitunter unvermeidlich, vor einer naturheilkundlichen Behandlung zuerst eine sogenannte Terrainentlastung einzuleiten. Dieses Vorgehen wird daher am Anfang des Krankheitsregisters in diesem Buch behandelt. Die entsprechende Umstimmung basiert jeweils auf einer 3-wöchigen Kur zur Darmsanierung, auf der Entgiftung von Schwermetallen, der Ausleitung von Nahrungsmittelzusatzstoffen und letztlich der Entsäuerung des Organismus. Erst danach wird – außer in Akutfällen – die gezielte Therapie zur Behebung der eigentlichen Krankheit eingeleitet.

    TERRAINENTLASTUNG

    UND UMSTIMMUNG

    TERRAINENTLASTUNG

    DARMSANIERUNG

    UND SYMBIOSELENKUNG

    DER DARMFLORA

    Der Begriff »Darmsanierung« ist keine offizielle medizinische Bezeichnung, und so bestehen für dieses therapeutische Verfahren unterschiedliche Auffassungen und Behandlungen. Tatsache ist, dass eine gesunde Darmflora für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit einen hohen Stellenwert besitzt und viele Menschen ein entgleistes Darmmilieu aufweisen, ohne es zu wissen.

    Verursacht durch den heutigen hektischen Lebensstil, gewöhnen sich viele an unterschwellige Verdauungsprobleme und glauben, dass sie ganz alltäglich seien: Blähungen, Darmträgheit, Magenverstimmung, Aufstoßen oder Völlegefühl. Auch leiden viele Menschen an chronischer Verstopfung, Müdigkeit, Unwohlsein, Infektanfälligkeit, Entzündungen der Organe oder Pilzerkrankungen, ohne jemals die Verhältnisse des Darmmilieus als mögliche Ursache in Betracht gezogen zu haben. Bei all diesen und noch vielen anderen Beschwerden kann nämlich ein geschwächtes Darmmilieu eine begünstigende Rolle spielen. Rezidive Erkrankungen wie Reizdarm, Mykosen, Immunschwäche, Infekte (Bronchitis, Mittelohrentzündung, Blasenentzündung, Magenentzündung, Helicobacter pylori), Autoimmunerkrankungen, Nahrungsmittelintoleranzen, Allergien, Hautausschläge, Ekzeme, Neurodermitis sollten deshalb gründlich bezüglich einer vorhandenen Dysbakterie des Darmes untersucht werden. Eine darauffolgende Darmsanierung kann den Heilungsverlauf all dieser Krankheiten nachhaltig unterstützen. Selbst bei kanzerösen Leiden (Krebs, Tumoren) hat sie einen terrainverbessernden Effekt.

    INTAKTER DARM – GARANT FÜR DIE GESUNDHEIT

    Der Darmtrakt ist eines der wichtigsten Organe für die Erhaltung der Gesundheit. Hier entscheidet sich, welche Bestandteile der zugeführten Lebensmittel aufgenommen und welche wieder ausgeschieden werden. Über 50 Tonnen Lebensmittel passieren den Darm im Verlauf eines 70 Jahre währenden Lebens. Die Passage der Nahrung durch den 7 bis 8 Meter langen Darmtrakt dauert rund 24 Stunden. Drei Abschnitte werden durchwandert: Dünndarm, Dickdarm und Mastdarm. Sie weisen zwar einen Durchmesser von nur wenigen Zentimetern auf und wiegen im Leerzustand etwa 2 Kilogramm, aber mit ihren zahlreichen Falten, Windungen und Zotten besitzen sie eine immense Oberfläche von bis zu 400 Quadratmetern. Dies entspricht etwa der Größe von zwei Tennisplätzen.

    Der Dünndarm ist massenweise mit Zotten bedeckt. Diese mikroskopisch winzigen fingerförmigen Ausstülpungen in einer Länge von 0,5 bis 1 Millimeter vervielfachen die Schleimhautoberfläche. Auf 1 Millimeter befinden sich etwa 20 bis 40 solcher Zotten. Damit wird ein besonders intensiver Kontakt mit dem Speisebrei ermöglicht. Über die Darmzotten gelangen die aufbereiteten Nährstoffe direkt ins Blut und in die Lymphe.

    Die Dünndarmfalten können mit dem Wurzelwerk eines Baumes verglichen werden. So wie die Baumwurzeln ins Erdreich eindringen, um Vitalstoffe aufzunehmen, so infiltrieren die Darmzotten die Nährsubstanzen aus dem zerkleinerten Speisebrei.

    »Der Mensch ist, was er isst.« Dieses Sprichwort macht deutlich, dass unsere Speisen von optimaler Qualität sein sollten. Vielfach aber sind die Nahrungsmittel mit pathogenen Keimen bakterieller oder viraler Art, mit Pilzen, Würmern, Toxinen, chemischen Zusatzstoffen, Pestiziden, Schwermetallen und anderen Umweltverschmutzungen belastet, womit die natürlicherweise gesunden Darmverhältnisse massiv beeinträchtigt werden. Dieser Schaden kann oftmals nur mit einer Sanierung der Darmflora behoben werden.

    DARMFLORA

    Damit der Darm seine lebenswichtigen Stoffwechselfunktionen bewerkstelligen kann, ist seine Schleimhaut mit unzählbaren Kleinstlebewesen besiedelt, die als Darmflora oder Mikrobiota bezeichnet werden. Sie wiegt rund ein halbes Kilo und setzt sich aus über 1000 gesunden Bakterienarten zusammen, die in einem harmonischen Gleichgewicht in einer Anzahl von über 100 Milliarden Einzelkeimen vorhanden sind. 85 Prozent sind nützliche Bakterien. Die restlichen 15 Prozent Fäulnisbakterien erzeugen beim Eiweißabbau toxische Substanzen. Vermehren sich die Fäulnisbakterien, ist der Darmtrakt irgendwann nicht mehr in der Lage, seine physiologischen Leistungen zur Erhaltung der Gesundheit zu vollbringen. Nicht nur die Aufnahme von Nährstoffen wird geschmälert, auch das körpereigene Immunvermögen wird massiv eingeschränkt.

    Der Darm ist nämlich weit mehr als nur für die Verdauung zuständig – er ist auch mit einem gigantischen Immunsystem ausgestattet. Der faszinierende Mikrokosmos der gutartigen Bakterienmasse bildet einen voluminösen Abwehrapparat, der das Eindringen von krankmachenden Stoffen verhindert. Darüber hinaus aktivieren die probiotischen Bakterien, die sogenannten Bifidobakterien (Lactobacillus acidophilus) die Bildung von immunregulierenden Botenstoffen, die die Aufgabe haben, bestimmte Fremdkeime in der Ansiedlung zu hemmen und zu verdrängen. Je intakter und unbeschädigter die Darmflora, umso wirksamer ist ihre Abwehrfähigkeit gegen Infekte und mannigfache gesundheitsschädigende Störungen. Selbst das psychische Wohlbefinden wird dadurch Belastungen gegenüber gefestigt.

    Experten sind der Überzeugung, dass der Darm ein eigenes Empfindungsvermögen besitzt. Neben dem Gehirn befindet sich die zweitgrößte Nervenansammlung des Körpers im Verdauungstrakt. Über hundert Millionen Nervenzellen durchziehen die Darmwände. Dieses autonome Nervensystem wird als »Bauchhirn« bezeichnet. Über den Vagus verlaufen bis zu 90 Prozent der Informationen vom Darm ins Gehirn und umgekehrt. Sind die natürlichen Verhältnisse der Darmflora gestört, machen sich unweigerlich Befindlichkeitsstörungen und deutliche psychische Beschwerden bemerkbar. Eine entsprechende Darmsanierung kann deshalb auch die mentale und seelische Verfassung verbessern.

    BESCHWERDEBILD VON DYSBIOSEN

    Durch mikrobiologische Stuhluntersuchungen (Bakterienkultur, Verfahren der Molekulargenetik, Dunkelfeld-Mikroskopie des Blutes) kann nachgewiesen werden, dass bei vielen Menschen das Darmmilieu mit seinen wichtigsten Leitbakterien gestört ist. Eine Fehlbesiedlung kann verschiedenartigste Unpässlichkeiten und Beschwerdebilder begünstigen. Oft fühlt man sich müde, abgeschlagen, kraftlos und seelisch ermattet. Man kämpft ununterbrochen gegen Verdauungsstörungen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, Appetitstörungen, ist dauernd erkältet oder anfällig für entzündliche Erkrankungen. Es zeigen sich Mangelerscheinungen, da Vitalstoffe wie Vitamine, Enzyme und Spurenelemente durch das Missverhältnis der Darmflora nicht mehr richtig aufgenommen und deshalb ungenutzt ausgeschieden werden. Auch Blutarmut infolge von Eisenmangel kann sich bemerkbar machen.

    Schädliche Fäulnisbakterien können sich uneingeschränkt im Darm entwickeln und toxische Belastungen hervorrufen. Insbesondere fehlgeleitete Kolibakterien bilden bei der metabolischen Verarbeitung von Proteinen eine Reihe von toxischen Stoffen (zum Beispiel Indol und Skatol), die zu einer gesundheitlichen Beeinträchtigung führen. Indikan, ein Derivat des Fäulnisprozesses, verursacht einen üblen Geruch des Stuhls, des Urins, der Hautausdünstungen und des Schweißes.

    Durch die Dysbakterie oder Dysbiose entsteht eine Tendenz zu Allergien, Haut- und Pilzerkrankungen, Bronchialasthma – fast jedes Organ kann durch den bakteriellen Flurschaden im Darm in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht zuletzt verzeichnet man eine drastische Zunahme von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bis zu 20 Prozent der Menschen in der westlichen Gesellschaft leiden an einer sogenannten Malabsorption, an einer oder mehreren Kohlenhydratintoleranzen wie Unverträglichkeiten auf Laktose (Milchzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Sorbit oder auch Xylit, an Gluten-, Weizen- oder Histaminintoleranz (Wein, Hartkäse, Wurst). Etwa 30 Minuten nach Einnahme der entsprechenden Stoffe kämpfen die Betroffenen mit Blähungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Migräne, nervlicher Anspannung, Reizbarkeit oder Schlaflosigkeit. Zudem können die unverträglichen Substanzen Überreaktionen des Immunsystems verursachen, wobei sich der Körper im Sinne einer Autoimmunerkrankung gegen sich selbst richtet.

    URSACHEN

    Hauptverursacher einer Dysbiose der Darmflora ist der zu häufige Einsatz von Antibiotika, die bei der Bekämpfung von Entzündungszuständen nicht nur die schädlichen, sondern auch die nützlichen Bakterien zerstören. Das Darmmilieu braucht danach mitunter über 6 Monate, bis es sich von der Beeinträchtigung erholt hat, nicht selten bleibt eine Schädigung zurück. Antibiotika sind nichts Schlechtes und bei gewissenhaftem Einsatz können sie sogar Leben retten – das ist unbestreitbar. Aber nicht jeder Infekt erfordert den Einsatz eines Breitband-Antibiotikums, also eines Abwehrmittels gegen breitgefächerte bakterielle Krankheitskeime. Vor allem in der Kinderheilkunde sowie bei geringfügigen Entzündungen sollte dies beachtet werden, und bei viralen Infektionen sind Antibiotika fehl am Platz, da sie virale Keime nicht eliminieren können.

    Antibiotische Substanzen entwickeln im Darmtrakt sogenannte ökologische Nischen für krankhafte Keime wie den Hefepilz Candida albicans, die das Risiko für Allergien, Bronchialasthma, Neurodermitis, Darmentzündungen und Mykosen (Pilzinfektionen) begünstigen. Ferner können Missverhältnisse zwischen aeroben Keimen (in Sauerstoff lebende Bakterien) und anaeroben Keimen (ohne Sauerstoff lebende Bakterien) entstehen. Das Ungleichgewicht führt häufig zu einem geschwächten Immunsystem, was beim Kranken die Anfälligkeit für rezidive Infekte, Hautbeschwerden und Entzündungen fördert.

    Schließlich gibt es bekannte Nebenwirkungen von Antibiotika, die in der Medizin AAD oder Antibiotikaassoziierte-Diarrhö genannt werden. Dabei wird lediglich auf den Durchfall Bezug genommen; mitunter treten aber auch Juckreiz, Blähungen, Bauchweh, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und eine Verschlechterung bestehender Krankheitsbilder in Erscheinung.

    Ein leidiges Thema sind auch in Nahrungsmitteln versteckte Antibiotika – eine enorme Belastung für die natürliche Darmflora. Ihr Einsatz ist in der Nutztierhaltung sehr verbreitet; in der Massentierhaltung müssen diese Medikamente periodisch, ja sogar prophylaktisch eingesetzt werden, ansonsten sich Krankheiten unter den Tieren ausbreiten. Da sich die Rückstände im Fleisch anreichern, hat dessen Antibiotikabelastung heute ein äußerst bedenkliches Maß erreicht. Bei der Ernährung von Kindern, Schwangeren, stillenden Müttern, Kranken und betagten Menschen wirkt sich dies besonders abträglich aus. Auch in anderen Lebensmitteln, in der Milch, aber selbst im Honig und in Früchten können derartige Rückstände nachgewiesen werden.

    Eine weitere Schädigung der natürlichen Darmflora findet bei der Verwendung von Hormonpräparaten statt, ebenso bei der Langzeiteinnahme gewisser Medikamente wie Cortison, Magensäureblocker und Antimykotika – sie fördern sogar die Bereitschaft für Reizdarm und Darmentzündungen. Nachteilig wirkt auch das Chlor im Trinkwasser – zur Eliminierung eignen sich Wasserfilter, die nicht nur in der Küche, sondern auch an der Duschbrause im Badezimmer montiert werden können.

    Letztlich sind auch der übermäßige Konsum von Zucker, Abführmitteln, Fehlernährung, Übersäuerung des Organismus, chemische Nahrungsmittelzusätze und Schwermetalle in Lebensmitteln als die natürliche Darmflora schädigende Faktoren zu nennen.

    Wie wichtig eine Darmsanierung für die Gesundheit ist, zeigt sich in dem immer häufigeren Auftreten von Antibiotika-Resistenzen in Krankenhäusern und in der Allgemeinmedizin.

    UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN

    Um das natürliche Darmmilieu zu regenerieren und zu stabilisieren, sind als Erstes in der täglichen Ernährung bestimmte Richtlinien zu beachten. Eine plötzliche Umstellung mit strengen diätetischen Anordnungen ist nicht zwingend, vielmehr sollte der Darm vorzugsweise mit basisch wirkenden Speisen biologischer Natur (beim Einkauf auf Biosiegel achten) versorgt werden. Würste, Geräuchertes, Schweinefleisch, Innereien, zu viel Zucker, fette Speisen, Fast Food, Süßgetränke, Weißmehlprodukte sind zu meiden.

    Empfehlenswert ist eine leicht verdauliche Ernährung: fettarme Biomilch, Sauermilch, Naturjoghurt (mit Milchsäurebakterien angereichert), milde Käsesorten, mageres Fleisch, fettarme Bouillon (täglich eine basische Gemüsebrühe teelöffelweise einnehmen), Vollkornbrot, Reis, Grieß, einfache Kekse, leicht verträgliche Gemüsesorten wie Karotten, Fenchel, Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, grüne Salate (aber wenig Kohl, Lauch, Pilze, Zwiebeln, Gurken, Hülsenfrüchte) und magere Süßwasserfische (kein geräucherter Hering oder konservierter Fisch), wenig Steinobst und Nüsse. Gewürze wie Kurkuma, Knoblauch und Ingwer üben auf den Darm eine reinigende Wirkung aus. Kümmel, Fenchel, Koriander, Galgant, Dill und Ysop sind blähungswidrig und verdauungsfördernd.

    Vernünftig und empfehlenswert sind gutes Kauen und Einspeicheln der Speisen mit ausreichender Zeit beim Essen, weder zu heiße noch zu kalte Speisen und nicht zu große Portionen.

    Um die Bildung einer Fäulnisflora im Darm zu verhindern, sind darmfreundliche Ballaststoffe von vegetabilen Nahrungsmitteln zu bevorzugen. Hierzu eignet sich vorzüglich das Sauerkraut. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien zählen zu den Mikroorganismen, die den pH-Wert im Darm senken, seine Immunfunktion fördern und das Wachstum von »schlechten« Bakterien hemmen – sie wirken sich auch positiv auf die Verdauungstätigkeit aus. Allerdings dürfen dem Sauerkraut, hergestellt aus biologischem Weißkohl, weder Speck noch Würste oder Geräuchertes beigegeben werden – besser eignen sich für die pikante Aromatisierung Kümmel, Wacholder oder wenig Honig.

    Genügend trinken ist wichtig. 1 bis 2 Tassen Fencheltee täglich wirken sich günstig auf den Darm aus. Morgens nüchtern nach dem Erwachen 1 Glas Wasser, das mindestens 10 Minuten lang gekocht wurde, hat eine überraschend gute Wirkung auf die Verdauung. Nach den Mahlzeiten ein Likörglas Kanne-Brottrunk (Reformhaus), schluckweise eingenommen, unterstützt die Sanierung der Darmflora.

    Probiotika: pro bios – für das Leben

    Wichtig ist, das strapazierte Darmmilieu zu regenerieren und zu stärken, um ein bakterielles Ungleichgewicht samt den dadurch verursachten mannigfachen Schäden zu vermeiden. Hierbei ist die Zufuhr von lebensfähigen, gesunden Bakterien (Symbionten) notwendig, damit die natürlichen Besiedlungsverhältnisse der Darmschleimhaut soweit wie möglich wiederhergestellt werden. Therapeutische Probiotika ergänzen die bestehende Darmflora mit lebenden, gesunden Bakterien, wodurch positive Effekte erzielt werden wie: erhöhte Immunkraft, Schutz vor Infektionen, Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen, Bildung von hochwirksamen Peptiden (Verdauungsenzyme) und Abbau von Stoffwechsel- und Nahrungstoxinen. Auch die Darmpassage wird beschleunigt und die Aufnahmefähigkeit der Darmzotten zur Verbesserung der Resorption von Nähr- und Vitalstoffen optimiert.

    Die probiotische Substitution bewirkt eine ausreichende Vitamin-B12-Produktion, das für die Bildung der roten Blutkörperchen bei bestehender Blutarmut enorm wichtig ist. Fäulnisbakterien im Darm können einen Vitamin B12-Mangel verursachen, ferner schädigen sie die Funktion der Nervenzellen. Bei der Gärung entstehen Fuselalkohole und krankmachende Säuren, sodass der pH-Wert im Darm unter 6 fällt. Eingedrungene Pilze haben dann ein leichtes Spiel, sich im körperwarmen, feuchten Milieu des Darmes massenhaft zu vermehren.

    Das Seifenkraut ist ein bewährtes Reinigungsmittel für den Darm.

    Probiotika sind unersetzbar zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte. Bei langwierig verlaufenden Krankheitsprozessen, bei Krebserkrankungen, zu Beginn einer Schwangerschaft (wobei sich der positive Effekt auch auf das werdende Kind auswirkt) sind sie empfehlenswert. Die Milch probiotisch behandelter Mütter ist noch abwehrkräftiger, was Doppelblindstudien mehrfach bestätigten.

    Zum Aufbau einer gesunden Darmflora können neben Probiotika auch sogenannte Präbiotika eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um Stoffe, die für die wertvollen Darmbakterien als Nährboden dienen, wie Inulin in Zichorie, Topinambur oder in Nahrungsergänzungsmitteln als Oligofructose.

    Für die erfolgreiche Therapie mit Probiotika ist eine ausreichende Zeitdauer und die richtige Dosierung entscheidend. Grundsätzlich kommen Lacto- und Bifidobazillen in Höchstdosierungen zum Einsatz. Erstgenannte sind Leitkeime des Dünndarms, zweitgenannte Leitkeime des Dickdarms. Die Tagesmenge sollte mindestens 4 Milliarden dieser lebensfähigen gesunden Keime in geeigneter Kombination aufweisen. Hinzu kommen einige Bakterienstämme wie E. coli und Enterokokken.

    Vorgehensweise

    Am ersten Tag der Darmsanierung morgens nüchtern 1 bis 2 Teelöffel Glaubersalz in einem Glas Wasser aufgelöst einnehmen. Im Verlaufe des Tages stellt sich Durchfall ein. Damit werden Kotreste aus dem Darmtrakt entfernt, die Darmmuskulatur und das Bauchlymphsystem werden entlastet. Ab dem zweiten Tag morgens über 3 Wochen hinweg zum Frühstück 1 Beutel Omni-Biotic 10 AAD zusammen mit 1 Metacare-Colon-Lecithin-Kapsel (Beloga/Alergosan) in 125 ml Wasser einnehmen, womit die Grundlage einer gesunden Darmflora geschaffen wird. Abends vor dem Schlafen jeweils 5 Tropfen Fortakehl (Firma Sanum, in Apotheken erhältlich) in wenig Wasser einnehmen und je 3 Tropfen an der linken und rechten Ellenbeuge einreiben. Damit werden mögliche Pilzbelastungen ausgeschlossen.

    Bereits 1 bis 2 Wochen nach dieser Therapie spüren die Patienten eine deutlich positive Reaktion, wobei sich das gesundheitliche Wohlbefinden verbessert und mannigfache krankheitsbedingte Belastungen aus dem Darmtrakt ausgeschaltet werden.

    HAUPTMITTEL

    Seifenkraut

    (Saponaria officinalis L.)

    Genauso wie der Garten vor der Aussaat von Unkraut befreit wird, ist der Darm von seinen belastenden Abfällen zu räumen, ehe seine Flora wieder mit gesunden Bakterien besiedelt und erneuert wird. Hier kommt das Seifenkraut zum Einsatz. Dank seiner reinigenden Kraft wird aller Unrat, der sich im Laufe der Jahre wie Ruß im Kamin abgelagert hat, aus dem Verdauungstrakt herausgewaschen.

    Die nach Nelken duftende Pflanze ist das perfekte Säuberungsmittel, einem angenehm parfümierten Waschpulver gleich. Belastende Eiweißrückstände, ungesunde Fette, Toxine und Fäulnissubstanzen sowie andere in den Zotten und Falten des Dünndarms und der Schleimhaut des Dickdarms abgelagerte Abfallprodukte werden gelöst und entsorgt. Als vegetabile Seife reinigt das Kraut in besonderer Weise die Darmschleimhaut, die mit all diesen Ablagerungen einen Nährboden für krankhafte Keime bildet. Während einer 3-wöchigen Einnahme der Pflanzenessenz werden klebrige und zähe Schlacken aus dem Verdauungstrakt entsorgt. Die dabei abgehende Menge von braun bis schwarz gefärbter, schleimiger Masse, von Fetzen, Klumpen und Konglomeraten (ähnlich wie bei einer therapeutischen Darmwäsche), ist oft ganz erstaunlich.

    Zu Recht trägt die Pflanze den Namen Seifenkraut (Saponaria von lateinisch sapo, »Seife«) – sie ist das Reinigungsmittel der Phytotherapie schlechthin. Mit den energetisierten Wirkstoffen hemmt sie außerdem das Wachstum von schädlichen Pilzen und regt die Sekretion der Verdauungsdrüsen an.

    Auf die Psyche hat ihre Blütenschwingung eine auffrischende Wirkung, indem sie bei Trostlosigkeit, Resignation und Hoffnungslosigkeit – infolge gestörter Darmverhältnisse (man fühlt sich schmutzig, befleckt, unrein) – zu neuen Kräften verhilft. Die Pflanze steht als Signatur für die Reinigung von physischen und psychischen Trübungen.

    ENTGIFTUNG VON

    KRANKMACHENDEN

    SCHWERMETALLEN

    Belastungen durch gesundheitsschädigende Schwermetalle sind in unserer Zivilisation eine ernstzunehmende Erscheinung. Die Ursachen liegen in der zunehmenden Umweltverschmutzung und den modernen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Unbeabsichtigt können verschiedenartigste Toxine in den menschlichen Organismus gelangen und mannigfache Beschwerden verursachen. Einerseits empfiehlt sich eine entgiftende Therapie, um das physische und psychische Wohlbefinden zu stärken und mögliche schädliche Auswirkungen prophylaktisch zu verhindern, andererseits sollte sie bei Krankheitsanfälligkeit oder bei Vorliegen von chronischen oder rezidiven Erkrankungen durchgeführt werden.

    Jährlich nimmt ein Erwachsener aus der Umwelt und durch die Ernährung bis zu 1 g Schwermetalle wie Aluminium, Arsen, Cadmium, Blei, Zinn und Quecksilber auf, die im Körper ein gesundheitsschädigendes Depot bilden. Erst wenn das organspezifische Terrain von den schädlichen Belastungen befreit wird, verbessern sich die Heilungschancen von akuten wie chronischen, von belanglosen wie schwerwiegenden Erkrankungen.

    Die Detoxifikation ist eine überaus wichtige Angelegenheit, nicht nur zur Gesundheitsprophylaxe, sondern auch für eine problemlose Schwangerschaft und Stillzeit, für die ungestörte Entwicklung der Kinder und auch für einen unbeschwerten Lebensabend.

    Schwermetalle sind natürliche metallische Elemente, deren Dichte größer als 5 Gramm pro Kubikzentimeter ist. Als Bestandteile der Erde kommen sie in Spuren weit verbreitet in der Natur, im Wasser und in Pflanzen vor. Einige sind in geringen Mengen lebensnotwendig, wie Eisen, Zink, Selen oder Kupfer, andere hingegen können schon in geringer Dosis schädliche Auswirkungen haben.

    BESCHWERDEBILD

    Gelangen toxische Schwermetalle in den Körper, lagern sie sich im Zwischenzellgewebe ab und verursachen Funktionseinbußen zahlreicher Organe. Vor allem Leber und Darm werden überfordert, was zur Schwächung des Immun- und Leistungsvermögens führt. Sie erzeugen auch eine irritierende Wirkung auf die Verdauungsorgane, wodurch die Bauchspeicheldrüse, als größte Produzentin von Stoffwechselenzymen, geschwächt wird. Zu beachten ist, dass sich die Schwermetalle überwiegend im Fettgewebe von übergewichtigen, weniger von schlanken Personen ablagern.

    Durch die toxische Belastung wird häufig der Gesichtsteint blass, das Haar glanzlos, spröde und die Lippen rissig. Es besteht eine Tendenz zu Erschöpfung, ständiger Müdigkeit, Nervenüberreizung, trüber Stimmung oder Aggression. Auch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Parodontose, Migräne, Hautaffektionen, Sehstörungen, Gleichgewichtsprobleme, Zittern, Nierenfunktionsschwäche, Gelenkprobleme, Osteoporose, aber auch Hyperaktivität oder dauerndes Krankheitsgefühl können sich bemerkbar machen.

    URSACHEN

    Die Verursacher von Schwermetallbelastungen stammen aus verschiedenartigen Quellen: verunreinigte Nahrungsmittel, Atemluft, Trinkwasser oder Hautkontakt mit Pflege- oder Putzmitteln. Die schädlichsten sind: Bleiemissionen, die aus den Abgasen und dem Feinstaub des Straßenverkehrs stammen. In Blut, Knochen und Zähnen angereichert, schädigen sie vor allem das Nervensystem (Konzentrations- und Lernschwierigkeiten) und die Blutsubtilität. Bei gleichzeitigem Mangel an Eisen, Kalzium und Vitamin D können sie Fehlgeburten auslösen. Cadmium aus Industrieabgasen, Klärschlammverarbeitung, Zigarettenrauch, Waldpilzen, Innereien, Tintenfisch kann zu Nieren- und Schilddrüsenfunktionsstörungen sowie zu Knochenerweichung (Osteoporose) führen. Arsen aus Innereien von Tieren, mit Fischmehl gefüttertem Geflügel, Meerestieren begünstigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hautaffektionen, Zahnzerfall, Atemwegs- und Nervenbeschwerden. Quecksilber aus dem Meerwasser mit Emissionen in Thunfisch, fetten Fischen, Haifischknorpel, aber auch aus der Umwelt infolge der Luftverschmutzung aus Kehrichtverbrennungsanlagen überwindet im menschlichen Körper die Blut-Hirn-Schranke und schädigt das Nervensystem und verursacht Gleichgewichts- und Verhaltensstörungen bei Kindern. Eine andere Quelle für Quecksilber sind die noch vor einigen Jahren regelmäßig ausgeführten Amalgamzahnfüllungen, die zudem noch Kupfer, Silber und Zinn enthalten. Das Quecksilber verbreitet sich in der Mundhöhle und gelangt von dort in die Blutbahnen. Im Bindegewebe und in Nervenzellen bilden sich Quecksilberdepots mit schädlichen Auswirkungen.

    Auch Tabakrauch enthält verschiedene Schwermetalle (neben bis zu 3000 anderen schädlichen Stoffen), die gesundheitliche Beschwerden auslösen können.

    Mittels einer Haarmineralienanalyse kann eine bestehende Schwermetallbelastung nachgewiesen werden.

    UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN

    Eine gesunde Lebensweise mit vorwiegend vollwertigen, biologischen Nahrungsmitteln ist der erste Schritt, um sich von toxischen Schwermetallbelastungen zu befreien. Darüber hinaus besitzt der Körper von Natur aus Entgiftungsmöglichkeiten, mit denen er sich über die Funktion von Leber, Nieren, Darm und Lymphe entlasten kann. Zur Unterstützung des Organismus bei einer jährlichen Ausleitung von toxischen Stoffen, ist es sinnvoll zu Beginn einer 3- bis 4-wöchigen Kur über 2 bis 3 Tage ein Flüssigkeitsfasten (2 bis 4 Liter stilles Mineralwasser täglich) durchzuführen. Gleichzeitig muss am ersten Tag eine Darmreinigung vorgenommen werden: 1 Teelöffel Glaubersalz in 1 Glas Wasser. Das reichliche Trinken sollte innerhalb der ganzen Therapie und auch danach beibehalten werden. Zur Aktivierung der Leberfunktion täglich 1 Tasse Kardobenediktenkraut-Pfefferminzblätter-Tee trinken. 1 Teelöffel dieser Mischung (zu gleichen Teilen) in 1 Tasse mit kochend heißem Wasser anbrühen, 5 Minuten ziehen lassen und ungesüßt schluckweise einnehmen.

    Zusätzlich ist der Gebrauch von Chlorella-Tabletten günstig. Diese Süßwasseralge ist dank ihrer Zellmembranen imstande, toxische Stoffe wie ein Schwamm aufzunehmen und auszuleiten. Außerdem bindet sie das im Bindegewebe (nicht aber in den Nervenzellen) abgelagerte Cadmium, Nickel, Blei, Platin, Palladium und Quecksilber – die Absorbtionsfähigkeit ist ebenso auf organische Stoffe wie Pestizide ausgerichtet. Chlorella beinhaltet äußert zahlreich essenzielle Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamin B12 und Spurenelemente wie Eisen, Zink, Magnesium sowie Antioxidanten (Carotinoide, Vitamin E, Phenole) zur Reduzierung freier Radikale.

    Zu Beginn der 3- bis 4-wöchigen Kur täglich 2 Tabletten á 400 Milligramm zu den Mahlzeiten einnehmen. Die Dosis wird nach einer Woche auf 4 und nach einer weiteren Woche auf 6 Tabletten erhöht. Anfangs können Unverträglichkeiten wie Übelkeit, Hustenreiz oder Schwindel auftreten, die aber mit der Zeit verschwinden.

    Bärlauch entgiftet von krankmachenden Schwermetallen.

    Darmsanierung: Gerade der Darm spielt als Ausscheidungsorgan bei der Ausleitung von Giftstoffen eine zentrale Rolle. Diese Entgiftung kann durch probiotische Bakterien angeregt werden. Gleichzeitig sollte das Gewebe jedoch durch pflanzliche Schutzstoffe, die sogenannten Bioflavonoide, geschützt werden. Eine Kombination findet man im Darmreinigungsmittel MikroSan® (Beloga/Allergosan).

    Die Ausleitung sollte mit zusätzlichen Vitalstoffen unterstützt werden. Vitamin C in höheren Dosen kann belastende Bleiwerte vermindern. Ein wichtiges Antioxidans ist Glutathion, das freie Radikale und Schwermetalle bindet und beseitigt. Die gleichzeitige Einnahme von Mineralien und Spurenelementen wie Magnesium, Molybdän, Selen und Zink ist empfehlenswert.

    Da Nahrungsmittel oftmals Quellen von toxischen Belastungen sind, ist eine entsprechend kontrollierte und modifizierte Ernährung biologischer Art – ballaststoff- und vitaminreich – von großer Bedeutung. Die ausgeleiteten Schwermetalle sollten schließlich nicht gleich wieder mit belasteten Speisen zugeführt werden.

    Grundsätzlich sind folgende Richtlinien zu beachten: bei Gemüse und Salaten die äußeren Blätter wegwerfen und die verwendeten Teile mit lauwarmem Wasser gründlich reinigen. Innereien wie Leber und Nieren vermeiden, da sie besonders stark mit Schwermetallen belastet sind. Anstelle von Meerfischen wie Thunfisch, die oft quecksilberhaltig sind, fettarme Süßwasserfische verwenden. Ebenso sollten nicht zu viele Wildpilze gegessen werden; besser sind Kulturpilze wie Champignons, Shiitake oder Austernpilze.

    Zum Würzen Korianderpulver verwenden, mindestens 1 Teelöffel täglich. Die Ausleitung von Schwermetallen wird dadurch nachhaltig unterstützt. In der Schwangerschaft darf der Koriander nicht konsumiert werden, da er die Kontraktion der Gebärmutter provoziert.

    Auch Kurkuma, Beifuß, Knoblauch und Zwiebeln unterstützen eine Entgiftung, ebenso die Flavonoide aus Grapefruits, Grüntee und Soja, Lycopin von Tomaten, Sulforaphan von Brokkoli und Chlorophyll von grünem Gemüse (gut aufnehmbar im Smoothie).

    HAUPTMITTEL

    Bärlauch

    (Allium ursinum L.)

    Kaum hat der Winter sich verabschiedet, bohrt der Bärlauch seine spitzen Triebe durch den Boden und verwandelt den erwachenden Waldboden in einen sattgrünen Teppich, den er später mit schneeweißen Sternblüten schmückt. Bei einer Exkursion kann man sich von der Nase führen lassen, denn die Pflanze weist mit ihrem aufdringlichen Knoblaucharoma den Weg. Mittels Duftprobe können auch Verwechslungen mit den Blättern des giftigen Maiglöckchens oder der Herbstzeitlosen vermieden werden. Die nährstoffreichen Blätter verschaffen wintermüden, ausgemergelten Bären neue Kräfte, weshalb die Pflanze den brummigen Gesellen im Namen trägt. Die alten Germanen nannten sie Harmusan, später wurde daraus Ramser oder Ramsch. Die Bezeichnung hat sich in Ortsnamen, wo der Bärlauch massenhaft verbreitet war, erhalten: etwa Ramsau oder Ramsloh.

    Die Frühlingspflanze bringt dem Körper einen Hauch Lebensfrühling zurück, dies veranschaulichte der bekannte Kräuterpfarrer Künzle mit folgenden Worten: »Die jungen Leute gedeihen unter dem Einfluss des Bärlauchs wie ein Rosenspalier und breiten sich aus wie Tannzapfen an der Sonne.«

    Die Blätter, die bis zu 7000 Milligramm Schwefel auf 100 Gramm Trockensubstanz enthalten, übertreffen mit ihrer reinigenden Wirkung den Knoblauch, der lediglich 1700 Milligramm enthält. Das sogenannte Sulfhydril bindet Schwermetalle wie Cadmium, Blei, Quecksilber und beschleunigt deren Ausleitung. Die Entgiftung wird verstärkt, wenn die natürlichen Wirkstoffe der Pflanze mittels Trituration aktiviert und die Schwingungen der schneeweißen, sternförmigen Blüten als Essenz intensiviert werden. Damit wird eine nachhaltige Reinigung des ganzen Organismus erreicht. Die Ausscheidungsorgane Leber, Nieren und Darm werden aktiviert, die angeschlagene Gesundheit regeneriert und aufgefrischt. Viele fühlen sich nach einer 3-wöchigen Entgiftungskur wie neu geboren.

    Die Blütenstängel des Bärlauchs, die auf Druck leicht einknicken, versinnbildlichen die gebrochene Vitalität des mit Schwermetallen belasteten Menschen. Die offene, ausgebreitete, sternförmig weiße Blütenpracht hingegen kennzeichnet die erfrischenden und belebenden Kräfte, die der sattgrünen Pflanze innewohnen.

    ENTFERNUNG VON

    KRANKMACHENDEN

    SCHADSTOFFEN

    DER NAHRUNG

    Eine Welt ohne Schadstoffe ist in der heutigen Zeit fast nicht mehr vorstellbar. Ununterbrochen werden wir im Alltag mit künstlichen Substanzen und toxischen Emissionen aus Industrie, Landwirtschaft und Straßenverkehr konfrontiert, die unser Wohlbefinden massiv belasten. Schadstoffe verunreinigen die Luft, das Wasser, den Boden und gelangen letztlich über Atemwege und Nahrungsmittel in den menschlichen Körper.

    Unser Organismus ist von Natur aus in der Lage, schädliche Belastungen bis zu einem gewissen Grad über die Entgiftungsorgane Leber, Nieren, Darm und Lymphe zu entsorgen. Durch die ständig zunehmenden Expansionen werden sie aber überfordert, und die gesundheitswidrigen Substanzen aus der Umwelt sammeln sich vermehrt im Körper an.

    Von Paracelsus, dem bedeutenden Arzt des Mittelalters, stammt der Satz: »Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.« Mit dieser Tatsache mussten sich in den vergangenen Jahrzehnten auch die internationalen Gesundheitsbehörden auseinandersetzen. Verschärfte Kontingente für Schadstoffemissionen mussten verordnet werden, um die Belastungen in Grenzen zu halten. Diese Dekrete sind erfreulich, doch werden sie nicht überall eingehalten. Andererseits ist zu bedenken, dass die Begrenzungen nur für einzelne Substanzen gelten. Im Verbund mit anderen Toxinen, denen wir ausgesetzt sind, summieren sich auch die schädlichen Auswirkungen. Dies zeigt sich deutlich bei der Schadstoffbelastung unserer Nahrungsmittel, die nicht einzeln, sondern als kombinierte Zubereitungen eingenommen werden, so zum Beispiel Dioxin (Eier), Quecksilber (Fische), Pestizide (Gemüse, Früchte) und Antibiotika (Fleisch). Ein solcher Cocktail weist weit größere Nachteile auf als die berechnete Schädigung, die von einem einzelnen Nahrungsmittel ausgehen kann.

    SCHADSTOFFBELASTUNG DER NAHRUNG

    Hippokrates, der berühmte Arzt der griechischen Antike, lehrte: »Deine Nahrung soll deine Medizin sein.« Damit begründete er den hohen Gesundheitswert natürlicher und unbelasteter Lebensmittel. Die Nahrung muss den Körper mit Energie und Nährstoffen versorgen. Stoffe, die der Gesundheit schaden, haben in »Lebensmitteln« nichts zu suchen. In den letzten Jahrzehnten wurden entgegen dieser Grundregel über 3500 Chemikalien für die Nahrungsmittelindustrie entwickelt und von den Behörden gebilligt. Meist ohne Kenntnis davon nehmen wir 3 bis 4 Kilogramm pro Kopf und Jahr davon auf. Zusätzlich werden 3 bis 4 Liter Pestizide und Herbizide über Obst und Gemüse sowie bis zu 1 Gramm schädliche Schwermetalle allgemein aus Nahrungsmitteln verspeist.

    Für viele Stoffe sind Höchstgrenzen angesetzt, die nicht überschritten werden dürfen. Generell wird zwischen Kontaminanten und Rückständen differenziert. Kontaminanten (Verunreinigungen) sind Schadstoffe, die unabsichtlich über die Umwelt oder den Verarbeitungsprozess in die Nahrung gelangen, wie Benzpyren beim Grillen oder Acrylamid beim Frittieren. Rückstände dagegen sind Substanzen, die bei der Produktion von Lebensmitteln absichtlich eingesetzt werden, wie Pflanzenschutzmittel im Gemüseanbau oder Zusatzstoffe, die Speisen länger haltbar, geschmacksintensiver und farbenfroher zu machen.

    NAHRUNGSMITTELZUSÄTZE

    Viele Lebensmittel machen zunächst einen gesunden und natürlichen Eindruck. In Wirklichkeit sind sie aber oft Hightech-Erzeugnisse voller Farb- und Konservierungsmittel, Geschmacks- und Aromaverstärker, Süßstoffe, Emulgatoren, Verdickungsmittel und Antioxidantien. Diese synthetischen, aber auch die naturidentischen Stoffe werden mit E-Ziffern gekennzeichnet. Zusätzlich zur deklarierten E-Nummer muss der Name des verwendeten Stoffes (zum Beispiel Sorbinsäure oder Benzoesäure) aufgeführt werden. Umfassend werden die Zusatzstoffe in E 100 = Farbstoffe, E 200 = Konservierungsstoffe, E 300 Antioxidantien und E 400 bis 1521 = Süßungsmittel und übrige Zusatzstoffe unterteilt. Eine Zulassung wird nur gegeben, wenn nach wissenschaftlichen Studien keine Gesundheitsrisiken bestehen, aber auch wenn der Stoff bei der Verarbeitung technisch notwendig ist und die Verwendung nicht zu einer Täuschung des Verbrauchers führt.

    Die spezifische Schadstoffbelastung bei Lebensmitteln wird mit dem sogenannten ADI-Wert eruiert (Acceptable Daily Intake). Dieser gibt die Menge von Fremdstoffen an, die ein Mensch sein Leben lang aufnehmen kann, ohne dass es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt. So wird die höchste Dosis ermittelt, bei der kein gesundheitliches Risiko festgestellt wird. Man spricht von einem No Effect Level (NEL). Der ADI-Wert gibt in Milligramm pro Kilo Körpergewicht die höchstzulässige Tagesdosis an. Neuere Studien stellen jedoch die Unbedenklichkeit gewisser Zusatzstoffe infrage, vor allem in Zusammenhang mit den komplexen Auswirkungen auf die Gesundheit.

    Was sollte beachtet werden, und wo liegen die Gefahren? Es kann nicht das Ziel sein, im Lebensmittelgeschäft pedantisch nach schadstoffbelasteten Produkten zu fahnden. Nicht die »unerwünschten Stoffe« sind in erster Linie entscheidend, sondern die entsprechenden Mengen im vermischten Gebrauch. Schadstoffe sind überall vorhanden, und niemand kann ihnen ausweichen. Die unbedachten Giftcocktails sind schädlich: eine dunkelbraun gebratene Bratwurst mit dunkel frittierten Pommes frites und einem pestizidüberladenen Kopfsalat zu Beispiel. Negativer als einzelne Schadstoffbelastungen wirken oft kalorienreiche Mahlzeiten mit einseitigem Ernährungsmodus (Fast Food), schlechter Küchenhygiene und gehetzter, angespannter Lebensweise als einzelne Schadstoffbelastungen.

    Die folgende Aufstellung gesundheitsbeeinträchtigender Substanzen zeigt auf, wo die Gefahren liegen und welche summierenden Einflüsse man meiden kann.

    Konservierungsstoffe sind Chemikalien, die Food Designer einsetzen, um Lebensmittel haltbar zu machen. Zu den häufigsten gehören Benzoesäure, Schwefeldioxid, Natamycin, Natriumnitrit und Kaliumnitrit. Emulgatoren verhindern, dass sich auf gewissen Speisen Fett abscheidet; der bekannteste ist Lecithin.

    Gelier- und Verdickungsmittel machen wasserhaltige Nahrungsmittel dickflüssiger, sei es Konfitüren, Salatsoßen und Desserts. Geschmacksverbesserer, dazu gehört Glutamat, werden für Fertigsuppen, Bouillon, Wurst und Knabbereien verwendet. Farbstoffe werden gebraucht, um das Aussehen von Nahrungsstoffen attraktiver zu machen: Curcumin, Azorubin, Carotinoide, Chinolingelb, Titanoxid. Besonders problematisch sind Tartrazin (gelbe Colorierung von Süßigkeiten) und Erythrosin, da sie allergische Reaktionen auslösen und die Nerven reizen können. Schließlich nutzt man Süßstoffe wie Saccharin, Cyclamat, Aspartam. Letztgenannter begünstigt Fetteinlagerungen und beeinträchtigt Stoffwechsel, Blutgerinnung und Vitalitätsvermögen.

    Auch Schadstoffe im Privathaushalt sollten vermieden werden. Es handelt sich dabei um Kontaminanten, die beim Grillen oder Braten entstehen, indem gesundheitswidrige Kohlenwasserstoffe (PAK) wie Benzpyrene oder Acrylamide (beim Braunwerden) gebildet werden. Beim Grillen sollte man zu viel Rauch vermeiden und Holzkohle verwenden. Außerdem dürfen die Speisen nicht dem offenen Feuer ausgesetzt werden (schwarz verbrannte Stellen entfernen). Außerdem ist zu beachten, dass die bei Hitze ausfließenden Fetttropfen nicht auf den Grill oder die Heizspirale träufeln, ansonsten erhöht sich die PAK-Belastung. Auch harzreiches Holz und Zeitungspapier sollten nicht als Energiequelle verwendet werden.

    Beim Frittieren bilden sich PAK-Stoffe (vor allem Acrylamid) insbesondere bei der Zubereitung von Chips, Pommes frites und Bratkartoffeln. Diese Produkte sollten nicht zu lange erhitzt werden – eine tief braune Verfärbung ist zu verhindern, dies gilt auch bei Toastbrot, Keksen und Salzstangen. Das Frittieröl sollte nicht über 175 Grad erhitzt werden und ist öfter auszuwechseln.

    SCHADSTOFFBELASTUNGEN IM FLEISCH

    Um beim Fleisch die rote Farbe zu erhalten und es haltbar zu machen, werden oft Pökelstoffe als Nitritsalze eingesetzt, die im menschlichen Stoffwechsel in Nitrosamine umgewandelt werden. Bei häufigem Gebrauch sind sie gesundheitsschädlich, da sie die Sauerstoffaufnahme im Blut hemmen. Wird das gepökelte Fleisch gegrillt oder gebraten, erhöht sich die Gefahr um ein Vielfaches. Bei der Tierzucht werden künstliche Mastmittel wie Anabolika (eine Gruppe von Sexualhormonen) eingesetzt, was den Fleischzuwachs um bis zu 20 Prozent erhöht und die Fleischqualität (fleischfarbig, weich, feucht) optimiert. Vitamin A und Hormone wie Cortison dienen ebenso als Masthilfsmittel. Auf dem Weg zum Schlachthof werden den Tieren Psychopharmaka und Betablocker verabreicht, die sich im Fleisch anreichern.

    In Nutztierbetrieben ist der Einsatz von Antibiotika geläufig, insbesondere bei der Massentierhaltung, wo er sogar prophylaktisch erfolgen kann. Die Antibiotikabelastung im Fleisch ist bedenklich, da sich entsprechende Rückstände im Fleisch anreichern. Mit der täglichen Ernährung aufgenommen, fördern sie das Risiko von Immunblockaden. Es entstehen superresistente Keime, die den Einsatz therapeutischer Antibiotika in der Humanmedizin wirkungslos machen – ein Dilemma, das sich heute immer mehr verbreitet.

    ZUSATZSTOFFE IM GEMÜSEANBAU

    Mehrmals täglich kleine Mengen Früchte und Gemüse zu essen, gehört zu einem gesunden Ernährungsprogramm. Doch vielfach wird diese förderliche und bekömmliche Gewohnheit durch Schadstoffbelastungen der landwirtschaftlichen Produkte zunichtegemacht. Verantwortlich dafür sind die schwankenden Pestizidrückstände, die je nach Saison und Herkunftsland auf den Pflanzen zu finden sind. Weltweit werden bei der Produktion und Lagerung von Früchten, Gemüse, Getreide, Gewürzen, Kaffee und Wein über 800 Stoffe verwendet, um die Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen. Diese Pflanzenschutzmittel nennt man generell Pestizide, abgeleitet vom lateinischen Wort pestis, »Geißel«. In großen Dosen wirken sie nicht nur schädigend für die menschliche Gesundheit, sondern beeinträchtigen auch das Gedeihen der Bienen, Fische, Nutz- und Wildtiere. Ferner werden sie im Boden gespeichert, in der Nahrungskette angereichert und im Grundwasser deponiert. Leichtflüchtige Stoffe können durch Verdampfung auch in die Luft gelangen.

    Pestizide werden in folgende Gruppen unterteilt: Insektizide, die Schädlinge vernichten; Herbizide, die Unkraut vertilgen; Fungizide, die den Pilzbefall verhindern; Akarizide, die Milben abwehren; Nematizide, die Fadenwürmer abtöten; Molluskizide, die den Schneckenfraß abwenden; Rodentizide, die Nagetiere abweisen; Larvizide, die Fliegenlarven eindämmen, und Ovizide, die Insekteneier liquidieren.

    Sind die Nutzpflanzen geerntet, müssen sie vor Schimmelpilzbefall während der Lagerung und beim Transport geschützt werden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit können sich diese ungehemmt entwickeln und dabei giftige Substanzen wie Mykotoxine produzieren, wobei Aflatoxin (krebserregend) die gefährlichste ist. Durch Kochen, Rösten oder Braten können sie oft nicht zerstört werden, sodass die befallenen Produkte entsorgt werden müssten.

    Schimmelpilze sind unschwer zu erkennen: Auf dem Gemüse entwickeln sie winzige Fäden, fast filzartig verdichtet. Befallenes Trockenobst verfärbt sich schwärzlich und bei Getreide, Kaffee, Nüssen entstehen bitter-pelzige Geschmacksveränderungen, ebenso bei Gewürzen (die nicht in der Nähe von Wärmequellen aufbewahrt werden sollten). Auch Tierfutter kann verpilzen, ebenso Nahrungsmittel, die zu lange in Plastiksäcken gelagert wurden. Bei Früchten und Gemüse entwickelt sich Schimmel bei zu langer Aufbewahrung im Kühlschrank. Vorsicht ist ebenso bei Käse, Konfitüren und Joghurts geboten.

    BESCHWERDEBILD DER SCHADSTOFF-BELASTUNG

    Das Heimtückische an Schadstoffen, Nahrungsmittelzusätzen und Umweltbelastungen ist, dass unbewusst unzählbare Toxine aufgenommen werden. Setzt man sich mit den zigtausend verschiedenen Chemikalien auseinander, mit denen der menschliche Körper heute fertigwerden muss, ist man geradezu erschrocken. Dies beginnt mit künstlichen Duftstoffen in Körperpflegemitteln, mit Wohngiften, Belastungen von Putzmitteln, Autoabgasen und geht bis hin zu den naturfremden Zusatzstoffen, die täglich mit dem Essen und Trinken aufgenommen werden. Beim Zusammenzählen wird ersichtlich, dass unser Körper einem unsagbaren toxischen Stress ausgesetzt ist, der das Wohlbefinden aus der Balance katapultiert. Irgendwann fühlt man sich gesundheitlich angeschlagen, kämpft gegen anhaltende Krankheitsgefühle, ist bei geringsten Einflüssen erkältet und hat keine Reserven mehr. Die Nerven liegen bloß und es machen sich Gemütsüberreizungen bemerkbar, begleitet von aufwühlenden Schlafstörungen. Man kann sich nicht mehr richtig erholen, ist dauernd überlastet und verliert zunehmend den Optimismus und die Lebensfreude. Medikamente zur Behandlung der krankhaften Beschwerden zeigen häufig keine Besserung, oftmals sprechen Therapien nicht an. Trotzdem leidet man ununterbrochen oder in periodischen Abständen an Unwohlsein, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hautaffektionen mit oder ohne Jucken.

    Da die Schadstoffe medizinisch nicht diagnostiziert werden und sich unerkannt im Körper anreichern, machen sich mit der Zeit intensivere gesundheitliche Störungen bemerkbar: Verminderung des körpereigenen Immunvermögens, chronische Entzündungen, Atemwegserkrankungen, Schweißausbrüche, Hautausschläge, Blutdruckprobleme, Rheuma, Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Bei Kindern machen sich Aufmerksamkeitsdefizite (Hyperaktivitätssyndrom ADHS, siehe Seite 337), Verhaltensstörungen, unbegründetes Bauchweh oder Wachstumsdefizite bemerkbar.

    Bisweilen kann eine sogenannte Malabsorption in Erscheinung treten, wie sie bereits ab Seite 23 beschrieben wurde. Auch immer mehr Allergien machen sich bemerkbar, nicht nur gegen Pollen, Insektenstiche, Milben oder Tierhaare, sondern auch auf unvorhergesehene Allergene wie Wein, Schokolade, Joghurt, Hautpflegemittel und viele weitere.

    Letztlich haben viele Schadstoffbelastungen einen präkanzerösen (krebsfördernden) Effekt, indem sie die menschliche Zellstruktur diffamieren und die Sauerstoffversorgung des Blutes behindern. Auch das Erbgut kann beeinträchtigt und verändert werden.

    UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN

    Durch eine vollwertige, ausgewogene Ernährung aus biologisch angebauten Produkten kann die Schadstoffbelastung maßgeblich reduziert werden. Die biologischen Nahrungsmittel sind etwas teurer als die herkömmlichen, aber gerade diese hochwertigen Produkte sind in der Lage, bei angeschlagener Gesundheit die Ausgaben für Medikamente und Therapien zu reduzieren. Es sollten so wenig wie möglich belastete Speisen verzehrt werden. In Bioprodukten steckt nachweislich weniger Chemie.

    Es sollten so wenig wie möglich industriell hergestellte und verarbeitete Fertigprodukte (Fast Food, Conventional food) verzehrt werden. Billigangebote müssen auf Schadstoffbelastungen überprüft werden. Bei Importwaren ist Vorsicht am Platz, da die Vorschriften oft nicht eingehalten werden. Obst und Gemüse jeweils der Saison entsprechend einkaufen. Nichtsaisonale Erdbeeren enthalten vermehrt Pestizide – besser sind einheimische von Mai bis Juni. Äpfel enthalten im Sommer meist vermehrt Rückstände wie Blei und Kadmium, da sie aus entfernten Ländern mit lascher Umweltgesetzgebung stammen. Für den langen Transport werden sie mit Pestiziden behandelt, damit sie nicht verderben. Daher die Empfehlung: Äpfel von September bis März kaufen. Infolge der langen Transportwege werden Bananen bisweilen mit Imazalil und Thiabendazol behandelt.

    Nicht biologische Früchte und Gemüse müssen immer geschält werden. Bei der Weiterverarbeitung jeweils die Hände gründlich waschen, um Pestizidrückstände zu entfernen. Frische Früchte immer gut (warm bis lauwarm) waschen und danach mit einem Tuch abreiben. Bei Salaten jeweils die äußeren Blätter entfernen, da diese oft umweltbelastet sind.

    Den Fleischverzehr sollte man reduzieren, vor allem ist der Verzicht auf Schweinefleisch, Innereien (Leber) und Geräuchertes ratsam. Meeresfische (Thunfisch) sind mit Quecksilber, Jod und anderen Stoffen belastet. Empfehlenswert sind fettarme Süßwasserfische.

    Zum Süßen der Speisen lässt sich Stevia verwenden, um den gesundheitlichen Risiken des Zuckers zu entgehen. Insgesamt ist es von Vorteil, sich auf einfache, natürliche und unbelastete Lebensmittel zu konzentrieren und weniger zu essen.

    Leberkur: Viele Schadstoffe aus den Nahrungsmitteln sammeln sich im menschlichen Fettgewebe oder in den fettähnlichen Nervenstrukturen an und die fettlöslichen Toxine werden in der Leber und den Nieren gespeichert. Die Leber muss daher in periodischen Abständen regelrecht mobilisiert werden (siehe Seite 203). Auch Bitterkräuter sind dabei angezeigt. Bittere Produkte werden leider in der heutigen Ernährung gemieden, weil sie geschmacklich weniger gemocht werden. Die Landwirtschaft züchtet vermehrt Gemüse und Nutzpflanzen, die weniger Bitterstoffe enthalten. Amara, wie die Bitterstoffe genannt werden, haben aber bei der gesunden Ernährung einen hohen Stellenwert. Die diversen Arten wie Zichorie, Endivie, Artischocke, Rosenkohl oder Wildkräuter wie Löwenzahn, Beifuß, Wegwarte fördern die Verdauung, regulieren den Cholesterinspiegel und bauen Fett ab.

    Löwenzahn entsorgt den im Gewebe eingelagerten Müll der Nahrungsmittel-Zusatzstoffe.

    Die bitteren Inhaltsstoffe gehören zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen und weisen eine beträchtliche medizinische Wirkung auf. Die Leberfunktion wird angekurbelt, und potenzielle Gifte im Körper werden entsorgt. Vorteilhaft ist es, spezifische Bitterpflanzen zur Entgiftung zu verwenden, zum Beispiel als Bitterkräutermischung (wie sie etwa die Spisergass Drogerie, St. Gallen, anbietet) bestehend aus Kurkuma, Wermut, Anis, Kümmel, Fenchel, Wacholder, Schafgarbe, Bibernell und Löwenzahn: morgens nüchtern 1 Teelöffel im Mund einspeicheln und mit Wasser schlucken.

    Darmsanierung: Das Präparat Activomin (Beloga/Allergosan) enthält als Wirkstoff ausschließlich natürliche Huminsäuren. Diese bedecken bei oraler Einnahme filmartig die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes, und so wird ein Anhaften von Fremdstoffen verhindert. Schadstoffe werden von den Huminsäuren abgefangen und ausgeschieden.

    HAUPTMITTEL

    Löwenzahn

    (Taraxacum officinale Weber)

    In jedem Frühling blüht er wieder, tausendfach goldgelb strahlend – ein Meer von kleinen Sonnen, die im Winde schaukeln. Die hohlen Stängel des »Röhrlikrauts« oder der »Hupeblume« wurden früher von den Kindern als Wasserleitungen oder Pfeifen verwendet. Jeder Blütenkopf besteht aus 100 bis 200 Einzelblüten, die sich bei Sonnenschein morgens bereits um 5 Uhr öffnen, bei drohendem Regen aber frühzeitig wieder schließen. Mit dieser Eigenart ist er eine verlässliche meteorologische Wetteranzeige.

    Keine andere Pflanze ist in den heimischen Wiesen so zahlreich verbreitet wie der Löwenzahn. Sein Blütenteppich erweckt den Eindruck, als ob die Sonne in Abermillionen Miniaturformen auf die Erde gefallen sei und sie in eine schimmernd gelbe Scheibe verwandelt hätte. Es ist kaum zu glauben, dass die »Pusteblume« im Mittelalter auf den Weiden und Feldern nur selten zu finden war. Innerhalb weniger Jahrhunderte hat sie sich über den ganzen Erdball ausgebreitet, weshalb sie als Kosmopolit bezeichnet wird. Für die globale Ausdehnung ist der Samenstand mit seinen federleichten Flugkörpern verantwortlich, der sich nach der Blütezeit entwickelt. Bei sonnig trockenem Wetter löst sich durch einen Windhauch ein Same nach dem anderen vom Fruchtboden und schwebt wie ein Miniaturfallschirm davon. Zur Landung wählen die graziösen Gebilde die unterschiedlichsten Standorte, teilweise in kilometerweiter Entfernung. Damit der Same nicht erneut vom Wind fortgetragen wird, hat er am oberen Ende Widerhaken ausgebildet, die ihn fest im Boden verankern.

    Mit Vorliebe hat sich der Löwenzahn in den letzten Jahrhunderten auf Wiesen verbreitet, die mit Jauche überdüngt wurden. Mit seinem massenhaften Auftreten gilt er als Indikator für stickstoffbelastete Böden. Damit diese überdüngte Erde nicht verschlackt, dringt er mit seinen Pfahlwurzeln tief ins Erdreich ein – zum Entgiften und Entsorgen der Schlacken. Dank dieser regenerierenden und vitalisierenden Funktion sorgt der botanische Sonnenschein dafür, dass die Wiesen nicht unfruchtbar werden. Seine immense Kraft zu entgiften und zu erneuern, kann als Signatur gedeutet werden. Der »Repair-Effekt« des Löwenzahns wirkt auch auf das schadstoffbelastete menschliche Terrain. Zur wirkstoffaktivierten und blütenschwingungsintensivierten Arznei verarbeitet, erfüllt der Löwenzahn die therapeutische Aufgabe der Entsorgung, Erneuerung und Wiederbelebung. Mit seiner spezifischen Wirkungsweise werden die Stoffwechselorgane Leber, Niere, Darm und Bauchspeicheldrüse nachhaltig aktiviert, sodass man sich bereits nach einer 3-wöchigen Kur gereinigt, entschlackt, verwandelt, umgestimmt und erfrischt fühlt. Die Blütenschwingung des Löwenzahns säubert auch die mit Toxinen belastete Psyche von all ihren emotionalen Verschlackungen und Belastungen – ein Strahlemann pur.

    ENTSÄUERUNG

    DES ORGANISMUS

    (Azidose)

    Der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Organismus lässt sich mit einem Seiltänzer vergleichen, der sein Gleichgewicht unentwegt ausbalancieren muss. Auch die Körpersäfte müssen ununterbrochen über chemische Reaktionen in Balance gehalten werden. Störungen dieser Reglerfunktionen können das Wohlbefinden belasten und zu mannigfachen Erkrankungen führen.

    Die Übersäuerung (Säureüberschuss und Basenmangel) ist in der zivilisierten Gesellschaft ein Volksleiden. Ausgelöst durch moderne Ess- und Lebensgewohnheiten sowie durch die belastenden Umweltbedingungen stellt sie eine der häufigsten Störungen des Stoffwechsels dar. Der Großteil der Bevölkerung ist übersäuert, ohne es zu wissen. Hauptsächlich die heutige Ernährung führt zur nachweisbar sauren Schieflage. Viele leckere Speisen, die täglich auf den Teller kommen, erfreuen den Gaumen vortrefflich, übersäuern aber den Organismus enorm. Folglich können sich viele gesundheitliche Beschwerden bemerkbar machen. Schon Hippokrates war dies bewusst: »Von allen Zusammensetzungen unserer Köpersäfte wirkt sich die Säure am schädlichsten aus.« Obwohl sich die Schulmedizin kritisch zum Begriff »Übersäuerung« äußert, vertraten im 19. Jahrhundert namhafte Ärzte wie Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836) und Johann Gottfried Rademacher (1772–1850) die Auffassung, dass ein Mangel an »Alkali« schuld an vielen Zivilisationskrankheiten sei.

    Dr. med. Renate Collier (1919–2001) war die Begründerin der modernen Azidosetherapie. Nach ihrer Erkenntnis benötigen die meisten Funktionen des Organismus ein bestimmtes, leicht basisches Milieu. Die Kontinuität dieses Säure-Basen-Gleichgewichts ist ein wichtiger Schlüsselfaktor zur Erhaltung der Gesundheit. Einige Forscher glauben, dass die Menschen bis zu 120 Jahre alt werden können, sofern sich die Säure-Basen-Verhältnisse bei der Nährstoffverwertung im Darm und in den Zellen im idealen Gleichgewicht befinden.

    AZIDOSE IM KÖRPER

    Der menschliche Körper besteht zu 80 Prozent aus basischen und zu 20 Prozent aus sauren Substanzen. Die Nahrung muss dementsprechend vorwiegend basisch sein – bei vielen Zeitgenossen ist sie es aber nicht. Durch die andauernde Nichteinhaltung der 80:20-Regel wird das Gewebe mit Säuren überflutet und der Stoffwechsel nachhaltig belastet.

    Beim Betrachten des Wachstums einer Pflanze kann man unschwer erkennen, dass diese für ein gutes Gedeihen eine optimale Bodenbeschaffenheit mit bestimmten individuellen Voraussetzungen benötigt, andernfalls wird ihre Entwicklung eingeschränkt. Dasselbe gilt für den menschlichen Organismus. Die Zellen und Organe können nicht einwandfrei funktionieren, wenn die Körpersäfte und das Gewebe dauernd übersäuert sind. Das Grundgewebe ist für die menschlichen Zellen dasselbe wie die Erde für die Pflanzen.

    Damit die Zellen nicht von Säuren geschädigt werden, bemüht sich der Körper, den pH-Wert des Blutes ständig konstant, zwischen den Werten von 7,35 bis 7,45, zu halten. Er ist bestrebt, überschüssige Säure an körpereigene Mineralien zu binden, um sie so ausscheiden zu können. Dies funktioniert nur, wenn das Säure-Basen-Gleichgewicht nicht andauernd durch eine säurelastige Ernährung gestört wird. Doch nicht nur Ernährungsfehler führen zur Azidose (lateinisch acidus, »sauer«), sondern auch die mangelhafte Ausscheidung überschüssiger Säure über Nieren, Haut und Leber sowie ein Mangel an Vitalstoffen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente). Die Übersäuerung ist in vielen Fällen hausgemacht und oft die kausale Grundlage vieler Erkrankungen. So entsteht Harnsäure bei einem Überfluss von tierischem Eiweiß, über Essigsäure durch veredelte Kohlenhydrate wie Weißmehl, durch Schwefelsäure bei Fäulnis im Darm, Ketonsäure durch überhitzte Fette und Öle, Salzsäure bei großem Basenmangel, Oxalsäure durch zu viel Kakao, Gerbsäure durch zu viel Kaffee und schwarzen Tee, Salpetersäure durch gepökeltes Fleisch und so weiter. All das reduziert die Pufferkapazität des Organismus nachhaltig.

    BESCHWERDEBILD DER ÜBERSÄUERUNG

    Überschüssige Säuren, die nicht gepuffert oder ausgeschieden werden, lagern sich als Schlacken im Gewebe an. Dadurch werden der Sauerstoffaustausch und die Zellfunktion behindert, was die Azidose zusätzlich fördert. Schmerzhafte Entzündungen können die Folge sein. Auch die Schleimhäute werden geschädigt, weil der ganze Verdauungs- und Harntrakt starken Reizungen ausgesetzt ist. Die aggressive Wirkung der Säure erfasst jedes Gewebe, was zu Degenerationen und rheumatischen Prozessen führen kann. Der gesamte Körper wird in Mitleidenschaft gezogen, fast jedes Organ kann durch die Übersäuerung geschädigt werden. Mannigfach sind die entsprechenden Symptome:

    Wenn solche Beschwerden in Erscheinung treten, ist es unerlässlich, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers zu überprüfen. Diese Störungen mit chemischen Arzneien zu bekämpfen, wäre unvernünftig. Sagte doch schon Hippokrates: »Strebt jemand nach Gesundheit, müssen wir ihn zunächst fragen, ob er bereit sei, die Ursache seiner Krankheit zu beheben. Nur dann können wir ihm helfen.«

    ERNÄHRUNGSRICHTLINIEN

    Die Ernährung ist der Schlüssel zur Gesundheit und zur Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichtes. Damit das Wohlbefinden nicht unnötig belastet wird, ist es von Vorteil, den täglichen Menüplan entsprechend zu modifizieren. Dabei müssen die sauren von den säurebildenden Speisen unterschieden werden. Saure Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte, Essig, Sauerkraut, Fruchtsäfte und so weiter schmecken zwar sauer, durch den Gehalt an Mineralien werden sie im Verdauungsprozess aber in basische Substanzen umgewandelt. Saure Speisen sind nur dann schädlich, wenn sie bei bereits vorhandener Übersäuerung des Organismus in zu hohen Mengen eingenommen werden.

    Daneben gibt es säurebildende Speisen, die nicht sauer schmecken, aber beim Umwandlungsprozess im Körper erhebliche Mengen an Säure freisetzen. Bei diesen Säurebildnern handelt es sich vielfach um Grundnahrungsmittel wie Fleisch, Eier, Käse, Milchprodukte (außer Rahm), tierische Fette, Weißmehlprodukte, raffinierter weißer Zucker, Fast Food, Süßigkeiten, Hülsenfrüchte, Erdnüsse, Walnüsse und Haselnüsse, Kaffee, Schwarztee, Kakao, Limonaden und Cola sowie Wein. Eine Ernährung mit vorwiegend diesen Nahrungsmitteln führt unweigerlich zur Übersäuerung. Säurebildende Speisen sollten nur 20 Prozent des täglichen Menüplans ausmachen.

    Fleisch und Eier wirken negativ auf die Säure-Basen-Bilanz, da diese Speisen durch den Verdauungsprozess in toxische Säuren (unter anderem Harnsäure) umgewandelt werden. Die Aminosäuren der Eiweiße aus Käse und anderen Milchprodukten bilden ebenfalls belastende Schlacken. Auch tierische Fette mit gesättigten Fettsäuren (fettes Fleisch, Würste) sowie gehärtete pflanzliche Fette wie Margarine und raffinierte Öle. Nicht säurebildend sind hingegen kaltgepresste Pflanzenöle mit ihren ungesättigten Fettsäuren. Weißmehlprodukte (Brot, Teigwaren, Kuchen, Gebäck) wirken säurebildend und sollten deshalb durch basenreiche, naturbelassene Vollkornprodukte ersetzt werden.

    Weißer Zucker und Süßigkeiten sind weitere Risikofaktoren. Die naturbelassenen Zuckerarten können aufgrund ihres Mineralstoffgehaltes zu den eher neutralen Lebensmitteln gezählt werden: Vollrohrzucker, Birnendicksaft, Ahornsirup, Steviapulver. Weitere Säurebildner können durch folgende basische Alternativen ersetzt werden: Kaffee durch Getreidekaffee, Schwarztee durch Kräutertee, Süßgetränke durch Fruchtsaft, Konfitüren durch Birnen- oder Dattelkonzentrat, Schokolade durch Dörrfrüchte und Fleischbrühe durch Gemüsebouillon.

    Die Säureüberschwemmung wird letztlich auch von der unbedachten Gewohnheit verursacht, zu viel, zu fett und zu spät am Abend zu essen, oft verbunden mit Verstopfungs- und Darmproblemen durch eine gestörte Darmflora. Übermäßiger Alkohol- und Nikotingenuss sowie eine pessimistische Lebenshaltung, Stress, Hektik, Ärger, Überforderung, Schlafmangel und Nervosität führen zu einer anormal hohen Adrenalinbildung mit gleichzeitiger Übersäuerung des Organismus. Bewegungsarmut mit Sauerstoffmangel wirkt sich ebenso negativ aus. Werden diese Risikofaktoren nicht eingedämmt, nimmt die Übersäuerung mit zunehmendem Alter latent und schleichend zu.

    BASENBILDENDE NAHRUNGSMITTEL

    Die Ernährung sollte zu 80 Prozent basenbildende Speisen enthalten. Reich an basenbindenden Mineralien sind Kartoffeln, grünes Gemüse (außer Sauerampfer, Lauch, Spargel, Rosenkohl, Spinat, Artischocken – allesamt säurebildend), farbiges Gemüse: Karotten, Rote Bete, Rotkraut, (nicht zu reichlich) Tomaten, Sprossen, Speisepilze, außerdem Bananen, Melonen, Birnen, Kastanien, Dörrfrüchte (außer Aprikosen), Mandeln, Mineralwasser und Gemüsesäfte, außerdem frische Molke, Schaf- und Ziegenmilch, abgetropfter Quark.

    Die ideale Ernährung zur Erhaltung eines ausgeglichenen Säure-Basen-Haushaltes sollte nach der genannten 20:80-Regel zusammengestellt und vollwertig sowie biologisch ausgerichtet sein. Dadurch wird der Organismus mit notwendigen Vitalstoffen für den störungsfreien Stoffwechsel versorgt. Bei einem Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen wächst die Gefahr der Übersäuerung, da der Körper über zu wenig basische Substanzen zur Neutralisation verfügt. Diese Grundregeln sind besonders wichtig, wenn bereits eine Azidose mit entsprechenden Symptomen und Beschwerden vorhanden ist.

    UNTERSTÜTZENDE MASSNAHMEN

    Ob die Ernährung in unserem Organismus zur Übersäuerung führt, lässt sich mühelos anhand des pH-Wertes des Urins bestimmen (siehe Kasten Seite 38). Wenn die Werte bei mehrmaligen Messungen unter 7 oder gar unter 6 oder 5 liegen, besteht mit größter Wahrscheinlichkeit eine Azidose. Falls dazu noch die oben aufgezählten Beschwerden und Symptome in Erscheinung treten, ist eine entsprechende Terrainbehandlung unabdingbar. Nebst Einhaltung einer basischen Ernährung sollte der Körper dann mit basischen Mineralsalzen umgestimmt werden. Diesbezüglich sind in Apotheken und Drogerien zahlreiche Präparate in Pulver- oder Tablettenform erhältlich, die mit Wasser zu den Mahlzeiten eingenommen werden können: Alkala-Pulver, Allsan-Basen-Mineralsalz mit Spirulina-Algen, BasaVita, Erbasit, Nimbasit, Raminal, Weizengraspulver und so weiter. Die Dosierung dieser Basenmittel richtet sich nach dem pH-Wert des Urins: 1- 2- oder 3-mal täglich zu den Mahlzeiten, sodass ein Wert von 7 bis 7,5 erreicht wird. Wichtig ist, dass genügend Flüssigkeit (am besten stilles Mineralwasser) getrunken wird.

    Berberitze entschlackt den Körper bei Übersäuerung.

    Darmsanierung: Ein gesunder Darm kann bei der Entsäuerung wesentliche Unterstützung leisten. Einerseits dadurch, dass ausreichend der entsäuernden Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Bor aus der Nahrung aufgenommen und dem Organismus zur Verfügung gestellt werden, andererseits durch die Bindung überflüssiger Säuren. Hilfreich ist zudem ein spürbar die Muskulatur entsäuerndes spezielles Kombinationsprodukt mit dem Extrakt des wilden Majorans: Origanox Metacare® Basic 3 (Beloga/Allergosan).

    Sinnvoll ist eine Brennnessel-Teekur mit 3 bis 4 Tassen täglich. Von Vorteil ist bei extremer und anhaltender Übersäuerung zudem eine therapeutische Lymphdrainage; außerdem Heilfasten, Molkekuren, F.-X.-Mayr-Kuren, Saft- oder Smoothiekuren. Ein aktives Bewegungstraining ist vonnöten, um die Entsäuerung über die Schweiß- und Talgdrüsen sowie über die Ausatmung der Lunge zu aktivieren. Hilfreich sind auch Sauna, Kneipp-Anwendungen, Detox-Elektrolyse-Fußbäder und Vollbäder mit Jentschura Badezusatz.

    Bestimmung des pH-Wertes im Urin

    Durch ein Messen des pH-Wertes im Urin lassen sich die Säure-Basen-Werte leicht bestimmen. pH ist die Maßeinheit für den Grad der Azidität oder Alkalität einer Flüssigkeit. Die Werte reichen von 0 bis 14. Die Zahl 7 zeigt ein Gleichgewicht von Säuren und Basen an und wird als neutral bezeichnet. Je stärker die Säure, desto kleiner der pH-Wert (unter 7), je alkalischer, umso höher ist der pH-Wert (über 7). Um aussagekräftige Resultate zum Urin zu erhalten, muss die Messung während einer Woche 3-mal täglich zu festgesetzten Zeiten durchgeführt werden. Es ist zu beachten, dass der erste Morgenurin grundsätzlich sauer ist, da sich innerhalb der Nacht Abfallprodukte im Harn ansammeln, die mit dem ersten Wasserlassen ausgeschieden werden. Die morgendlichen Messungen müssen also bei der zweiten Urinausscheidung vorgenommen werden. Das Indikatorpapier (Drogerie/Apotheke) wird in den Urin getaucht und die sofort eintretende Färbung mit der Säure-Basen-Skala verglichen. Wenn die Werte mehrheitlich zwischen 6 und 5 liegen, besteht eine Übersäuerung, die naturheilkundlich behandelt werden muss. Normale Werte sollten zwischen 7 und 7,5 liegen. Höhere Werte sind basisch/alkalisch und müssen nicht behandelt werden.

    HAUPTMITTEL

    Berberitze

    (Berberis vulgaris L.)

    Bemerkenswert an diesem stacheligen Strauch ist die Reizbarkeit der in der Blüte befindlichen Staubblätter, die an den Kronenblättern anliegen. Bei Berührung mit einer Nadel schnellen sie mit einem blitzartigen Ruck nach innen und nehmen erst nach geraumer Zeit wieder ihre ursprüngliche Lage ein. Gerät ein Insekt auf der Nektarsuche mit diesem empfindlichen Teil in Kontakt, biegen sich die Staubblätter zurück und der Besucher wird mit Pollen bepudert. Fliegt er danach weitere Berberitzenblüten an und streift einen Teil des fremden Pollens an der Narbe ab, sichert er so die Fremdbestäubung des Strauches. Nach der Befruchtung reifen die leuchtend orangeroten Früchte heran, die wie bunte Pillenkapseln in Trauben hängen.

    Der Habitus der Pflanze offenbart noch weitere signifikante Merkmale: Einerseits die stachelig-spitzen, ein bis siebenteiligen Dornen, die botanisch gesehen verhärtete Blätter sind. Außerdem beherbergt die Berberitze an der Unterseite einzelner Blätter als Zwischenwirt den für das Getreide schädlichen Getreiderost (Puccinia graminis). Beim Anschneiden der Zweige und Wurzeln fließt ein auffallend gelber Saft hervor, der das Berberin enthält. Die Berberitze zeigt damit zahlreiche Erkennungszeichen, die als Signaturen bei Übersäuerung gewertet werden können. Die harnsaure Diathese, also die Anlagerung von Schlackenstoffen, signalisiert der rostrote Pilz an der Unterseite der Blätter. Den bei Azidose-Patienten typischen Urin von gelber, trüber Farbe und stinkendem Geruch charakterisiert der ockerfarbene Stängel- und Wurzelsaft. Die Betroffenen tendieren zu Harnstoffpatina an Gelenken und in Muskeln, die als Knoten in Erscheinung treten und bei Berührung oder Stoß stechend scharfe Schmerzen verursachen. Dies bringen die spitzen Dornen zum Ausdruck, wobei die empfindsame Verletzlichkeit bei geringster Berührung die zurückschnellenden Staubblätter kennzeichnen. Aufgrund von Verschlackung besteht oft die Tendenz zu entzündlichen Gelenken, was die länglichen orangeroten Früchte andeuten.

    ORGANBESCHWERDEN

    VON KOPF BIS FUSS

    NERVEN

    PRÜFUNGSANGST, LAMPENFIEBER, FLUGANGST (Aviophobie)

    Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind Prüfungen mit großen Ängsten verbunden – rund 25 Prozent leiden darunter. Zwar ist eine gewisse Anspannung und Lampenfieber bei Examen ganz normal. Wissenschaftler stellten fest, dass ein geringfügiges Maß an Angst durchaus nützlich ist und die Aufnahmebereitschaft für Informationen erhöht. Führt jedoch das unbeherrschbare bange Gefühl zur Unfähigkeit, klar zu denken, ist es für die Betroffenen ein Fiasko.

    Prüfungen sind von Kindheit an auch eine Lebensschulung. Dies beginnt im Kindergarten mit Vorsingen, Gedichtvortrag oder beim Krippenspiel. Später folgen Klassenarbeiten in der Schule, Eignungstests, Aufnahme- und Abschlussprüfungen, Examina nach Studien, Fortbildungen und Umschulungen. Und auch später noch kann Lampenfieber auftreten, sei es bei der Fahrprüfung oder vor einem Auftritt in der Öffentlichkeit als Vortragsredner, Sänger, Musiker oder Schauspieler.

    Nicht alle, die sich einer Prüfung unterziehen, haben mit Ängsten zu kämpfen. Verantwortlich dafür ist das Nervensystem, das auf die psychische Anspannung mit individuellen Beschwerden reagiert.

    BESCHWERDEBILD

    Für die betroffenen Kinder und Erwachsenen ist die Prüfungsangst eine Höllenqual. Bereits im Vorfeld machen sich massive Störungen bemerkbar. Man ist nervös, gereizt, schlaflos und angespannt, lässt sich aber oft nichts anmerken. Während der Prüfung bibbert man vor Angst und fühlt sich unfähig, sich mit den Anforderungen auseinanderzusetzen. Das Wissen, das über Wochen und Monate sorgfältig erarbeitet wurde, scheint wie weggeflogen – Blackout pur! Je mehr man sich zu konzentrieren versucht, umso stärker intensivieren sich Unruhe und Nervosität. Man stellt sich letztlich dem Dilemma und fügt sich dem unausweichlichen Schicksal.

    Begleitend zum psychischen Leiden zeigen sich körperliche Symptome wie schweißnasse Hände, unruhige Füße, Zittern des Körpers, Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen, Magenkrämpfe, Bauchweh, Durchfall, Harndrang, Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufstörungen oder Muskelverspannungen.

    Kaum ist der Leidensdruck des Examens vorbei, kann man sich wieder an das Erlernte erinnern und man könnte sich darüber vor Ärger die Haare raufen. Die Vorbereitung war perfekt und die Prüfung vielleicht nicht mal allzu schwer, aber die Nervosität hat alles durcheinandergebracht. Enttäuschung macht sich breit, kaum wagt man an das Prüfungsresultat zu denken.

    Erster Schritt zur Hilfe: optimale Vorbereitung

    Zur Vermeidung von Lampenfieber mit Denkblockaden ist es wichtig, die Angst genau einzuschätzen und zu lernen, mit ihr umzugehen. Prüfungsangst ist etwas völlig Normales, störend wirken nur die negativen Gedanken. Anstatt, dass man sich auf das Fiasko konzentriert, sollte man realistisch, optimistisch und »cool« bleiben – was dank einer sorgfältigen Vorbereitung gelingen kann. Man ist sich seiner Stärken bewusst und somit imstande, auftretende Schwierigkeiten zu meistern. Mit realistischer Selbsteinschätzung geht man gelassen und selbstsicher auf die gestellte Herausforderung zu und sagt sich dabei immer wieder: »Ich werde es schaffen, denn ich bin gut vorbereitet. Auch wenn bisweilen etwas schiefgehen kann, werde ich mich behaupten.« Sollten starke Befürchtungen aufsteigen, wiederholt man die positiven Suggestionen. Befreiend wirkt auch, wenn man die Ängste mit wohlwollenden Freunden oder Angehörigen bespricht.

    Eine gewissenhafte Prüfungsvorbereitung verleiht die nötige Sicherheit. Dies bedingt, dass man die eigene Lerntechnik kennt. Manche sind mehr visuell, andere eher auditiv veranlagt – dem sollte Rechnung getragen werden. Wichtig ist, während des Studiums periodisch Entspannungsphasen einzuplanen, damit die Aufnahmefähigkeit erhalten bleibt. Entspannungstechniken und Atemübungen helfen zur Regeneration und wirken ausgleichend. Ein Mentaltraining kann sowohl auf die Prüfungsvorbereitung als auch auf die Prüfung selbst positiv einwirken.

    FLUGANGST

    Die Flugangst zeigt ein ähnliches Beschwerdebild wie das Lampenfieber. Für viele Menschen, die ihre Ferien in fernen Ländern verbringen möchten, beginnt die ersehnte Erholung mit einem Horror. Rund ein Drittel der Touristen kämpfen gegen Flugangst. Auch Goethe litt als Student unter starken Phobien. Mit einer gezielten Strategie – einer Verhaltenstherapie im modernen Sinne – ging er aktiv gegen seine Ängste vor. So bestieg er das im Bau befindliche Straßburger Münster und balancierte auf den Gerüsten herum, um seine Höhenangst zu überwinden. In seinem Werk »Dichtung und Wahrheit« beschrieb er dieses Verhalten und dessen heilsame Wirkung: »Dergleichen Angst und Qual wiederholte ich so oft, bis der Eindruck mir ganz gleichgültig ward.« Damit hatte Goethe eine therapeutische Methode entdeckt, die heute allgemein als sogenannte Reizkonfrontationsbehandlung bekannt ist: sich absichtlich, bewusst und direkt angstauslösenden Reizen aussetzen. Diese Behandlung eignet sich auch bei Flugangst, die medizinisch als Aviophobie bezeichnet wird. Der beste Weg, davon loszukommen, ist vermehrtes Fliegen. Es gibt jedoch preiswertere Methoden, die bei Aviophobie wirksam sind.

    BESCHWERDEBILD

    Bereits vor dem eigentlichen Abflugtermin sind die Nerven überreizt, der Schlaf gestört und die Anspannung groß. Das Gedränge im Flughafen raubt die Beherrschung, während jede Ankündigung einer Verspätung das

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