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TOTAL RECALL - DIE TOTALE ERINNERUNG: Der Roman zum Film
TOTAL RECALL - DIE TOTALE ERINNERUNG: Der Roman zum Film
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eBook326 Seiten4 Stunden

TOTAL RECALL - DIE TOTALE ERINNERUNG: Der Roman zum Film

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Über dieses E-Book

Eigentlich ist der brave Douglas Quaid ganz zufrieden mit seinem Leben. Er verdient genug Geld, hat eine nette Wohnung und eine reizende junge Frau, die ihn zu lieben scheint. Nur ein seltsamer Traum verfolgt ihn Nacht für Nacht: Er steckt mit einer wunderschönen, ihm jedoch unbekannten Frau in einer Felsspalte auf dem Mars fest.

Sein heimliches Verlangen, einmal den Mars zu besuchen und vielleicht die rätselhafte Unbekannte zu treffen, treibt ihn schließlich zu Recall, einer Organisation, die statt kostspieliger Pauschal-Reisen erschwingliche Urlaubserinnerungen verkauft. Doch kaum hat sich Quaid eine Dosis Mars-Erinnerungen verpassen lassen, gerät sein Leben in wildeste, abenteuerlichste Turbulenzen: Killer machen Jagd auf ihn, sein bester Freund entpuppt sich als Agent, und seine Frau behauptet, gar nicht seine Frau zu sein...

Total Recall - Die totale Erinnerung – das Buch zum bereits legendären SF-Action-Film (Regie: Paul Verhoeven) mit Arnold Schwarzenegger als Douglas Quaid, Sharon Stone als Lori, Ronny Cox als Vilos Cohaagen und Michael Ironside als Richter. Nach einer Idee von Philip K. Dick!

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum21. Aug. 2018
ISBN9783743878136
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    Buchvorschau

    TOTAL RECALL - DIE TOTALE ERINNERUNG - Piers Anthony

    Das Buch

    Eigentlich ist der brave Douglas Quaid ganz zufrieden mit seinem Leben. Er verdient genug Geld, hat eine nette Wohnung und eine reizende junge Frau, die ihn zu lieben scheint. Nur ein seltsamer Traum verfolgt ihn Nacht für Nacht: Er steckt mit einer wunderschönen, ihm jedoch unbekannten Frau in einer Felsspalte auf dem Mars fest.

    Sein heimliches Verlangen, einmal den Mars zu besuchen und vielleicht die rätselhafte Unbekannte zu treffen, treibt ihn schließlich zu Recall, einer Organisation, die statt kostspieliger Pauschal-Reisen erschwingliche Urlaubserinnerungen verkauft. Doch kaum hat sich Quaid eine Dosis Mars-Erinnerungen verpassen lassen, gerät sein Leben in wildeste, abenteuerlichste Turbulenzen: Killer machen Jagd auf ihn, sein bester Freund entpuppt sich als Agent, und seine Frau behauptet, gar nicht seine Frau zu sein...

    Total Recall - Die totale Erinnerung – das Buch zum bereits legendären SF-Action-Film (Regie: Paul Verhoeven) mit Arnold Schwarzenegger als Douglas Quaid, Sharon Stone als Lori, Ronny Cox als Vilos Cohaagen und Michael Ironside als Richter. Nach einer Idee von Philip K. Dick!

    TOTAL RECALL –

    DIE TOTALE ERINNERUNG

    Kapitel 1: Mars

    Zwei Monde hingen am dunkelroten Himmel. Der eine war ein Vollmond, der andere eine Sichel. Der eine hatte einen viermal so großen Durchmesser wie der andere, und keiner von ihnen war ganz rund. Man hätte beide besser als eiförmig bezeichnen können; ein Hühnerei und ein Rotkehlchenei. Vielleicht sahen sie auch aus wie zwei Kartoffeln, eine große und eine kleine.

    Der große Mond war Phobos, benannt nach der Personifikation der Angst: des Heerführers, der seine Armeen in die Niederlage führt. Der kleine war Deimos, die Personifikation des Schreckens. Das war passend, denn beide waren die Trabanten des Mars, des alten römischen Gottes des Krieges und des Ackerbaus.

    Die Marslandschaft war hässlich. Bis zum Horizont, der hier näher lag als auf der Erde, gab es nur öde Felsformationen, vorspringende Klippen und Staub. Hier hätte ein Krieg stattgefunden haben können, der das Gelände zerfurcht hatte, aber ganz offensichtlich konnte von Ackerbau keine Rede sein. Dies war Niemandsland im wahrsten Sinne des Wortes.

    Douglas Quaid stand an einem zerklüfteten Steilhang. Er trug einen leichten Raumanzug mit Atemgerät, denn der Atmosphärendruck betrug hier nur ein Hundertfünfzigstel des Drucks auf der Erde in Höhe des Meeresspiegels, und die Temperatur lag bei minus fünfundsiebzig Grad. Hier hätte arktischer Schnee gelegen, wenn die dünne Luft genug Wasserdampf für seine Entstehung enthalten hätte. Jede Beschädigung seines Raumanzugs, der kleinste Riss durch eine scharfe Felskante hätte sein Ende hier genauso schnell herbeigeführt wie im Weltraum selbst. So ziemlich das einzige, was der Mars dem leeren Raum voraushatte, war die Schwerkraft: etwas größer als ein Drittel der Schwerkraft auf der Erde. Sie vermittelte wenigstens einen Begriff von oben und unten, und sie ermöglichte es zu gehen.

    Quaid war nicht auf die geringe Schwerkraft angewiesen, um sich besser bewegen zu können. Er war ein hochgewachsener und schwerer Mann und so muskulös, dass es selbst unter dem Raumanzug zu erkennen war. Seine scharfgeschnittenen Züge ließen auf erhebliche Energie schließen, und seine ganze Gestalt strahlte rohe Kraft aus. Ganz offensichtlich war er nicht zufällig hier. Er hatte eine Mission, und nicht einmal die höllischen Bedingungen auf diesem Planeten würden ihn von ihrer Durchführung abhalten können.

    Er beobachtete den Horizont. Hinter ihm stieg das Gelände an und türmte sich zu dem phänomenalsten Berg auf, den das Sonnensystem kennt: Olympus Mons, der das Terrain, auf dem Quaid stand, um sechzehn Kilometer überragte. In seiner Gesamtheit war er fast vierundzwanzig Kilometer hoch, über dreimal so hoch wie Hawaiis Mauna Loa, der höchste Berg der Erde, dessen Masse zum größten Teil unter den Fluten des Pazifiks liegt. Er war ein Vulkan, wenn auch von ganz anderen Ausmaßen als irgendeiner auf der Erde. Sein Kegel hatte einen Durchmesser von etwa 550 Kilometern, und nach allen Seiten gingen strahlenförmig Lavaströme aus, die jetzt gefroren waren. Eine mächtige, über drei Kilometer hohe Böschung zog sich um ihn herum und gab ihm seltsame, aber klare Konturen. Olympus Mons war ein Wunder, das selbst einen Mann wie Quaid in Erstaunen versetzte.

    Hinter ihm erklang ein Geräusch, das er nicht so sehr als Schallwellen in der dünnen Atmosphäre wahrnahm, sondern eher als Schwingung im Fels. Jemand näherte sich ihm: eine Frau. Quaid drehte sich zu ihr um, als hätte er auf sie gewartet; er zeigte keine Überraschung und beobachtete sie mit Wohlgefallen. Der Anblick lohnte sich. Als Frau war sie genau so ein Prachtexemplar wie er als Mann, und auch ihre Formen waren unter dem Raumanzug deutlich zu erkennen. Hinter dem Visier ihres Helms sah er ihr braunes Haar und ihre großen Augen. Sie erwiderte seinen Blick. Ihre ganze Haltung verriet Interesse, und sie schien gerade im Begriff zu sein, sich in ihn zu verlieben.

    Aber dies war kaum der geeignete Ort für einen Flirt! Schon die Raumanzüge hätten jede Annäherung unmöglich gemacht, wenn sie so etwas im Sinn gehabt hätten. Hier ging es um sachliche Dinge.

    Sie drehte sich um und ging auf einen pyramidenförmigen Berg zu, der ihm noch nicht aufgefallen war. Es war ein eindrucksvoller Berg, wenn auch nicht mit dem Olympus Mons zu vergleichen. In seiner Symmetrie wirkte er beinahe künstlich. Wie kam es auf dem Mars zu einer so seltsamen Formation? Aber sie war auch nicht rätselhafter als die aus verschiedenen Felsen herausgemeißelten menschlichen Gesichter und die vielen kleinen eigenartigen Geräte, die überall verstreut lagen und die bewiesen, dass der Mensch auf dem Mars nicht der erste Besucher gewesen war.

    Quaid folgte ihr und bedauerte, dass nur ihr Helm durchsichtig war. Dennoch war es ein Vergnügen, sie sich bewegen zu sehen. Sie führte ihn zu einer gezackten Öffnung an der Seite des Berges, die offensichtlich bei einem der Ausbrüche entstanden war. Es war eine Höhle mit steil abfallenden Wänden, in die durch die Risse gerade genug Licht hereinfiel, dass man auf dem Weg in den Berg hinein sicheren Halt finden konnte.

    Tief im Innern erreichten sie einen Felsvorsprung. Sie befanden sich in einer annähernd kreisförmigen Kammer von beträchtlicher Größe. Nein, es war eine Senke, und darüber war ein Stück Marshimmel zu sehen. Unter ihm schien ein bodenloser Abgrund zu klaffen. Als sich Quaids Augen an die tiefen Schatten gewöhnt hatten, erkannte er den gewölbten Rand und den pyramidenförmigen Anstieg der Felsen über sich. War dies eine natürliche Höhle, oder war sie von Menschenhand aus dem Felsen gehauen worden? Er war von ihr beeindruckt, aber das hatte nur bedingt mit ihrer Größe und Rätselhaftigkeit zu tun. Irgendwie wusste er, dass die Bedeutung dieses Ortes über das hinausging, was ein gewöhnlicher Mann oder eine gewöhnliche Frau begreifen konnte, und dass das, was sie beide hier taten, wichtiger war, als irgendjemand auf der Erde vermuten könnte.

    Die Frau ging nach rechts. Sie griff nach unten und zog ein dünnes Seil hervor. Es schien an einem großen Felsen oder einem Vorsprung verankert zu sein. Dann trat sie zurück und zog, und das Seil wurde länger. Als sie sich ihm zuwandte, sah Quaid, dass das Ende, das sie in der Hand hielt, mit einem Gerät verbunden war, das aussah wie die Rolle einer Angelschnur und das an einem breiten Gürtel befestigt war. Sie brachte ihm den Gürtel und hielt die Enden auseinander. Dann legte sie ihm den Gürtel um die Hüfte und ließ ihn an seinem Rücken zuschnappen. Jetzt hatte er die Rolle vorn und war mit dem Felsen verbunden. Quaid zog am Seil, und es gab nach. Es war innerhalb der Rolle aufgespult und von dort aus mit dem Felsen verbunden. Obwohl das Seil ziemlich lang war, wog es nur ein paar Pfund.

    Er nahm das Seil zwischen seine behandschuhten Hände und zog kräftig daran. Das Seil hielt. Er verstärkte den Zug, bis seine Muskeln hervortraten, aber das Seil hielt immer noch. Er winkte der Frau, und sie kam. Nun knüpfte er das Seil zu einer Schlinge und bedeutete ihr, sich hineinzusetzen. Ungeschickt tat sie es und hielt sich fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Quaid hob den Arm und zog sie leicht in die Luft. Natürlich wog sie bei der Schwerkraft auf dem Mars nur fünfundvierzig Pfund, aber er hätte genauso gut ihr wahres Gewicht heben können. Sie lächelte.

    Auch er lächelte und seilte sie ab. Das Seil würde halten.

    Sie fassten sich an den behandschuhten Händen und verabschiedeten sich. Sie umarmten sich, und jeder legte sein Visier an das des anderen, aber sie konnten sich nicht küssen. Wenn er etwas an Raumanzügen hasste...!

    Quaid ließ sie los und trat an den Rand des Vorsprungs. Er stützte sich mit den Händen ab, und in einem Manöver, das bei der Schwerkraft der Erde schwierig gewesen wäre, schwang er seine Beine hinüber. Er packte das Seil, und mit dem Gesicht zur Wand ließ er sich in den dunklen Abgrund hinab.

    Ein weniger kräftiger Mann hätte das Seil unter seinem linken Oberschenkel hindurchgeführt und über seine rechte Schulter genommen und so eine Doppelschlinge gebildet, die sich für den Abstieg langsam verlängert hätte. Die Mühe machte Quaid sich nicht. Er ließ sich einfach an den Händen herunter, als stiege er eine Leiter hinab. Um jeweils einen Meter sprang er nach unten und stieß sich dabei mit den Füßen von der Wand ab. Ein Kinderspiel!

    Ein paar Meter tiefer machte er halt und schaute auf. Die Frau beugte sich über die Kante. Ihr Oberkörper zeigte sich als Silhouette, und wegen der Durchsichtigkeit des Helms schien ihr Kopf beleuchtet zu sein. Sie sah aus wie ein auf eine Decke gemalter Engel. Der volle Mond Phobos schwebte über ihrem Kopf und verlieh ihr einen Heiligenschein.

    Sie legte die Hand an den Helm und warf ihm eine Kusshand zu.

    Quaid erlebte eine heftige Gefühlsaufwallung. Mein Gott, war sie schön!

    Aber er hatte zu tun. Er winkte zurück und setzte seinen Abstieg fort. Jetzt merkte er, dass er seine Hände gar nicht benutzen musste; die Rolle konnte so eingestellt werden, dass sich das Seil mit gleichmäßiger Geschwindigkeit abspulte. Er stellte sie entsprechend ein und ließ los.

    Der Abstieg erfolgte genauso schnell wie vorher. Doch jetzt hatte er die Hände frei, für den Fall, dass er sie gebrauchen musste. Er atmete auf und schaute sich um.

    Das Mondlicht erhellte den Abgrund und zeigte ihm Einzelheiten, die er von oben nicht gesehen hatte. Dutzende von riesigen vertikalen Röhren, die ihn vage an eine gigantische Orgel erinnerten, stiegen aus der Tiefe auf. Irgendwie wusste er, dass man auf ihnen keine Musik spielen konnte. Aber wozu waren sie bestimmt? Ganz gewiss standen sie nicht hier als Mars-Kunstwerke!

    An seiner Hüfte spürte er eine Vibration. Mit der Rolle stimmte irgendetwas nicht! Er griff danach, aber mit seinen dicken Handschuhen konnte er entweder nichts verrichten oder machte alles noch schlimmer. Jedenfalls spulte sich das Seil mit einer beängstigenden Geschwindigkeit ab.

    Quaid stürzte in die bodenlose Tiefe. Wild schlug er mit den Armen um sich und versuchte, den Fall zu verlangsamen. Seine Füße verloren den Kontakt zur Wand, und er drehte sich um sich selbst. Undeutlich sah er bei seinem Sturz, wie die Wand, die Röhren und die Zwischenräume um ihn herumwirbelten.

    »Doug!« Es war die Frau, die ihm erschrocken von oben etwas zurief.

    Er versuchte zu antworten, aber er war so desorientiert, dass ihm nicht einmal das gelang. Weiter stürzte er und hatte nicht mehr die geringste Kontrolle über seine Bewegungen.

    »Doug!«, hörte er wieder ihre verzweifelte Stimme, die aus der Ferne schon sehr viel leiser klang.

    Der Abgrund füllte sich mit hellem weißem Licht. Quaid wusste, dass dies das Ende war. Irgendwie hatte er keine Angst; ihm blieb nichts übrig, als sich seinem Schicksal zu stellen.

      Kapitel 2: Lori

    Quaid wachte erschrocken auf. Er lag in seinem Bett auf der Erde und war in Sicherheit. Das Schlafzimmer war in das Licht der Morgensonne getaucht.

    Während er sich orientierte und sein Herzschlag sich wieder normalisierte, erkannte er, er hätte wissen müssen, dass sein Erlebnis keine Wirklichkeit gewesen war. Er war noch nie auf dem Mars gewesen; wie konnte er sich also plötzlich dort befinden, ohne zu wissen, wie er dort hingekommen war? Er war ganz einfach auf der öden Oberfläche des Planeten aufgetaucht, hatte ein Mädchen kennengelernt und war in eine Höhle an der Seite eines pyramidenförmigen Berges gegangen und von dort in ein riesiges Loch gestiegen. Auf einer rationalen Basis ergab das Ganze keinen Sinn. In seinem Traum hatte er es akzeptiert, aber so geht es nun einmal mit Träumen.

    Jetzt, wo er darüber nachdachte, bekam die Szenerie einen Riss nach dem anderen. Soviel Licht von diesem winzigen Mond? Nun, vielleicht; schließlich war er noch nie dort gewesen. Aber dieses Seil - warum hatte er es nicht einfach gepackt und so seinen Sturz aufgehalten? Er wäre zweifellos dazu in der Lage gewesen; er war mit dem Seil verbunden gewesen und hätte es beim Austritt aus der Rolle aufhalten können. Er hätte die Rolle nur mit beiden Händen fest umschließen müssen. Da die Schwerkraft nur einen Bruchteil der Schwerkraft der Erde betrug, wäre es bei seinen kräftigen Armen nicht anders gewesen, als hätte er einen großen Truthahn festgehalten, den ihm jemand zuwarf. Er hätte zwar einen Ruck verspürt, aber es wäre nicht unmöglich gewesen. Nur die Traumwelt hatte diesen Sturz unvermeidlich gemacht.

    Aber eine kleine Einzelheit störte ihn am meisten. Doug! hatte die Frau gerufen. Das bedeutete, dass sie ihn kannte, obwohl er sich beim besten Willen nicht an ihren Namen erinnern konnte. Nicht Mr. Quaid, nicht Douglas, sondern Doug hatte sie gerufen, und zwar sehr gefühlvoll. Dieses Gefühl hatte auch in ihm eine Regung geweckt, selbst jetzt, nachdem er aus seinem Traum aufgewacht und wieder mit der Wirklichkeit konfrontiert war. Sie war wichtig für ihn, mehr als wichtig; sie war...

    Dann wurden die Dinge allmählich klarer. Wie hatte er sie rufen hören können? - dort in dem Fast-Vakuum der Marsatmosphäre? Sie hatten während des ganzen Traums nicht miteinander gesprochen, doch am Ende war jeder Anschein von Wahrheit zusammengebrochen.

    Das helle Licht zum Schluss - das war dieses Licht, das Tageslicht auf der Erde, das viel intensiver war als das Licht auf dem Mars. Nicht der strahlende Glanz des Himmels oder das Inferno der Hölle nach seinem Tod, sondern das gewöhnliche helle Tageslicht, wenn man einmal verschlafen hat. Das war eine Erleichterung!

    Dennoch ließ diese Stimme ihn nicht los. Diese Frau...

    Jemand war bei ihm. Quaid blinzelte und schaute hin.

    Ein wunderbares Geschöpf beugte sich über ihn. Sie trug ein dünnes Nachthemd, das sich so bereitwillig öffnete, dass es Absicht gewesen sein musste. Darunter erkannte er Teile einer bemerkenswerten Anatomie. Sie war nicht das Mädchen aus seinem Traum. Sie war eine beeindruckende blonde Amazone. Seine Frau Lori. Wie hatte er das vergessen können?

    »Du hast geträumt«, sagte sie mitfühlend, als sie die Hand ausstreckte, um ihm den Schweiß von der Stirn zu wischen.

    Er antwortete nicht, denn der Anblick ihrer vollen Brüste unter dem Nachthemd hatte ihn abgelenkt. Er hatte sie natürlich schon sehr oft gesehen, aber diesen Anblick wurde er nie leid. Wenn man von beeindruckender Architektur redet...

    »Wieder der Mars?«, erkundigte sie sich besorgt. Ihre Brüste bewegten sich zusammen mit ihren Armen, als sie ihm noch einmal über das Gesicht strich.

    Er nickte, und sein nächtliches Traumerlebnis regte ihn immer noch auf, wenn er sich auch rasch wieder an die Realität gewöhnte. Was hatte die Frau in seinem Traum, das Lori nicht hatte? Braunes Haar vielleicht; sonst nichts. Und Lori trug nicht gerade einen Raumanzug.

    Plötzlich fiel ihm ein, dass die Stimme der Marsfrau in seinem Traum kein Irrtum gewesen war. Sie hatten Raumanzüge getragen, und Raumanzüge verfügten über Sprechanlagen. Er hatte ihre Stimme also über seine Helmanlage gehört! Das bedeutete, dass sein Traum doch nicht so weit hergeholt war.

    Lori, die seinen abwesenden Blick missdeutete, fing an, ihn zu streicheln. Sie ließ die Hand über seinen Hals gleiten und drückte seine Schultermuskeln. Sie mochte seine Muskeln und berührte sie gern. Seine Muskeln regten sie an, und dagegen hatte er wirklich nichts einzuwenden.

    »Mein armes Baby«, murmelte sie und streichelte seine Brust. »Armes Ding, immer diese schlechten Träume, diese schrecklichen Alpträume.« Sie beugte sich zu ihm hinab und küsste ihm Hals und Schulter auf eine Weise, die tröstend hätte sein können, die aber erotisch wirkte. »Ist es so besser?«

    Ihre Lippen bewegten sich über seine Brust, und sie versuchte, ihn dabei anzusehen. Er wollte nicht, dass sie aufhörte. »Gut«, brummte er.

    Lori machte weiter und beschäftigte sich jetzt mit seinem Bauch. Er wusste, dass sie ihn verführen wollte, sie wollte ihn von seinem Traum ablenken, und das machte sie sehr gut. Ihm gefiel das. Wenn nur die Frau auf dem Mars keinen Raumanzug getragen hätte! Er konnte sich gut vorstellen, dass sie es war...

    »War sie da?«, fragte sie.

    Oh. Konnte sie Gedanken lesen? Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er an diese Frau denken musste, wo Lori doch alles war, was sich ein Mann nur wünschen konnte. Aber Loris Interesse an dieser fremden Frau amüsierte ihn irgendwie.

    Er stellte sich dumm. »Wer?«

    »Das weißt du doch ganz genau.« Lori hob den Kopf und verzog den Mund. Auch sie stellte sich dumm und tat so, als könnte sie die andere Frau nicht genau beschreiben oder als erinnerte sie sich nicht genau. »Das Mädchen mit den...« Sie bewegte ihre Hände mit der Geste, mit der man gewöhnlich große Brüste beschreibt.

    Er lächelte. »Ach, die.« Als ob Lori nicht selbst genau diesem Typ entspräche.

    Aber sie ließ nicht locker. »War sie denn nun da?«

    Er lachte. »Erstaunlich! Du bist auf einen Traum eifersüchtig!« In Wirklichkeit fand er das interessant, denn das verlieh der Figur eine gewisse Realität, von der er wusste, dass sie nur in seiner Phantasie existierte.

    Lori schlug ihm in den Magen und entwand sich ihm. Er versuchte, sie festzuhalten, aber sie riss sich los und stand vom Bett auf. Sie gingen manchmal ziemlich rau miteinander um, aber es hielt sich natürlich in Grenzen; er schlug nie zurück.

    »So witzig ist das gar nicht, Doug«, sagte sie, als sie schon halb aufgestanden war. »Lass mich los!« Jetzt half ihr die Schwerkraft. Wenn er sie losgelassen hätte, wäre sie gefallen. »Du bist jede Nacht auf dem Mars.«

    Wie Recht sie hatte. »Aber morgens bin ich immer wieder zurück«, protestierte er schwach. Er wusste, dass er es nicht zu weit treiben durfte, wenn er sich keine Unannehmlichkeiten einhandeln wollte, denn er empfand wirklich eine geheime Leidenschaft für diese nicht existierende Frau, und das merkte Lori inzwischen.

    Es gelang ihm, sie aufs Bett zurückzuziehen. Jetzt beanspruchte allein Lori seine Aufmerksamkeit, und das war auch sicherlich ihre Absicht gewesen. Sie rangen miteinander, und sie schlang ihre Beine um seine und nahm ihn in einen harmlosen, aber höchst interessanten Scherengriff. Er bog ihre Arme zur Seite und versuchte, sie zu küssen. Sie drehte ihren Kopf von einer Seite zur anderen, um seinen Lippen auszuweichen.

    Sie schien ernstlich böse zu sein. »Ach, Lori, sei doch nicht so«, protestierte er und wand sich in ihrer Umklammerung. »Du bist das Mädchen meiner Träume.«

    Abrupt hörte Lori auf, sich zu wehren. Sie schaute versonnen zu ihm auf. »Meinst du das ernst?« Der Druck ihrer Schenkel lockerte sich.

    »Natürlich.« Ihre tröstenden Liebkosungen hatten dazu geführt, dass er jetzt großes Verlangen nach ihr verspürte.

    Und das wusste sie ganz genau. Schließlich hatte sie Kontakt mit der entsprechenden Region seines Körpers. Sie schlang ihre langen, athletischen Beine um ihn, diesmal mit sanftem Druck, und zog ihn in sich hinein. Sie küssten sich.

    »Du bist ein so starker Bulle...«, hauchte sie.

    Er lachte. »Nun, du weißt ja, was ein Bulle mit einer Kuh macht.«

    »Kuh!«, rief sie mit gespielter Empörung. »Hast du schon mal gesehen, dass eine Kuh so etwas macht?« Sie kam hoch und fing an, auf ihm zu reiten. Dabei zog sie sich das Nachthemd aus. Sie hatte den schönsten Körper der Welt, und das wusste sie genau. »Oder so etwas?« Sie hüpfte auf und ab, und ihre Brüste hüpften mit, während sie ihn gleichzeitig mit den Schenkeln bearbeitete. »Oder so etwas?« Sie ließ sich mit dem Oberkörper auf ihn fallen und fing an, ihn wild zu küssen. Ihre seidenweichen Haare glitten ihm über Gesicht und Hals und kitzelten ihn auf höchst angenehme Weise.

    »Nein«, gab er zu. »Die Kühe, die ich kenne, stehen bloß da und warten darauf.«

    Sie richtete sich auf, und ihre Augen funkelten bedrohlich. »Und wie viele Kühe kennst du?«

    »Nur eine.« Er spürte ihre abwehrende Bewegung und fügte rasch hinzu: »Und die existiert nur im Traum.«

    Lori war zufrieden. Er hatte nicht sie, sondern das Traummädchen eine Kuh genannt. Sie nahm ihre Aktivitäten wieder auf. Ganz gewiss tat sie alles andere, als nur dazustehen und darauf zu warten; sie kam ihm sehr weit entgegen. Diese Einstellung liebte er. Er legte die Hände auf ihren Hintern und spürte, wie sie immer erregter wurde.

    Dann rollte er sie auf den Rücken. Sie schrie, als würde sie vergewaltigt, und küsste ihn leidenschaftlich, während er allmählich dem Höhepunkt entgegenstrebte. Nun vollführte sie einen Bauchtanz. Sie schob ihm die Zunge in den Mund und bewegte sie im Rhythmus dieses verborgenen Tanzes. Oh, nein, sie war keine Kuh - aber er fühlte sich in diesem Augenblick wie ein Bulle.

    Doch das Bild der Frau aus seinem Traum ging ihm nicht aus dem Sinn, und er wünschte, dass sie es wäre, die jetzt bei ihm war. Er schloss die Augen und versuchte, sich vorzustellen, dass er die Marsfrau in den Armen hielt. Dabei fragte er sich, was zum Teufel mit ihm los war.

      Kapitel 3: Traum

    Es endete schließlich, wie alles einmal endet. Lori stand auf und ging unter die Dusche; Sauberkeit war für sie immer sehr wichtig, und er hatte ihre Haare durcheinandergebracht und ihr Make-up verschmiert, während er seinen Spaß mit ihr gehabt hatte. Lori war eine Klassefrau. Wie war es einem Kerl wie ihm nur gelungen, so ein wunderbares

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