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Blauer Stern auf weißem Grund: Die Wahrheit über Israel: "Allah im Himmel und Hitler auf Erden"
Blauer Stern auf weißem Grund: Die Wahrheit über Israel: "Allah im Himmel und Hitler auf Erden"
Blauer Stern auf weißem Grund: Die Wahrheit über Israel: "Allah im Himmel und Hitler auf Erden"
eBook567 Seiten6 Stunden

Blauer Stern auf weißem Grund: Die Wahrheit über Israel: "Allah im Himmel und Hitler auf Erden"

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Über dieses E-Book

Israel: Das ist eine Herzensangelegenheit – und sie polarisiert. Kaum jemand kann ohne Emotionen an dieses Thema herangehen. Entweder man ist Israel-Gegner oder Befürworter. Israel-Gegner treten oft scheinheilig auf. Sie akzeptieren großzügigerweise das "Existenzrecht" des Staates Israel. Aber muss das Recht eines Staates auf seine Existenz denn erst bewiesen werden? Während eingefleischte Israel-Hasser und ganze Staatsregierungen wie die des Iran, ganz offen die Auflösung des Staates Israel fordern, gestehen andere dem jüdischen Staat nur eine Art "Minimal-Existenzberechtigung" mit starken Einschränkungen zu. Schließlich sei ja der Staat Israel ein künstliches Gebilde, das von den bösen Zionisten, die ja bekanntlicherweise die ganze Welt beherrschen, in einem arabischen Land namens Palästina gegründet worden, dessen "ursprüngliche Bevölkerung" bestialisch vertrieben worden sei und die seither auf den Tag der Rückkehr in "ihr" Land warte, das ihnen weggenommen worden sei. Viele versuchen ihre Meinung derart zu kaschieren, dass beide "Völker" gleichberechtigt seien und sich einigen müssten, wie das Staatsgebiet Israels zwischen diesen beiden Völkern aufzuteilen ist. Zu dieser Frage äußern sich alle Staaten und Institution der Welt. Das Schicksal des "palästinensischen Volkes" scheint allen am Herzen zu liegen. Und wenn Israel von sogenannten Palästinensern angegriffen wird und es wagt, sein Gebiet zu verteidigen, wird Zeter und Mordio geschrien.

Dieses Buch bringt die wahren Hintergründe ans Licht.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum20. Nov. 2023
ISBN9783384061621
Blauer Stern auf weißem Grund: Die Wahrheit über Israel: "Allah im Himmel und Hitler auf Erden"
Autor

Roland M. Horn

Roland M. Horn wurde am 16.02.1963 in Erbach/Odw. geboren. Seit seiner Jugend interessiert er sich für die Rätsel dieser Welt und seit seiner Jugend speziell für den Nahostkonflikt, insbesondere Israel sowie biblische Themen. Der Autor schrieb zahlreiche Artikel für verschiedene Fachzeitschriften und Anthologien. Roland M. Horn ist stellvertretender Redaktionsleiter beim Internetportal https://www.atlantisforschung.de, und er betreibt den Blog https://blog-roland-m-horn.de sowie andere Webseiten. Er lebt heute mit seiner Familie in Kleinblittersdorf an der Saar. Kontaktinformationen: Roland M. Horn Kloppstr. 53 66271 Kleinblittersdorf Deutschland Tel.: 06805/21322 E-Mail: Roland.M.Horn@roland-m-horn.de https://autor-roland-m-horn.de

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    Buchvorschau

    Blauer Stern auf weißem Grund - Roland M. Horn

    Einleitung

    Israel: Das ist eine Herzensangelegenheit – und sie polarisiert. Kaum jemand kann ohne Emotionen an dieses Thema herangehen. Entweder man ist Israel-Gegner oder Befürworter. Israel-Gegner treten oft scheinheilig auf. Sie akzeptieren großzügigerweise das „Existenzrecht des Staates Israel. Aber muss das Recht eines Staates auf seine Existenz denn erst bewiesen werden? Wer hat sich jemals gefragt, ob die Schweiz ein Existenzrecht hat? Gut, der ehemalige libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi wollte 2008 die Schweiz auflösen und ihr Staatsgebiet auf die umliegenden Staaten verteilen. Doch diesen Antrag, den Gaddafi damals allen Ernstes bei der UNO einreichte, wurde erwartungsgemäß von niemandem ernstgenommen. Israel hat es da schon schwerer. Während eingefleischte Israel-Hasser und ganze Staatsregierungen wie die des Iran ganz offen die Auflösung des Staates Israel fordern, gestehen andere dem jüdischen Staat nur eine Art „Minimal-Existenzberechtigung mit starken Einschränkungen zu. Schließlich sei ja der Staat Israel ein künstliches Gebilde, das von den bösen Zionisten, die ja bekanntlicherweise die ganze Welt beherrschen, in einem arabischen Land namens Palästina gegründet worden, dessen „ursprüngliche Bevölkerung bestialisch vertrieben worden sei und die seither auf den Tag der Rückkehr in „ihr Land warte, das ihnen weggenommen worden sei. Viele versuchen ihre Meinung derart zu kaschieren, dass beide „Völker gleichberechtigt seien und sich einigen müssten, wie das Staatsgebiet Israels zwischen diesen beiden Völkern aufzuteilen ist. Zu dieser Frage äußern sich alle Staaten und Institution der Welt. Das Schicksal des „palästinensischen Volkes scheint allen am Herzen zu liegen. Und wenn Israel von sogenannten Palästinensern angegriffen wird und es wagt, sein Gebiet zu verteidigen, wird Zeter und Mordio geschrien. Aber an Holocaust-Gedenkstätten wird Mitleid geheuchelt, bis der Arzt kommt.

    Dabei gibt es gar kein palästinensisches Volk, und es hat auch nie eines gegeben. Das Land Israel, das die Israelis mit Recht „Eretz Israel, was eben „Land Israel bedeutet, nennen, ist das einzige Volk von allen, die jemals Eretz Israel bevölkert haben, das heute noch existiert. Nachdem die Juden im Jahr 74 nach Christus von den Römern, die damals auch Eretz Israel in den Klauen ihres Reiches hielten, vertrieben wurden, stand das Land quasi leer. Es gab immer noch eine gewisse Anzahl von Juden im Land und ebenso lebten Araber, Angehörige der Arabischen Volksgruppe, dort. Durch die Jahrhunderte hinweg wurde Eretz Israel von den verschiedensten Großmächten okkupiert, doch keine hatte die Absicht, auf diesem Gebiet einen eigenen Staat zu gründen – selbst das arabische Großreich nicht, als es über diesen Landstreifen herrschte. Dieses sah ihn lediglich als eine unbedeutende Provinz seines Großreichs an.

    Der Begriff „Palästina als Name für diesen Landstrich war bereits während der Römerzeit eingeführt worden. Nach einem letzten Aufstand der Juden konnten die Römer den Namen „Israel nicht mehr hören und benannten das unter ihrer Herrschaft stehendende Land kurzerhand in „Palästina um, was nichts anderes als „Syrien der Philister bedeutet. Die Philister waren ein Volk, das es in dieser Zeit schon lange nicht mehr gab. Die Römer gingen noch weiter und benannten die Hauptstadt Israels – Jerusalem – in „Aelia Capitolina um, doch dieser Name konnte sich nicht lange halten. Auf Arabisch wird das Land „Falasṭīn genannt – Den Begriff „Palästina" können die Araber noch nicht einmal aussprechen! Dieser Begriff wurde bis in die 1960 Jahre hinein immer mit den Juden in Verbindung gebracht. Sicher, es lebten auch Araber in Eretz Israel, doch ein arabisches palästinensisches Volk gab es nie. Erst nach dem Aufkommen des offiziellen Zionismus wanderten zusätzlich auch immer mehr Araber nach Eretz Israel ein, um klarzumachen, dass Eretz Israel arabisches Land ist. Von einem eigenständigem Staat war aber auch hier nicht die Rede. Die Araber waren ein Volk, aber ein Volk, das Eretz Israel in Besitz nehmen wollte! So ist es auch kein Wunder, dass das Ziel des ersten Angriffskriegs mehrerer arabischer Staaten gleich nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 die Aufteilung von Eretz Israel unter ihnen war, nicht aber die Errichtung eines eigenen Staates durch die (vergleichsweise wenigen) Palästina-Araber. Erst in den 1960er Jahren wurde der Begriff „Palästina von arabischen selbst ernannten Vertretern eines nicht existierendem „palästinensischen Volkes derart pervertiert, dass „Palästina von nun an als eine verlorene Heimat des arabischen „palästinensischen Volkes angesehen wurde. Diese Entwicklung war freilich politischer Natur. Mehrere arabische Staaten setzten nach ihrer peinlichen Niederlage im Sechstagekrieg vom Juni 1967 auf die sogenannten Flüchtlinge (und damit waren nicht nur die Flüchtlinge dieses Krieges gemeint, sondern auch die des ersten arabisch/israelischen Krieges im Jahr 1948). Als damals arabische Radiosender Schauermärchen erzählten, was die bösen Zionisten alles mit den in Eretz Israel verbleibenden Arabern anstellen würden und sie zum Verlassen des Gebietes aufforderte, verließen die meisten der in Eretz Israel heimischen Araber fluchtartig das Land. Die Durchsagen israelischer Radiosender, die die Araber baten, im Land zu bleiben, da ihnen dort nichts widerfahren würde, sondern sie im Gegenteil gleichberechtige Bürgern des neuen Staates Israels seien, stießen auf wenig Gehör. Seitdem gibt es das Flüchtlingsproblem, das von den arabischen Staaten schamlos ausgenutzt wurde. Die Flüchtlinge wurden nämlich nirgends aufgenommen, sondern in Flüchtlingslager, die – soweit möglich – an der Grenze zu Israel lagen, gesteckt. In diesen Lagern herrschten schlechte Bedingungen, und außerdem wurde diesen Flüchtlingen ständig der Hass auf Israel eingeimpft.

    Nach 1967 wurden sie Glauben gemacht, dass Eretz Israel ihnen gehöre und zustehe und sie ein eigenes Volk seien, nämlich ein eigenständiges arabischstämmiges Volk namens „Palästinenser. So begann der Mythos von einem palästinensischen Volk, dem „die Zionisten das Land gestohlen hätten. Es ist noch gar nicht so lange her, dass diese „Palästinenser bzw. deren „Vertreter Autonomiegebiete in Eretz Israel zugesprochen bekamen. Die Israelis gaben später sogar freiwillig noch den Gazastreifen an diese ab. Doch die Lage verbesserte sich dadurch nicht. Ganz im Gegenteil: Erstmals ging die Gefahr für die Israelis von einem Teil von Eretz Israel aus, einem Teil, den sie selbst für die selbsternannten Vertreter der „Palästinenser" geräumt haben, um endlich Frieden zu bekommen.

    Aber es sollte so bleiben, wie es immer war: Die Juden wurden verfolgt und gehasst, nur dass sich dies nun auch auf einer nationalen Ebene abspielte. Der Spruch „Israel ist der Jude unter den Völkern" ist ohne Wenn und Aber wahr.

    1. Die Entstehung des Volkes und Landes Israel nach der Bibel

    Wenn wir der Bibel glauben, war Abraham der Urvater der Israeliten und somit auch den heutigen Israelis, die vom israelitischen Stamm Juda abstammen. Abraham lebte unter dem Namen Abram etwa 2000 Jahre vor Chr. in einer begüterten Stadt namens Ur in Babylon (in der hebräischen Zunz-Übersetzung „Ur-Kasidim" genannt), die im fruchtbaren babylonischen Tal Chaldäa im heutigen Irak lag.

    Abram war der Sohn eines gewissen Haran, der wiederum der Sohn eines Mannes namens Terach war. Dieser Terach war bereits 70 Jahre alt, als er Abram zeugte. Abram hatte zwei Brüder namens Nachor und Haran. Ganz nebenbei wird erwähnt, dass Abram auch Schwestern hatte, doch deren Namen werden nicht genannt. Haran zeugte Lot, der später aus Sodom und Gomorrha flüchten sollte. Sowohl Lot als auch Abram heirateten: Lot eine Frau namens Milka und Abram eine Frau, die Sarai hieß. Doch Sarai hatte ein Handicap, das später noch große Folgen haben sollte: Sie konnte keine Kinder gebären, was zu jener Zeit ein bedeutsames Problem war, war doch das Kinderkriegen damals noch vor dem Haushalt die Hauptaufgabe der Frau.

    Irgendwann zog die ganze Sippe nach einer Stadt namens Charan bzw. Haran (je nach Übersetzung), um dort zu wohnen. Mit seiner ganzen Großfamilie zog Abram dahin, wobei sein Vater sowie Lot und Sarai besondere Erwähnung finden. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits auf dem Weg in ein Land namens Kanaan bzw. Kenaan, das als „Gelobtes Land" bezeichnet wird. Bereits zuhause in Ur hatte Abram den Ruf Gottes gehört, wie auch immer dieser sich mit ihm verständigte. Es klingt so, als habe er direkt mit Abram kommuniziert, als er die bedeutendsamen Worte sprach:

    „Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Vater deines Vaters, in das Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen alle, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde." (1. Mose 12, 1-4 nach Schlachter)

    Luther bezeichnet in seiner Bibel-Übersetzung die Jahre in Haran als „vergeudete Jahre". Als Abram mit seiner Familie dort wegzog, war er bereits 75 Jahre alt.

    Dieser Gott, von dem da die Rede war, war jener, den wir unter dem Namen „Jahwe kennen, genauer gesagt JHWH, denn die hebräische Schrift kennt keine Konsonanten. So lautet eine andere Version seines Namens „Jehova. Doch die Juden vermieden es, den Namen Gottes auszusprechen. Dies taten sie auf Grund des Gebotes, den Namen Gottes nicht zu missbrauchen, und so nannten sie ihn stattdessen „Adonai, was so viel wie „Der Herr bedeutet. In den meisten Übersetzungen wird auch der Begriff „Der Herr, wahlweise als „HErr oder HERR geschrieben, gebraucht. Nur in der von der christlichen Sondergemeinschaft „Zeugen Jehovas herausgebrachten „Neue Welt-Übersetzung wird die Namensvariante Jehova ausgeschrieben. Zunz verwendet die Bezeichnung „Der Ewige".

    Es fällt auf, dass Abram und sein Gefolge diesem Gott blindlings folgten, so als sei es eine Selbstverständlichkeit. Das ist wohl das, was heute als „blinder Glaube" bezeichnet wird.

    Abram jedenfalls zog bis zu einem Ort namens Schechem, bzw. Siechem. Dieser lag schon im von Gott versprochenen Land Kanaan. Doch Abram und sein Gefolge mussten feststellen, dass dort bereits ein Volk lebte: Die Kanaaniter bzw. Kenaani. Nun erschien Abram wieder Gott, der zu ihm sagte: „Deinem Samen werde ich geben dieses Land. Sofort baute Abraham ihm einen Altar und rief – und das ist interessant – „den Namen des Ewigen an, wie es bei Zunz heißt. Demnach hatte Abram keine Scheu, den Namen Gottes auszusprechen.

    Um auf die Erzählung in der Bibel zurückzukommen, ist zu sagen, dass Sarai irgendwann plötzlich Zweifel an Gottes Verheißung bekam, die sie ihrem Mann auch mitteilte. Sie sagte – offensichtlich nach dem lang andauernden Versuch, schwanger werden – zu Abraham: „Du siehst, dass der Herr mir Kindersegen versagt hat. So gehe doch ein zu meiner Leibmagd; vielleicht komme ich durch sie zu Kindern." Daraufhin nahm sich Abraham die ägyptische Magd Hagar zur Nebenfrau und schwängerte sie.

    Hier hatte Abraham entgegen seines früher beschriebenen blinden Gehorsams Gott gegenüber also auf seine Frau gehört und nicht auf ihn. Andererseits hatte Gott aber nie ausdrücklich erwähnt, dass das Kind von Sarai sein musste. Aufgrund der nachfolgenden Geschichte ist allerdings anzunehmen, dass Gott tatsächlich Sarai, die ja schließlich mit Abram verheiratet war, zur Stammmutter des Volkes Israel machen wollte.

    Die jetzige Situation führte, wie man sich eigentlich schon denken konnte, zu einem Streit zwischen Sarai und Hagar. Es heißt, Hagar schaute ihre Herrin geringschätzig an, und danach schimpfte sie mit Abram und sagte zu ihm: ‚Die Kränkung, die Du mir zugefügt hat, ist deine Schuld!‘, ein Vorgehen, das auch in der heutigen Zeit nicht ganz untypisch ist.

    Weiter sagte Sarai: „Ich selbst habe Dir meine Leibmagd in die Arme gegeben: Der Herr sei Richter zwischen ihr und Dir. Daraufhin sagte Abram aber: „Deine Leibmagd steht doch unter Deiner Gewalt; verfahre mit ihr, wie es Dich gut dünkt. Direkt im Anschluss dann heißt es: „Als nun Sarai sie hart befragte, entfloh sie ihr."

    Doch Gott zeigte sich Hagar gegenüber gnädig, denn ein Engel des Herrn fand sie auf dem Wege nach einer Örtlichkeit namens Sur oder Schur, die möglicherweise mit der antiken Stadt Tyros im Libanon identisch ist, an einer Wasserquelle in der Wüste.

    Dieser Engel sprach sie mit Namen und dem Namenszusatz „Magd Sarais an und fragte sie, woher sie komme und wohin sie gehe. Hagar antwortete: „Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai. Der Engel hatte auch gleich einen Ratschlag parat und sagte: „Kehre zu Deiner Herrin zurück und unterwirf Dich ihrer Gewalt." Nach dieser Forderung sprach der Engel:

    „Ich will Deine Nachkommenschaft überaus zahlreich werden lassen, so dass man sie vor Menge nicht soll zählen können. Weiter sagte der Engel des Herrn zu ihr: ‚Du bist jetzt guter Hoffnung und wirst Mutter eines Sohnes werden, den Du Ismael (Ismael bedeutet Gott hört) nennen sollst; denn der Herr hat auf den Notschrei gehört. Der wird ein Mensch wie ein Wildesel sein: seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn, und allen seinen Brüdern wird er trotzig gegenüberstehen.‘ Da nannte sie den Namen des Herrn, der zu ihr geredet hatte: ‚Du bist der Gott des Schauens; denn‘ sagte sie ‚Ich habe wirklich hier den geschaut, der mich geschaut hat.‘ Darum hat man den Brunnen ‚Der Brunnen des Lebendigen, der nach mir schaut‘ genannt; er liegt bekanntlich zwischen Kades und Bered." (1. Buch Mose 16, 7-14 nach Menge)

    Kades bzw. Kadesch liegt im heutigen Syrien und Bered im Libanon.

    Die Übersetzung nach Zunz weicht im den letzten Zeilen deutlich von der Menges ab. Hier heißt es ab Vers 12: „Und er wird sein ein Waldesel [sic!] unter Menschen; seine Hand gegen Alle, und die Hand Aller gegen ihn, und vor all seinen Brüdern soll er wohnen. Da nannte sie den Namen des Ewigen, der mit ihr sprach: Du Gott der Erblickung; denn, sprach sie, Hab‘ ich auch nur einen Blick gesehen nach der Erblickung? Daher nannte man den Born: Born Lachai Roi; siehe, er ist zwischen Kadesch und Bered."

    Bald danach brachte sie dann Abrams Sohn Ismael zur Welt, und dieser Ismael ist niemand anders als der Stammvater der arabischen Völker. Bei der Geburt des Ismael war Abram bereits 86 Jahre alt.

    Zu Beginn des nächsten Kapitels, in dem es nicht mehr um Ismael geht, wird auf ein Ereignis verwiesen, das 13 Jahre später geschah. Einmal mehr erschien Gott und sprach zu dem jetzt 99 Jahre alten Abram: „Ich bin Gott, der Allmächtige, wandle vor mir und sei makellos. Dieser Gott schloss nun einen Bund mit Abram und versprach ihm, sich „zu mehren über die Maßen (Zunz). Gott verhieß ihm, dass er ihn zum Vater „einer Menge von Völkern machen werde. Gott verlieh Abram einen neuen Namen, nämlich Abraham. Weiter sicherte er Abraham und den Generationen nach ihm das Land Kanaan als „ewiges Eigentum zu, dessen Gott er sein würde. Gott führte die Beschneidung ein und gab auch Sarai einen neuen Namen, nämlich Sarah. Diesmal glaubte Abraham Gott nicht blind, sondern brach in Gelächter aus. Er als beinahe 100-Jähriger sollte Vater werden? Er konnte das einfach nicht glauben, obwohl er bereits mit 86 Jahren – in einem hohen Alter – einen Sohn gezeugt hatte, das schien ihn aber nicht weiter zu stören! Noch weniger konnte er daran glauben, dass die bereits 90-jährige und als unfruchtbar geltende Sarah Mutter werden sollte! Er hielt es für einfacher, wenn Ismael der von Gott auserwählte Sohn Abrahams sei. Doch Gott machte ihm unmissverständlich klar, dass ein Sohn Sarahs, den er Isaak nennen sollte, dieser Auserwählte sein würde. Mit ihm wollte Gott einen Bund schließen würde, nicht ohne zu erwähnen, dass er auch für Ismael gesorgt hätte und ihn zu dem Stammvater eines großen Volkes machen würde. Aus dem kommenden Vers geht hervor, dass Ismael – und damit auch Hagar – zu jener Zeit bei ihm lebte.

    Sarah wurde nun tatsächlich schwanger und nannte ihren Sohn, wie von Gott befohlen, Isaak. Es dürfte nicht lange danach gewesen sein, dass Sarah auffiel, dass Ismael „Mutwillen trieb (Schlachter) bzw. „spottete (Zunz). Diesmal weicht Menge von anderen Übersetzungen ab, denn er sagt, dass Sarah sich daran störte, dass Isaak mit Ismael spielte! Doch auch Luther übersetzt dahingehend, dass Ismael ein „Spötter war. Am genausten dürfte in diesem Fall die Neue-Welt-Übersetzung sein, denn ihr zufolge „spottlachte Ismael „mehrmals der Sara". (Dies bedeutet wohl so viel, wie dass er sie (mehrmals!) verspottete oder sie gering schätzte.

    Auf Betreiben Sarahs verstieß Abraham jedenfalls schweren Herzens Hagar und Ismael. Gott sagte ihm bei dieser schweren Entscheidung ausdrücklich, dass er auf seine Frau hören solle!

    Also gab Abraham Hagar Brot und einen Behälter voller Wasser mit und schickte sie mit ihrem Sohn fort. Nachdem Hagar Abraham verlassen hatte, verirrte sie sich in der Wüste Beerschaba bzw. Beerscheba. Damit ist mit einiger Sicherheit das Gebiet der heutigen Großstadt Be’er Scheva gemeint, die in der Mitte der Wüste Negev im Süden Israels liegt. Schließlich kam es, wie es kommen musste: Das Wasser, das Abraham ihr mitgegeben hatte, ging zur Neige! Es wurde dramatisch: Hagar warf ihr Kind unter einen der Bäume und entfernte sich „um einen Bogenschuss, wie es heißt. Leider konnte ich keine genaue Angabe darüber finden, welche Reichweite ein Schuss mit einem zu jener Zeit üblichen Bogen hatte – aber grob geschätzt dürften es sich schon mindestens an die 100 Meter gewesen sein. Jedenfalls sehr weit weg von ihrem Sohn. Eine Begründung lieferte sie gleich mit: „Ich mag nicht zusehen dem Sterben des Kindes. Demnach schien es sehr ernst zu sein. Weit entfernt von ihrem Kind fing sie lauthals an zu weinen. Jetzt „rief ein Engel Gottes der Hagar zu und sprach: Was ist dir, Hagar? Fürchte nichts, denn Gott hat erhört auf die Stimme des Knaben, dort, wo er ist. und gebot ihr: „Stehe auf, nimm auf den Knaben und fasse ihn mit deiner Hand, denn zu einem großen Volke will ich ihn machen. (Zunz) Diese Verheißung wurde also einmal mehr wiederholt. Im Anschluss heißt es:

    „Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserborn, und ging hin und füllte den Schlauch mit Wasser, und gab ihm zu trinken. Und Gott war mit dem Knaben, dass er aufwuchs; und er wohnte in der Wüste und ward ein Bogenschütze. Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus dem Lande Mizrajim." (1.Mose 21, 19-21)

    Der Ort Paran lag südlich von Be’er Scheva, und Mizrajim bzw. Mizraim ist der hebräische Name Ägyptens.

    Das ist das Letzte, was wir in der Bibel über Ismael hören.

    Während mehrmals die Verheißung, nach der Ismael der Vater eines großen Volkes werden würde, wiederholt wird, schien die dem entsprechende Verheißung gegenüber Isaak auf der Kippe zu stehen, denn Abraham wurde, offensichtlich von Gott, gesagt:

    „Nimm Isaak, Deinen Sohn, Deinen einzigen, den Du lieb hast und begib Dich mit ihm in die Landschaft Morjia [in anderen Übersetzungen: Moria; Anm. RMH) und bringe ihn dort als Brandopfer dar auf einem der Berge, die ich Dir angeben habe". (1.Mose 21, 2b nach Menge)

    Quasi auf den letzten Drücker, als Abraham dabei war, seinen Sohn, der eigentlich der Stammvater seines Volkes werden sollte, zu erdolchen, erschien ihm ein Engel, der ihm sagte: „Lege Deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass Du gottesfürchtig bist, da Du mir Deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast. (1.Mose 21, 12) Danach sah Abraham einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Dickicht verfangen hatte. Abraham holte ihn dort heraus und „brachte ihn statt seines Sohnes ein Brandopfer dar. Jetzt wurde Abraham gesegnet und die Verheißung für Isaak wiederholt.

    An dieser Stelle stoßen wir auf ein Problem: Hier ist zweimal von Abrahams „einzigem" Sohn die Rede, obwohl dieser bereits einen älteren Sohn, nämlich Ismael, hatte. Einmal ist sogar von dem „einzigen Sohn, den Du lieb hast, die Rede. Eine Bedeutung, die man hier herauslesen könnte, ist, dass Isaak eben der einzige Sohn war, den er lieb hatte, was bedeuten würde, dass er seinen älteren Sohn, den Ismael nicht lieb gehabt hätte, aber wie wir gesehen haben, trifft das ja nicht zu, genau genommen, war sogar das Gegenteil der Fall!

    Interessant ist hierbei auch, was der Koran zu dieser Geschichte sagt, denn es heißt in Sure: 37:101-108:

    „Mein Herr, gewähre mir einen rechtschaffenden (Sohn). Dann gaben wir ihm frohe Kunde von einem sanftmütigen Sohn. Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten (oder schnell zu gehen), sprach (Abraham): ‚O mein lieber Sohn, ich habe im Traum gesehen, dass ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?‘ Er antwortete: ‚O mein Vater, tu, wie dir befohlen; du sollst mich, so Allah will, standhaft finden.‘ Als sich beide (Gott) ergeben hatte, und er ihn mit der Stirn gegen den Boden hingelegt hatte, Da riefen Wir zu ihm: ‚Oh Abraham, erfüllt hast Du bereits dein Traumgesicht.‘ Also lohnen Wir denen, die Gutes tun. Das war in der Tat eine schwere Prüfung. Wir lösten ihn aus durch ein großes Opfer."

    Obwohl dessen Name an dieser Stelle nicht genannt wird, könnte man meinen, dass Ismael es war, der geopfert werden sollte, und einige Muslime sind tatsächlich auch dieser Meinung. Schließlich bat Abraham Gott um einen Sohn, woraus eigentlich gefolgert werden kann, dass er vorher noch keinen hatte! Außerdem merkt der Übersetzer des Online-Koran auf Ahmadiyya.de (genaue URL s. Literaturverzeichnis) an: „arbeiten = oder schnell zu gehen; Nach diesem Traum würde Ismael nach dem unfruchtbaren Tal von Mekka geschickt." Die Übersetzer bzw. Kommentatoren sind also der Meinung, Ismael sei zum Opfer vorgesehen gewesen. In der Anmerkung zum Vers 108 heißt es hier sogar:

    „Der Heilige Koran korrigiert die Meinung der Juden, die behaupten, Isaak (as) sei das Opfer gewesen. Selbst die Bibel spricht vom Erstgeborenen, und das war offensichtlich Ismael. Das große Opfer ist die Übersiedlung in ein unfruchtbares Tal, was eine größere Prüfung darstellt, als geschlachtet zu werden."

    Die Übersetzung sowohl der von mir verwendeten Koran-Ausgabe (im Literaturverzeichnis mit dem Zusatztitel „Vollständige Ausgabe versehen) als auch die Online-Übersetzung (die sich nur in den Anmerkungen unterschieden) entstand unter der Leitung von Harat Mirza Tahir Ahmad, Imam und Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat, einer islamischen Sondergemeinschaft, von ihrem Standing her vergleichbar mit den „Zeugen Jehovas unter den Christen. Interessanterweise wird aber auch in der Übersetzung nach Henning angemerkt, dass es sich bei dem Abraham verhießenen Sohn um Ismael handelt! In der Paret-Übersetzung fehlt diese Anmerkung jedoch. Wenn wir aber weiterlesen, sehen wir, dass dieser Schluss trügt, denn es heißt in den Versen 108-112 der Sure 37:

    „Und Wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern. Friede sei auf Abraham! Also lohnen wir denen die Gutes tun. Er gehörte zu Unseren gläubigen Dienern."

    Doch dann kommt’s: Im Vers 113 heißt es ganz klar:

    „Und wir gaben ihm die Kunde von Isaak, einem Propheten, der Rechtschaffenden einen."

    Aus diesem Vers geht also glasklar hervor, dass es Isaak war, der geopfert werden sollte, es sei denn, man unterstellt, dass erst ab V. 113 die Rede von Israel ist, während zuvor die Rede vom Erstgeborenen Ismael war, und genau das tut der Ahmadiyya, der indirekt die Juden einer Lüge bezichtigt! Dies scheint aber unwahrscheinlich. Eher scheint der Vers aber sogar so zu verstehen sein, dass Isaak der erste „sanftmütige Sohn" war, während der Ältere, nämlich Ismael, nicht sanftmütig war! Möglicherweise hat Mohammad aber auch einfach nur aus der Bibel abgeschrieben.

    Unser Text geht übrigens weiter mit den Worten:

    „Und wir segneten ihn [Abraham; Anm. RMH] und Isaak. Unter Ihren Nachkommen sind (manche), die Gutes tun, und (andere), die offensichtlich gegen sich selbst freveln."

    (V. 114)

    Hier sehen wir zum ersten, dass hier nur von Abraham und Isaak die Rede ist, nicht aber von Ismael, zum zweiten aber sehen wir, dass die Nachkommenschaft Isaaks grob gesagt in „Gute und „Böse unterteilt werden. Ein Seitenhieb auf die Juden, die ja auch Isaaks Nachkommen sind, bereits im Koran selbst?

    Die Frage, warum in der biblischen Version dieser Geschichte Isaak als „einziger Sohn" Abrahams bezeichnet wird, wird in christlichen Kreisen gern übergangen.

    Auf der muslimischen Web-Seite „Meine-Islam-Reform" stellt Andreas Heise einige Ungenauigkeiten in der biblischen Geschichte um Isaak und Ismael fest und kommt zu dem Schluss:

    „Alles in allem macht also die Geschichte der Bibel aus islamischer Sicht keinen sehr glaubwürdigen Eindruck.

    Man kann also sagen, dass es aus dieser Sicht keinen deutlichen Beleg der Bibel gibt, dass Isaak hätte geopfert werden sollen."

    Diese Einschätzung teile ich nicht. Ich bin vielmehr der Meinung, dass die Bibel zwar nicht wörtlich zu nehmen ist, sie aber doch einen wahren Kern hat, der in Bezug auf Israel ziemlich groß ist – auch hinsichtlich des Umstandes, dass tatsächlich Isaak der Sohn war, der geopfert werden sollte.

    Aber gibt es nicht doch einen Grund dafür, dass Abraham seinen Sohn Isaak opfern sollte und nicht Ismael? Einen Hinweis auf eine mögliche Erklärung gab mir freundlicherweise meine Testleserin Sylvia Lapp, die mich auf die sog. Preisgabeerzählung und einen möglichen Bezug zwischen ihr und dem Babylonischen Erbrecht aufmerksam machte. Schließlich kam Abraham ja von dort! Sylvia denkt in diesem Zusammenhang an die altbabylonisch/sumerische Mythologie, der zufolge ein Gott namens „Anu (unter anderem) zwei Söhne namens „Enlil und „Enki hatte. Einer Interpretation dieser Mythologie zufolge war der erstgeborene Enki der Sohn einer Nebenfrau, der zweite (Enlil) aber der Sohn von Anus „rechtmäßiger Frau, der deswegen nachfolgeberechtigt war. Dieser alternative Forscher, Zecharia Sitchin, behauptet auch, dass die offizielle Frau von Anu dessen Halbschwester war. Allerdings konnten weder Sylvia noch ich eine Bestätigung für diese These finden und sind uns darüber einig, dass diese Interpretation keinen Beweiswert hat. Aber: Tatsächlich scheint die Geschwisterehe in Abrahams Ur-Heimat nicht unbekannt gewesen zu sein, wie wir beispielsweise aus dem Artikel „Das Thronrecht der Hethiter von Gerhard Bott (URL s. Inhaltsverzeichnis) ersehen können. In diesem Artikel ist von sogenannten „legitimen Söhnen die Rede, die ,unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Geburt, höher geachtet wurden als die Söhne von „Nebenfrauen" des jeweiligen Vaters. Entsprechende Verbindungen finden wir sowohl in der lydischen Dynastie als auch im Altjudentum, und das scheint auch in den sogenannten Preisgabeerzählungen der Bibel, die in drei Fassungen vorliegt, anzuklingen, jedenfalls gibt Abraham Sarah dort als seine Schwester aus.

    Nach Schlachter heißt es in einer dieser Versionen¹:

    „Abraham aber zog von dort in den Negev und wohnte zwischen Kadesch und Schur, und er hielt sich als Fremdling in Gerar auf. Und Abraham sagte von seiner Frau Sarah: Sie ist meine Schwester. Da ließ Abimelech, der König von Gerar, Sarah holen.

    Aber Gott kam nachts im Traum zu Abimelech und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist die Ehefrau eines Mannes!

    Abimelech aber hatte sich ihr noch nicht genähert, und er sprach: Herr, willst du denn auch ein gerechtes Volk umbringen? Hat er nicht zu mir gesagt: ‚Sie ist meine Schwester?‘ Und auch sie selbst hat gesagt: ‚Er ist mein Bruder!‘ Habe ich doch dies mit aufrichtigem Herzen und unschuldigen Händen getan!

    Und Gott sprach zu ihm im Traum: Auch ich weiß, dass du dies mit aufrichtigem Herzen getan hast; darum habe ich dich auch bewahrt, dass du nicht gegen mich sündigst, und darum habe ich es dir nicht gestattet, dass du sie berührst. So gib nun dem Mann seine Frau wieder, denn er ist ein Prophet; und er soll für dich bitten, so wirst du am Leben bleiben. Wenn du sie aber nicht zurückgibst, so wisse, dass du gewiss sterben musst samt allem, was dir gehört!

    Da stand Abimelech am Morgen früh auf und rief alle seine Knechte zusammen und sagte ihnen dies alles vor ihren Ohren; und die Leute fürchteten sich sehr. Und Abimelech rief Abraham und sprach zu ihm: Warum hast du uns das angetan, und was habe ich an dir gesündigt, dass du eine so große Sünde auf mich und mein Reich bringen wolltest? Du hast nicht mit mir gehandelt, wie man handeln soll! Und Abimelech fragte Abraham: In welcher Absicht hast du dies getan? Da sprach Abraham: Weil ich dachte: Es ist gar keine Gottesfurcht an diesem Ort, darum werden sie mich wegen meiner Frau umbringen! Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester; denn sie ist die Tochter meines Vaters, aber nicht die Tochter meiner Mutter, und so ist sie meine Frau geworden. Und es geschah, als mich Gott aus dem Haus meines Vaters führte, da sprach ich zu ihr: Das musst du mir zuliebe tun, dass du überall, wo wir hinkommen, von mir sagst: Er ist mein Bruder!

    Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie Abraham und gab ihm seine Frau Sarah zurück. Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land steht dir offen; wo es dir gefällt, da lass dich nieder!

    Aber zu Sarah sprach er: Siehe, ich habe deinem Bruder 1 000 Silberlinge gegeben; siehe, das soll dir eine Decke der Augen sein für alle, die um dich sind, damit du in jeder Weise gerechtfertigt bist!

    Abraham aber legte Fürbitte ein bei Gott. Da heilte Gott Abimelech und seine Frau und seine Mägde, dass sie wieder Kinder gebären konnten. Denn der Herr hatte zuvor jeden Mutterleib im Haus Abimelechs fest verschlossen um Sarahs, der Frau Abrahams willen. (1. Mose 20, 1-18 und somit das gesamte Kapitel)

    Im Vers 12 wird also ausdrücklich gesagt: „Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester; denn sie ist die Tochter meines Vaters, aber nicht die Tochter meiner Mutter, und so ist sie meine Frau geworden."

    Dazu passt auch der Wikipedia-Eintrag „Geschwisterehe, wo es unter dem Stichwort „Judentum heißt:

    „Im frühen Judentum unterlag die Beurteilung der Geschwisterehe einem fundamentalen Wandel. Diese Entwicklung spiegelt sich in gegensätzlichen Bewertungen in verschiedenen Büchern des Tanach². Eine ältere Tradition beschreibt billigend die familien- und sippenzentrierten Verhältnisse einer vorstaatlichen Frühzeit, in der manche später verbotenen Verwandtenheiraten nicht beanstandet wurden. So geht aus dem Buch Genesis hervor, dass es eine alte Tradition legitimer Eheschließung von Halbgeschwistern gab, die vom selben Vater stammten. Im 20. Kapitel des Genesisbuchs wird erzählt, dass der Erzvater Abraham seine Frau Sarah als seine Schwester ausgab und später zur Erklärung sagte: „Übrigens ist sie wirklich meine Schwester, eine Tochter meines Vaters, nur nicht eine Tochter meiner Mutter. So konnte sie meine Frau werden (Genesis 20,12). Einen Beleg für die frühe Königszeit liefert die Geschichte von der Vergewaltigung der Königstochter Tamar durch ihren Halbbruder Amnon (2 Samuel 13,1–22). Diese Tat erzürnte zwar König David, den Vater der Geschwister, wurde aber von ihm nicht geahndet. Sie konnte also straflos bleiben, weil das Familienoberhaupt es so wollte. Nur weil die Vergewaltigung als solche entehrte, nicht wegen der nahen Verwandtschaft galt Amnons Frevel als schändlich. Vor der Tat versuchte Tamar ihren Halbbruder von seinem Vorhaben abzubringen, indem sie ihm vorschlug, mit dem König zu reden, dann werde dieser sie ihm „nicht verweigern, also einer Ehe zustimmen. Offenbar war zur Entstehungszeit dieser Erzählung eine Heirat von Halbgeschwistern noch legal, wenn sie verschiedene Mütter hatten."³

    Im Abschnitt über Lydien⁴ heißt es auf der gleichen Seite:

    „In der lydischen Dynastie der Mermnaden ist die Geschwisterehe im 7. Jahrhundert v. Chr. wiederholt bezeugt: König Sadyattes II. heiratete seine Schwester. Nur der Sohn aus dieser Ehe, Alyattes II., war zur Nachfolge berechtigt, denn die Kinder des Sadyattes von anderen Frauen galten als Bastarde. Alyattes heiratete ebenfalls seine Schwester."

    Demzufolge war, wenn die Aussagen, die oben anführten, korrekt sind, – ganz entgegen der Meinung der Muslime – Ismael nichts weiter als ein Bastard. Ich betone jedoch ausdrücklich, dass dies die Ausdrucksweise des Wikipedia-Schreibers ist, nicht meine!

    Der Fairness halber muss außerdem erwähnt werden, dass Bibellexikon.de die von uns zitierte Version der Preisgabeerzählung für die wahrscheinlich jüngste und die „geradlinigere" Version, die in 1. Mose 12 geschildert wird, für die ältere hält. Dort wird aber ausdrücklich betont, dass Abraham Sarah fälschlicherweise für seine Schwester ausgibt, und das gleiche gilt auch für die dritte Preisgabeerzählung, in der Isaak Rebekka ebenfalls fälschlicherweise als seine Schwester aufgibt.

    Wie dem auch sei, wenn wir jetzt auf den biblischen Bericht über die geplante Opferung des Isaak zurückblicken, fällt weiter auf, dass eben dieser Isaak die Vorbereitungen zur geplanten Opferung klaglos über sich ergehen ließ. Hier haben wir wieder diesen blinden Gehorsam. Dies geht eindeutig aus dem Text in 1. Mose 22, 9-10 hervor, in dem es heißt:

    „Und als sie an den Ort kamen, den Gott ihm genannt hatte, baute Abraham daselbst einen Altar und legte das Holz ordentlich darauf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Und Abraham streckte seine Hand aus und fasste das Messer, seinen Sohn zu schlachten." (Schlachter-Übersetzung).

    Isaak hatte sich bereits auf dem Wege zu diesem Ort darüber gewundert, dass Abraham kein Lamm dabei hatte, das er hätte schlachten können und seinen Vater danach befragt. Doch dieser gab eine ausweichende Antwort: „Mein Sohn, Gott wird sich ein Lämmlein zum Brandopfer ersehen!"

    Der Sohn Isaaks war Jakob, der aufgrund des nachfolgend beschriebenen Ereignisses zum eigentlichen Stammvater des Volkes Israel wurde: Jakob begegnete einem Mann, der mit ihm kämpfte. Wie es zu diesem Kampf kam, wissen wir nicht, doch er dauerte bis zur Morgenröte. Der Mann verlor den Zweikampf gegen Jakob, der aber hatte sich den Muskel über der Hüftpfanne verrenkt, und zahlreiche Israelis essen heute noch der Tradition folgend nicht von diesem Muskel. Dieser Brauch geht auf das hier geschilderte Ereignis zurück.

    Anschließend wollte Jakob von dem Fremden gesegnet werden. Der Mann bettelte Jakob an, ihn gehen zu lassen, da es bereits Morgen war. Unvermittelt sagte der Fremde sagte zu ihm: „Ab sofort sollst Du nicht mehr Jakob, sondern Israel – das bedeutet: Gotteskämpfer – heißen, denn Du hast gegen Gott und Menschen gekämpft und gesiegt.

    Nun wollte Jakob den Namen des Fremden wissen, der ihm diesen Namen gegeben hat. Doch der verriet Jakob seinen Namen nicht, sondern antwortete mit einer Gegenfrage: ‚Wieso willst

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