Nun kann es Weihnachten werden: Geschichten zur Weihnachtszeit
Von Helga Stährmann
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Über dieses E-Book
Viele Jahre lang hat Helga Stährmann Freunde, Bekannte und Verwandte mit einer selbstgeschriebenen Weihnachtsgeschichte erfreut, alle Jahre wieder. In diesem Buch sind sie alle versammelt, passend für alle Altersgruppen.
Helga Stährmann
Helga Stährmann, Jahrgang 1941, geboren in Kappeln an der Schlei, verwitwet, Mutter von zwei Töchtern, Oma von zwei Enkeln und Uroma von bisher einem Urenkel. War viele Jahre „Leseoma“ in einer Kindertagesstätte. Viele Jahre erfreute die Autorin Verwandte, Freunde und Bekannte zu Weihnachten mit einer selbstgeschriebenen Weihnachtsgeschichte. Diese Erzählungen sind in diesem Buch versammelt. Aktuell arbeitet die Autorin an einem Buch mit Geschichten für Kinder.
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Buchvorschau
Nun kann es Weihnachten werden - Helga Stährmann
Bald nun ist Weihnachten …
Wenn die Tage wieder kürzer, dunkler und kälter werden, das Weihnachtsfest herannaht, kramt ein jeder in seinen Erinnerungen. Denkt an vergangene Zeiten, als er noch ein Kind war. Weshalb die meisten Leute von ihrer Kindheit träumen? Nun, es ist die Zeit, in der sie so richtig unbeschwert und fröhlich gelebt haben, in der alles möglich schien, und sei es nur in den Träumen.
Stellt euch einen bitterkalten, tiefverschneiten Wintertag vor. Es ist so kalt, dass die Fenster Eisblumen tragen und die Menschen nicht hinausgehen können, ohne dicke Schals umzubinden und Handschuhe anzuziehen.
In vier Tagen ist Weihnachten. Überall herrscht rege Betriebsamkeit. Besonders die Geschäftsleute haben viel zu tun, denn wie jedes Jahr werden viele Geschenke erst jetzt eingekauft.
Auch die Mütter müssen noch viel erledigen. Haben ihre Kinder sich doch schon ordentlich über die mühsam gebackenen Weihnachtsplätzchen hergemacht, so dass fast nichts mehr übrig ist. Ein Weihnachtsfest ohne Plätzchen ist jedoch nicht vorstellbar und so erbarmen sie sich.
Auch der Tannenbaumverkäufer hat alle Hände voll zu tun, die schönsten Weihnachtsbäume sind bereits verkauft und er muss im Wald Nachschub holen.
Der Pastor weiß auch nicht, wie er noch alles schaffen soll. Zum Weihnachtsfest gehen immer so viele Leute in die Kirche, da möchte er eine besonders gute Predigt halten.
All diese Menschen sind unentwegt beschäftigt und die letzten Tage vor dem großen Fest vergehen ihnen viel zu schnell. Nur die Kinder können es kaum noch erwarten.
So auch Anna, ein sieben Jahre altes Mädchen, und Michael, ihr acht Jahre alter Bruder. Gemeinsam mit ihren Eltern leben sie am Rande der Stadt, in einem kleinen Backsteinhaus, aus dessen Schornstein der Rauch lustig qualmt.
Gerade sitzt die ganze Familie beim Frühstück, alle sehen noch verschlafen aus, doch die Kinder plappern schon fleißig herum. Sie sind etwas aufgeregt, da der Weihnachtsmann heute in die Schule kommen will, um jedem Kind etwas zu schenken. Da sie auch ihm eine Freude machen wollen, haben sie ein Gedicht auswendig gelernt. Hoffentlich fällt es ihnen auch in der Aufregung ein. Michael übt noch ein bisschen: „Mutti, hör mal bitte zu. Lieber, guter Weihnachtsmann – hm, wie ging es weiter? Ach ja, schau mich bitte nicht so böse an …"
Heute müssen die zwei nicht zum rechtzeitigen Aufbruch gemahnt werden, im Gegenteil, sie brechen sogar sehr zeitig auf. Da so viel Schnee liegt, dass sogar die Wege und Straßen verschneit sind, dürfen sie ihren Schlitten mit in die Schule nehmen. Warm eingepackt machen sie sich auf den Weg. Draußen ist es noch ganz dunkel und still, nur eine einzelne Amsel lässt ihren Gesang ertönen. Vom Himmel rieselt in dichten, weißen Flocken der Schnee herab. „Guck mal, Michael, da sitzen ganz viele kleine Schneeflocken auf meinen Haaren, sieht das nicht lustig aus? Wenn sie doch bloß dablieben …, seufzt Anna. Sie setzen ihren Weg fort, abwechselnd ziehen sie sich mit ihrem Schlitten, hin und wieder bewerfen sie sich mit Schneebällen. Sie kommen jedoch trotz dieser Spielereien rechtzeitig in die Schule. Die meisten anderen Kinder sind ebenfalls da, in der Vorhalle warten sie aufgeregt. Als der Acht-Uhr-Gong ertönt, verstummt das aufgeregte Geplapper, es wird dunkel in dem großen Raum, nur ein paar Kerzen werfen flackerndes Licht. Auf einmal ertönt ein zartes Bimmeln, dann sind schwere Fußtritte zu hören. Laut pocht es an die Tür. Als wenn sie es lange geübt hätten, ertönt aus vielen Mündern gleichzeitig: „Herein, lieber, guter Weihnachtsmann!
Nun öffnet sich die Tür. In einem roten Mantel und mit einem langen weißen Bart tritt der Weihnachtsmann herein, er schleppt einen großen, schweren Sack.
„Guten Tag, liebe Kinder, ich habe bei diesem Schnee schon eine lange Reise hinter mir und möchte mich nun etwas ausruhen. Wollt ihr mir nicht in der Zeit ein paar Gedichte aufsagen? Außerdem muss ich euch ja erst kennenlernen, damit ich weiß, dass die