Holly Holunder und der magische Garten
Von Judith Merchant und Anna-Lena Kühler
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Über dieses E-Book
Das erste erzählende Kinderbuch für Kinder ab 8 Jahren von Bestsellerautorin Judith Merchant
Eine ungewöhnliche Freundschaft, ein spannendes Abenteuer und ein magischer Twist – ein Kinderbuch voller liebenswerter Charaktere und Zauber
Packende Lektüre zum Mitfiebern für Jungen und Mädchen ab 8 Jahren
Illustriert von Anna-Lena Kühler
Judith Merchant
<p>Judith Merchant schreibt normalerweise spannende Bücher für Erwachsene und lebt mit ihren Kindern am Rhein. Sie mag Konfetti, fleischfressende Pflanzen, viele Bücher, bunte Stifte, Hühner, Zugfahren und Insekten. Das kann man auch an ihren Geschichten erkennen - wenn man ganz, ganz genau hinschaut.</p>
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Buchvorschau
Holly Holunder und der magische Garten - Judith Merchant
Impressum
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Bei der Verwendung im Unterricht ist auf dieses Buch hinzuweisen.
Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG („Text und Data Mining") zu gewinnen, ist untersagt.
Ein E-Book der Edition Michael Fischer
1. Auflage 2023
© 2023 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling
Text: Judith Merchant
Illustration: Anna-Lena Kühler
Covergestaltung unter der Verwendung einer Illustration von Anna-Lena Kühler: Theresa Bull
Satz und Layout: Theresa Bull
Lektorat und Produktmanagement: Dagmar Hoppe
Herstellung: Anne-Katrin Brode
ISBN: 978-3-7459-2009-3
www.emf-verlag.de
Inhalt
Das seltsame Mädchen
Landluft macht Appetit!
Das Zauberwort
Blasrohre und Nachbarn
Garten in Gefahr!
Arwid macht eine Entdeckung
Der Seerosenteich
Arwid wird unsichtbar
Die Versammlung
Holly berichtet vom GGGS
Der Große Garten-Geister-Spuk
Eine Geisternacht und ihre Folgen
Hollys Trick
Erwischt!
Ein Schatz wird gefunden
Das seltsame Mädchen
Es stank nach Stallmist und Pferdeäpfeln.
Das war das Erste, was Arwid von Mühldorf bemerkte. Das Zweite war, dass Mühldorf winzig klein war. Es gab einen Laden, einen Frisör und einen Bäcker, dazu einige Häuser zwischen Wiesen und Feldern und Feldern und Wiesen. Es sah aus wie in einem Bilderbuch für Kindergartenkinder. Dabei ging Arwid schon in die dritte Klasse! Hier sollte er ab jetzt seine Ferien verbringen? In diesem Kaff? Er seufzte tief.
„Warum seufzt du?", fragte seine Mutter.
„Weil es stinkt."
„Es stinkt nicht. Das ist die gute Landluft."
„Wenn das die gute Landluft ist, dann stinkt die gute Landluft!"
Seine Mutter seufzte jetzt auch und hielt. „So, hier sind wir. Das ist unser Haus. Und? Was meinst du?"
Arwid sah sich um. Vor ihnen stand ein winziges Fachwerkhaus mit noch winzigeren Fenstern hinter schiefen, grün gestrichenen Fensterläden. Im Vorgarten wuchs ein Durcheinander von Blumen. Der Garten dahinter sah völlig zugewachsen aus – es war der reinste Dschungel. Es hätte Arwid nicht gewundert, wenn darin Affen, Schlangen und Tiger lebten.
„Es ist total öde. Kein Kino! Kein Schwimmbad! Nicht einmal ein Sportplatz! Was soll ich denn hier den ganzen Tag machen?"
Aber seine Mutter hörte ihm gar nicht zu. Sie hatte ihr Handy hervorgezogen und tippte darauf herum. Arwid seufzte noch einmal. Er wünschte, er wäre zu Hause bei seinen Freunden. Aber seine Mutter hatte ein Haus auf dem Land geerbt, von einem Onkel, den er noch nie gesehen hatte. Und sie hatte die ganz und gar dumme Idee gehabt, es als Ferienhaus umzubauen. Das bedeutete, dass Arwid ab jetzt alle Ferien hier verbringen sollte! Er wusste genau, dass das weder ihm noch seiner Mutter gefallen würde. Seine Mutter war ein Stadtmensch. Sie war eine sehr dünne, sehr schicke und sehr gestresste Frau, die immer arbeitete. Wobei „Arbeit" bei ihr hieß, dass sie mit ihrem Handy telefonieren oder mit ihren rot lackierten Fingernägeln auf dem Laptop herumhämmern musste. So eine Arbeit wünschte Arwid sich auch! Ihm erlaubte seine Mutter weder ein Handy noch einen eigenen Computer. Dabei besaßen alle Jungs aus seiner Klasse ein Handy. Na ja, fast alle.
Beim Gedanken an seine Freunde musste Arwid schlucken. Anscheinend hatte seine Mutter das bemerkt, denn sie hörte mit dem Tippen auf und nahm ihn in die Arme. „Wir machen es uns hier noch richtig schön!, versprach sie. „Wenn wir erst alles umgebaut haben, wirst du begeistert sein vom Landleben, warte nur ab!
Ihr Handy pikste Arwid in den Rücken. „Nie im Leben!", versicherte er.
„Doch. Vielleicht können wir ..., sagte sie, als ihr Handy klingelte. Sie ließ ihn sofort wieder los. „Spiel etwas draußen im Garten
, rief sie und ging ran.
„Mit wem denn?", fragte Arwid, aber sie hörte ihn schon nicht mehr, weil sie eifrig in ihr Handy redete. Arwid nahm seinen Fußball aus dem Kofferraum und ging damit am Haus vorbei in den Garten. Hier wuchsen Büsche und Bäume wild durcheinander, dazwischen war eine buckelige Wiese. Irgendwo weit hinten schimmerte grünlich ein Teich. Ein Halm piekste sein Knie, und etwas summte um seinen Kopf herum. Arwid nahm den Ball und versuchte damit zu dribbeln, aber das hohe Gras stemmte sich ihm entgegen wie ein übermächtiger Gegner. Kein Mensch konnte hier richtig Fußball spielen!
„Und jetzt hat Arwid den Ball!, rief er. „Gleich drei gegnerische Spieler stürmen auf ihn zu, aber sie haben keine Chance! Er dribbelt sie einfach aus! Jetzt will er passen, aber zu wem? Da ist niiiiemand vor dem Tor, nur ein Baum und ein Baum und noch ein Baum, darum läuft er einfach weiter, er läuft, und die grasgrünen Gegner sind absolut machtlos gegen seine Technik! Jetzt ist er vor dem Tor, wird er schießen? Neeeeiin, ein Kopfball, der Ball fliegt! Toooor!
Arwid war das mühsame Dribbeln leid. Je tiefer er in den Garten kam, umso höher wuchs das Gras. Also köpfte er den Ball, doch er verfehlte ihn beinahe, und so rollte der Ball kläglich unter einen Baum, an dem Unmengen schwarzer Beeren hingen, und verschwand dort im dichten Gras.
So richtig. Er war weg. Nicht mehr zu sehen. Futsch.
„Keine Freunde, kein Kino, kein Sportplatz, und der Ball ist auch weg!", rief Arwid wütend, und einen Moment wartete er, ob seine Mutter das gehört hatte, aber nichts geschah. Er überlegte, ob er sich beleidigt auf die Wiese setzen sollte, aber wenn sie ihn nicht sah, machte das wenig Sinn. Also begann er, im dichten Gras nach dem Ball zu suchen. Er suchte. Und suchte. Und suchte noch mehr. Der Ball blieb verschwunden.
„Saudoofe Pupskacke!, murmelte Arwid. Das sagte er immer, wenn er sich ärgerte, weil seine Mutter nicht wollte, dass er das Wort mit „Sch
benutzte. „Saudoofe Pupskacke" gefiel ihm eigentlich ohnehin viel besser.
Aber wo war der Ball?
Ein Geräusch ließ ihn