Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Matchpointe: Ein Buch über Lampenfieber, Erfolg und Versagen
Matchpointe: Ein Buch über Lampenfieber, Erfolg und Versagen
Matchpointe: Ein Buch über Lampenfieber, Erfolg und Versagen
eBook163 Seiten1 Stunde

Matchpointe: Ein Buch über Lampenfieber, Erfolg und Versagen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Sportler sind heutzutage von einem Tross an Medizinern umgeben, die das körperliche Wohlergehen der Athleten garantieren. Aber wie steht es um die mentale Vorbereitung? Diese Frage treibt Tennisspieler genauso um wie Schauspieler, denn beide müssen vor Publikum auf den Punkt Leistung erbringen. Wie gehen sie mit diesem enormen Druck um, wenn die Galadarbietung gelingen soll?

Serdar Somuncu ist ausgebildeter Schauspieler und Hobbytennisspieler und weiß aus eigener Erfahrung: Erfolg ist Kopfsache! In "Matchpointe" erzählt er unterhaltsam, verblüffend, erhellend und mit vielen praktischen Tipps von Lampenfieber und Schlagfertigkeiten, der Angst vor dem Blackout und der Niederlage – und wie man mit der richtigen Einstellung den (Schau-)Platz bereits als Sieger betritt.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum17. Nov. 2020
ISBN9783942454322
Matchpointe: Ein Buch über Lampenfieber, Erfolg und Versagen

Ähnlich wie Matchpointe

Ähnliche E-Books

Entertainer und die Reichen und Berühmten für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Matchpointe

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Matchpointe - Serdar Somuncu

    Serdar Somuncu

    MATCHPOINTE

    Ein Buch über Lampenfieber,

    Erfolg und Versagen

    Inhalt

    Titelseite

    Vorwort

    1. VOR DEM MATCH

    Tennis und Theater

    Tennis als Komplettspiel

    Warum spiele ich?

    Gegen oder um etwas spielen?

    Ballspiele

    Leistungsdruck

    Industrialisierung

    Parallelen

    Die Qual der Wahl

    Lampenfieber

    Zwei unterschiedliche Stresstypen

    2. IN DER PRAXIS

    Fokussieren und Verkrampfen

    Motivation

    Wer ist ich?

    Ist es sogar möglich, die Rollen zu tauschen?

    3. GRUNDSCHLÄGE

    Vorhand, Rückhand, Position zum Ball und Bewegung

    Fehlerquellen

    Antizipation

    Kopfarbeit

    Schlagfolgen

    Zählarten

    Fehleranalyse

    Selbstgespräche

    Spielstände

    Liste der Spielstände und Gedanken

    Bei wem liegt der Druck? – Scoreboard pressure

    Kondition

    Vom Training zum Spiel

    Dehnen und Strecken. Aufwärmen

    Ball werfen und fangen

    Ball mit Ball spielen

    Einspielen

    Volley

    Schmetterball (Tafel 12/13/14)

    Aufschlag (Tafel 15)

    Return (Tafel 16)

    Aufwärmübungen für Schauspieler

    Atmen

    Stimmbänder aufwärmen

    Die Zwerchfellatmung

    Zwerchfellatmung im Liegen

    Zwerchfellatmung im Sitzen

    Zwerchfellatmung in anderen Positionen

    Crescendo und Decrescendo

    Spitze Schreie

    4. DAS MATCH

    Die Aufführung

    Das erste Spiel

    Aufschlag geht verloren

    Der erste Satz

    Mentale Kämpfe

    Fragen, Zweifel, Antworten

    Tiebreak

    Satzgewinn, Satzverlust

    Korrekturen

    Die Entscheidung

    Anzeigen

    Impressum

    Vorwort

    Warum macht man manchmal Dinge falsch, die man sonst im Schlaf beherrscht, bloß weil es plötzlich um etwas geht? Und warum macht man oft vieles richtig, nur weil man nicht darüber nachdenkt?

    Diese Fragen stellen sich wahrscheinlich Generationen von Menschen, die es sich in irgendeiner Weise zur Aufgabe gemacht haben, ihre Talente und Leidenschaften vor den Augen anderer auszuüben. Sportler, die gewinnen wollen, genauso wie Künstler, die öffentlich bestehen müssen. Sobald die Anwesenheit eines anderen hinzukommt, verändern wir unsere Perspektive auf das Geschehen und betrachten vor allem uns selbst mit Argwohn und Ungeduld. Kleine Fehler werden zu Katastrophen, Sieg oder Niederlage wird zur Schicksalsfrage. Ein seltsamer innerer Stress entsteht in solchen Situationen – aber warum ist das so? Und wie kann man trotzdem bei sich bleiben?

    In diesem Buch geht es um die Verbindung zwischen Tennis und Theater. Es geht um die Art und Weise, wie ein Sportler seinen inneren Stress kompensieren muss, um erfolgreich zu sein, und um den Weg, den der Schauspieler wählt, um vor Publikum abzurufen, was die Zuschauer von ihm sehen und hören wollen.

    Es geht auch um die Angst vor dem Versagen, um den Mut, vor seinen eigenen, aber auch vor den Ansprüchen der anderen zu bestehen, und um die Frage, warum wir in einer Leistungsgesellschaft leben, die stets von uns verlangt, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun. Birgt nicht das Scheitern manchmal sogar mehr Chancen für eine Entwicklung als der Erfolg? Wie können wir unseren eigenen Maßstab zum Richtwert über gut und schlecht machen, ohne dabei in Frustration oder Verzweiflung zu geraten?

    Vor allem aber geht es darum zu verstehen, wie wir Menschen manchmal funktionieren.

    1. VOR DEM MATCH

    Tennis und Theater

    Ich spiele nicht besonders gut Tennis, aber ich gebe mir Mühe. Als Kind habe ich lieber Fußball gespielt, und nachdem ich irgendwann aufgehört habe zu kicken, wechselte ich erst zum Badminton und später zum Tennis. In meiner Kindheit galt Tennis als elitärer Sport. Nicht jeder konnte es sich leisten, Mitglied in einem Verein zu werden und sich eine teure Ausrüstung zu kaufen. Zum Tennis gehörten nicht nur die passende Kleidung, sondern auch Manieren und Etikette. Ähnlich wie beim Golf war es nicht jedem gegönnt, in den Genuss dieser feinen Sportart zu kommen.

    Deshalb war Fußball eher der Sport der Unterschicht, während Tennis mehrheitlich von Kindern reicher Eltern gespielt wurde. Natürlich kannten auch wir Fußballkinder die Tennisstars, Björn Borg und John McEnroe, auch wir schauten uns selbstverständlich die großen Finale in Wimbledon an und schwärmten für die Ausstrahlung der Spieler. Manchmal spielten wir auch selbst vor unserer Haustür und imitierten dabei die großen Stars. Mit Federballschlägern aus Holz und einem Ball aus Schaumstoff kurbelten wir die Rackets in unseren Händen genauso wie die Profis ungeduldig hin und her, streckten uns zu Aufschlägen und zählten die Punkte, natürlich nur auf Englisch.

    Aber eigentlich erschien uns das ganze Spektakel um den gelben Filzball eher als etwas Unerreichbares aus einer anderen Welt. Es hatte mit uns genauso wenig zu tun wie das Umfeld, in dem man sich bewegen musste, um Mitglied in einem Tennisverein zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht als Kind schon begonnen habe, Tennis zu spielen.

    Ich habe sehr spät, genauer gesagt erst im Alter von 35 Jahren, angefangen, Tennis zu spielen. Zum einen, weil es inzwischen leichter geworden ist, sich bei einem Verein anzumelden, zum anderen aber auch, weil Tennis, spätestens seit dem großen Boom in den 90er Jahren um Boris Becker und Steffi Graf, mittlerweile zu einer Art Volkssport geworden ist und man heutzutage überall die Möglichkeit hat, günstig zu spielen.

    Alles, was man braucht, sind ein Schläger, ein Platz und ein Partner. Ich schreibe ganz bewusst Partner, denn wenn man beginnt, Tennis zu spielen, weiß man noch nicht, wie sehr die eigene Einstellung das Spiel beeinflussen kann und wie aus dem Partner, der einen positiv fordert, schnell ein Gegner wird, der einen angreift und unter Druck setzt.

    Aber worum geht es eigentlich beim Tennis, und was ist das Besondere an diesem Sport, der aus meiner Sicht so sehr wie kein anderer von der mentalen Verfassung der Spieler lebt?

    Tennis ist vor allem ein Einzelsport, bei dem ein Ball innerhalb vorgegebener Grenzen ins Feld gespielt wird. Das Problem ist, dass der Spielpartner das Gleiche tut, und zwar im besten Fall so, dass er den Punkt gewinnt.

    Hier beginnt das Besondere an diesem Spiel.

    Anders als bei Mannschaftssportarten steht man sich im Tennis eins zu eins gegenüber, man misst sich nicht nur, indem man versucht, schneller oder genauer als der andere zu sein, man duelliert sich regelrecht, man führt einen psychologisch-physischen Kampf um jeden einzelnen Ball, und gleichzeitig muss man zwei Komponenten auf einmal beherrschen: die Geschicklichkeit, den Ball im Spiel zu halten, und die Aggression, den Partner ans Limit zu bringen und zu Fehlern zu zwingen. Allerdings kann man selbst bei den großen Könnern der Szene immer wieder sehen, dass auch langjährige Erfahrung, ausgefeilte Technik und Siegeswille manchmal nichts nützen, wenn man einen schlechten Tag erwischt und dem Partner einfach alles gelingt, während man selbst die einfachsten Schläge und Bewegungen nicht mehr zustande bringt. Obwohl Sie kaum Fehler machen, gleitet Ihnen das Spiel allmählich aus der Hand. Sie werden ungeduldig und wechseln von einer Idee zur anderen, Sie verlieren mehr und mehr die Kontrolle, und am Ende schmeißen Sie frustriert den Schläger in die Ecke und schwören sich, nie

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1