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Anpfiff für den Kopf: Mentalcoaching im Fußball für Spieler, Trainer, Mannschaft, Fans und Vereine
Anpfiff für den Kopf: Mentalcoaching im Fußball für Spieler, Trainer, Mannschaft, Fans und Vereine
Anpfiff für den Kopf: Mentalcoaching im Fußball für Spieler, Trainer, Mannschaft, Fans und Vereine
eBook184 Seiten2 Stunden

Anpfiff für den Kopf: Mentalcoaching im Fußball für Spieler, Trainer, Mannschaft, Fans und Vereine

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Über dieses E-Book

Der Anpfiff für den Kopf stellt ein innovatives Konzept eines integralen Spieler-, Trainer-, Mannschafts-, Fan- und Vereinscoachings vor und baut Vorurteile gegenüber Mentalcoaching ab.
Der Autor hat mit seinen 52 Jahren in unterschiedlichen Funktionen mit Profisportlern und Mannschaften zahlreiche Erfahrungen gesammelt und arbeitet seit drei Jahren als Mentalcoach mit den Nachwuchsfußballern des SV Sandhausen zusammen.
Dieses Buch berichtet hautnah aus der Praxis und bringt mit einem Augenzwinkern an der ein oder anderen Stelle seine Leser zum Lachen.
Kurz zusammengefasst, was in so vielen Sportarten schon zur Selbstverständlichkeit gehört, sollte auch im Fußball verstärkt zum Einsatz kommen.
Das Spiel für den Kopf ist angepfiffen und möchte in 90 Minuten plus Nachspielzeit seine Leser zu nachhaltigen Erfolgen auf und neben dem Fußballplatz führen.
Der Unterschied zwischen zwei Mannschaften ist häufiger als vermutet zwischen den Ohren der Spieler zu finden.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum30. Nov. 2020
ISBN9783347205215
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    Buchvorschau

    Anpfiff für den Kopf - Ronald Delius

    Matchplan

    Mein Name ist Alexander H., oder kurz Alex, wie ich von meinen Freunden und Mitspielern gerufen werde, und ich wurde von dem Autor dieses Buches nicht ganz frei erfunden, um dich, lieber Leser, optimal zu unterhalten. Ähnlichkeiten und Parallelen zu real existierenden Personen sind zufällig oder mit der betreffenden Person abgesprochen und autorisiert. Ach übrigens, lieber Leser, du wirst in diesem Buch geduzt. Mein Erfinder meint, dass das für dein Unterbewusstsein besser wäre und nicht aus Unhöflichkeit geschieht. Aus eigener Erfahrung, und es ist wohl auch wissenschaftlich erwiesen, kann ich sagen, dass da was dran ist. Meine Aufgabe ist es, dich mit meiner Geschichte auf jedes weitere Kapitel und Thema dieses Buches kurz praktisch einzustimmen. And here I am: Ich bin U19-Torhüter eines Vereins mit Nachwuchsleistungszentrum und habe wie unzählige anderer meiner Mitspieler das große Ziel, Profifußballer zu werden. Es liegt eine harte Trainingswoche hinter uns. Unser Torwarttrainer hat uns mal wieder ordentlich rangenommen, aber es hat mir, wie in den meisten Fällen, auch sehr viel Spaß gemacht. Damit fühle ich mich für das Spiel am Sonntag technisch und athletisch optimal vorbereitet. Taktisch werden wir jetzt in der Mannschaftsbesprechung von unserem Trainer mit einer Videoanalyse auf unseren kommenden Gegner eingestellt. Wir haben einen klasse Trainer der wirklich nichts dem Zufall überlässt. Die Experten unter den Lesern fragen sich jetzt berechtigterweise, wo die mentale Vorbereitung abgeblieben ist. Keine Sorge das Mentalcoaching kommt in diesem Buch zu seinem Recht und wird von allen Seiten beleuchtet. In der Vorbereitung auf unser Spiel bedeutet das für mich konkret, die kommenden 90 Minuten schon mal im Kopf durchgegangen zu sein (Visualisierung nennt man das). Da ich die letzten Spiele meist von der Bank aus verfolgen musste, kam ich zu Beginn der Woche in den Genuss von unserem Mentalcoach mein Selbstbewusstsein gestärkt zu bekommen und im Umgang mit Drucksituationen geschult zu werden. Als Ronald, den alle hier nur Ronnie nennen, zu Beginn der Saison als sportpsychologischer Mitarbeiter und Mentalcoach zu uns kam, dachte ich mir, was das denn soll. Auch unser Trainer war zu Beginn skeptisch und meinte, dass das jetzt halt von DFB und DFL die neuesten Voraussetzungen für ein NLZ seien mit einem Sportpsychologen zusammenzuarbeiten. Mein Vorurteil sah so aus, dass Fußballer im besten Alter wie wir, doch so einen Schnickschnack nicht brauchen, wir sind alle psychisch stabil und mental extrem stark. Mittlerweile habe ich mein Urteil revidiert. Seit Ronnie bei uns ist, hat sich die Stimmung im Team merklich zum Positiven verändert. Da er früher selbst im Tor gestanden hat, kann er sich auch ganz gut in mich hineinversetzen. Nichts für ungut, Mentalcoach, wir sind froh, dass dein Weg dich zu uns geführt hat.

    Nachdem ich mich jetzt kurz vorgestellt habe, überlasse ich nun Ronnie das Wort, der dich für 90 Minuten plus Nachspielzeit motivieren wird, am Ball zu bleiben, den wir uns hier sprichwörtlich gegenseitig zuspielen.

    Danke Alex, für deine Einführung und deine lobenden Worte. Auch ich bin sehr froh in diesem Verein und dieser Mannschaft gelandet zu sein. Ich kann das Kompliment nur zurückgeben, die Arbeit mit dir macht mir besonders viel Spaß, weil du bereit und offen bist, neue Erkenntnisse und Ideen anzunehmen und dann auch im täglichen Training umzusetzen.

    Dieses Buch folgt den Gesetzmäßigkeiten eines gut vorbereiteten Fußballspiels. Es startet mit dem Matchplan, wärmt die Leser vorbildmäßig auf, um sich dann durch zwei spannende Halbzeiten und mit einer erholsamen Pause über die Nachspielzeit dem verdienten Abpfiff zu widmen.

    Jedes Spiel beginnt mit einem Matchplan. Ein guter Trainer überlässt nichts dem Zufall und ist auf jede Eventualität, die ihn und seine Mannschaft im Spiel erwarten kann, bestens vorbereitet. Für den Trainer heißt das, in jeden seiner Spieler hineinzuhören, um herauszufinden, wer für den Spieltag und die ausgewählte Taktik die optimale Besetzung ist. Den Gegner genauestens zu analysieren, um zu erahnen, mit welcher Formation und welcher Taktik er auflaufen wird. Sich mehrere Pläne zurechtzulegen, um auf alles, was auf ihn und seine Mannschaft zukommen kann, angemessen reagieren zu können oder bestenfalls dem Gegner seinen eigenen Matchplan aufzuzwingen. Innerhalb der Trainingswoche, oder in einer englischen Woche in ein paar Tagen, gilt es dann, den ersten Elf plus möglicher Einwechseloptionen zu vermitteln, wie diese Pläne praktisch auf dem Rasen umgesetzt werden sollen.

    Mein Matchplan soll dich, lieber Leser, optimal in das Thema des integralen Vereinscoachings einführen. Ich stelle dir die vier relevanten Bereiche vor, gewähre dir Einblicke in den aktuellen Stand im Umgang mit diesen Bereichen, stelle unsere Gegner vor und wie wir erfolgreich und nachhaltig agieren können.

    Den Titel „Anpfiff" verdankt dieses Buch einem meiner Vorbilder, dem ehemaligen deutschen Nationaltorhüter Toni Schumacher, dessen Enthüllungsbuch Anpfiff aus dem Jahr 1987 für ihn leider zum Aus in der Nationalmannschaft und nach 15 Jahren auch zum Abpfiff beim 1.FC Köln führte. Schumacher wollte mit seinem Buch zum Nachdenken anregen und für neue Impulse im Fußball sorgen. Er war einer der ersten Fußballprofis, die mithilfe von autogenem Training ihren Fokus erhöhten und damit ihr Potenzial noch besser ausschöpfen und auf den Platz bringen konnten. Unsere Anliegen und Ziele sind ähnlich, auch ich möchte zum Nachdenken anregen und Werbung für die Disziplin des Mentalcoachings machen, die im Fußball leider immer noch eine untergeordnete Rolle spielt. Laut der Spielergewerkschaft VDV beschäftigen gerade einmal 15 % der 56 Proficlubs in Deutschland einen Sportpsychologen oder Mentalcoach. Diese Zahl spricht eine eindeutige Sprache. Die Verantwortlichen im deutschen Profifußball sehen keinen nennenswerten Mehrwert, den ihnen ein Mentaltrainer bieten könnte. Warum ich anderer Meinung bin und es Sinn macht dran zu bleiben, möchte ich kurz erläutern.

    Mein Buch vertritt einen neuen und bis hierher einzigartigen Ansatz. Ich stelle in diesem Buch mein Konzept des integralen Vereinscoachings vor mit dem ein nachhaltiges Zusammenarbeiten aller Beteiligten verwirklicht werden kann, weil die Bereiche Spieler-, Trainer-, Mannschafts- und Fancoaching inklusive ihrer Zusammenhänge berücksichtigt werden. Um das maximale Potenzial aus einem Verein herausholen zu können, bedarf es der optimalen Potenzialentfaltung jedes Beteiligten und eines perfekten Zusammenspiels dieser vier Hauptbereiche.

    Fühlen sich die Fans beispielsweise von den Vereinen und Verbänden nicht mehr ernst genommen und kommen sich nur noch wie lästiges Beiwerk vor, das lediglich maximal geschröpft werden soll, führt das im schlimmsten Fall zu Aktionen, wie der gegen Dietmar Hopp vor der Corona-Krise. Die Spiele ohne Zuschauer, die während der Corona-Zeit zwangsweise so ausgetragen werden mussten, haben uns gezeigt, dass Fans so wichtig sind. Sie sind das Salz in der Suppe, haben einen riesigen Anteil an der Faszination des Fußballs und wirken sich positiv auf die Leistung der Spieler aus.

    Die sogenannten Mentalitätsspieler und Unterschiedsspieler sind nicht erst seit heute ein großes Thema, und kaum ein Trainer bestreitet noch, dass Fußball zu einem großen Teil auch Kopfsache ist.

    Unsere Gesellschaft und ihre Strukturen haben lange Zeit die Tendenz zu sogenannten Ich-AGs gefördert. In den Mannschaftssportarten, zu denen der Fußball nun mal auch gehört, ist das ein Problem. Es ist kein leichter Weg die Spieler dafür zu begeistern, dass es auf ein gutes Zusammenspiel ankommt und die Einzelinteressen dahinter zurückstehen müssen, aber es ist möglich, wenn man ihnen individuell nach ihrer Motivationsveranlagung vermitteln kann, wieso das für sie von Bedeutung ist.

    Zu guter Letzt gilt es mehr denn je, die Trainer mental zu stärken und zu unterstützen, da sich die Spirale zuletzt so weit gedreht hat, dass noch nicht einmal Erfolg einen Trainerstuhl sichern kann.

    Ich zeige in meinem Buch auf, dass und wie diese Bereiche voneinander abhängen und wie es gelingen kann, dass es zu einem perfekten Zusammenspiel kommen kann.

    Ein Verein kann sein maximales Leistungspotenzial nachhaltig entfalten, wenn:

    ■ alle Spieler ihr optimales Potenzial abrufen.

    ■ der Cheftrainer mit seinem dazugehörigen Stab die realistischen Ziele des Vereins verinnerlicht hat und alle Spieler seines Kaders, wie ein guter Dirigent sein Orchester, weiterentwickelt und bestmöglich aufstellt und ausrichtet.

    ■ die Mannschaft sich wirklich als solche versteht, persönliche Eitelkeiten zurückstellt und das WIR in der Gemeinschaft mit den Fans verinnerlicht hat und auf dem Rasen umsetzt.

    ■ zu guter Letzt Fans, die bedingungslos hinter ihrer Mannschaft stehen und genau erkennen, was ihre Lieblinge auf dem Rasen gerade brauchen, um alles aus sich herausholen zu können.

    Bislang legen die meisten Vereine ihren Focus noch auf die einzelnen Probleme, die innerhalb eines Aufgabenbereichs auftreten; d. h. läuft es in einem Bereich nicht optimal, wird eventuell ein Experte zurate gezogen oder bequemer, aber finanziell verlustreicher, Personal ausgetauscht.

    Die Aufgabe eines integralen Vereinscoachs liegt darin, alle relevanten Bereiche im Blick zu haben, Problemfelder zu erkennen, bevor sie gravierende Auswirkungen haben können, und einem Verein damit durch nachhaltiges Arbeiten jede Menge Geld zu sparen. Ein Spieler, der seine aktuell mögliche Leistungsfähigkeit nicht abrufen kann, kostet einen Verein nicht nur wichtige Punkte, sondern durch Transferverluste schnell mal ein paar Millionen.

    Steht am Spieltag keine Mannschaft auf dem Platz, sondern eine Komposition aus sehr guten Einzelspielern, kann das gegen schwächere, aber hochmotivierte Mannschaften, die auch wirklich als solche auftreten, ebenfalls Punkte und finanzielle Einbußen bedeuten.

    Ein Trainer, der seine Spieler und Mannschaft gerade nicht erreicht, kostet einen Verein ebenfalls sportlichen Erfolg und – je nachdem welche Konsequenzen gezogen werden – sehr viel Geld.

    Zufriedene Fans, die das Gefühl haben, dass ihre Spieler sich für sie zerreißen und ihrer Mannschaft von den Tribünen genau die Unterstützung geben, die diese gerade braucht, weil sie das nötige Gespür dafür haben, wirken wie der berühmte 12. Mann und sorgen für ein Überzahlspiel. Das schafft gute Ergebnisse, gut besuchte stimmungsvolle Stadien und auch ein paar Euro mehr in der Vereinskasse.

    Es lohnt sich, im wahrsten Sinne des Wortes alle vier Bereiche gleichermaßen zu fördern, zu coachen und für ein gesundes Verhältnis zueinander zu sorgen.

    Mittlerweile gibt es im deutschen Profifußball schon ein paar Vereine, die zumindest für Teilbereiche erkannt haben, wie wichtig es ist, unterstützend und vernetzend zu arbeiten. Exemplarisch stehen hier für mich ein Sebastian Kehl bei Borussia Dortmund, ein Oliver Kahn bei Bayern München, der Freiburger Weg mit Joachim Streich, innovative aufgeschlossene Trainer wie Jürgen Klopp und David Wagner und mit Harald Layenberger in Kaiserslautern ein ehemaliger Hauptsponsor, der über den Tellerrand hinausschaut und dessen Namen für den „Sponsor der Fans" steht. Sie sind Beispiele dafür, dass in gewissen Bereichen schon ein Umdenken stattfindet. Sebastian Kehl stellt eine Verzahnung zwischen den Bereichen Spielern, Mannschaft, Trainer und Geschäftsführung her, er verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und versucht seinen Verein bestmöglich aufzustellen, indem er ein Netzwerk von Spezialisten aufbaut und jetzt mit Philipp Laux auch einen erfahrenen Sportpsychologen mit ins Boot genommen hat. Oliver Kahn steht in München für ein Zusammenwirken aller Abteilungen auf Augenhöhe mit dem Ziel, gemeinsam Werte aufzustellen und eine Sieger- und Erfolgsmentalität auf allen Ebenen zu implementieren. Der SC Freiburg ist auf der Trainerposition das Aushängeschild in der Bundesliga für Nachhaltigkeit. Welche positiven Auswirkungen das hat, beschreibe ich in der Halbzeit, dem Kapitel, das den Trainern gewidmet ist. David Wagner, dem ich während eines Praktikums bei Borussia Dortmund über die Schultern schauen durfte, hat während seines Engagements auf Schalke die Fans, die gerade auf Schalke einen enormen Einfluss haben können, mit ins Boot geholt und verwehrte sich dagegen, unterschiedliche Bereiche, wie z. B. Fans und Präsident gegeneinander auszuspielen. Auf Schalke wurde Dank David Wagner lange Zeit der Fußball gespielt, den die Fans schätzen und sehen wollten. Auch Jürgen Klopp tauschte sich bei seinem Amtsantritt in Dortmund mit den Fans aus, um herauszufinden, welche Art von Fußball sie im Stadion von ihren Jungs sehen wollten. Das nenne ich Kundenorientierung, denn schließlich sind es die Fans, die dem Fußball zu seiner Popularität verholfen haben. Ähnlich erkannte Harald Layenberger auf

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