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Astronomie im Sachunterricht (E-Book): Sachlernen in der Primarstufe – fachdidaktisch fundierte Praxis, Band 1
Astronomie im Sachunterricht (E-Book): Sachlernen in der Primarstufe – fachdidaktisch fundierte Praxis, Band 1
Astronomie im Sachunterricht (E-Book): Sachlernen in der Primarstufe – fachdidaktisch fundierte Praxis, Band 1
eBook245 Seiten1 Stunde

Astronomie im Sachunterricht (E-Book): Sachlernen in der Primarstufe – fachdidaktisch fundierte Praxis, Band 1

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Über dieses E-Book

Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.

Astronomische Phänomene faszinieren und interessieren Kinder im Primarschulalter. Der Sachunterricht hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern einen bildungsorientierten Zugang zur Astronomie zu eröffnen.

Das Buch bietet eine wissenschaftlich fundierte Astronomiedidaktik für die Primarschule. Es wurde ein praxisorientiertes Spiralcurriculum zur Astronomie für die Klassenstufen 1 bis 6 entwickelt, dessen  Bausteine von NMG-Lehrkräften direkt in ihrem Unterricht umgesetzt werden können.
SpracheDeutsch
Herausgeberhep verlag
Erscheinungsdatum1. März 2023
ISBN9783035522235
Astronomie im Sachunterricht (E-Book): Sachlernen in der Primarstufe – fachdidaktisch fundierte Praxis, Band 1
Autor

Beate Blaseio

Prof. Dr. Beate Blaseio ist Professorin für die Didaktik des Sachunterrichts an der Europa-Universität Flensburg. Sie beschäftigt sich mit didaktischen Fragen zu den Inhalten, Methoden und Konzeptionen des Sachunterrichts. Die langjährige Grundschullehrerin engagiert sich auch vielfältig für einen fachdidaktisch fundierten Sachunterricht in der Unterrichtspraxis der Primarstufe. 

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    Buchvorschau

    Astronomie im Sachunterricht (E-Book) - Beate Blaseio

    Material

    hep-verlag.com/astronomie-im-sachunterricht

    M1: Erzählung zur Mondentstehung

    M2: Beobachtungsbogen – Mond

    M3: Sonnenuhr

    M4: Planetensteckbrief

    M5: Seite für das Beobachtungslogbuch

    M6: Saturnringe-Kreisel

    M7: Parcours 1: Rund um den Polarstern (ganzjährig)

    M8: Parcours 2: Winterhimmel

    M9: Parcours 3: Sommerhimmel

    M10: Die Himmelsscheibe von Nebra

    M11: Porträtblatt Astronominnen und Astronomen

    M12: Internationale Raumstation

    Vorwort

    Die Buchreihe Sachlernen in der Primarstufe – fachdidaktisch fundierte Praxis des hep Verlags verpflichtet sich mit ihren Themenbänden einer lernwirksamen Unterrichtspraxis für den Sachunterricht (Deutschland, Österreich) beziehungsweise das Fach Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) (Schweiz und Liechtenstein).

    Die Bände der Reihe basieren auf dem aktuellen wissenschaftlichen Fundament der Sachunterrichtsdidaktik, richten die Themen für die Unterrichtspraxis aus und zeigen vielfältige Möglichkeiten der Umsetzung für die Klassenstufen 1 bis 6 auf.

    Fachdidaktische, fachwissenschaftliche und unterrichtspraktische Perspektiven werden dabei systematisch aufeinander bezogen und münden in Unterrichtsanregungen, die den Ansprüchen der Sachunterrichtsdidaktik gerecht werden. So sind die Publikationen der Reihe Sachlernen in der Primarstufe – fachdidaktisch fundierte Praxis für Lehrende, Forschende und Studierende der Sachunterrichtsdidaktik gleichermaßen interessant.

    Dieser Ansatz bildet sich auch biografisch bei allen Herausgeberinnen ab: Sie waren als Lehrerinnen in der Primarstufe tätig und sind heute in Forschung und Lehre der Sachunterrichtsdidaktik aktiv.

    Der erste Band der Reihe widmet sich der Astronomie im Sachunterricht. Mit diesem Werk liegt nun wieder eine aktuelle Monografie zur Astronomie für die Grundschule auf dem deutschsprachigen Markt vor.

    Kinder sind fasziniert von Themen wie Schwarze Löcher, Galaxien oder der Beobachtung des Mondes oder der International Space Station (ISS). Sie haben Fragen und staunen auch über die unvorstellbaren Größen, mit denen sie bei der Astronomie konfrontiert sind: Wer kann sich schon vorstellen, dass unsere Nachbargalaxie (Andromedagalaxie; siehe Buchcover) 2537000 Lichtjahre entfernt ist?

    Grundschulkinder sind motiviert, sich mit astronomischen Inhalten zu beschäftigen und können Sachinteresse durch dieses Thema entwickeln – eines der wichtigsten Ziele des gesamten Faches. Neben staunend-visuellen und philosophischen Zugangsweisen bietet die Astronomie vor allem auch spannende naturwissenschaftliche Fragestellungen.

    Entsprechend dem Konzept der Reihe zeigt dieses Buch auf, wie astronomische Themen fachdidaktisch fundiert, altersgerecht und damit lernwirksam von Primarstufenlehrkräften unterrichtet werden können. Für Studierende und Sachunterrichtsdidaktikerinnen und Sachunterrichtsdidaktiker ist zudem der aktuelle Stand der didaktischen Überlegungen zum Bereich der Astronomie für die Primarstufe besonders interessant.

    Die Herausgeberinnen

    Franziska Bertschy, Beate Blaseio, Julia Menger und Kerstin Schmidt-Hönig

    1

    Astronomische Bildung im Sachunterricht

    1.1

    Grundschulkinder und Astronomie

    1.1.1

    Interesse, Faszination und Motivation

    Kinder haben großes Interesse an Inhalten rund um das Thema Weltall und sind von astronomischen Phänomenen fasziniert. Diese Hinweise findet man sehr häufig in der astronomiedidaktischen Literatur: Es wird von Begeisterung für astronomische Inhalte bei Kindern gesprochen (Geffert 2011, S. 34; Köster 2003, S. 12) und von einer hohen Motivation (Köster 2006, S. 144; Vogel 2004, S. 5). Kinder staunen über astronomische Phänomene (Wittkowske 2016, S. 6; Hartmann 2006b, S. 22). Zudem wird eine hohe Emotionalität der Kinder bei diesem Thema beschrieben (Hartmann 2006b, S. 7). Das sind alles gute Gründe, warum in Ihrem Sachunterricht astronomische Themen nicht fehlen sollten.

    Geffert (2009, S. 4) gibt für die Faszination der Kinder zwei Gründe an: Man kann Astronomie durch Beobachtungen selbst erleben (Primärerfahrungen) und die Bilder aus dem Weltall werden von ihnen als ästhetisch ansprechend wahrgenommen.

    Die positive Haltung der Kinder gegenüber astronomischen Phänomenen sowie ihre Neugier (Neubert 2016, S. 32; Wittkowske 2016, S. 6) liegen auch an den unvorstellbar großen Dimensionen (Welz 2011, S. 8). Zudem existieren – im Vergleich zu anderen Sachthemen – viele offene Fragen, die auch von den Erwachsenen nicht (wie sonst oft) umfassend beantwortet werden können.

    Es liegt bei astronomischen Phänomenen etwas Rätselhaftes vor, etwas, das Spannung bei den Kindern erzeugt, weil es neben der rein wissenschaftlichen Betrachtung auch philosophisch-existenzielle und ästhetische Zugänge gibt. Denn bei Kindern schließt die Auseinandersetzung mit der Astronomie auch die Suche nach der eigenen Identität mit ein und hilft ihnen, sich ihrer physischen Existenz auf der Erde bewusster zu werden (Brinkmann 2019, S. 168).

    1.1.2

    Fragen der Kinder

    Astronomische Themen regen Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken an, und diese stellen auffallend viele Fragen (Bennert 2003, S. 86). Möglicherweise fragen sie deshalb besonders viel, weil die Astronomie ihnen Spielraum für echte Fragen lässt (Köster 2006, S. 142).

    Zwei typische Fragen sind: Was sind Schwarze Löcher? Gibt es Außerirdische? (Geffert 2009, S. 9) Während die erste Frage durch den naturwissenschaftlichen Forschungsstand beantwortet werden kann, gibt es für die zweite Frage keine einfache und gesicherte Antwort.

    Die Fragen von Kindern sind facettenreich, wie eine Sammlung von Landwehr (2011, S. 2) exemplarisch zeigt: Was ist ein Planet? Wieso kreisen die Planeten um die Sonne? Wieso gibt es die Erdanziehungskraft? Wieso gibt es Leben auf der Erde? Warum haben einige Planeten Ringe? Wie warm ist es auf der Venus?

    Wieso- und Warum-Fragen sind oft anspruchsvoller und meist nicht so einfach zu beantworten wie beispielsweise die Frage nach der Temperatur auf der Venus.

    Übrigens: Die Venus hat eine Oberflächentemperatur von circa 465 Grad Celsius.

    Eine weitere Sammlung von typischen Grundschulkinderfragen hat Peschel (2016, S. 35) veröffentlicht: Woher kommt die Erde? Warum leuchtet die Sonne? Was sind Schwarze Löcher und fällt man dort hinein, wenn man sich ihnen zu sehr nähert? Wie lange wird die Sonne noch scheinen? Was wird sein, wenn der Brennstoff verbraucht ist? Ist das Weltall unendlich oder was befindet sich dahinter? Kinder, die so differenzierte Fragen stellen, haben bereits einige Vorstellungen von astronomischen Phänomenen und wollen nun mehr darüber wissen.

    Welche Fragen haben die Mädchen und Jungen Ihrer Lerngruppe zu astronomischen Phänomenen? Sie können sicher sein, es werden viele Fragen sein (siehe auch Abschnitt 2.1.1)!

    1.1.3

    Wissen der Kinder

    Wie in vielen anderen Sachgebieten ist auch die astronomische Vorbildung von Grundschulkindern sehr unterschiedlich ausgeprägt (Geffert 2009, S. 5). Für das 3. und 4. Schuljahr bestätigt Köster (2006, S. 143), dass die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler sehr große Unterschiede aufweisen: Sie reichen von detaillierten astronomischen Kenntnissen über Wissen über das Sonnensystem und Galaxien bis hin zu Weltvorstellungen, die die Menschen vor der kopernikanischen Wende hatten. Kaiser (2012, S. 180) spricht davon, dass es eher einzelne Kinder sind, die über ein größeres Sachwissen zur Astronomie verfügen. Auch die Analyse von Kinderzeichnungen bei Rohen und Wulfmeyer (2021, S. 113–114) bestätigt: Die Lernvoraussetzungen bei Grundschulkindern sind heterogen und einzelne Kinder haben umfangreiche Weltraumkenntnisse.

    Astronomische Dinge gehören zur Lebenswirklichkeit von Grundschulkindern (Landwehr 2011, S. 2): Sie kennen den Mond und die Sterne meist seit dem Kleinkindalter (Kaiser 2012, S. 180). Kinder wachsen auch seit ihrer frühen Kindheit in einer Kinderkultur auf, bei der Lieder, Geschichten, Gedichte und Bilder zu astronomischen Phänomenen aufgegriffen werden (Winnenburg 2001, S. 162).

    Viele Kinder haben sich vor der Einschulung schon gefragt, woher die Sterne am Himmel kommen (Kahlert 2019, S. 32). Bei Kinderzeichnungen sind Sonne, Mond und Sterne häufig am Himmel zu finden. Heute haben interessierte Kinder unabhängig vom Schulunterricht viele Möglichkeiten, sich mittels des umfangreichen Angebots von Kindersachbüchern zu diesem Thema zu informieren, sich im Internet eigenständig altersgerechte Informationen oder Videos herauszusuchen oder informative Fernsehsendungen auszuwählen (wie z.B. die Sachgeschichten aus der Sendung mit der Maus). Auch Kindernachrichten wie logo! greifen astronomische Themen und aktuelle Raumfahrtereignisse auf.

    1.1.4

    (Fehl-)Vorstellungen und Animismen

    Kinder haben nicht nur Fragen, sondern sie stellen auch Hypothesen zur Erklärung von Himmelsphänomenen auf (Welz 2011, S. 9). Aber wie belastbar sind diese Vorstellungen?

    Es gibt wenig aktuelle deutschsprachige Forschungen über die Vorstellungen und Fehlvorstellungen von Kindern im Feld der Astronomie: Eine internationale Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass das Verständnis der Kinder über astronomische Phänomene nicht mit fachwissenschaftlichen Erklärungen übereinstimmt (Brinkmann 2019, S. 176–177). Auch Koerber und Sodian (2007, S. 68) weisen allgemein darauf hin, dass Kinder im Anfangsunterricht Fehlvorstellungen aus dem Bereich der Astronomie haben und nennen konkret die Vorstellungen zu Modellen von der Erde. Und auch Haider (2010, S. 16) äußert, dass Kinder zu Fragen wie «Warum geht die Sonne unter?» gefestigte Alltagsvorstellungen entwickelt haben, die aber mit wissenschaftlichen Erklärungen nicht übereinstimmen.

    Hingegen konnte Sommer (2002) mit ihrer Untersuchung zur Vorstellung der Kinder zur Erde im Weltall nachweisen, dass Grundschülerinnen und -schüler insgesamt im Vergleich zu Ergebnissen vergangener Dekaden bereits über eine differenzierte Erdvorstellung verfügen. Sie macht dafür ihren guten Informationszugang verantwortlich (Sommer 2002, S. 77). Wenn man dieser Begründung folgt, dann müsste heute – 20 Jahre später in einer digitalen Informationswelt – die Erdvorstellung von Kindern noch differenzierter ausfallen.

    Wichtige und bis heute bedeutsame Forschungsergebnisse zum astronomischen Denken von Kindern hat Kubli (1984) aufgestellt. Er zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie Grundschulkinder über die Bewegungen von Mond, Sonne und Erde denken: Dabei wird deutlich, dass Fehlvorstellungen vorliegen, wenn die Kinder den Mond für lebendig halten, sie sich die Erde kreisförmig statt rund vorstellen und sie denken, dass die Sonne ihnen folgt, wenn sie sich selbst fortbewegen. Interessant ist auch die Schlussfolgerung Kublis (1984, S. 87): Kinder wiederholen mit ihren astronomischen Vorstellungen die Geistesgeschichte der Menschheit. Sie durchlaufen die gleichen Stufen von Denkprozessen und Erkenntnissen wie der Mensch in der gesamten Wissenschaftsgeschichte.

    Abb. 1: Häufig malen Kinder die Sonne mit einem menschlichen Gesicht (Bild: iStockphoto.com/art-4-art)

    Kinder im Vor- und bis zum mittleren Grundschulalter denken auch animistisch-anthropomorph; das bedeutet, sie beseelen unter anderem Sonne, Mond und Sterne mit menschlichen Eigenschaften (Werther 2016, S. 37). Zum Beispiel sagen sie «Die Sonne ist heiß, weil sie Menschen wärmen möchte» (Werther 2016, S. 39).

    Diese Zugänge kennen Kinder auch aus Märchen, Liedern und Gedichten (Werther 2016, S. 39). Auch bei Kinderprodukten (Spielzeug, Kleidung oder anderen Textilien für Kinder) ist feststellbar, dass anthropomorphe Darstellungen astronomischer

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