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Was ist der Islam?: Haben Sie diese Frage jemals an den Koran gestellt?
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eBook370 Seiten3 Stunden

Was ist der Islam?: Haben Sie diese Frage jemals an den Koran gestellt?

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Über dieses E-Book

Der Islam scheint in der westlichen Hemisphäre, trotz unermüdlicher Aufklärung von muslimischer Seite, immer noch ein dunkles Mysterium zu sein. Die medial und politisch durchgesetzte Angst davor ist ungebrochen stark.

Trotz der o. g. aufklärenden Bemühungen ist der Autor davon überzeugt, dass Muslime genau so ihren Beitrag dazu leisten, dass die Angst vor dem Islam eher steigt, als das sie abnimmt.

In dem vorliegenden Werk zieht der Autor eine Trennungslinie zwischen Islam und Muslimen, um ein klares Bild zwischen Islam und seinen Anhängern zu zeichnen.

Durch diese Klarheit wird der nichtmuslimische Leser in die Lage versetzt das Verhalten von Muslimen und die Lehren ihrer Religion zu unterscheiden und auf diese Weise ein besseres Verständnis beider Seiten zu erhalten. Dabei kratzt die Frage "Was ist der Islam?" nicht nur an der Oberfläche, sie nimmt den Leser in einer bisher unbekannten inhaltlichen Tiefe.

Die Lektüre dieser Schrift spricht ebenso die muslimische Leserschaft an, um sich auf die klaren Werte der Religion zu besinnen und die Traditionen, sofern nicht mit diesen Werten vereinbar, zu hinterfragen und neu auf Basis des Koran zu beleuchten. Auf diese Weise können Muslime Licht ins Dunkle bringen und haben für sich und Islaminteressierte eine transparente und verständliche Antwort.

Auf dieser Grundlage kann gesunde Vielfalt entstehen, die zu mehr Frieden in dieser von Kriegen und Feindschaft zwischen den Völkern dominierten Welt, entsprechend dem koranischen Vers: "O ihr Menschen! Wahrlich, Wir schufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr euch kennen lernet. Der Beste unter euch ist für Allah der ehrfürchtigste unter euch. Wahrlich, Allah ist wohl wissend und hat Kunde über alles." (Sure 49, Vers 13)
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum27. Dez. 2022
ISBN9783347786196
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    Buchvorschau

    Was ist der Islam? - Mustafa Islamoglu

    Über den Autor

    Über den Autor

    Er wurde am 28. Oktober 1960 in der Stadtgemeinde Develi von Kayseri in der Türkei geboren. Seine Grund- und Sekundarschulausbildung absolvierte er in seiner Heimatstadt. Seine Hochschulausbildung, die er am Höheren Islamischen Institut in Kayseri begann, setzte er an der Fakultät für Islamisches Recht der Al-Azhar-Universität in Kairo fort. In den Jahren seines Studienaufenthalts in Kairo führte er islamische Forschungen durch und hielt auch Vorlesungen. Die Koranexegese-Vorlesungen, die er in Kairo hielt, veröffentlichte er unter dem Titel Adayış Risalesi (Botschaft der Hingabe) .

    1990 schrieb er sein kritisches Geschichtswerk mit dem Titel Imamlar ve Sultanlar (Imame und Sultane), das sich mit den ersten 150 Jahren der islamischen Geschichte befasst. In diesen Jahren verfasste er seinen ersten Essay mit dem Titel Yürek Devleti (Das Reich des Herzens), der gleichzeitig eine Kritik an der „Islamischen Bewegung" beinhaltet. Die erste Übersetzung des Werks Fi Mas‘alati‘s-Sofour wal-Hidschab (Zum Thema Enthüllen und Bedecken) der ägyptischen Schriftstellerin Safinaz Kazım wurde unter dem Titel Kadının Özgürlüğü (Freiheit der Frauen) veröffentlicht.

    Sein Werk İslâmi Hareketler ve Kıyamlar Tarihi (Die Geschichte der islamischen Bewegungen und Aufstände), von dem er den ersten Band in Kairo und die anderen Bände in der Türkei schrieb, wurde 1991-1993 veröffentlicht.

    Im Jahr 1997 erhielt er den Menschheitspreis „Hellman-Hammett-Preis 1997" von Human Rights Watch.

    1997 wurde das Schriftstück, das er auf dem II. Internationalen Eroberungs-Symposium präsentierte, als Buch unter dem Namen Yürek Fethi (Die Eroberung der Herzen) veröffentlicht.

    Die Koranexegese-Lektionen, die er 1992 begann, wurden 2008 abgeschlossen, und das Werk Hayat Kitabı Kur’an, Gerekçeli Meal-Tefsir (Der Koran - Das Buch des Lebens, Begründete Übersetzung-Exegese), dass er zur gleichen Zeit vorbereitete, wurde 2008 veröffentlicht. Das Video- und Audio-Exegese-Projekt Te‘wilu‘l-Furqan (Interpretation des Unterscheidungsmerkals Koran), das 1998 begann, wurde 2008 als Video über 20 Lektionen veröffentlicht. Kur’an ’a Göre Esmâ-i Hüsnâ (Die Schönsten Namen gemäß dem Koran) (3 Bände), das er zeitgleich mit den Esmâ-i Hüsnâ-Lektionen, die er zwischen 2009 und 2013 gab, schrieb, wurde 2013 veröffentlicht.

    Das neueste Werk des Autors, Kur’an’ı Anlama Yöntemi (Die Methode des Koranverständnis), dass das Vorwort zu der von ihm verfassten Koranexegese darstellt, wurde im November 2014 veröffentlicht.

    Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.

    Vorwort des Übersetzers

    Vorwort des Übersetzers

    Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten, den ich als meinen Erzieher akzeptiert habe. Ich bin Ihm sehr dankbar, dass ich die Ehre erhalten habe, mich für Seine Sache einsetzen zu dürfen.

    Es ist mir eine mehrfache Freude, dieses Werk von Herrn Mustafa İslamoğlu in die deutsche Sprache übersetzen zu können. Erstens ist der Autor einer meiner ersten Mentoren, die mich, nach meiner hinterfragenden und gottlosen Phase in meinen jungen Jahren, dem Koran näher gebracht haben, und somit Antworten auf meine grundlegenden Fragen erörtert hat. Daher würde ich mich freuen, wenn er diese Übersetzung als Werk eines ehemaligen Studenten akzeptierte. Zweitens sehe ich mich seit einiger Zeit in einem, meines Erachtens, großen Durcheinander von Büchern, die behaupten den Islam beschreiben zu wollen. Dabei berufen sich viele auf eine bestimmte Ansicht des Klerus, auf eine bestimmte Rechtsschule, eine bestimmte Interpretation oder auf eine bestimmte Richtung. Dieses Buch versucht auf Fragen über den Islam, ausschließlich nur mit dem Koran, der einzigen Quelle des Islam, der von Gott offenbarten Lebensweise, zu antworten. Um den Leser bei potenziell aufkommenden weiteren Fragen die Suche zu erleichtern, habe ich einige Fußnoten mit Verweisen auf andere Fragen hinzugefügt. An einigen Stellen habe ich mich so frei gefühlt, mein kritisches Denken einzusetzen und entsprechend konstruktive Kritik auszuüben, was, um Gottes Willen, nicht als Kritik an der Person oder gar als Verunglimpfung des Autors verstanden werden darf.¹ Genau hier möchte ich Herrn Mustafa İslamoğlu zitieren:

    „… Sehen Sie, ich erhalte Rückmeldungen von Ihren Gesichtern und Augen. Sie schauen mit Bewunderung zu. Nein, nein, bitte nicht! Sie können das genauso. Sie haben auch, was ich habe. Der Unterschied besteht darin, dass Sie Ihren kritischen Verstand nicht benutzen! Gott hat uns allen den kritischen Verstand anvertraut. Denn Vernunft kann nur solange Vernunft bleiben, wenn sie kritisch ist. Ansonsten ist sie nutzlos. Wer profitiert von Schätzen, die nicht gefunden wurden? Wenn wir den Verstand nicht benutzen, ist er null und nichtig. Sie können also selbstverständlich auch diese Sätze bilden. Nehmen wir an, Sie können diese Sätze doch nicht bilden, aber Sie könnten dennoch zu derselben Schlussfolgerung kommen. Geben Sie also bitte die kritische Vernunft nicht auf. Es ist die größte Gabe Gottes. Die Religiosität und Religion derjenigen, die den kritischen Verstand aufgeben, wird zu Opium, wird verstümmelt. Drogensucht kann geheilt werden, es gibt Suchtbehandlungszentren; aber es gibt keine Heilung für eine Religion und Religiosität, die zu Opium geworden ist. Setzen Sie also bitte ihren kritischen Verstand ein."²

    Ich bitte meinen Herrn und Erzieher, unser aller Schöpfer, mit dem Autor dieses Buches Wohlgefallen zu haben. Ich bitte Ihn des Weiteren um Vergebung für meine Fehler und Sünden, und um die Akzeptanz unserer Bemühungen auf Seinem Weg.

    Ich danke meiner Familie, die mich in dieser Zeit unterstützt hat. Meiner Lebens- und Weggefährtin, meiner besseren Hälfte Amina. Den Kindern, die uns unser Schöpfer anvertraut hat: Muhammad (10), Isa (8) und Yusuf (6), die wirklich tolle Kinder sind, mit denen unser Schöpfer uns erziehen möchte, und die uns sehr gerne konstruktiv kritisieren können, wollen und auch tun. Prof. Dr. Ecevit Polat, der mich nicht nur zum schnelleren Lesen motiviert hat, sondern auch zum Produzieren und somit zum Schreiben.

    Meinen Eltern, die mich zu keiner Lebensweise gezwungen und damit keinen Abscheu hervorgerufen haben. Meinem Schwager und meiner Schwester. Unserem Korankreis, in dem wir konstruktive Kritik ausüben, Fragen stellen, hinterfragen und uns auf diesem Weg gegenseitig unterstützen.

    In diesem Sinne möchte ich einen weiteren Mentor zitieren: Alija Izetbegović, den ersten Staatspräsidenten Bosnien und Herzegowinas, einen Gottergebenen (arab. muslim), Europäer, denkenden Menschen, Philosophen, Ehegatten und Familienvater:

    „In allen Schulen des muslimischen Ostens würde ich das Unterrichtsfach ‚kritisches Denken‘einführen. Im Unterschied zum Westen ist der Osten nicht durch diese raue Schule gegangen, und das ist der Grund für viele seiner Schwächen."³

    „Denn nachgedacht wird dort, wo die Bühne der Welt voller Fragen, Rätsel, Geheimnisse ist. Eine Meditation ist nicht nötig, wenn ‚alles klar‘ ist. Plato sprach davon, dass die Verwunderung Quell aller Philosophie ist, und Jaspers meinte, ‚sich zu wundern bedeutet, nach Erkenntnis zu streben‘. Die Gefühle des Geheimnisses und der Meditation gehen Hand in Hand. In diesem Punkt sind Religion und Meditation verbunden. Das ist ein übereinstimmender Geisteszustand. Die Ignoranz von Geheimnissen ist einer der bedeutendsten Aspekte des praktischen Atheismus."

    „Koran und der Islam sind zu wichtig, um sie den Hodschas⁵ zu überlassen."

    In diesem Sinne wünsche ich dem Leser viel Spaß. Ich wünsche ihm, dass er Antworten auf seine kritischen Fragen erhält, eine innere Ruhe findet und, wenn nicht bereits geschehen, den Sinn des Lebens entdeckt. In dem Roman Der Alchimist von Paulo Coelho verlässt Santiago für seine Träume seine Komfortzone und macht sich auf den Weg nach Ägypten, um nach einem Schatz zu suchen. In Ägypten angekommen, erfährt er, dass der Schatz nicht hier, sondern an seinem Ausgangspunkt ist. Genau wie Santiago geben wir uns nicht zufrieden mit dem, was wir haben, wissen es nicht wertzuschätzen und suchen gierig in der Fremde. Wir fokussieren uns nicht auf uns, sondern auf den „anderen".

    Ich fing mit Gott an, und beende ebenfalls mit Ihm, um somit den vernünftigen menschlichen Gedankenkreis zu schließen:

    „Ich wende mich mit meinem ganzen Wesen dem zu, der die Himmel und die Erde erschaffen hat, und wende mich von allen Arten von Falschheit ab, und ich gehöre nicht zu denen, die die Göttlichkeit einem anderen als Ihm zuschreiben." Koran 6:79

    „Sag! Gewiss meine Unterstützung und Anbetung, all meine Aufopferung, mein Leben und mein Tod gehören Gott, dem Herrn der Welten! Er hat keinen Partner in Seiner Göttlichkeit und in Seinem Urteil: Mir wurde dies befohlen, und ich werde der Führenden derer sein, die ihre Existenz bedingungslos Gott hingeben!" Koran 6:162-163

    1 Anm. d. Übers.:Die allererste Person, die dieses Vorwort mit den erwähnten kritischen Fußnoten, gelesen hat, war der Autor selbst. Ich betrachte es als eine moralische Pflicht, dass Mustafa İslamoğlu die erste Person ist, die hierüber Bescheid wissen sollte. Er hat mit einer kurzen positiven e-Mail geantwortet und hinsichtlich technischer Angelegenheiten, wie dem bevorstehenden Lektorat für das Gesamtwerk, konstruktive Kritik geäußert. Darüber hinaus hat er seine Wünsche für ein erfolgreiches Gelingen kundgetan.

    2 Aus der Vortragsreihe Siretü‘l Kur‘an 9. Ders Nebi‘nin Kur‘an Öncesi Hayatı (Die Biographie des Korans, Lektion 9, Das Leben des Propheten vor dem Koran) - Mustafa İslamoğlu, zwischen Minute 16:16 und 17:48 https://www.youtube.com/watch?v=OyAn7L-g_eI

    3 Anm. d. Übers.: Alija Izetbegović, Meine Flucht in die Freiheit - Notizen aus dem Gefängnis 1983-1988, tredition GmbH, Hamburg, 2022, Kapitel 3 - Politische Notizen, Notiz Nr. 1940, S. 168.

    4 Anm. d. Übers.: Alija Izetbegovic, Der Islam zwischen Ost und West, Al Hamra Verlag, Wien, 2014, S. 89.

    5 Anm. d. Übers.: gemeint ist jeglicher Klerus.

    6 Anm. d. Übers.: Alija Izetbegović, Meine Flucht in die Freiheit - Notizen aus dem Gefängnis 1983-1988, Kapitel 6 - Notizen zum Islam - historische und andere Linien, Notiz Nr. 310, S. 375.

    7 Anm. d. Hrsg.: Die Koranübersetzungen sind aus dem Werk des Autors entnommen: Hayat Kitabı Kur’an, Gerekçeli Meal-Tefsir (Der Koran - Das Buch des Lebens, Begründete Übersetzung-Exegese) und wurden entsprechender Weise ins Deutsche übersetzt.

    Vorwort

    Vorwort

    Was ist der Islam, und wer ist ein Muslim? Wer ist Allah? Was ist der Unterschied zwischen den Konzepten von Gott im Islam, im Christentum und im Judentum? Was ist der Unterschied zwischen dem Glauben an den einen Gott im Islam und dem Konzept der Trinität im Christentum? Wer ist der Satan im Islam? Wer ist Muhammad? Wie unterscheidet man bei dem, was über Muhammad überliefert ist, zwischen göttlich inspirierten Handlungen und menschlichen Überlieferungen? Erörtert der Koran den Begriff der Erbsünde? Was ist das islamische Verständnis von Schicksal und Vorsehung? Gibt es im Islam das Konzept des Priestertums? Was sind die wichtigsten Gebete? Was ist der islamische Standpunkt zur Polygamie? Befiehlt der Koran, die eigene Frau zu schlagen? Warum müssen muslimische Frauen ihren Körper bedecken? Wie erklärt sich die Polygamie des Propheten Muhammad?

    Das Buch, das Sie in den Händen halten, enthält Antworten auf diese und etwa 200 weitere ähnliche Fragen. Alle Antworten wurden aus dem Koran abgeleitet, da diese göttliche Offenbarung zweifellos die vertrauenswürdigste Quelle für Antworten zum Islam ist. Deshalb wurde das Buch auch mit „Was ist der Islam? – Haben Sie diese Frage jemals an den Koran gestellt?" betitelt. Jeder einzelne Muslim, ob männlich oder weiblich, glaubt aufrichtig daran, dass der Koran göttlichen Ursprungs ist, und hegt nicht einmal den Hauch eines Zweifels an seinem Inhalt. Der Koran wendet sich direkt an den letzten Gesandten Muhammad: „Du wußtest (vorher) weder, was das Buch noch was der Glaube ist" (42:52). Sogar Muhammad selbst hat demnach aus dem Koran die Religion und den Glauben erlernt. Daher ist die einzige zuverlässige und vertrauenswürdige Quelle für Antworten auf alle Fragen über den Islam, die bisher gestellt wurden und in Zukunft gestellt werden, der Koran.

    Wenn die Frage „Was ist der Islam als „gemäß den Muslimen und nicht als „gemäß dem Koran" gestellt worden wäre, hätten sich mehr Besonderheiten und Unterschiede herauskristallisiert, die über bloße Details hinausgehen. Diese Meinungsverschiedenheiten wiederum wären in noch feinere Teile zerlegt worden. Mit einem Wort: Je weiter man sich von der ursprünglichen Quelle entfernt, desto mehr Meinungsverschiedenheiten entstehen in Bezug auf eben diese Quelle.

    Im Laufe der Jahrhunderte haben sich immer mehr Menschen diese Frage: „Was ist der Islam?" gestellt. Zweifellos steht diese Frage ganz oben auf der Liste der Themen unserer Zeit, und zwar überall auf der Welt. Ohne eine faire und ausgewogene Antwort würden falsche Antworten und Erklärungen sicherlich die Medien und Veröffentlichungen überschwemmen. In der Tat gibt es bereits erste Anzeichen für ein solches Ergebnis, das im Westen einer zunehmenden islamfeindlichen Haltung den Weg ebnet. Es gibt zwei mögliche Ursachen für dieses Phänomen:

    1. Muslime haben unzureichende Kenntnisse und ein unzureichendes Bewusstsein über ihre eigene Religion; Fragen ergeben sich aus falschen Lebensweisen und Symbolen, die aus dieser Unzulänglichkeit resultieren.

    2. Nicht-Muslime erhalten keine zuverlässigen und korrekten Informationen über den Islam.

    Auf die Frage: „Warum brauchen wir überhaupt korrekte Informationen über den Islam?" könnte es zahlreiche Antworten geben. Hier sind einige davon:

    1. Muslime machen mindestens ein Viertel der Weltbevölkerung aus. Im Laufe der Zeit muss jeder einzelne Mensch auf der Erde, ob er will oder nicht, mit den „Anderen" interagieren. Unser Jahrhundert ist eine Ära der Begegnungen. Nicht-Muslime begegnen Muslimen in verschiedenen Situationen und in unterschiedlicher Anzahl: als Freund oder Verwandter, als Kunde oder Partner, als Nachbar oder Mitbewohner, als Einwanderer oder Tourist, in großer oder kleiner Anzahl. Das Potenzial, Konflikte zu verursachen oder zu vermeiden, die sich aus diesen immer häufigeren Begegnungen ergeben, hängt vom Grad des Bewusstseins und der Kenntnis der verschiedenen Parteien ab.

    2. Der Islam ist aufgrund von Ereignissen und Vorfällen, an denen einige Muslime in den letzten Jahren beteiligt waren, ständig auf der globalen Tagesordnung. Daher ist es zu einer intellektuellen Notwendigkeit geworden, sich Wissen über den Islam anzueignen. Zu einer Notwendigkeit, die, angesichts der Tatsache, dass wir in einer Welt leben, die technologisch und kommunikationstechnisch so fortgeschritten ist, von jedem von uns erwartet wird, ob wir es wollen oder nicht und ob wir Muslime sind oder nicht. Bestimmte Gruppen und Kreise, die Vorurteile gegen den Islam hegen, verbreiten über die Massenmedien massive Desinformationen und versuchen, aus politischen und anderen Gründen Konflikte zu schüren. Dies wiederum führt zu einer Globalisierung der Vorurteile. Die Antwort auf die folgende Frage hängt von den Entscheidungen ab, die wir Menschen, die wir uns diese vorübergehende Behausung, genannt Erde, teilen, treffen: Wird das Phänomen der Globalisierung die Krankheit der Entfremdung zwischen den verschiedenen Kulturen und Zivilisationen heilen oder sie, im Gegenteil, noch verschlimmern?

    3. Wie die Begriffe nahelegen, sind Wissen und Kenntnis gut, während Unwissenheit und Unkenntnis schlecht sind. Die Menschen sind Feinde dessen, was sie nicht wissen. Dem Koran zufolge umfasst der Begriff „Islam alle positiven und förderlichen Konzepte, Ereignisse und Haltungen, die in der Geschichte der Menschheit stattgefunden haben. Der Koran spricht die gesamte Menschheit mit den Worten „O Söhne Adams und „O Menschheitsfamilie" an. Derselben Quelle zufolge ist der Islam – der Weg der Unterwerfung – eine Lebensweise, die von allen Propheten der Vergangenheit praktiziert wurde. Aus diesem Grund definierte sich der Islam während seiner gesamten Geschichte als Religion der Menschheit. Der Islam und die Muslime sind ein Teil der Menschheitsgeschichte, der auf keinen Fall übersehen werden kann. Daher ist es eine unabdingbare Notwendigkeit, den Islam aus seiner zuverlässigen und ursprünglichen Quelle kennenzulernen.

    Das Buch, das Sie in Händen halten, stellt das Warum über das Wie. Bis auf wenige Ausnahmen beleuchtet der Koran in seinen zahlreichen Versen fast alle Gebote und Verbote mit Begründungen und überzeugenden logischen Erklärungen. Dieses Phänomen ist in den heiligen Schriften anderer Religionen nicht zu beobachten. Auch wir haben versucht, die koranische Ethik nachzuahmen und jede Frage nach dem Warum und Weshalb zu beantworten.

    ***

    Das Buch „Was ist der Islam?" war ursprünglich als erster Band einer Reihe von Büchern konzipiert. Die Entscheidung, dieses Projekt fortzusetzen, und wenn ja, in welchem Format, wird nach dem Feedback unserer Leser zu diesem ersten Buch getroffen.

    Das eigentliche Schreiben dieses Buches ist nur ein Teil des Projekts, genauer gesagt, das letzte Glied in der Kette der Projektphasen. Was immer der Schreibphase vorausging, war nicht einfach. Wir haben zunächst eine Gruppe von Freiwilligen in verschiedenen Kontinenten zusammengestellt, die die Fragen nach ihrer Art und dem Bereich der islamischen Praktiken klassifiziert haben. Die Vorbereitungsphase dauerte drei Jahre, in denen die Fragen von Nicht-Muslimen von Amerika bis Japan und von Europa bis Indien gesammelt und kategorisiert wurden. Das erste Buch des „Was ist der Islam?"-Projekts war nur möglich, nachdem als solche Schwierigkeiten auf sich genommen worden waren.

    Es ist schlichtweg unmöglich, jeden einzelnen Mitwirkenden an einem solch enormen Projekt zu nennen, das eine unzählige Anzahl von Menschen erforderte. Aber ich sehe mich in der Verpflichtung, bestimmte Personen zu erwähnen und ihnen meinen aufrichtigen Dank auszusprechen. Aus den USA Dr. Şakir Yücel von der University of Delaware, Bilgin Erdoğan, Kadir Gündüz, Dr. Murat Güzel, Dr. Oktay Altun und Prof. Dr. Fatih Aydoğan von der University of Pennsylvania … Aus Kontinentaleuropa Prof. Dr. Ednan Arslan, MA. Professor für Islamische Religionspädagogik am Institut für Islamisch-theologische Studien der Universität Wien … Aus England Dr. Nurdan Özyilmaz und Muhammad Özyilmaz, dem Entwickler der Website des Projekts „Was ist der Islam?; auch Dr. Perviz Hanim vom Übersetzerteam; der Abteilung für Forschung und Entwicklung und Projekte der Akabe-Stiftung in der Türkei. Und ein besonderer Dank geht an Hilal TV, das das Projekt in außergewöhnlicher Weise unterstützt hat. Zu guter Letzt noch an die Internationale Humanitäre Hilfsorganisation Yardımeli Stiftung, die versprochen hat, das Buch in die wichtigsten Weltsprachen zu übersetzen und den Lesern zur Verfügung zu stellen, sowie eine Reihe von unbesungenen Helden für all die Beiträge, die sie bereits geleistet haben und auch weiterhin leisten werden. Wir möchten jedem einzelnen von ihnen unseren aufrichtigen Dank aussprechen. Dieses Projekt ist auf die harte Arbeit von Freiwilligen zurückzuführen. Wir sind davon überzeugt, dass das Projekt „Was ist der Islam? auch weiterhin von Freiwilligen, Organisationen und Institutionen unterstützt

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