Repetitorium Schmerztherapie: Zur Vorbereitung auf die Prüfung Spezielle Schmerztherapie
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Über dieses E-Book
Das vorliegende Werk vermittelt in knapper und verständlicher Form, ergänzt durch viele Tabellen und Schemata, die Grundlagen und Besonderheiten der speziellen Schmerztherapie – unter Berücksichtigung der aktuell gültigen Leitlinien für Diagnose und Therapie von Schmerzerkrankungen. Die Inhalte orientieren sich an den Weiterbildungsinhalten der BÄK für die Zusatz-Weiterbildung „Spezielle Schmerztherapie“. Das Buch eignet sich hervorragend zur Prüfungsvorbereitung, da es die wesentlichen Inhalte auf den Punkt bringt. Aufgrund der vielen Hinweise zu Indikationen, Pharmakokinetik und Wirkmechanismen sowie der zahlreichen konkreten Praxistipps und ist es darüber hinaus ein wertvoller Begleiter im Klinikalltag aller schmerztherapeutisch tätigen Ärzte. Die 5. Auflage erscheint komplett überarbeitet, aktualisiert und erweitert. Neue Themen: Psychologische und psychotherapeutische Verfahren der Schmerztherapie, suchtmedizinische Aspekte und erweiterte Darstellung der nicht-invasivenSchmerztherapie.
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Buchvorschau
Repetitorium Schmerztherapie - Justus Benrath
Book cover of Repetitorium Schmerztherapie
Justus Benrath, Michael Hatzenbühler, Michael Fresenius und Michael Heck
Repetitorium Schmerztherapie
Zur Vorbereitung auf die Prüfung Spezielle Schmerztherapie
5. Aufl. 2020
../images/76837_5_De_BookFrontmatter_Figa_HTML.pngLogo of the publisher
Justus Benrath
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin – Schmerzzentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Baden-Württemberg, Deutschland
Michael Hatzenbühler
Krankenhaus Hetzelstift, Neustadt/Weinstraße, Deutschland
Michael Fresenius
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, Marienhaus Klinikum Bendorf-Neuwied-Waldbreitbach, Neuwied, Rheinland-Pfalz, Deutschland
Michael Heck
Praxis für Anästhesie, Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland
ISBN 978-3-662-61782-3e-ISBN 978-3-662-61783-0
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61783-0
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Planung/Lektorat: Anna Krätz
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Vorwort zur 5. Auflage
Das Repetitorium Schmerztherapie erfreut sich steter Beliebtheit und erscheint nun in der fünften Auflage. In den Jahren seit der letzten Auflage hat sich Vieles verändert und so war eine komplette Aktualisierung mehr als überfällig. Einige Beispiele: Substanzen, die Politiker als systemrelevant und alternativlos bezeichnen würden, sind sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden, z. B. Flupiritin. Dafür sind, lang ersehnt, neue Wirkstoffe auf der Bühne erschienen, so die Antikörper gegen CGRP und CGRP-R zur Migräneprophylaxe. Weiterhin gibt es alten Wein in neuen Schläuchen, nämlich seit 1. März 2017 „Cannabis als Medizin", so wird das entsprechende Gesetz genannt. Die Details der ersten Erhebung, die die Verschreibung von Cannabis als Fertigarznei (alt) oder Blüten (neu) seitdem begleiten, sind jetzt eingearbeitet. Dass damit die Grundfeste der wissenschaftlichen Medizin, erst eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT), ob und wenn ja, wie, eine Substanz überhaupt wirkt und erst danach erfolgt die Erprobung an Patienten, mit diesem Vorgehen prinzipiell auf den Kopf gestellt wurde, ist wahrscheinlich in der allgemeinen Feierlaune, die sich nach dem Gesetzesbeschluss breitmachte, kaum jemandem aufgefallen.
Bei der vollständig überarbeiteten neuen Auflage sind wie immer alle aktuellen Medikamente aufgeführt und kommentiert. Die vor wenigen Wochen erfolgte zweite Aktualisierung der Leitlinie LONTS im März 2020 wurde ebenso aufgenommen. Einen besonderen Schwerpunkt erhält diese Auflage durch die erstmals im Detail besprochenen Aspekte der psychotherapeutischen Unterstützungsmöglichkeiten schmerzkranker Patienten. Sie ist eine wesentliche Säule in der Behandlung gemäß dem bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell.
Die fünfte Auflage führt mit einigen Angaben zum ICD-11, der am 1. Januar 2022 in Kraft treten wird, bereits in eine neue Kategorie der medizinischen Zukunft: Im ICD-11 wird Chronischer Schmerz erstmals unterschieden in Symptom einer Erkrankung oder eigenständige Erkrankung selbst.
So freuen wir uns auch für diese Auflage über freundlichen Zuspruch, wohlwollende Anmerkungen und anregende Optimierungsvorschläge.
Mannheim, Pfingsten 2020
Justus Benrath
Abkürzungsverzeichnis
ACE
angiotensin converting enzyme
ACR
American College of Rheumatology
ACh
Acetylcholin
AK
Antikörper
AMPA
α-Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolpropionsäure
ASD
Akut-Schmerzdienst
ASIC
acid sensising ion channels
ASS
Acetylsalicylsäure
AWMF
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
BDI
Beck’s Depressionsinventar
BtMVV
Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung
CGRP
calcitonin gene-related peptide
CMD
craniomandibuläre Dysfunktion
CMV
Zytomegalievirus
CO2
Kohlendioxid
CRP
C-reaktives Protein
CRPS
complex regional pain syndrom (komplexes regionales Schmerzsyndrom)
CWP
chronic widespread pain
DBS
deep brain stimulation
DD
Differenzialdiagnose
DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
DIVS
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie
DMKG
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
ED
Einzeldosis
EMG
Elektromyogramm
EMLA
eutektische Mixtur von Lokalanästhetika
ENG
Elektroneuropathie
FMS
Fibromyalgiesyndrom
FSME
Frühsommermeningoenzephalitis
GABA
γ-Aminobuttersäure
G-CSF
granulozytenstimulierender Faktor
GCS
Ganglion cervicale superius
GFR
Glomeruläre Filtrationsrate
GI
gastrointestinal
GLOA
ganglionäre lokale Opioidanapplikation
GRIP
Göttinger Rücken-Intensiv-Programm
HADS
hospital anxiety and depression scale
HWZ
Halbwertszeit
IHS
International Headache Society
IE
internationale Einheit
i.m.
intramuskulär
IMST
interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie
i.v.
intravenös
IVRA
intravenöse Regionalanästhesie
KG
Körpergewicht
KHK
koronare Herzkrankheit
KS
Kopfschmerz
KUSS
kindliche Unbehagens- und Schmerz-Skala
LA
Lokalanästhestikum/Lokalanästhetika
MCS
Motorkortexstimulation
MOR
μ-Opiat-Rezeptor
MS
Magensonde oder Multiple Sklerose
MÜK
Medikamentenübergebrauchskopfschmerz
NLG
Nervenleitgeschwindigkeit
NMDA
N-Methyl-D-Aspartat
NNT
number needed to treat
NRS
numerische Ratingskala
NSAR
nichtsteroidale Antirheumatika
NW
Nebenwirkung
O2
Sauerstoff
OTFC
oral-transmukosales Fentanylcitrat
p. o.
per os
PAF
plättchenaktivierender Faktor
pAVK
periphere arterielle Verschlusskrankheit
PCA
patient-controlled analgesia (patientenkontrollierte Analgesie)
PCEA
patient-controlled epidural analgesia (patientenkontrollierte Epiduralanalgesie)
PCIA
patient-controlled intravenous analgesia (patientenkontrollierte intravenöse Analgesie)
PDA
Periduralanästhesie
PDK
Periduralkatheter
PEG
perkutane endoskopische Gastrotomie
PET
Positronenemissionstomographie
pKa
Säurekonstante
PNP
Polyneuropathie
PTBS
posttraumatische Belastungsstörung
PTT
partielle Thromboplastinzeit
PZN
Postzosterneuralgie
QST
Quantitativ-sensorische Testung
RCT
randomized clinical trial (randomisierte klinische Studie)
SAB
Subarachnoidalblutung
SAPV
spezialisierte ambulante palliativmedizinische Versorgung
SCS
spinal cord stimulation
SEP
somatisch evoziertes Potenzial
SIP
sympathetically independent pain (sympathisch unabhängiger Schmerz)
SMP
sympathetically maintained pain (sympathisch unterhaltener Schmerz)
SNRI
serotonine noradreanline reuptake inhibitor (Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer)
SSEP
Somatosensorisch evoziertes Potenzial
SSRI
selective serotonine reuptake inhibitor (selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer)
TENS
transkutane elektrische Nervenstimulation
TLA
therapeutische Lokalanästhesie
TZA
trizyklisches Antidepressivum
VAS
visuelle Analogskala (zur Schmerzmessung)
VRS
verbal rating scale (zur Schmerzmessung)
WM
Wirkmechanismus
WS
Wirbelsäule
Inhaltsverzeichnis
IAllgemeiner Teil
1 Grundlagen 3
1.1 Definition 4
1.2 Schmerzbegriffe 4
1.3 Nozizeptoraktivierung 6
1.4 Schmerzleitung 7
1.5 Schmerzhemmende Mechanismen 7
1.5.1 Segmentale Schmerzhemmung 7
1.5.2 Deszendierende Schmerzhemmung 7
1.6 Schmerzkomponenten 7
1.7 Pathophysiologie der Schmerzverarbeitung 9
1.7.1 Periphere Sensibilisierung 9
1.7.2 Zentrale Sensibilisierung 9
1.8 Einteilung des Schmerzes 10
1.8.1 Zeitlicher Aspekt 10
1.8.2 Pathophysiologischer Aspekt 12
1.9 Klassifikation chronischer Schmerzen 13
1.10 Schmerzdokumentation 14
1.10.1 Quantifizierung von Schmerzen 15
Literatur 15
2 Pharmakotherapie 17
2.1 Nichtopioidanalgetika (NOPA) 19
2.1.1 Saure, antiphlogistisch-antipyretische Analgetika (nichtsteroidale Antirheumatika, NSAR) 19
2.1.2 Selektive Cyclooxygenase-2-Hemmer (Coxibe) 24
2.1.3 Nicht saure antipyretische Analgetika 26
2.2 Opioidanalgetika 26
2.2.1 Definition Opiate – Opioide 26
2.2.2 Eigenschaften 26
2.2.3 Indikationen 27
2.2.4 Kontraindikationen 27
2.2.5 Unerwünschte Wirkungen 28
2.2.6 Abhängigkeitspotenzial 28
2.2.7 Langzeitanwendung von Opioiden (LONTS) 28
2.2.8 Interaktionspotential von Opioiden 30
2.2.9 Schwach wirksame Opioide 31
2.2.10 Stark wirksame Opioide 31
2.2.11 Einzelpräparate 31
2.2.12 Opioidrotation 45
2.2.13 Verordnung von Betäubungsmitteln (BtM) 46
„BtM-ABC" 47
2.3 Koanalgetika 47
2.3.1 Bisphosphonate 48
2.3.2 Antikörpertherapie 48
2.3.3 Calcitonin 49
2.3.4 Ketamin/Esketamin 49
2.3.5 Kortikosteroide 50
2.3.6 Spasmolytika 51
2.3.7 α2-Agonisten 51
2.3.8 Lithiumcarbonat 51
2.3.9 Botulinumtoxin A 52
2.3.10 Cannabinoide 52
2.3.11 Lidocain-Pflaster (5 %) 55
2.3.12 Capsaicin 55
2.3.13 Zentral wirksame Muskelrelaxanzien (Myotonolytika) 56
2.3.14 Antidepressiva 56
2.3.15 Antikonvulsiva 58
2.4 Phytotherapeutika 60
2.5 Schmerzmedikamente im Alter 60
2.6 Schmerzmedikamente bei Laktoseintoleranz 64
2.7 Schmerzmedikamente bei Histaminintoleranz 66
2.8 Schmerzmedikamente bei Myasthenia gravis 66
Literatur 69
3 Opioidtherapie bei Nieren- und Leberinsuffizienz 71
3.1 Leberinsuffizienz 72
3.2 Niereninsuffizienz 72
4 Interventionelle Schmerztherapie 75
4.1 Invasive Medikamentenapplikation 77
4.1.1 Subkutane oder intravenöse Medikamentenapplikation 77
4.1.2 Epidurale/peridulare Medikamentenapplikation 77
4.1.3 Intrathekale Medikamentenapplikation 78
4.2 Periphere Regionalanästhesieverfahren 80
4.2.1 Voraussetzungen für Nervenblockaden 80
4.2.2 Diagnostische Blockade 80
4.2.3 Therapeutische Blockade 80
4.2.4 Interkostalnervenblockade 81
4.2.5 Facettennervenblockade 81
4.2.6 Supraskapularisblockade 82
4.2.7 Blockade der Nn. iliohypogastricus und ilioinguinalis 82
4.3 Sympathikusblockaden 82
4.3.1 Diagnostische Sympathikusblockade 83
4.3.2 Therapeutische Sympatikusblockaden 83
4.3.3 Ganglion-stellatum-Blockade 83
4.3.4 Ganglionäre lokale Opioidapplikation (GLOA) 85
4.3.5 GLOA am Ganglion cervicale superius 85
4.4 Neurodestruierende Verfahren 85
4.4.1 Neurolysen 85
4.4.2 Thermische Neurolysen 89
4.4.3 Selektive Rhizotomie 89
4.5 Neurostimulationsverfahren 89
4.5.1 Periphere Nervenstimulation (PNS) 89
4.5.2 Spinalganglien-Stimulation (DRG-Stimulation) 89
4.5.3 Rückenmarksstimulation: Spinal Cord Stimulation (SCS) 89
4.5.4 Tiefe Hirnstimulation: „deep brain stimulation" (DBS) 90
4.5.5 Hirnrindenstimulation: Motorkortexstimulation (MCS) 90
4.6 Akupunktur 91
4.6.1 Indikationen 91
4.6.2 Wirkmechanismus 91
4.6.3 Datenlage 91
4.6.4 Einteilung 92
4.6.5 Kontraindikationen 92
4.6.6 Nebenwirkungen 92
4.7 Therapeutische Lokalanästhesie (TLA) 92
4.7.1 Therapieformen 92
4.7.2 Behandelbare Störungen 93
4.7.3 Injektionstechniken 93
4.8 Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) 94
4.8.1 Indikationen 94
4.8.2 Wirkmechanismus 94
4.8.3 Kontraindikation 94
4.8.4 Nebenwirkungen 95
4.8.5 Technik 95
Literatur 95
5 Psychotherapeutische Schmerzmedizin 97
5.1 Entspannungsverfahren 100
5.2 Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson 100
5.3 Autogenes Training (AT) 100
5.4 Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, MBSR 101
5.5 Biofeedback 101
5.6 Hypnose 101
5.6.1 Imaginationsverfahren/Visualisierung 102
5.7 Psychodynamisch orientierte Verfahren 102
5.8 Kognitiv-behaviorale Verfahren (KBT) 102
5.9 Schmerzbewältigungsprogramme 103
5.10 Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie 103
5.11 Akzeptanz- und Commitment Therapie (ACT) 104
Literatur 104
6 Akute perioperative Schmerztherapie 105
6.1 Allgemeines 107
6.1.1 Einführung 107
6.1.2 Definition 107
6.1.3 Rechtsgrundlage der Schmerztherapie 108
6.1.4 Kosten der postoperativen Schmerztherapie 108
6.1.5 Nachteile und Vorteile der Akutschmerztherapie 108
6.1.6 Ziele der postoperativen Schmerztherapie 109
6.1.7 Schmerzprophylaxe im Rahmen der Akutschmerztherapie 109
6.1.8 Organisationsstrukturen 110
6.1.9 Gründe für eine ineffektive Akutschmerztherapie 110
6.1.10 Schmerzmessung 111
6.1.11 Risiken der medikamentösen Schmerztherapie 113
6.1.12 Risikofaktoren für eine insuffiziente/schwierige Schmerztherapie 113
6.2 Medikamentöse postoperative Schmerztherapie 113
6.2.1 Medikamentenauswahl 113
6.2.2 Opioide 113
6.2.3 Nichtopioidanalgetika 115
6.2.4 Kontinuierliche, intravenöse Applikation des Lokalanästhetikums Lidocain 119
6.2.5 Medikamentenapplikation in der postoperativen Schmerztherapie 119
6.3 Koanalgetika in der akuten postoperativen Schmerztherapie 122
6.3.1 Antidepressiva 122
6.3.2 Antiepileptika 123
6.3.3 Clonidin (Catapresan) 123
6.3.4 Esketamin 123
6.3.5 Butylscopolamin (Buscopan) 124
6.4 Therapie von Nebenwirkungen der akuten postoperativen Schmerztherapie 124
6.4.1 Übelkeit und Erbrechen 124
6.4.2 Obstipation 124
6.5 Lokal- und Regionalanalgesie des Erwachsenen 124
6.5.1 Vorteile regionaler Techniken 124
6.5.2 Mögliche regionalanalgetische Verfahren 124
6.6 Spezielle Patienten in der postoperativen Schmerztherapie 128
6.6.1 Opioidgewöhnte Patienten 128
6.6.2 Ehemals drogenabhängigePatienten 129
6.6.3 Chronische Schmerzpatienten 129
6.6.4 Kinder 130
6.6.5 Geriatrische Patienten 137
6.6.6 Schwangere 138
6.7 Notfälle in der Schmerztherapie 139
6.7.1 Opioidbedingte Atemdepression 139
6.7.2 Lokalanästhetikaintoxikation 140
6.7.3 Sekundäre spinale oder intravenöse Katheterfehllage bei PCEA 140
6.7.4 Spinales, epidurales Hämatom oder Abszess 140
6.8 Nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei postoperativen Schmerz 141
6.8.1 Gegenirritationsverfahren (TENS, Akupunktur) 141
6.8.2 Weitere nicht medikamentösepostoperative Therapiemaßnahmen 141
Literatur 141
IISpezieller Teil: Krankheitsbilder
7 Neuropathischer Schmerz 145
7.1 Allgemeines 147
7.1.1 Definition 147
7.1.2 Ätiologie 147
7.1.3 Diagnostik 148
7.1.4 Therapie 149
7.2 Mononeuropathien 153
7.2.1 Deafferenzierungsschmerz 153
7.2.2 Engpasssyndrome 153
7.2.3 Karpaltunnelsyndrom 153
7.2.4 Sulcus-ulnaris-Syndrom 153
7.2.5 Tarsaltunnelsyndrom 154
7.2.6 Schädigung des N. iliohypogastricus oder N. ilioinguinalis 154
7.2.7 Schädigung des N. cutaneus femoris lateralis 154
7.2.8 Trigeminusneuralgie 154
7.2.9 Akute Zosterneuralgie 154
7.2.10 Postzosterneuralgie 156
7.3 Polyneuropathie 157
7.3.1 Definition 157
7.3.2 Leitsymptome 157
7.3.3 Diagnostik 157
7.3.4 Differenzialdiagnose 157
7.3.5 Therapie 157
7.3.6 Schmerztherapeutisch interessante Polyneuropathien 159
7.4 Phantomschmerz 159
7.4.1 Klinisch wichtige Unterscheidungen 159
7.4.2 Symptome 160
7.4.3 Mögliche Prophylaxe 160
7.4.4 Therapie des akuten Phantomschmerzes 160
7.4.5 Therapie des chronischen Phantomschmerzes 161
7.5 Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS) 161
7.5.1 Diagnostik 162
7.5.2 Therapie 162
7.6 Sympathisch unterhaltener Schmerz (SMP) 163
7.6.1 Schmerzqualität 163
7.6.2 Diagnosesicherung 163
7.6.3 Therapie 165
7.7 Zentraler neuropathischer Schmerz 165
7.7.1 Definition 165
7.7.2 Ätiologie 166
7.7.3 Leitsymptome 166
7.7.4 Diagnostik 166
7.7.5 Differenzialdiagnosen 166
7.7.6 Therapie 167
Literatur 167
8 Tumorschmerztherapie 169
8.1 Tumorschmerztherapie bei Erwachsenen 170
8.1.1 Grundregeln der Tumorschmerztherapie 170
8.1.2 Ätiologie des Tumorschmerzes 171
8.1.3 Pathogenese 171
8.1.4 Diagnostik 173
8.1.5 Allgemeines zur Tumorschmerztherapie 173
8.1.6 Nichtmedikamentöse Therapie 174
8.1.7 Medikamentöse Therapie 175
8.1.8 Therapie des Durchbruchschmerzes 177
8.1.9 Therapie der Opioidnebenwirkungen 179
8.1.10 Neurochirurgische und neuroinvasive Verfahren 184
8.1.11 „Notfalltherapie" bei schwersten Schmerzzuständen 185
8.2 Tumorschmerztherapie in der Pädiatrie 185
8.2.1 Schmerzursachen 185
8.2.2 Schmerzmessung 185
8.2.3 Nichtmedikamentöse Schmerztherapie 186
8.2.4 Medikamentöse Schmerztherapie 186
Literatur 190
9 Kopf- und Gesichtsschmerz 191
9.1 Einteilung 194
9.2 Erfassung der Kopf- bzw. Gesichtsschmerzform 194
9.3 Migräne 195
9.3.1 Einteilung 195
9.3.2 Pathogenese 195
9.3.3 Klinik 196
9.3.4 Begleitsymptome 197
9.3.5 Sonderformen der Migräne 197
9.3.6 Diagnostik 197
9.3.7 Akuttherapie 197
9.3.8 Behandlung von Migräneattacken als Notfall 203
9.3.9 Interventionelle und neuromodulierende Verfahren zur Migränetherapie 203
9.3.10 Prophylaxe der Migräne 203
9.3.11 Behandlung bei menstrueller Migräne 207
9.3.12 Migräne in der Schwangerschaft 208
9.3.13 Status migraenosus 209
9.3.14 Migräne bei Kindern 209
9.4 Kopfschmerz vom Spannungstyp 210
9.4.1 Einteilung 210
9.4.2 Klinik 210
9.4.3 Diagnostik 211
9.4.4 Akuttherapie 211
9.4.5 Prophylaxe 212
9.5 Trigeminoautonomer Kopfschmerz (TAK) 212
9.5.1 Clusterkopfschmerz 212
9.5.2 Paroxysmale Hemikranie 215
9.5.3 Hemicrania continua 215
9.5.4 SUNCT-Syndrom/SUNA-Syndrom 215
9.6 Gutartige belastungsabhängige Kopfschmerzsyndrome 215
9.7 Primär stechender Kopfschmerz 216
9.8 Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz-, bzw. Migränemitteln 216
9.8.1 Klinik 216
9.8.2 Diagnostik 216
9.8.3 Risikofaktoren 217
9.8.4 Therapie 217
9.8.5 Prophylaxe 218
9.9 Zervikogener Kopfschmerz 218
9.9.1 Pathophysiologie 218
9.9.2 Diagnostik 218
9.9.3 Therapie 218
9.10 Riesenzellarteriitis (RZA) 219
9.10.1 Allgemeines 219
9.10.2 Klinik 219
9.10.3 Diagnostik 219
9.10.4 Therapie 220
9.11 Trigeminusneuralgie 220
9.11.1 Pathophysiologie 221
9.11.2 Diagnose 221
9.11.3 Differenzialdiagnose 221
9.11.4 Therapie 222
9.12 Postpunktioneller Kopfschmerz 222
9.12.1 Klinik 223
9.12.2 Diagnostik 223
9.12.3 Therapie 223
9.12.4 Prophylaxe 223
9.13 Anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz 223
9.13.1 Charakteristik 223
9.13.2 Klinik 224
9.13.3 Diagnose 224
9.13.4 Differenzialdiagnose 224
9.13.5 Therapie 225
Literatur 225
10 Muskuloskelettale Schmerzen 227
10.1 Nackenschmerz 229
10.1.1 Einteilung 229
10.1.2 Diagnostik 229
10.1.3 Schmerztypen 229
10.1.4 Therapie 230
10.2 Piriformis-Syndrom 231
10.2.1 Allgemeines 231
10.2.2 Klinik 231
10.2.3 Diagnose 231
10.2.4 Therapie 231
10.3 Kreuzschmerz 233
10.3.1 Inzidenz 233
10.3.2 Einteilung 234
10.3.3 Chronifizierung von Kreuzschmerzen 235
10.3.4 Chronifizierungsprophylaxe 235
10.3.5 Risikofaktoren für chronischen Rückenschmerz 235
10.3.6 Pathophysiologie 236
10.3.7 Schmerzsyndrome 237
10.3.8 Klinik 237
10.3.9 Diagnostik 237
10.3.10 Nicht-Spezifischer Kreuzschmerz 240
10.3.11 Spezifischer Kreuzschmerz 240
10.3.12 Therapie 243
10.4 Fibromyalgiesyndrom (FMS) 244
10.4.1 Definition und Zahlen 244
10.4.2 Pathophysiologie 245
10.4.3 Diagnostik 245
10.4.4 Differenzialdiagnose 248
10.4.5 Therapie 248
10.5 Rheumatische Schmerzen (rheumatoide Arthritis und Arthrose) 250
10.5.1 Definition rheumatischer Erkrankungen 250
10.5.2 Prävalenz 250
10.5.3 Klinik 250
10.5.4 Therapie der Arthrose 250
10.5.5 Therapie der rheumatoiden Arthritis 252
10.6 Osteoporose 253
10.6.1 Definition 253
10.6.2 Prävalenz 253
10.6.3 Risikofaktoren 253
10.6.4 Diagnostik 253
10.6.5 Prophylaxe 254
10.6.6 Therapie 254
Literatur 255
Serviceteil ##
Hilfreiche Internetadressen 258
Literatur 261
Stichwortverzeichnis 265
Über die Autoren
../images/76837_5_De_BookFrontmatter_Figb_HTML.jpg© Benrath
Prof. Dr. med. Justus Benrath
Studium der Humanmedizin an den Universitäten Heidelberg und Glasgow
1997 Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
1997–2001 Assistenzarzt an der Klinik für Anästhesiologie, Universität Heidelberg
2001–2006 Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Anästhesie und allgemeine Intensivmedizin, Medizinische Universität Wien
2006 Facharzt für Anästhesiologie, Habilitation 2007, außerplanmäßige Professur 2015
Seit 2007 Leiter der Schmerzambulanz, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsmedizin Mannheim
Zusatzqualifikationen: „Spezielle Schmerztherapie, „Palliativmedizin
, „Notfallmedizin, „Suchtmedizin
© Hatzenbühler
Dr. med. Michael Hatzenbühler
Studium der Humanmedizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
1991–1994 Assistenzarzt im Krankenhaus Hetzelstift Neustadt an der Weinstraße; 1993 Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Seit 1994 Assistenzarzt an der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Universität Heidelberg
Seit 1998 Facharzt für Anästhesiologie
Seit Mai 2004 Oberarzt im Krankenhaus Hetzelstift/Neustadt, SAPV und Palliativstation
Zusatzqualifikationen: „Spezielle Schmerztherapie, „Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin
, „Notfallmedizin, „Palliativmedizin
© Fresenius
Dr. med. Michael Fresenius
Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
1991–2000 Assistenzarzt an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; 1994 Promotion an der Philipps-Universität Marburg
Seit 1997 Facharzt für Anästhesiologie
2000/2001 Oberarzt am Kreiskrankenhaus Sinsheim
Seit 2001 Oberarzt am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf
Seit 2009 Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, Marienhaus Klinikum Bendorf-Neuwied-Waldbreitbach
Zusatzqualifikationen: „Spezielle Schmerztherapie, „Spezielle Intensivmedizin
, „Notfallmedizin, „Palliativmedizin
,
© Heck
Dr. med. Michael Heck
Studium der Humanmedizin und Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
1989–1999 Assistenzarzt an der Universität Heidelberg
Seit 1994 Facharzt für Anästhesiologie
Seit 1999 niedergelassener Anästhesist in Heidelberg
Zusatzqualifikationen: „Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin, „Notfallmedizin
Das Kap. 5 entstand unter Mitarbeit von
Dr. Dr. med. Dipl. Phys. Robert E. Feldmann, Jr.
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin – Schmerzzentrum
Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg
Theodor-Kutzer-Ufer 1–3
68167 Mannheim
Teil IAllgemeiner Teil
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1 Grundlagen1
Kapitel 2 Pharmakotherapie17
Kapitel 3 Opioidtherapie bei Nieren- und Leberinsuffizienz71
Kapitel 4 Interventionelle Schmerztherapie75
Kapitel 5 Psychotherapeutische Schmerzmedizin97
Kapitel 6 Akute perioperative Schmerztherapie105
© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2020
J. Benrath et al.Repetitorium Schmerztherapiehttps://doi.org/10.1007/978-3-662-61783-0_1
1. Grundlagen
Justus Benrath¹ , Michael Hatzenbühler², Michael Fresenius³ und Michael Heck⁴
(1)
Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin – Schmerzzentrum, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Mannheim, Baden-Württemberg, Deutschland
(2)
Krankenhaus Hetzelstift, Neustadt/Weinstraße, Deutschland
(3)
Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin, Marienhaus Klinikum Bendorf-Neuwied-Waldbreitbach, Neuwied, Rheinland-Pfalz, Deutschland
(4)
Praxis für Anästhesie, Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland
1.1 Definition
1.2 Schmerzbegriffe
1.3 Nozizeptoraktivierung
1.4 Schmerzleitung
1.5 Schmerzhemmende Mechanismen
1.5.1 Segmentale Schmerzhemmung
1.5.2 Deszendierende Schmerzhemmung
1.6 Schmerzkomponenten
1.7 Pathophysiologie der Schmerzverarbeitung
1.7.1 Periphere Sensibilisierung
1.7.2 Zentrale Sensibilisierung
1.8 Einteilung des Schmerzes
1.8.1 Zeitlicher Aspekt
1.8.2 Pathophysiologischer Aspekt
1.9 Klassifikation chronischer Schmerzen
1.10 Schmerzdokumentation
1.10.1 Quantifizierung von Schmerzen
Literatur
1.1 Definition
Die Definition für „Schmerz" nach der International Association for the Study of Pain (IASP 1979) lautet:
Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.
Akuter Schmerz hat als Warnsystem eine physiologisch sinnvolle, lebenserhaltende Funktion, da er schmerzvermeidendes bzw. heilungsförderndes Verhalten auslöst.
Chronischer Schmerz besitzt keine physiologische Bedeutung. Er hat nicht nur seine Warnfunktion verloren, ist als eigenständige Erkrankung im Sinne einer Schmerzkrankheit anzusehen (Abb. 1.1).
../images/76837_5_De_1_Chapter/76837_5_De_1_Fig1_HTML.pngAbb. 1.1
Biologische Bedeutung des Schmerzes
1.2 Schmerzbegriffe
Allodynie (statisch/dynamisch): Schmerzempfindung ausgelöst durch Aktivierung eines nicht-nozizeptiven Rezeptors, z. B. wird ein Pinselstrich bei der Postzosterneuralgie im entsprechenden Dermatom als schmerzhafte Berührung empfunden.
Anaesthesia dolorosa: Schmerzen in einem anästhetischen Hautareal, dessen Nervenversorgung unterbrochen worden ist, z. B. bei Deafferenzierungsschmerz
Analgesie: fehlende Schmerzempfindung auf einen normalerweise schmerzhaften Reiz
Anästhesie: hier: komplette Empfindungslosigkeit eines Hautareals; Steigerung der Hypästhesie, der Empfindungsminderung
„Complex regional pain syndrome"(CRPS): Das CRPS kann kausal vom sympathischen Nervensystem unterhalten werden („sympathetically maintained pain, SMP) oder vom sympathischen Nervensystem unabhängig sein („sympathetically independent pain
, SIP)
CRPS Typ1 (früher: sympathische Reflexdystrophie, M. Sudeck): Schmerzsyndrom ohne Nachweis einer Nervenläsion
CRPS Typ 2 (früher: Kausalgie): Schmerzsyndrom mit obligatem Nachweis einer Nervenläsion.
Für beide Formen gilt: mit Latenz auftretende brennende Schmerzen, Allodynie, Dysästhesie, Hyperalgesie, Ödem, trophische Störungen der Haut, Störung der Vaso- und Sudomotorik. Schmerzsyndrom nach (Bagatell-)Trauma der oberen oder unteren Extremität
Deafferenzierungsschmerz: nach kompletter Durchtrennung eines Nerven oder einer Nervenwurzel auftretende Spontanschmerzen, meist begleitet von Hyperalgesie, Allodynie und Dysästhesie; wohl hervorgerufen durch Spontanaktivität spinaler Neurone oder durch ektope Aktivität an einem Neurom oder im Spinalganglion
Dysästhesie: unangenehme Missempfindung spontan oder auf einen Berührungsreiz hin; z. B. wird ein Pinselstrich als unangenehme Berührung empfunden
Hypalgesie: herabgesetzte Schmerzempfindung auf einen Schmerzreiz, erhöhte Schmerzschwelle
Hyperalgesie: verstärkte Schmerzempfindung. Übermäßig starke Schmerzempfindung auf einen Schmerzreiz hin, erniedrigte Schmerzschwelle
Neuralgie: Schmerzen im Innervationsgebiet eines Nerven oder eines Nervenplexus, häufig mit der Qualität blitzartig einschießend (= neuralgiform)
NeuropathischerSchmerz: Schmerz, der als Konsequenz einer Läsion oder Erkrankung des somatosensorischen Systems auf peripherer oder zentraler Ebene entsteht
Noxe: Reiz, der in der Lage ist, Gewebe zu schädigen (und Schmerzen auszulösen)
NozizeptiverSchmerz: Schmerz, ausgelöst an Nozizeptoren durch einen noxischen Stimulus
Nozizeption: Entstehung, Weiterleitung und Modulation schmerzhafter Informationen im peripheren und zentralen Nervensystem
Nozizeptor: freie Nervenendigung, die normalerweise eine hohe Erregungsschwelle besitzt und daher nur durch noxische Reize erregt werden kann
Einteilung nach Reizqualität:
Mechanonozizeptor: Aktivierung durch starke mechanische Reize
Thermonozizeptor: Aktivierung durch starke thermische Reize
Polymodaler Nozizeptor: Ansprechen des Nozizeptors auf mechanische, thermische und chemische Reize
Einteilung nach Reizschwelle:
Niederschwellige Nozizeptoren, sog. LTM-Nozizeptoren („low-threshold mechanoreceptive"), die durch nicht-noxische (z. B. Wärme, Berührung) und noxische Reize aktiviert werden und über einen weiten Bereich eine zur Reizintensität lineare Entladungsfrequenz aufweisen
Hochschwellige Nozizeptoren, sog. HTM-Nozizeptoren („high-threshold mechanoreceptive"), die durch bestimmte Noxen (z. B. Hitze, Capsaicin)aktiviert werden und primär eine hohe Entladungsfrequenz aufweisen
„stumme"Nozizeptoren, die erst nach vorausgegangener Sensibilisierung, z. B. im Rahmen von Entzündungen, erregt werden
Parästhesie: nicht unangenehme Missempfindung spontan oder auf einen Berührungsreiz hin; z. B. wird ein Pinselstrich als „Ameisenlaufen" empfunden
Peripherer neuropathischerSchmerz: Schmerz, der als Konsequenz einer Läsion oder Erkrankung