Transfusionsmedizin für Technische Assistenten: Für Ausbildung, Prüfung und Praxis
Von Ulrike Kaiser
()
Über dieses E-Book
In dem vorliegenden Werk findet sich das Wesentliche zur Transfusionsmedizin und Immunhämatologie - leicht verständlich, sehr übersichtlich und mit vielen wertvollen Tipps aus der Praxis, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von MTAs, wie MTLAs, MTRAs, MTAFs sowie CTAs und BTAs. Das Werk eignet sich hervorragend als Begleitbuch im Rahmen der Ausbildung und zur Vorbereitung auf die Prüfung sowie für den schnellen Überblick im Berufsalltag.
Aus dem Inhalt- Grundlagen und Biochemie
- Blutgruppensysteme
- Testverfahren
- Blutprodukte
- Klinik und Krankheitsbilder
Ähnlich wie Transfusionsmedizin für Technische Assistenten
Ähnliche E-Books
Facharztwissen Angiologie: zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAntimykotische Prophylaxe bei Neutropenie und Immundefizienz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAkrale Ischämiesyndrome: vom Raynaud-Syndrom zur systemischen Sklerose Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmuntherapie der Multiplen Sklerose - Stellenwert monoklonaler Antikörper Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAntikörper in der Krebsbekämpfung: Grundlagen, Prinzipien und Anwendungsmöglichkeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArzneimittel für Neuartige Therapien (ATMP): Neue Wege zur immunologischen Tumortherapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEGFR-Mutationen beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom - Klinische Relevanz und therapeutisches Vorgehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAutoimmunhepatitis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlinischer Einsatz von Immunglobulinen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenB-Zell-Lymphome - Biologische Grundlagen und aktuelle Therapiestrategien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAktuelle Therapieoptionen bei der Myelofibrose Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue antiangiogene Therapiestrategien beim Lungenkarzinom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmunglobuline in der Neurologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAktuelle HIV-Therapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKRAS-Mutationsstatus und kolorektales Karzinom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPathogenese und Therapie der Multiplen Sklerose Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMukopolysaccharidosen - Ein Leitfaden für Ärzte und Eltern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Blastische plasmazytoide dendritische Zellneoplasie (BPDCN) – Pathogenese, Diagnostik und Therapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFollikuläre Lymphome Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProteasomhemmer in der Onkologie - Klinischer Einsatz und Perspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCRISPR/Cas9 – Einschneidende Revolution in der Gentechnik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProstatakrebs: Was Männer schon immer nur ungern wissen wollten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAutoimmunerkrankungen homöopathisch heilen: Unter Berücksichtigung der chronischen Miasmen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmunglobuline in der Neurologie in Fallbeispielen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue antiangiogene Therapiestrategien beim kolorektalen Karzinom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFamiliäres Mittelmeerfieber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTherapiemanagement nosokomialer Infektionen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbuch der Mikrostromtherapie: Weg vom Symptom, hin zum System - 2. Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNierenzellkarzinom und mTOR-Inhibition - Prinzipien und Perspektiven Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInfektionen durch multiresistente Bakterien - Aktuelle Konzepte zur Prävention und Therapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Medizin für Sie
Hirnforschung - Eine Wissenschaft auf dem Weg, den Menschen zu enträtseln: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBewegung - Fit bleiben, Spaß haben, länger leben: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenScham und Schuld bei traumatisierten Menschen: Beschämen und Beschuldigen als Machtmittel zwischenmenschlicher Gewalt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSprachbausteine Deutsch B2-C1 Medizin Fachsprachprüfung (FSP): 10 Übungen zur FSP-Prüfungsvorbereitung mit Lösungen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Heilfasten für Anfänger: Grundlagen des Fastens zur Entgiftung und Entschlackung des Körpers Inkl. 7-Tage-Fastenkur. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas indoktrinierte Gehirn: Wie wir den globalen Angriff auf unsere mentale Freiheit erfolgreich abwehren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer geheimnisvolle Patient: Rätselhafte Krankheitsfälle und wie sie aufgeklärt wurden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Traumdeutung Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Orgon-Energie-Akkumulator: und weitere Orgongeräte nach Wilhelm Reich Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCannabis Mythen - Cannabis Fakten: Eine Analyse der wissenschaftlichen Diskussion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum schlafen Männer nach dem Sex immer ein?: Medizinisch korrekte Antworten auf skurrile Alltagsfragen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzrhythmusstörungen: Kitteltaschenbuch zur Diagnostik und Therapie der rhythmogenen klinischen Notfälle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUltraschall des Abdomens: Ein Basiskurs der Sonografie Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Fallbuch Anatomie: Klinisch-anatomische Fälle zum Präparierkurs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Geheimnisse der Visualisierung nutzen lernen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Compendium Wortschatz Deutsch-Deutsch, erweiterte Neuausgabe: 2. erweiterte Neuausgabe Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Psychiatrie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGynäkologie, Geburtshilfe und Neonatologie: Lehrbuch für Pflegeberufe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesunde Prostata, sexuelle Spannkraft: Ein illustriertes Handbuch körperlicher und energetischer Übungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKopfsache jung: Anti-Aging mit der Kraft der Gedanken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Zeitalter der Einsamkeit: Über die Kraft der Verbindung in einer zerfaserten Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAngst frisst Seele: Wie wir uns von (ir)realen und geschürten Ängsten befreien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Transfusionsmedizin für Technische Assistenten
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Transfusionsmedizin für Technische Assistenten - Ulrike Kaiser
Teil IGrundlagen und Biochemie
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019
Ulrike KaiserTransfusionsmedizin für Technische Assistentenhttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58909-0_1
1. Geschichte der Transfusionsmedizin
Ulrike Kaiser¹
(1)
Klein Trebbow, Deutschland
Das Blut ein ganz besonderer Saft ist, wusste nicht nur Johann Wolfgang von Goethe. In allen Kulturen und zu allen Zeiten hat das Blut die Menschen fasziniert, und ihm wurden magische Kräfte zugeschrieben.
Bereits in der Frühzeit der Menschheit konnten die Menschen beobachten, dass starke Blutverluste den Tod nach sich ziehen können.
So überrascht es nicht, dass Blut bereits in der Antike als Heilmittel diente, wenn es auch zumeist äußerlich angewendet oder getrunken wurde.
Im Mittelalter wurden bereits Versuche der Transfusion mit Tierblut unternommen, die allerdings zum Scheitern verurteilt waren.
Erst als durch Karl Landsteiner 1900 das AB0-System entdeckte wurde, begann eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Seit dieser Zeit entwickelte sich die moderne Transfusionsmedizin stetig weiter.
Die Entwicklung der Transfusionsmedizin war immer wieder aufs Engste auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen verbunden. So wurden zum ersten Mal in den Lazaretten des spanischen Bürgerkrieges steril verschlossene Flaschen mit konserviertem Vollblut verwendet.
Dieses Verfahren fand nach dem Ende des Krieges europa- und weltweit auch zivile Anwendung.
Die Nutzung von Blutkonserven in Flaschen hatte gegenüber der Lebendspende entscheidende Vorteile, so beispielsweise die höhere Verfügbarkeit und leichtere Applikation. Hinzu kam, dass die umständlichen nächtlichen Aufrufe entfielen.
In nur etwas mehr als 100 Jahren wurden nicht nur eine Vielzahl von erythrozytären Blutgruppensystemen entdeckt, sondern auch Antigensysteme für alle anderen Blutzellen und Gewebezellen beschrieben.
Gleichzeitig wurde auch, was die Sicherheit des übertragenen Blutes betrifft, immer mehr verbessert. War es in der Frühzeit der Bluttransfusion noch üblich, Blut direkt vom Spender zum Empfänger zu übertragen, ohne Kreuzprobe oder infektionsserologische Untersuchungen, werden heute die Spender wie auch die verarbeiteten Konserven einer sorgfältigen Kontrolle beziehungsweise Qualitätskontrolle unterzogen.
Dabei waren die Entwicklungen in der Transfusionsmedizin auch immer aufs Engste mit gesellschaftlichen Entwicklungen oder technischen Neuerungen in anderen Bereichen verbunden.
So wurden beispielsweise erstmals im spanischen Bürgerkrieg Blutkonserven in Flaschen in den Lazaretten gelagert, wohingegen mit der Entwicklung besserer Kunststoffe die heute üblichen Spendenbeutel eingeführt wurden.
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019
Ulrike KaiserTransfusionsmedizin für Technische Assistentenhttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58909-0_2
2. Bedeutung der Transfusionsmedizin für die moderne Medizin
Ulrike Kaiser¹
(1)
Klein Trebbow, Deutschland
Die Bedeutung der Transfusionsmedizin für die moderne Medizin kann kaum hoch genug eingeschätzt werden. Auch wenn es andere Entwicklungen in der Medizin sind, die die Medien dominieren, hat wohl kaum eine andere Entdeckung im 20. Jahrhundert so zur Verlängerung der Lebenserwartung beigetragen wie die Entdeckung des ABO-Systems durch Karl Landsteiner im Jahre 1900.
Erst die Kenntnis der Blutgruppen und die Möglichkeit, bei Blutverlusten oder Bildungsstörungen Sauerstoffträger zu ersetzen, hat es ermöglicht, komplexere chirurgische Eingriffe durchzuführen oder Chemotherapie und Bestrahlung als Standardtherapien bei onkologischen Erkrankungen zu etablieren.
Auf diese Weise hat die Transfusionsmedizin viele andere Zweige der Medizin befruchtet und darüber hinaus auch zu einem tief greifenderen Verständnis der Wirkungsweise des menschlichen Immunsystems beigetragen.
Mit der weiteren Entwicklung der Transfusionsmedizin und neuen Erkenntnissen der Hämotherapie war es ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts möglich, immer mehr und speziellere Blutprodukte herzustellen.
Durch Einzelfaktorenkonzentrate ist es gelungen, Patienten mit angeborenen oder erworbenen Gerinnungsstörungen ein normales Leben zu ermöglichen.
Mit den verschiedenen Zellkonzentraten besteht heute die Möglichkeit bei Patienten, spezifisch die benötigen Zellen zu ersetzen, ohne den Körper mit Vollblutkonserven zu überlasten.
Durch Verfahren wie der Virusinaktivierung bei Plasma, das sorgfältige Screening auf Infektionserreger, Bestrahlung oder Waschschritte, ist die Sicherheit der Blutprodukte heute so groß wie niemals zuvor.
Um auch weiterhin eine hochqualitative Versorgung der Patienten mit Blutprodukten zu gewährleisten, ist auch die Ausbildung qualifizierten Personals vonnöten. Dabei spielt nicht nur die Qualifikation des ärztlichen Personals, sondern vor allem auch die des nichtärztlichen medizinischen Personals eine wichtige Rolle.
Diese Qualifikation zu unterstützen, habe ich mir in diesem Buch zum Ziel gesetzt.
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019
Ulrike KaiserTransfusionsmedizin für Technische Assistentenhttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58909-0_3
3. Ausblick in die Zukunft der Transfusionsmedizin
Ulrike Kaiser¹
(1)
Klein Trebbow, Deutschland
Kaum eine Entdeckung hat die moderne Medizin im vergangenen Jahrhundert so verändert wie die Entdeckung der Blutgruppen. Erst durch die Option der
Blutübertragung wurde es möglich, komplexere chirurgische Eingriffe durchzuführen. Die Müttersterblichkeit konnte ebenfalls unter anderem erst durch die Erkenntnisse der Transfusionsmedizin stark gesenkt werden. Viele Menschen mit angeborenen oder erworbenen Gerinnungsstörungen verdanken ihr Leben den aus Humanplasma hergestellten Plasmaderivaten.
Obwohl das Wissen über die verschiedenen menschlichen Blutgruppensysteme, die dahinter stehenden molekularen Mechanismen und die Herstellung von Blutprodukten seit der Entdeckung des AB0-Systems vor knapp 120 Jahren bereits enorm zugenommen hat, sieht sich die Transfusionsmedizin auch im 21. Jahrhundert großen Herausforderungen gegenüber.
Vor allem in den entwickelten Nationen Europas verbraucht eine rasch alternde Bevölkerung große Mengen an Blutprodukten, während gleichzeitig auch das Spenderkollektiv altert und infolgedessen kleiner wird.
Aus diesem Grund könnte die Entwicklung künstlicher Sauerstoffträger, die unabhängig von menschlichen Spendern in großen Mengen hergestellt werden können, dem drohenden Mangel an Blutprodukten entgegenwirken.
Auch für Entwicklungsländer könnte dies die Lösung vieler Probleme darstellen, da die Erfassung der Spender, Aufbereitung der Spende und korrekte Lagerung der Produkte sowie der Transport in zum Teil entlegene Gegenden, einen hohen administrativen, personellen und technischen Aufwand erfordert, der dort oft nicht gewährleistet ist.
Obwohl künstliche Sauerstoffträger bisher noch nicht in der Therapie eingesetzt werden können, gibt es bereits verschiedene Studien zu diesem Thema, so dass manche Transfusionsmediziner davon ausgehen, dass sie in einigen Jahrzehnten zur Anwendung kommen könnten.
Auch Blutzellen in Zellkulturen herzustellen, wurde bereits in Erwägung gezogen.
Allerdings sind auch hier noch keine Durchbrüche erzielt worden.
Es ist inzwischen möglich, einzelne Gerinnungsfaktoren oder Plasmaproteine gentechnologisch in Bakterien herzustellen, und auf diese Weise die Versorgungssicherheit und den Infektionsschutz von Patienten, die unter angeborenen oder erworbenen Gerinnungsstörungen leiden, erheblich zu verbessern.
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019
Ulrike KaiserTransfusionsmedizin für Technische Assistentenhttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58909-0_4
4. Bestandteile des peripheren Blutes
Ulrike Kaiser¹
(1)
Klein Trebbow, Deutschland
Betrachtet man einen Tropfen Blut oder ein Röhrchen mit frisch entnommenem Blut, so entsteht der Eindruck, einer homogenen roten Flüssigkeit.
Lässt man das Röhrchen jedoch einige Zeit stehen, so erkennt man, dass sich bereits nach kurzer Zeit ein durchsichtiger bis hellgelber Überstand zu bilden beginnt, und sich am Boden des Röhrchens eine dunkelrote Phase absetzt.
Hier entmischen sich die Blutzellen und die Blutflüssigkeit voneinander. Knapp über die Hälfte des Blutes besteht aus der Blutflüssigkeit. Sie wird je nachdem, ob es sich um die Flüssigkeit des geronnenen Blutes oder des ungeronnenen Blutes handelt, als Serum oder Plasma bezeichnet.
Die zelluläre Phase besteht hauptsächlich aus Erythrozyten, den sogenannten roten
Blutzellen, die den Transport von Sauerstoff aus den Lungenkapillaren in die Körperperipherie und den Rücktransport von CO2 gewährleisten. Sie verleihen dem Blut seine rote Farbe.
Darüber hinaus enthält sie die Thrombozyten, welche auch als Blutplättchen bezeichnet werden und der Blutgerinnung dienen. Die Leukozyten, auch weiße Blutkörperchen genannt, die sich in verschiedene Fraktionen aufteilen, dienen den verschiedenen Aufgaben der Abwehr.
Die Blutflüssigkeit dagegen besteht vor allem aus Wasser in dem verschiedene Ionen gelöst sind. Darüber hinaus enthält es Glucose und einen hohen Gehalt an verschiedenen Proteinen, die im Körper eine Vielzahl von Funktionen erfüllen.
Die Plasmaproteine puffern die Blutflüssigkeit, erhalten den onkotischen Druck aufrecht, steuern über Hormone und Zytokine viele Vorgänge im Körper oder fungieren als Transportproteine für Stoffe, die ansonsten im Blut nicht lösbar wären.
Daneben finden sich in der Blutflüssigkeit auch die Gerinnungsfaktoren und für den
Stoffwechsel wichtige Enzyme und Proteine, die der Abwehr dienen, wie die Enzymvorstufen des Komplementsystems oder Antikörper, die die humorale Abwehr darstellen.
Diese Plasmaproteine lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen. Die beiden Hauptgruppen dabei sind die Albumine und die Globuline.
Die Globuline lassen sich noch in Alpha 1, Alpha 2, Beta und Gammaglobuline einteilen. In der Transfusionsmedizin spielen die Gammaglobuline, auch Immunglobuline genannt, eine besondere Rolle, denn in diese Gruppe gehören die Antikörper.
Während in der Zytomorphologie das Erscheinungsbild der Zellen von Bedeutung ist, und die Klinische Chemie sich mit der Zusammensetzung vornehmlich des Blutplasmas beschäftigt, kommen hier beide Anteile zusammen.
Die Transfusionsmedizin befasst sich zum einen mit den Antigenmustern , welche die verschiedenen Blutzellen tragen, wobei für jede Zellpopulation spezifische Antigensysteme existieren und mit den Antikörpern, gegen körperfremde Blutgruppenantigene , die sich in der Blutflüssigkeit befinden (Tab. 4.1 und 4.2).
Tab. 4.1
Bestandteile des peripheren Blutes
Tab. 4.2
Antigensysteme der Blutzellen
Weitere Informationen über die verschiedenen Antigensysteme, sind im Kapitel über die Blutgruppen zu finden.
© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019
Ulrike KaiserTransfusionsmedizin für Technische Assistentenhttps://doi.org/10.1007/978-3-662-58909-0_5
5. Überblick über das Immunsystem
Ulrike Kaiser¹
(1)
Klein Trebbow, Deutschland
Das Immunsystem ist ein komplex aufgebautes System, das dem Körper dazu dient, sich gegen körperfremde Antigene zur Wehr zu setzen und so den Körper vor schweren Schäden zu bewahren.
Hierbei kann zwischen der unspezifischen und der spezifischen Abwehr unterschieden werden.
Die unspezifische Abwehr ist bei jedem Menschen von Geburt an zu finden. Sie richtet sich unspezifisch gegen alle körperfremden Substanzen.
Mit unspezifisch ist in diesem Zusammenhang gemeint, dass sich die Mechanismen der unspezifischen Abwehr gegen jedes körperfremde Antigen auf die gleiche Art und Weise zur Wehr setzen; also nicht unterscheiden, um welchen Erreger es sich handelt.
Die Mechanismen der unspezifischen Abwehr richten sich ausschließlich gegen Merkmale, die alle Vertreter der Viren oder Bakterien tragen. Beispielsweise in Bezug auf die Bakterien gegen bestimmte Kohlenhydratstrukturen, die bei allen Bakterien auftreten.
Die unspezifische Abwehr ist im Gegensatz zur spezifischen nicht im Stande, sich in ihrer Reaktionsweise an eine Situation anzupassen, sondern reagiert immer in der gleichen Weise.
Die unspezifische Abwehr ist zugleich auch die erste Abwehr des Körpers, da sie sofort zum Tragen kommt (Tab. 5.1). Die spezifische Abwehr benötigt eine gewisse „Vorlaufzeit", damit sich Antikörper oder spezielle Lymphozyten