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Ein Koffer geht auf Reise: Kurzgeschichten zum Vorlesen und Selberlesen
Ein Koffer geht auf Reise: Kurzgeschichten zum Vorlesen und Selberlesen
Ein Koffer geht auf Reise: Kurzgeschichten zum Vorlesen und Selberlesen
eBook181 Seiten1 Stunde

Ein Koffer geht auf Reise: Kurzgeschichten zum Vorlesen und Selberlesen

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Über dieses E-Book

Was kann ein Koffer schon berichten? Von Abenteuern, die er auf der ganzen Welt durchlebt, von Menschen, die mit ihm Lustiges und Spannendes manchmal auch Kurioses erleben und eine Beziehung zu ihm aufbauen. Dabei hat der Koffer in diesem Buch eine Besonderheit, die ihn sowohl als freien Ermittler als auch als Babysitter auszeichnet, einfühlsam, neugierig und ideenreich. Zehn verschiedene Abenteuer meistert der Koffer in diesem Buch. Und jedes Mal ist es am Ende spannend, zu welchem neuen Besitzer er nun wieder kommt und was für Aufgaben dort auf Koffer warten.
Die Geschichten eignen sich für das Vorlesen am Abend oder zwischendurch. Sicherlich können sich auch junggebliebene Erwachsene daran erfreuen, die bereit sind, sich in die Fantasiewelt der Kinder hinzudenken. Abschalten vom Alltag und Lächeln.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum25. Feb. 2015
ISBN9783738016727
Ein Koffer geht auf Reise: Kurzgeschichten zum Vorlesen und Selberlesen

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    Buchvorschau

    Ein Koffer geht auf Reise - Ute Heinrichs

    Prolog

    Die folgenden zehn Kurzgeschichten erzählen von einem Koffer, der verschiedene Stationen auf unserem Erdball erreicht und dort manchmal spannende, manchmal komische Abenteuer erlebt. Dabei tritt er durchaus mit den Personen der Geschichten in Kontakt und baut so manche Beziehung auf. Nicht selten muss er brenzlige Situationen meistern. Ein Abenteuer jagt das Nächste und die Kofferbesitzer wechseln in jeder Geschichte. Aufregend, was den Koffer da so alles erwartet…

    Personen und Namen in dem Buch sind frei erfunden und jegliche Ähnlichkeit mit Lebenden ist rein zufällig.

    Geschichte 1 - Koffer macht eine Kreuzfahrt

    Kapitel 1 - Koffer findet ein Zuhause

    „Eigentlich habe ich doch schon eine Menge erlebt", dachte sich Koffer.

    Zwischendurch sah nicht alles so rosig aus, aber es hatte sich doch alles

    noch zum Guten gewendet. Wenn er zum Beispiel an die Kreuzfahrt mit

    der alten Dame dachte, wurde ihm ganz warm ums Herz.

    Aber es fing alles ja ganz anders an. Erst einmal stand er Monate in einem

    verstaubtem Geschäft. Kaum einer warf nur einen Blick auf ihn. Doch dann

    kam eines Tages eine alte Dame, Frau Schuster, in den Laden und sagte:

    „Ich brauche einen großen Koffer. Ich gehe auf eine Kreuzfahrt. Aber er

    soll natürlich gut aussehen. Auf so einem Schiff wird sehr viel Wert auf

    Äußerlichkeiten gelegt". Herr Finster – der hieß leider nicht nur so - nickte,

    schaute sich um und sein Blick fiel auf Koffer. Wahrscheinlich dachte er in

    diesem Moment, eine gute Möglichkeit, Koffer los zu werden. So

    antwortete er schließlich: „ Dieser Koffer eignet sich bestimmt

    ausgezeichnet." Dabei grinste er verstohlen, so dass die alte Dame es

    nicht sehen konnte.

    Zunächst schüttelte sie den Kopf, schien nicht ganz zufrieden, doch fragte

    dann nach dem Preis. Herr Finster überlegte kurz und sprach: „120 Euro,

    das ist ein Freundschaftspreis." Koffer hätte beinahe los gelacht, aber dann

    hätte er sich verraten. Niemand wusste bis dahin, dass er kein

    gewöhnlicher Koffer war. Aber Frau Schuster schüttelte den Kopf: „Nein so

    viel Geld habe ich nicht. Sie denken vielleicht, wer auf eine Kreuzfahrt

    geht, kann sich auch so einen Koffer leisten. Aber ich habe diese Reise in

    einem Kreuzworträtsel gewonnen. Niemals hätte ich mir so etwas leisten

    können. Mein Mann ist schon vor 15 Jahren gestorben und mit der kleinen

    Rente kann ich mir gerade einmal im Jahr eine Woche im Schwarzwald

    leisten. Aber ich will mich nicht beklagen. Es gibt Leute, denen geht es viel

    schlechter als mir. Ich bin doch sehr glücklich und dann muss eben mein

    alter Koffer ausreichen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."

    Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und wollte den Laden verlassen.

    Koffer konnte sich ein Stöhnen nicht verkneifen. Gerne wäre er mit dieser

    netten alten Dame auf eine Reise gegangen. Er stellte sich vor, wie sie all

    ihre guten Kleider in ihn packen würde. Herr Finster schien wohl doch noch

    so etwas wie ein Gewissen zu haben. Er lief Frau Schuster hinter her und

    rief: „Werte Dame. Es tut mir leid. Aber Sie wissen ja, hier kommen

    Menschen herein, die wollen für wenig Geld das Beste und haben dabei

    Geld wie Heu. Unsereiner muss ja auch eine Familie ernähren."

    Was konnte dieser Mann lügen. Er lebte alleine und erst letztens hatte er

    eine Erbschaft gemacht, so dass er sich eigentlich gar nicht mehr mit dem

    Geschäft herumärgern müsste. Das hatte er gerade vor einer Woche noch

    einem Kunden erzählt. Doch bevor Koffer seinen Gedanken weiter nach

    hängen konnte, sprach Herr Finster schon weiter: „ Dies ist ein

    Vorjahresmodell, gnädige Frau. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich

    Ihnen den Koffer für 40 Euro überlassen. Wären Sie damit einverstanden?"

    Das schlug dem Fass den Boden aus. Koffer sollte ein Vorjahresmodell

    sein. Das gab es doch gar nicht. Aber er wollte schweigen, wenn es eine

    Möglichkeit gab, von diesem Lügenbold weg zu kommen.

    Die Dame schien zu überlegen und nickte dann. „Gut, für 40 Euro nehme

    ich ihn. Das kann ich mir noch leisten. Einpacken brauchen Sie ihn nicht.

    Ich nehme ihn gleich so mit." Dabei zwinkerte sie Koffer zu. Ja, hatte sie

    etwa gemerkt, dass Koffer nicht irgendein Koffer war?

    Nachdem Frau Schuster bezahlt hatte, griff sie nach Koffer und verließ

    lächelnd den Laden.

    Bei der alten Dame zu Hause fühlte sich Koffer auf Anhieb wohl. Sie

    verstanden sich sofort. Frau Schuster war auch nicht im Mindesten

    überrascht, dass Koffer sprechen konnte. Sie nahm es hin, als wäre es das

    Normalste der Welt und alle Koffer würden sprechen. Sie sprach auch

    immer von Schicksal. Das wollte Koffer nun dann doch nicht glauben. Aber

    nach den Erfahrungen, die er gemacht hatte, ließ sich das wohl nicht mehr

    ganz abstreiten. Doch wir wollen nicht vorgreifen. Entscheidet selbst.

    Kapitel 2 - Reisevorbereitungen

    Frau Schuster und Koffer hatten herrliche Stunden zusammen. Sie

    erzählte Geschichten von ihrem verstorbenen Mann, wie sehr sie sich

    beide immer so eine Reise gewünscht hätten und dass sie schon seit

    Jahren jede Woche die Lösung des Kreuzworträtsels einschicken würde.

    Noch nie hätte sie etwas gewonnen. Und dann plötzlich wäre ein Brief

    gekommen, mit Einschreiben sogar. Sie hatte tatsächlich eine Reise mit

    der Astor, einem riesigen Kreuzfahrtschiff gewonnen. Koffer war ein guter

    Zuhörer. Ab und zu nickte er, warf ein „oh oder „ja ein. Abends schauten

    sie zusammen erst die Nachrichten und dann noch einen Krimi im

    Fernsehen. Frau Schuster hatte Koffer direkt nach dem Kauf auf ihrem

    Sofa deponiert und seither hatte Koffer dort seinen Platz.

    Endlich war es so weit, die Reise sollte morgen los gehen. Koffer merkte

    es schon, bevor Frau Schuster auch nur anfing zu packen. Nervös lief sie

    den ganzen Tag von Zimmer zu Zimmer – dabei war die Wohnung nun

    wirklich mit ihren 2 Räumen nicht sehr groß-und murmelte vor sich hin.

    Am Abend dann packte Frau Schuster dann mit viel Sorgfalt ihren Koffer.

    Koffer war selber sehr aufgeregt. Es war das erste Mal, dass er auf Reisen

    ging. Und er hatte eine ganz schöne Verantwortung zu tragen, dachte er

    bei sich. Am frühen Morgen sagte Frau Schuster: „Koffer, nun geht es los.

    Benimm dich ja ordentlich und blamier mich nicht. Du weißt ja, die anderen

    Leute werden sicherlich nicht verstehen, dass ein Koffer sprechen kann."

    Koffer nickte, sofern man sein Wackeln so bezeichnen kann, aber Frau

    Schuster verstand ihn schon. Dann flüsterte sie kaum hörbar: „Aber ich bin

    verdammt froh, dass du mit kommst. So alleine, so eine weite Reise, man

    kennt niemanden dort und ist eine Woche auf einem Schiff wie eingesperrt,

    da ist mir doch schon mulmig. Gut, dass du da bist, Koffer!" Eine Träne lief

    ihr über die rechte Wange. Dann schellte es an der Tür, das Taxi war da

    und die traurige Stimmung vorbei. Ein junger Mann stand vor der Tür und

    wollte Frau Schuster den Koffer zum Auto tragen. „Lassen Sie mal, junger

    Mann. Das schaffe ich gerade noch", erwiderte Frau Schuster. Die Tür

    wurde abgeschlossen und los ging es. Koffer ging wirklich auf Reisen, das

    erste Mal in seinem Leben. Und er war mächtig aufgeregt, schließlich war

    so eine Kreuzfahrt nicht irgendeine Reise.

    Kapitel 3 - Die Kreuzfahrt

    Das Taxi brachte Frau Schuster und Koffer zum Hafen. Da stand auch

    schon die Astor. Ein wirklich riesiges Schiff stand dort. Viele Leute liefen

    geschäftig herum, dort wurde noch etwas eingeladen, hier fuhren Autos vor

    und da brachten Taxis andere Leute zum Schiff. Frau Schuster bedankte

    sich bei dem Taxifahrer und stolz schritt sie auf die Gangway (das ist die

    Treppe auf das Schiff) zu. Dort wurde sie von einer jungen Frau mit

    schwarzen Haaren empfangen. „Ich bin Charlotte. Darf ich Ihren Namen

    wissen und Sie dann zu ihrer Kabine begleiten. Den Koffer können Sie hier

    stehen lassen, das Personal wird sich darum kümmern.", sagte Charlotte.

    Frau Schuster antwortete: „Nein, das möchte ich nicht!"

    „Aber ich muss doch Ihren Namen wissen, damit ich Ihnen Ihre Kabine

    zeigen kann", protestierte die Schwarzhaarige.

    „Mein liebes Kind, ich bin Frau Schuster. Helene Schuster. Ich meine, den

    Koffer trage ich selber. Darum braucht sich keiner kümmern."

    Man konnte der jungen Frau ansehen, dass sie Frau Schuster wohl für

    etwas verwirrt hielt.

    In der Kabine angekommen - es war eine Innenkabine, so viel war Frau

    Schuster der Zeitung doch nicht wert, dass es zu einer schönen Aussicht

    gereicht hätte - packte Frau Schuster Koffer erst einmal aus.

    Koffer lebte in der Woche von den Erzählungen. Jeden Abend, wenn sich

    Frau Schuster für das Abendessen umzog – das ist so üblich auf einen

    Schiff -, erzählte sie Koffer, was sie alles den Tag über erlebt hatte.

    An einem Tag hatte sie ein Ehepaar kennen gelernt, die sich den ganzen

    Tag nur mit „Schätzelchen" und

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