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Ein Leben im Kibbuz: Im Kibbuz zum Mars
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Ein Leben im Kibbuz: Im Kibbuz zum Mars
eBook178 Seiten2 Stunden

Ein Leben im Kibbuz: Im Kibbuz zum Mars

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Über dieses E-Book

Und als die Kanzlerin nicht reagiert: "Wenn ihr meine Immunität nicht aufhebt, erkläre ich euch den wahren Grund für den Tag X!"
Brandts Stimme ist erstaunlich selbstbewusst, was die Kanzlerin aufhorchen lässt.
"Was soll es denn noch für einen anderen Grund geben. Sie schotten sich gegenüber der Außenwelt endgültig ab. Die wollen ihre Autonomie. Die wollen unter sich bleiben! Das ist doch jedermann bekannt!"
Doch Brandt grinst nun hämisch: "Das denkt ihr...! Der Tag X bedeutet für die etwas ganz anderes! Die wollen mit ihrem Lebensbereich von der Erde verschwinden... In den Weltraum sozusagen!"
Doch die Kanzlerin unterbricht ihn: "Du musst mir nichts erklären. Du willst dich doch nur wichtig machen. Mir ist dein Verhalten klar und eindeutig gemeldet worden. Du hast dich schuldig gemacht. Sei froh, dass die Kinder vom Sauer im Kibbuz aufgenommen wurden. Deine ehemalige Frau kümmert sich um sie."
Als Brandt das hört, ist es mit seiner Fassung vorbei. Er stürmt auf die Kanzlerin zu und schreit sie außer sich vor hilfloser Wut an.
"Ja, so ist es mit der Gerechtigkeit! Wenn ein Mensch voller Verzweiflung einen Menschen tötet, dann ist das Mord! Wenn aber bei einer militärischen Aktion unschuldige Menschen mit ums Leben kommen, dann nennt man das einen hinzunehmenden Schaden!"
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. Dez. 2016
ISBN9783738095715
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    Buchvorschau

    Ein Leben im Kibbuz - Wilotte Wiegand

    1. Kapitel Die Chefin

    Im Kibbuz zum Mars

    2083 Leben wegen des Klimawandels

    Eine angespannte Mine zerstört für einen Augenblick das sonst so schöne Gesicht von Vera Himmel-Stern, als sie das elektronische Gespräch mit ihrem Partner beendet hat. Zwangsläufig schaut sie dabei auf ihr Telefon an ihrem linken Handgelenk, welches das Datum zeigt: 15. Oktober 2082.

    „Und das vor meinem 45. Geburtstag!", schoss automatisch die Erinnerung für dieses Datum in ihre Gedanken.

    Mit Verwunderung hatte sie das Telefongespräch zunächst angenommen und dann beendet! Ihr Gesichtsausdruck zeigt nun wohl deshalb eine unruhige Neugier. Mit langsamen Schritten geht sie ans Fenster ihres Büros und schaut auf die blühende Landschaft unter sich.

    „Wie geht es dir, Vera?, hatte ihr Vertrauter am Telefon freundlich das Gespräch begonnen. „Gibt es bei dir etwas Neues? Hast du irgendetwas zu berichten?

    Das Gespräch war wie schon so oft in gewohnter Weise mit vielen belanglosen Sätzen dahin geplätschert. Vera Himmel-Stern hatte alle Möglichkeiten, die Welt draußen zu beobachten, was auch vonnöten war! Der fortschreitende Klimawandel brachte nicht nur Sturm und Überschwemmungen, sondern auch durch den Anstieg des Meeresspiegels häufige Erdbeben und Vulkanausbrüche. Das waren ja auch schließlich die Gründe dafür, dass sie im Gegensatz für die da draußen von ihrem Büro aus auf eine blühende Landschaft blicken konnte.

    „Erinnerst du dich an unsere letzte Verabredung, Vera? Kannst du dich daran erinnern, wie lange ich damals auf dich gewartet habe!", hatte ihr Partner draußen in der Welt sie dann am Ende des persönlich werdenden Gesprächs gefragt.

    Und diese beiden Fragen hatte Vera in höchste Erregung versetzt. War es doch ihr beiderseitiger Code dafür, dass sie eine Mail mit höchst dringlicher Nachricht von ihrem Partner draußen in der Welt erhalten würde.

    „Das muss eine wirklich dringende Nachricht sein, dass er mich zu dieser Maßnahme auffordert!", denkt Vera Himmel-Stern also besorgt, aber auch gespannt.

    Endlich kann sie sich aufraffen, um zu ihrem Schreibtisch an ihre Empfangseinheit zu gehen. Durch ihren roten, ledernen Overall kommt ihre sportliche Gestalt zur Geltung. Ihr langes blondes Haar bildet dazu einen interessanten Kontrast. Wie alle im Kibbuz trägt sie Kleidung, welche hier im Lebensbereich mit eigenen Mitteln hergestellt werden konnte.

    Mit besonderer Sorgsamkeit schreibt sie zunächst einen Code auf der Tastatur und öffnet dann die angezeigte Mail.

    „Das darf doch nicht wahr sein!", murmelt sie dann mit irgendwie enttäuschter Stimme, als sie die Mail gelesen hat.

    „Nun soll unsere langjährige Arbeit ohne Erfolg zu Ende gehen! Wie viele Jahre konnten wir unser Geheimnis, unsere wirkliche Absicht mit dem Kibbuz, verschleiern! Wir sind noch nicht so weit, um den letzten Schritt machen zu können! Und jetzt diese für uns schreckliche Nachricht!"

    Bedachtsam löscht sie die Nachricht und lehnt sich weit auf ihren Stuhl zurück. Sie weiß, dass sie zunächst ihre Gedanken ordnen muss, bevor sie wegen der erhaltenen Information Maßnahmen ergreifen sollte.

    „Wir haben einen Maulwurf in unseren Reihen!, denkt sie sorgenvoll. „Eine Möglichkeit, über die wir zwar oft diskutiert haben, aber nicht wahrhaben wollten. Aber auf welchem Wege sonst konnten Nachrichten nach draußen dringen!

    Und dann huscht doch ein leichtes, irgendwie ironisches Lächeln über ihr Gesicht, als sie ihren Blick über die elektronischen Geräte in ihrem Büro schwenken lässt.

    „Wie können wir uns über etwas beschweren, was wir draußen ebenfalls installiert haben!"

    Vera Himmel-Stern lacht kurz auf, um nach einer kurzen Pause des Nachdenkens entschlossen auf eine der Tasten ihres elektronischen Gerätes zu drücken.

    „Was ich nun benötige, sind die Informationen zu dem, was wir wirklich vorhaben!"

    2. Kapitel Das Zukunftsteam

    Im Besprechungsraum von Vera Himmel-Stern, in dem gewaltigen, massiven Zentrumsgebäude der Siedlung, hat sich das siebenköpfige Zukunftsteam fast vollständig versammelt. Zwei Frauen und vier Männer sitzen an dem runden Tisch und warten auf Vera, die als Vorsitzende des Zukunftsteams diese Runde einberufen hat. Alle Personen wirken irgendwie schlank oder drahtig.

    „Ausgerechnet die Vera fehlt!, grummelt Max Haus-Beruf in die Runde. „Bestellt uns pünktlich für 14:00 Uhr in ihr Büro – und wer ist nicht da...?

    Max, wie meistens mit seiner langen, ledernen Hose und einem blauen Hemd bekleidet, liebte die Ironie. Ob die bei seinem Gesprächspartner ankam oder nicht.

    „Du wirst es schon aushalten können, antwortet grinsend sein Freund Wil Baum-Blume. „Sie wird für ihre Verspätung schon einen Grund haben...! Du kannst dich ja in der Zwischenzeit einmal in Veras Büro umsehen. So oft hast du solch eine Chance nicht, das Vera nicht hier ist.

    Max folgt dieser Aufforderung und lässt seine Augen durch das große Büro wandern. Aber im Grunde ist nur der riesige Arbeitsplatz mit den vielen Bildschirmen und der Eingabekonsole zu sehen. Und natürlich: Der wunderbare Blick durch die Fenster hinaus auf ihren Lebensbereich.

    „Aber ich würde dir raten, die Finger davon zu lassen! Vera hat das nicht gerne!", schiebt Will Baum-Blume in der ironischen Art seines Freundes nach.

    „Ja die Vera, brummelt Max zurück. „Von hier aus hat sie den ganzen Lebensbereich unter Kontrolle!

    Bevor er in seiner grummeligen Art fortfahren kann, aktiviert sich das DigiCom in der Mitte des runden Tisches. Sofort schauen alle Anwesenden interessiert auf das Übertragungsgerät. Ein paar Sekunden später fährt das DigiCom einen elektronischen Strahl aus und über dem Gerät ist als Hologramm das Gesicht von Vera Himmel-Stern zu sehen.

    „Hallo, ihr Lieben, spricht sie die kleine Versammlung in ihrem Büro an, „ich sehe, ihr seit komplett anwesend.

    „Wird auch Zeit, dass du dich meldest!", grollt Max in seiner sauertöpfischen Art in Richtung des DigiCom.

    „Hallo Max, schön dich bei guter Laune zu sehen!", lacht Vera zur Feststellung ihres Partners zurück.

    Und nach einer kurzen Pause: „Ich stelle nun mein DigiCom hier auf einen Tisch, damit ihr auch meinen Gesprächspartner erkennen könnt."

    Das Hologramm mit dem 3D-Bild von Vera verschiebt sich ein wenig, bevor dann auch eine zweite, weibliche Person zu sehen ist.

    „Dies ist Monika Brandt, die sich endgültig entschlossen hat, bei uns im Kibbuz zu leben. Es gab also dringende verwaltungstechnische Angelegenheiten zu regeln. Deshalb meine Verspätung."

    „Monika, fragt Daniel Haus, überzeugter Junggeselle im gesetzten Alter und zuständig für die im Lebensbereich gelagerten Rohstoffe, interessiert, „bist du nicht mit diesem Minister Heiner Brandt verheiratet?

    Sein einfacher Name sagt aus, dass er noch nicht im Kibbuz geboren wurde.

    „Das war einmal!", ist die kurze und abweisende Antwort der Frau. Offensichtlich ist sie nicht auf dieses Thema vorbereitet oder will einfach nicht darüber sprechen.

    „Das sehe ich sehr positiv!, grinst Daniel zurück. „Wenn der nämlich mal stirbt, wird der Teufel arbeitslos!

    „Na, na Daniel ...!" Veras Stimme ist anzuhören, dass ihr die Bemerkung ihres Kollegen Daniel Haus dann doch etwas zu weit geht.

    „Lass mal, Vera, da hat dein Kollege nicht ganz Unrecht!, geht Monika Brandt nun aber auf die Bemerkung ein. „Um diese Ehe aufrechtzuerhalten, musste ich so oft auf meinen Noch-Ehemann zugehen, dass von mir nicht mehr viel übrig geblieben ist! Er hatte doch wirklich nur seine politische Laufbahn im Sinn! Und seine Art, sich durchzusetzen, konnte ich nicht mehr ertragen.

    „Ok, ihr da drinnen, unterbricht Vera die aufkommende Diskussion. „Monika wird sich eine Wohnung bei einer Wohngruppen aussuchen, bzw. zuweisen lassen und wird im Lebensbereich hauptsächlich als Apothekerin arbeiten. Ich schalte dann hier ab und bin dann gleich bei euch!

    „Bloß nicht in unsere Wohngruppe!", will Daniel Haus noch antworten, aber das DigiCom auf dem Tisch erlischt und die sechs anwesenden Mitglieder des Zukunftsteam schauen sich erwartungsvoll an.

    „Das wird Vera zu verhindern wissen...", grinst Wil seinen Kollegen spöttisch an. Wil hebt sich schon einmal deshalb von den anderen Männern ab, weil er einen Oberlippenbart trägt. Aber auch wie sein Freund Max mit langer lederner Hose und als Gegensatz dazu, trägt er ein rotes Hemd.

    „Um welches Thema, bzw. um welches Team soll sich die heutige Dringlichkeitssitzung konkret handeln? Vera hat sich ja sehr bedeckt gezeigt", unterbricht Lydia Tier-Nahrung das Gefrotzel. Sie ist mit einem schwarzen, ledernen Rock und einer roten Bluse bekleidet. Sie ist die Jüngste im Team. Schon deshalb hebt sie sich etwas von der Gruppe ab. Lydia koordiniert die Gesamtversorgung des Kibbuz und stellt ihre Frage mit einer gewissen Spannung in den Raum.

    Wil Baum-Blume fühlt sich offensichtlich von ihr angesprochen. Sein Oberlippenbart zittert ein wenig, als er zu sprechen beginnt. Bei ihm ein Zeichen von innerer Erregung.

    „Ich denke, das Thema wird mich und Max betreffen. In unseren Bereichen gibt es zum Teil erhebliche Probleme. Und dann ist die Frage zu klären, was melden wir dazu, von unseren Problemen meine ich, der Zentralregierung?"

    Bevor die Diskussion in Gang kommen kann, betritt Vera Himmel-Stern mit schnellen Schritten den Raum. Sie ist mit ihrem ledernen, roten Overall bekleidet. Dieser bringt ihre frauliche, sportliche Figur gut zur Geltung und passt gut zu ihrem langen, blonden Haaren. Ihre Haltung spricht Autorität aus. Aber eher eine natürliche Autorität, die niemanden abschreckt.

    „Na, ja, knurrt Max der Ankommenden entgegen, „dann können wir ja anfangen!

    Vera geht gar nicht auf die Bemerkung ihres Kollegen ein und wendet sich an Lydia: „Lydia, wie geht es dir?"

    Bevor die Angesprochene antworten kann, knurrt Daniel in die Runde: „Warum fragst du mich nicht, wie es mir geht...?"

    „Du bekommst ja auch kein Kind...!", ist die kurze Antwort von Vera.

    „Danke Vera. Mir geht es gut", kann Lydia auf die Frage von Vera antworten, weil es ihrem Kollegen Daniel die Sprache verschlagen hat.

    Vera eilt zu ihrem Stuhl, setzt sich und schaut in die Runde: „Gut, dann fangen wir doch einfach an!"

    Und Vera wendet sich ihrem Kollegen Daniel zu und sagt mit etwas schärferer Stimme: „Daniel, manchmal solltest du deinen Sarkasmus ein wenig zügeln!"

    „Ist doch war, zischelt der zurück, „der Brandt ist doch wirklich eine eiskalte intrigante Maschine!

    Vera lässt es nun doch genug sein und geht nicht weiter auf diese Bemerkung ein, lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und richtet ihren Blick auf Wil Baum-Blume: „Wil, ich denke, dass allen die Bedeutung unserer heutigen Sitzung bekannt ist!"

    Max Haus-Beruf schaut ebenfalls ernst in die Runde, ehe er die Frage von Vera aufgreift: „Eigentlich nicht. Aber ich denke, dass in erster Linie mein Bereich und dann der Bereich von Wil angesprochen, bzw. gemeint sind! Richtig?"

    „Das ist richtig!"

    Vera schaut nun ihre Kolleginnen und Kollegen des Zukunftsteams der Reihe nach an. „Ich habe es für die heutige Sitzung bewusst vermieden, euch vorab vom Inhalt der Sitzung zu informieren. Ich möchte nicht, dass unsere Probleme bekannt werden, ehe wir darüber gesprochen haben."

    Vera macht eine kurze Pause, spricht dann weiter: „Bei dir, Lydia, innerhalb der Versorgung scheint alles in Ordnung zu sein?"

    „Nun ja, antwortet Lydia, die ihr langes, schwarzes Haar hochgesteckt trägt und wie fast immer mit einer roten Blusen bekleidet ist, etwas bedächtig: „Die wöchentlichen Familien-Zuteilungen für Eier, sowie für Schweine- und Rindfleisch sind wohl bei den Menschen angekommen und werden akzeptiert.

    „Das ist gut so. Die Zuteilungen sind ja für die Zeit nach unserer Autonomie von Bedeutung..."

    Vera wendet sich nun an Ann Feld-Ernte: „Und bei dir, Ann, zum landwirtschaftlichen Zustand des Kibbuz gibt es bekannterweise keine Probleme für eine Dringlichkeitssitzung. Eure landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind zurzeit nicht nur auf den Bedarf für unsere Menschen abgestimmt, sondern auch auf die vertraglichen Lieferungen für den Außenbereich."

    „Mit Lydia sind wir ja in enger Zusammenarbeit zum Gesamtzustand des Lebensbereiches, ist die sachliche Antwort. „Wir wollen auf den Tag X vorbereitet sein, um dann im Gesamtbereich eine naturverträgliche Situation schaffen zu können.

    „Auch das hört sich gut an, Ann!"

    Und zu

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