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Futurehome: Schatz, wie war nochmal das Passwort für den Kühlschrank?
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eBook98 Seiten1 Stunde

Futurehome: Schatz, wie war nochmal das Passwort für den Kühlschrank?

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Über dieses E-Book

Gerd Semmler gewinnt bei einem Preisausschreiben seines Lieblingselektronikversandes "Elektronikwelt" den Hauptpreis: Das "Futurehome", ein Haus in dem alles elektronisch gesteuert wird. Damit beginnen die Probleme: Gerd braucht ein Grundstück für das Haus, er muss seiner Familie beibringen, dass ein Umzug ansteht und dann taucht auch noch ein Fernsehteam auf, das daraus eine Doku-Soap machen will. Was Gerd nicht ahnt: Sein Nachbar und Erzfeind Berthold Gallmann ist der Inhaber des Elektronikversandes, er hat das "Futurehome" selbst konstruiert und in eine tödliche Falle verwandelt. Gerd ahnt nichts davon, dass sein Nachbar ihn umbringen will. Kann er sich und seine Familie retten?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum17. Jan. 2016
ISBN9783738055498
Futurehome: Schatz, wie war nochmal das Passwort für den Kühlschrank?

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    Buchvorschau

    Futurehome - Kirk Spader

    Gerd

    Gerd Semmler sah nachdenklich dem Rauchfaden nach, der von dem Lötzinn aufstieg. „Fertig." Wie immer, wenn er etwas zusammengelötet hatte, war er stolz und gespannt, ob es auch funktionierte.

    Gerd Semmler war ein passionierter Bastler, der Stunden in seinem Werkstattkeller verbrachte und Dinge erschuf. Fand er. Im Grunde lötete er vorgefertigte Teile zusammen, die er bei seinem Lieblingselektronikversand Elektronikwelt bestellt hatte.

    Angefangen hatte es mit kleinen Geräten, einem Wassersensor für die Waschmaschine, steuerbaren Thermostaten für die Heizkörper und einer selbst zusammengebauten Alarmanlage.

    Gerd war 55 Jahre alt und Pensionär, er hatte früher bei der Deutschen Bahn gearbeitet. Nicht als Elektroniker, sondern als Schaffner. Mit der Einführung elektronischer Tickets ging die Zeit der Fahrkartenkontrolleure zu Ende. Gerd hatte die Gelegenheit wahrgenommen, aufzuhören, auch wenn er dadurch Einbußen bei seiner ohnehin nicht üppigen Pension in Kauf nehmen musste.

    Die Bastelei mit der Elektronik hatte er früher als perfekten Ausgleich zu den ganzen Idioten im Zug gesehen, die ihn mit Ausreden nervten, warum sie ihre Fahrkarten »noch nicht« gekauft hatten. Seine Frau Evi hatte ihn gewähren lassen und immer gesagt: „Andere Männer saufen und hocken vor der Sportschau, mein Gerd ist kreativ und seine Sachen funktionieren." Das stimmte. Gerd hatte ein Händchen für seine kleinen Maschinen und das meiste davon konnte man im Haushalt gut gebrauchen. Gerd hatte allerdings ein Geheimnis. Etwas, das weder Evi noch der Rest der Familie, seine 14-jährige Tochter Charlie und ihr ein Jahr jüngerer Bruder Thorben, wussten oder auch nur ahnten.

    Gerd hatte einen Breitbildfernseher im Keller stehen, und wenn ihn niemand störte, sah er Filme. Nichts Schlimmes oder Verbotenes sondern alle Filme über James Bond. Er war besessen davon, er war »Q«, der Waffenmeister des Filmagenten. Seine geheime Leidenschaft war der Nachbau von Agentenwaffen. Videokameras in Armbanduhren, Schuhe, aus denen Klingen sprangen, wenn man die Absätze zusammenschlug und Feuerzeuge, die die Spitzen von Dartpfeilen zielgenau fünf Meter weit schießen konnten.

    Es gab noch viel mehr. Gerd hatte hinter dem Regal mit den Werkzeugen eine regelrechte kleine Waffenkammer eingerichtet. Abschließbar, nicht das die Kinder auf die Idee kamen, dort was rauszunehmen und auszuprobieren. Viel zu gefährlich.

    Er nahm die Fernbedienung in die Hand, die zu dem Gegenstand gehörte, den er gerade fertig gestellt hatte. Nichts Agententechnisches, sondern ein Roboter für Thorben. Es war November, Weihnachten war nur noch vier Wochen entfernt. Thorben hatte Gerds Leidenschaft für Maschinen geerbt, jedoch mehr in einem wissenschaftlichen Sinn. Er würde später garantiert Maschinenbau oder Bionik studieren, davon war Gerd überzeugt. Er betätigte einen Knopf an der Fernbedienung und der Roboter stakste über den Tisch. An der Tischkante stoppte er und sagte auf Deutsch deutlich „Drecksmist." Dann drehte er sich um und stakste in einem 90 Grad-Winkel weiter.

    Die Sätze, die der Roboter sagen konnte, hatte Gerd selbst auf den Sprachchip gesprochen. Natürlich würde er den nicht gesellschaftsfähigen Wortschatz von Thorbens neuem elektronischen Freund noch mal umsprechen müssen. Aber Gerd hatte Humor und lachte, als der Roboter ihm zuwinkte und „Hi, Schweinegesicht!" von sich gab.

    „Gerd! Kommst du Abendessen? Das war Evi, es hatte schon die ganze Zeit nach Frittierfett gerochen und Gerd merkte, dass er Hunger hatte. Er drückte einen kleinen Knopf an seiner merkwürdig aussehenden Armbanduhr, die die Uhrzeit an die Wand projizierte. Die hatte er komplett selbst erfunden und gebaut. Ein Einzelstück, das mehr konnte als Bonds olle Rolex. „Ich komme! rief er und verstaute den Roboter in einer Umzugskiste. Er seufzte. Mehr Geld müsste man haben, dann könnte man mal was mit dem Familienauto machen, diese Sache mit dem kugelsicheren Schild oder dem Ölteppichspritzer wäre super. Oder Boden-Boden-Raketen hinter den Frontscheinwerfern, mit denen man bei der nächsten Urlaubsfahrt nach Italien den Stau auflösen konnte. Gerd grinste in sich hinein, dann stieg er die Holztreppe hinauf und das Licht im Keller schaltete sich automatisch aus.

    Der Gewinn

    „Papa, ich brauche einen Nintendo-Forcefield-3D-Cube. Bald ist Weihnachten und ich wünsche mir den." Thorben hatte genaue Vorstellungen davon, was er zu Weihnachten haben wollte. Gerd und Evi bekamen seit zwei Jahren gedruckte Wunschlisten von ihm. Leider überschätzte Thorben die Rentenansprüche eines ehemaligen Bahnangestellten ganz erheblich.

    „Der Forcefield kostet als Basic satte 300 Euro, Sohn. Den kannst du dir abschminken", stellte Gerd klar.

    Charlie, Thorbens Schwester, die eigentlich Charlotte hieß und ihre Eltern dafür hasste, grinste gemein.

    „Wenn der Grützkopp den Forcefield kriegt, will ich mein iPhone haben."

    Thorben lachte. „Damit du mit diesem Cyborg chatten kannst, der dir immer an die Wäsche will?"

    Gemeint war Ulf, ein Typ aus Charlies Parallelklasse, der mit fünfzehn schon drei Piercings im Gesicht hatte. Thorben hatte die beiden beim letzten Schulfest knutschend hinter der Turnhalle erwischt. Damit hatte er seine Schwester in der Hand.

    „Halt die Fresse, du Hirni." Charlie versuchte, Thorben unter dem Tisch zu treten, erwischte aber Gerd. Doch der war so in seinen neuen Elektronikwelt-Katalog vertieft, dass er es gar nicht bemerkte.

    „Ihr sollt euch nicht streiten! Und Schimpfwörter passen nicht zu dir, junge Lady!" Evi deeskalierte ihre Sprösslinge.

    „Gerd, kannst du morgen einkaufen fahren, wir haben kaum noch Lebensmittel im Haus. GERD!"

    Gerd sah kurz von einer Seite auf, die einen riesigen ferngesteuerten Hubschrauber mit eingebauter Videokamera zeigte, und nickte automatisch. Einkaufen war gut, dann konnte er noch ein paar Teile im Baumarkt kaufen, die er für den Gartenteich brauchte. „Aber du beeilst dich und hängst nicht wieder stundenlang im Baumarkt rum!" Evi konnte sehr energisch werden und Gerds Motivation sank.

    „Aber ich brauche ...", versuchte er es.

    „Nichts brauchst du! Statt rumzubasteln, könntest du mal den Wagen waschen, das habe ich dir schon vor zwei Tagen gesagt! Das Auto war mal rot, jetzt ist es rostbraun. Aber das ist dir vermutlich noch gar nicht aufgefallen."

    Gerd zuckte mit den Schultern, dann würde er morgen halt in die Waschanlage fahren. Die war direkt gegenüber vom Baumarkt und er hätte mindestens zwanzig Minuten Zeit zum Shoppen. Geheim, das gefiel ihm. Gut, dass Evi sich nicht dafür interessierte, was er im Keller so trieb, sie wäre sofort ausgezogen. Evi war sehr bodenständig und hatte für gerds elektronische Spielereien nur dann etwas übrig, wenn sie praktisch und nicht peinlich waren. Evi und Gerd waren seit 24 Jahren verheiratet und im Januar nächsten Jahres würden sie Silberhochzeit feiern.

    Nachdenklich sah er seine beiden Kinder an. Thorben war ein blasser, schlacksiger Junge mit einer zu kleinen Brille. Er war hochbegabt und die Schule langweilte ihn. Charlie, seine kleine Prinzessin sah mittlerweile mehr aus wie eines dieser Models aus dem Fernsehen. Bis auf ihre Klamotten. Sie trug nur Schwarz, am liebsten knappe Miniröcke und ihre Oberweite schien sich im letzten Jahr verdoppelt zu haben. Sie wäre auch für 18 durchgegangen, eine Tatsache, die Gerd Angst machte. Im Urlaub in Italien hatte sie die Blicke von Männern jeden Alters auf sich gezogen und Gerd hätte am liebsten jeden dieser Kerle verprügelt. Beide waren „Spätwüchsige",

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