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Gefährliche Elemente: Der Retter
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eBook432 Seiten5 Stunden

Gefährliche Elemente: Der Retter

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Über dieses E-Book

Gregory wünscht sich nichts mehr als ein normales Leben.

Mit seinen Freunden abzuhängen und Spass zu haben, wie jeder andere achtzehnjährige Junge.



Aber wie kann man ein normales Leben führen wenn man erfährt, dass man zum Retter eines ganzen Klans erkoren worden ist und ein Teil dieses Klans, der verdammt an die Mafia erinnert, einem offensichtlich nach dem Leben trachtet?



Wenn plötzlich ständig etwas in Flammen aufgeht, oder andere eigenartige Dinge passieren wenn man sich aufregt?

Ein wahrhaft schwieriges Unterfangen in dieser Situation einen klaren Kopf zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Eine waghalsige Under Cover Aktion bringt ihn schliesslich in Lebensgefahr.

Und da ist auch noch Leyla, die seine Gefühlswelt so durcheinanderbringt, dass er unvorsichtig wird, auffliegt und zum Gejagten wird.

Wird es ihm gelingen seine Mission zu erfüllen, eine mysteriöse Prophezeiung zu entschlüsseln und seinen Feinden zu entkommen?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum30. Apr. 2015
ISBN9783738025729
Gefährliche Elemente: Der Retter

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    Buchvorschau

    Gefährliche Elemente - Sonja Wuthrich

    Zusammenfassung

    Gregory wünscht sich nichts mehr als ein normales Leben.

    Mit seinen Freunden abzuhängen und Spass zu haben, wie jeder andere achtzehnjährige Junge.

    Aber wie kann man ein normales Leben führen wenn man erfährt, dass man zum Retter eines ganzen Klans erkoren worden ist und ein Teil dieses Klans, der verdammt an die Mafia erinnert, einem offensichtlich nach dem Leben trachtet?

    Wenn plötzlich ständig etwas in Flammen aufgeht, oder andere eigenartige Dinge passieren wenn man sich aufregt?

    Ein wahrhaft schwieriges Unterfangen in dieser Situation einen klaren Kopf zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

    Eine waghalsige Under Cover Aktion bringt ihn schliesslich in Lebensgefahr.

    Und da ist auch noch Leyla, die seine Gefühlswelt so durcheinanderbringt, dass er unvorsichtig wird, auffliegt und zum Gejagten wird.

    Wird es ihm gelingen seine Mission zu erfüllen, eine mysteriöse Prophezeiung zu entschlüsseln und seinen Feinden zu entkommen?

    Prolog

    Die Strasse verschwamm vor seinen Augen, mühsam stolperte er vorwärts. Jeder Schritt war eine Qual. Seine Beine fühlten sich an, als ob sie gar nicht zu seinem Körper gehörten. Er fiel beinahe vom Gehsteig, torkelte auf die Strasse hinaus und ein vorbeifahrender weisser Ford konnte gerade noch rechtzeitig durch ein gewagtes Ausweichmanöver einen Zusammenstoss verhindern. Der Fahrer stiess ein paar wüste Flüche aus und donnerte vorbei, ohne anzuhalten.

    Er fühlte sich wie benebelt, die Sonne brannte erbarmungslos auf ihn herab und der Schweiss rann ihm in Strömen über das Gesicht. Ihm wurde von seinem eigenen Gestank übel. Irgendwie rochen die Ärmel seiner verschmutzten Jacke säuerlich nach eingetrockneter Kotze und abgestandenem Wodka. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er hierhergekommen war. Mühsam schleppte er sich weiter und schlurfte an einer Kirche vorbei. Irgendwoher kannte er diese Kirche. Er hustete, bis er fast keine Luft mehr bekam. Die Sonne stand hoch am Himmel, es musste Mittag oder früher Nachmittag sein. Wo zum Henker war er? Was war mit ihm passiert? Er kam am Eingang des hinter der Kirche gelegenen Friedhofs vorbei, der weit offen stand und passierte das schmiedeeiserne Tor. Die Sonne schien ihn innerlich zu verbrennen. Er legte seine schmutzige Hand vor die Augen und erspähte eine hölzerne Parkbank, die nicht allzu weit entfernt war. Sie stand im Schatten einer Trauerweide. Unter Aufbietung seiner letzten Kräfte schleppte er sich zu der Bank. Beinahe hatte er es geschafft, aber kurz bevor er dort ankam, wurde ihm schwarz vor Augen. Er krachte zu Boden und verlor die Besinnung.

    Gefährliche Elemente

    Der Retter

    © Copyright

    by Sonja Wuthrich

    2014

    Alle Personen, Situationen und Ereignisse sind fiktiv

    Leyla

    Mein Name ist Selena Gomez, ich bin berühmt und alle lieben mich. Allerdings habe ich nicht wirklich ein glückliches Händchen, was die Auswahl meines Freundes betrifft, aber na ja ... Ich kann mich jedenfalls vor lauter Verehrern kaum retten. Sie warf sich Kusshände zu und betrachtete sich im Spiegel. Leider sah die Wahrheit anders aus. Leyla Johnson-Rossi betrachtete sich leicht irritiert im Spiegel. Heute sah sie ja wirklich wieder einmal atemberaubend aus. Sie hatte Augenringe, da sie ihren Vampir-Roman bis spät in die Nacht zu Ende gelesen hatte. Mit dem Resultat, dass sie danach nicht mehr schlafen konnte und überall schwarze Kapuzenmänner stehen sah. Als die Morgendämmerung anbrach, war sie endlich eingeschlafen und bald darauf hatte der Wecker erbarmungslos geklingelt. Sie betrachtete die Pickel auf ihrer Nase. Die waren gestern doch noch nicht da gewesen, oder? Wo war bloss ihr Pickelstift? Ihre Mutter liebte Ordnung über alles und räumte immer alles weg, was herumlag. Was meist ein Nimmerwiedersehen bedeutete.

    Ihre Frisur glich heute einem ausgetrockneten Busch oder einem Staubwedel. Je nachdem, von welcher Seite aus man sie betrachtete, dachte sie bei sich und verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. Mit ihrer Zahnspange sah sie zudem aus wie ein kleines Monster.

    Zum Glück wurde diese heute von Dr. Taptiklis, ihrem griechischen Kieferorthopäden, der sie immer etwas an Fredy Krüger erinnerte, entfernt, bevor Gregory ankam. Gregory! Sie blickte versonnen vor sich hin, wurde aber jäh aus ihren Gedanken gerissen, da die Türglocke schrill bimmelte.

    Sie hörte, wie ihr Vater die Tür öffnete. Dem Gekreische nach konnte niemand anderes an der Tür sein als Melissa Christiansen-Rosinelli, von allen nur der Kleiderhänger genannt. Sie wollte unbedingt Model werden und benahm sich auch dementsprechend. Melissa stand total auf Leylas Vater, aber das taten eigentlich alle Mädchen aus ihrer Klasse. Melissa war einfach nur die Schlimmste von allen. Es war wirklich peinlich, denn schliesslich war ihr Vater ein alter Mann. Er hatte inzwischen sogar schon ein paar graue Haare. Nun ja, er sah sicherlich um einiges besser aus als Melissas Dad, der überhaupt keine Haare mehr hatte.

    Sein Kopf war blitzeblank wie eine Weihnachtskugel.

    Leyla war 16 Jahre alt und ging auf die Scarborough High School für zweisprachige Schüler, da ihre Eltern grossen Wert darauf legten, dass ihre Kenntnisse der italienischen Sprache nicht verloren gingen. Leyla scherte sich keinen Dreck um die Vertiefung der italienischen Sprache. Sie wäre viel lieber mit all den normalen Kids in der Klasse gewesen als mit diesen Gucci Freaks. Igitt, sie schüttelte sich schon, wenn sie an diese Weiber dachte. Es gab mit ein paar Ausnahmen fast nur Mädchen in ihrer Klasse! Das einzige, was sie an Italien liebte, war Gregory, ihr Stiefcousin, der Adoptivsohn ihrer Tante Shannon und ihres Onkels Franco. Shannon war die Schwester ihrer Mutter und Franco der Bruder ihres Vaters. Schon etwas strange, dachte sie, dass Onkel und Tante zusammen verheiratet waren. Aber egal, wenigstens hatten sie Gregory adoptiert. Eine wirklich gute Entscheidung. Leyla liebte ihn über alles. Es schien ihr, als sei er der einzige Mensch, der sie wirklich jemals verstanden hatte.

    Gregory

    Fliegen war noch nie sein Ding gewesen. Wenn Menschen dazu bestimmt gewesen wären, zu fliegen, wären sie bestimmt mit Flügeln ausgestattet worden.

    Das lieb gemeinte Gerede seiner Stiefeltern machte es auch nicht besser. Heute war auf jeden Fall keiner seiner Lieblingstage. Auf einer Skala von 1 bis 10 war dies wohl die 1, also der Tiefpunkt.

    Shannon, seine Stiefmutter, umarmte ihn mit einer solchen Inbrunst, dass sie ihn beinahe zerquetschte. Sie schickte ihn wirklich nur schweren Herzens für das Austauschjahr nach Kanada. Ihm fiel es auch schwer genug, denn er liebte seine Stiefeltern von ganzem Herzen, aber die Vorkommnisse der letzten Zeit hier in Lerici hatten einen weiteren Schulbesuch für ihn unmöglich gemacht.

    Er war 'Il Matto di Lerici', der düstere Verrückte, was ihn zwar einerseits zum unwiderstehlichen Bad Boy für die meisten Girls machte, aber anderseits auch zu einer Bedrohung für alle Macho Spinner an der Scuola Media Superiore. Deshalb hatten seine Eltern beschlossen, ihn zu seinen Verwandten nach Kanada zu schicken, damit er sein Abschlussjahr an der dortigen zweisprachigen High School machte. Er verstand ihre Entscheidung nur zu gut, freute sich aber trotzdem keineswegs auf Kanada.

    Er hatte schon genug mit sich selbst und seinen zurzeit leider noch unkontrollierten Ausbrüchen zu tun. Wenn er nur an seine Stiefcousine Leyla dachte! Mein Gott, sie war seit Urzeiten ganz offensichtlich in ihn verknallt und es verging keine Minute, in der sie ihm dies nicht zu verstehen gab und ihn mit ihren grossen braunen Augen bewundernd ansah. Wie Bambi!

    Nicht, dass er sie nicht gemochte hätte, sie war ein nettes kleines Ding. Sie waren Freunde gewesen als Kinder. Er erinnerte sich, wie sie Cowboys und Indianer gespielt hatten und er sie immer mit seinem imaginären Colt, einem hölzernen Stock, niedergestreckt hatte. Die Erinnerung brachte ihn zum Schmunzeln, aber er hatte jetzt wirklich andere Probleme als ein Mädchen, dass in ihn verknallt war. Er würde sie auf Distanz halten müssen.

    Er umarmte seine heulende Stiefmutter nochmals kurz und schritt entschlossen in Richtung des Gates, da zum Boarding aufgerufen wurde.

    Er machte es sich auf seinem Sitz gemütlich und setzte die Kopfhörer auf, aus welchen die dröhnende Musik von Articolo31, seiner Lieblingsband, ertönte.

    Er hatte nicht die geringste Lust auf Unterhaltung während des Fluges.

    Er musste wohl kurz weggedöst sein und fühlte sich plötzlich beobachtet. Auf dem Sitz neben ihm sass eine Person, die er schlicht als „Goth Gruftie Teenager Girl" bezeichnen würde oder auch als Hexe ohne Besen. Er wäre beinahe aufgesprungen vor Schreck, denn ihr Gesicht war nur eine Handbreit von seinem entfernt und er konnte ihren minzigen Atem riechen.

    „Schon mal was von Abstürzen wegen eines Elektronik-Kollapses gehört, mein Hübscher?"

    Ihre sanfte Stimme war ein totaler Widerspruch zu ihrem Aussehen. Er zuckte zusammen und stellte seinen IPod aus.

    „Sorry, muss wohl weggedöst sein", sagte er schuldbewusst.

    Sie grinste ihn unverschämt an und musterte ihn eindringlich, soweit ihr dies von ihrem Sitz aus möglich war.

    Ihm kam es vor, als wolle sie ihn anmachen. Auch das noch, dachte er und wich ihrem Eulenblick aus. Er tat so, als ob er schlafen würde. Es wäre wirklich zu dumm, wenn durch ihre unerwünschte Anmache einer seiner Anfälle ausgelöst würde.

    Er hatte echt keine Lust, das Flugzeug abzufackeln oder so etwas in der Art.

    Er hörte ihre schmeichelnde Stimme: „Fliegst du auch nach Toronto?"

    Jetzt reichte es ihm aber, Anfall hin oder her! „Nein, ich habe vor, über New York abzuspringen, ein paar Homies besuchen. Wie blöd bist du eigentlich?"

    Sie grinste. „Na, endlich eine vernünftige Reaktion, Bro! So ein Flug kann einem sehr lange erscheinen, wenn man niemanden zum Reden hat! Sie streckte ihm ihre Hand hin, die an allen Fingern mit Schlagringen verziert war. „Ich bin Natalie!

    „Ich bin nicht dein Bro! Er funkelte sie böse an und nahm ihre ganze übertriebene Erscheinung erstmals so richtig wahr. Sie hatte pechschwarze Haare mit violetten Strähnen und ihr Gesicht war leichenblass. Ihre dunklen Augen waren mit einem breiten Eyeliner geschminkt. Ausser ihren Piercings an den Augenbrauen, den Lippen und weiss Gott wo sonst noch, erinnerte sie ihn entfernt an Amy Winehouse. Doch irgendetwas an ihr hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er streckte ihr die Hand entgegen. „Ich heisse Gregory.

    „Oh, was solls, keiner kann sich seinen Namen aussuchen, ausser irgendwelchen Berühmtheiten wie Snoop Dog vielleicht. Was aber auch ein ziemlich beschissener Name ist, finde ich."

    „Hey, du bist ziemlich frech!" Irgendwie fühlte sich Gregory aber erleichtert, sie hatte so eine Art an sich, dass alles nicht mehr so düster erschien. Obwohl von ihr eigentlich auf den ersten Blick eine Düsterheit ausging, die aber wohl eher eine aufgesetzte Maske war.

    „Was machst du denn in Kanada, Bro?" Gregory hatte keine Kraft mehr, ihr nochmals zu sagen, dass er nicht ihr Bro sei und nahm seinen neuen Spitznamen ergeben zur Kenntnis.

    „Ich mache ein Austauschjahr und werde an die Scarborough High in Toronto gehen."

    Worauf er einen Stoss in die Rippen erhielt, der ihm den Atem verschlug.

    „Erzähl keinen Scheiss, Bro, auf die Scheiss Schule gehe ich auch!" Natalie verzog ihre stark geschminkten Lippen zu einem schiefen Grinsen und sah aus wie der Joker aus Batman.

    Vielleicht sollte sie es mit einem Spiegel versuchen beim Schminken.

    „Echt jetzt?" Gregory war sich nicht sicher, ob sie ihn verarschte.

    Sie legte die Hand auf ihre Brust. „Nö, Bro, ich schwöre dir, ich geh auf diese Scheiss Schule!!!

    In welche Klasse gehst du und wie alt bist du denn?"

    „Stell dir vor, ich habe heute Geburtstag und werde 18, es wird also die Abschlussklasse sein."

    Sie schlug die Hand vor den Mund. „Bro, ich raff es kaum, du kommst in meine Klasse und die Tussis werden BH schwingend hinter dir her sein. Du arme Sau!

    Ach, übrigens alles Gute zum Geburtstag."

    „Danke. Um die Tussis mache ich mir keine Gedanken, mit denen komme ich schon klar.

    Es sind eher die Kerle, mit denen ich meist so meine Probleme habe, " sagte Gregory nachdenklich.

    „Geez, Bro spielst du etwa im anderen Team?" Natalie hatte entsetzt die Brauen hochgezogen.

    „Was für ein Team?" Gregory raffte gerade nichts mehr.

    „Ich meine, mein Gott, Bro, bist du etwa schwul?"

    Gregory dämmerte langsam, was sie meinte. „Nein, mach dir mal keine Sorgen, die Probleme mit Kerlen haben nichts mit sexuellen Aktivitäten zu tun. Es ist eher so, dass sie sich von mir bedroht fühlen und sich dann dadurch zu Dummheiten hinreissen lassen."

    Natalies Gesicht war ein einziges Fragezeichen.

    Gregory grinste: „Weisst du was, vergiss einfach, was ich gesagt habe, du wirst noch schnell genug herausfinden, was ich meine, wenn du wirklich in meiner Klasse bist. Da kommst du wohl nicht drum herum."

    Natalie gab widerstrebend auf. Sie war sehr neugierig, was er damit meinte, aber anscheinend wollte er nicht damit rausrücken. Sie konnte warten.

    „Hey, Bro, schau mal runter, da sieht man bereits den CN Tower!!!"

    Tatsächlich, sie befanden sich bereits im Landeanflug, die Zeit war wirklich vergangen wie im Flug. Natalie sei Dank.

    Leyla erlebt eine böse Überraschung

    Leyla war zusammen mit ihrer Mutter zum Flughafen gefahren, um Gregory abzuholen.

    Sie hatte ihre beste skinny Jeans angezogen und ihr bauchfreies T-Shirt mit der Aufschrift SWAG. Ihre Zahnspange war verschwunden und sie hatte sich geschminkt, ihre Haare gezähmt und sich mit ihrem besten Parfum von Victoria’s Secret eingesprüht. Sie war innerlich völlig aufgelöst. Das letzte Mal, als sie sich gegenüber gestanden hatten, war mehr als drei Jahre her. Sie war noch fast ein Kind gewesen und er ein aufmüpfiger Teenager, aber sie hatte sich noch nie so gut mit einem Jungen verstanden. Sie hatte ihn von Anfang an angehimmelt. Er war so süss!!! Sie hatte ihn als 15-Jährigen in Erinnerung.

    Gross und stark mit dunkelblonden Haaren, in welchen goldene Lichter zu tanzen schienen, was sie immer an eine lodernde Flamme erinnert hatte.

    Und er hatte die blauesten Augen, die sie jemals gesehen hatte. Unendlich wie das Meer.

    Er hatte sie immer verteidigt, wenn andere sie beleidigt hatten und war immer für sie da gewesen.

    Die letzten drei Jahre hatte sie ihm sehr viele Mails und Textnachrichten geschrieben und ab und zu sogar eine Antwort erhalten. Sie war gespannt, wie er jetzt aussah und ob sie ihn für sich begeistern konnte.

    Bisher hatte sie leider noch keinen Freund gehabt, da sich immer die falschen Kerle für sie interessierten und wenn sie ehrlich war, wollte sie nur Gregory.

    Die Ankommenden strömten in Scharen an ihnen vorbei. Ihre Mutter verrenkte sich den Hals und hielt nach Gregory Ausschau. Leyla gab sich betont uninteressiert. Das war ihre neue Masche. Allerdings konnte sie ihrer Mutter nichts vormachen. Sie wusste genau, wie sehr Leyla Gregory mochte.

    Da, ihre Mutter winkte wie wild. Leylas Herz setzte aus und sie schaute auf. Sie traute ihren Augen kaum, da war er. Gregory! Grösser als vor drei Jahren, schlaksig, mit vom Flug zerzaustem Haar und strahlend blauen Augen. Aber, aber, was sollte dieses arrogante Lächeln? Das hatte sie bisher noch nie bei ihm gesehen und zudem war er nicht alleine!!!!! Eine albern geschminkte und gepiercte Schwarzhaarige hatte sich bei ihm untergehakt. Er schien es zu geniessen und lachte gerade über eine ihrer Bemerkungen.

    Ihre Mutter ging auf ihn zu und umarmte ihn herzlich, Leyla hielt sich bewusst im Hintergrund.

    Gregorys Blick streifte sie desinteressiert. Dieser Scheisskerl!!!!

    Die Schwarzhaarige verabschiedet sich und küsste Gregory links und rechts auf die Wange. Die beiden schienen sich ja schon verdammt nahe zu stehen.

    „Wir sehen uns dann in der Schule, Bro, kann es kaum erwarten." Sie zwitscherte wie ein Kanarienvogel und rauschte mit einem vagen Kopfnicken in Richtung Leyla und Leylas Mutter davon.

    Das konnte ja noch heiter werden! Ihr Traumprinz war wohl doch nicht so toll, wie sie gedacht hatte.

    Naja wenigstens war das gepiercte Pferd, auf dem er angeritten war, wieder weg.

    Sie lachte böse und warf Gregory einen genervten Blick zu. Sie hatte kaum ein Wort mit ihm gesprochen auf der Rückfahrt und desinteressiert aus dem Fenster gesehen, während ihre Mutter locker mit ihm plauderte.

    Sie hatte nach seinem Auftritt keine Lust mehr verspürt, sich mit ihm zu unterhalten. Sie murmelte etwas von Kopfschmerzen und verzog sich möglichst schnell auf ihr Zimmer.

    Leyla wurde unsanft von ihrem dröhnenden Radiowecker aus wirren Träumen gerissen. One Direction sangen gerade von der 'Story of my life'. Gerade gestern hatte sie eine Kurzgeschichte auf Wattpad gelesen, in der eine gewisse Scarlett wegen der Musik von One Direction aus dem Bett gefallen war. Nun konnte sie das wirklich verstehen. Sie gähnte herzhaft und rappelte sich mühsam auf. Die hatten gut singen! Keine Ahnung hatten die Typen von der Story of her life. Sie schleppte sich ins Bad und hätte beinahe aufgeschrien, da sie als erstes nach dieser unruhigen Nacht mit dem zum Albtraum mutierten leicht zerzausten Gregory zusammenprallte. Er schien heute um einiges besser drauf zu sein und strahlte sie aus seinen blauen Augen an.

    Hey Schlafmütze! Auch schon unterwegs? Sie grummelte etwas Unverständliches und schlug ihm die Badezimmertüre vor der Nase zu.

    Sie hörte ein Klopfen an der Badezimmertüre und ein leises „Hey Lela? Redest du nicht mehr mit mir?"

    Sie hatte keine Lust, mit ihm zu reden und liess den Wasserhahn laut rauschen, um seine Stimme zu übertönen. Lela, so hatte er sie früher immer genannt. Tja, dass schien schon lange her zu sein und sie hatten mit Sicherheit nicht mehr den gleichen Draht zueinander, das war ja wohl klar seit gestern. Sie hatte die Enttäuschung noch nicht überwunden, ihren Held aus Kinderjahren so desinteressiert zu erleben. Sie seufzte, griff nach der Brause und fing an zu singen: „Bang, bang he shot me down, bang, bang I hit the ground". Da hörte sie ein unterdrücktes Lachen auf dem Flur und hörte auf zu singen. Sie sah auf ihre Uhr. Scheisse…. sie war viel später dran, als sie gedacht hatte. Warum sagte ihr das niemand? Sie trocknete sich eilig ab und zog sich so schnell es ging an. Es war ein etwas verwegenes, düsteres Outfit. Schwarze Leggins, schwarzes T-Shirt, schwarzes Kapuzenshirt. Was solls, dachte sie. Schwarz ist womöglich das neue Weiss. Machte das überhaupt irgendeinen Sinn? Nein, das tat es nicht, aber um sich umzuziehen war es jetzt auch zu spät.

    Fünf Minuten später rauschte sie an ihrer Mutter vorbei und wollte schon mit einem kurzen Tschüss das Haus verlassen, aber ihre Mutter hielt sie am Riemen ihrer Schultertasche zurück. „Halt, halt immer langsam, meine Liebe." Leyla sah sich um. Was war denn heute bloss los! Ihr Vater sass mit Gregory am Frühstückstisch und niemand schien in Eile zu sein. Leyla sah genervt auf ihre Uhr.

    „Leute, ich muss in einer Dreiviertelstunde in der Schule sein und ich muss die Subway unbedingt in 5 Minuten noch kriegen."

    „Ich fahre euch heute zur Schule, da es Gregorys erster Schultag ist und ich noch mit dem Rektor sprechen will", sagte Leylas Vater.

    Leyla schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht, auf keinen Fall, ich habe keine Lust, wegen dieses Freaks zu spät zu kommen." Sie deutete auf Gregory, warf ihre wirre Haarmähne zurück und stürmte aus dem Haus. Ihre Eltern und Gregory blieben sprachlos zurück.

    Leyla rannte die kurze Strecke zur Main Street Subwaystation. Sie schaffte es gerade noch und erwischt den Zug. Völlig ausser Atem sank sie auf einen freien Sitzplatz und bereute ihre schwarze Kleidung. Es war früh am Morgen und schon so warm. Wie würde es erst am Mittag sein? Sie schwitzte alleine schon nur bei dem Gedanken. Gegenüber von ihr sass ein verdreckter Typ mit einer Rasta-Frisur und sah sie lüstern von unten bis oben an. Na, ihm jedenfalls schien ihre Symphonie in schwarz zu gefallen.

    Sie wollte schon aufstehen und weiter nach vorne gehen, als an der nächsten Station Victoria Park ihre beste und einzige Freundin aus der Gucci-Freaks-Klasse, Brooklyn, zusammen mit Coat Hanger Babe Melissa, die wild gestikulierend auf Brooklyn einredete, einstiegen. Brooklyn hatte Leyla gesehen und kam zu ihr mit Melissa im Schlepptau. Der Rasta Typ sah nun in eine andere Richtung, wahrscheinlich hatte er keine Lust, es mit drei Weibern gleichzeitig aufzunehmen. Brooklyn grinste Leyla an, Leyla bewunderte einmal mehr ihre gutaussehende Freundin und ihren unvergleichlichen Modestil. Sie sah immer aus, als sei sie einem Modemagazin entstiegen oder als komme sie direkt von einer Shoppingtour. Ihre Eltern waren unglaublich reich und versnobt. Ihr Vater war irgendein Banker aus der Chefetage und ihre Mutter war ein total verrücktes Huhn. Brooklyn selbst war, was man bei ihrem Aussehen nicht vermuten würde, ein völlig bodenständiger Mensch und man konnte sich immer auf sie verlassen. Völlig egal, in welchem Schlamassel man steckte.

    Sie war gross und schlank, hatte langes gelocktes blondes Haar und grüne Mandelaugen, welche sie meist mit Eyeliner leicht betonte. Heute hatte sie einen blassrosa Lipgloss aufgetragen und trug einen weissen Schal. Dies, obwohl heute mindestens dreissig Grad angesagt waren, ebenso unpassend wie ihr schwarzes Outfit, aber wenigstens hatte sie einen guten Grund. Ein Typ, der sie verwirrte. Leyla wollte Brooklyn auf ihren Schal ansprechen, aber Melissa plapperte ohne Pause und es war schwierig, sie zu unterbrechen.

    Als Melissa endlich mal Luft holen musste, sagte Leyla zu Brooklyn: „Was soll der Schal?"

    Brooklyn beugte sich zu Leyla und flüsterte drei Worte: „Knutschfleck, Jason, Idiot."

    Leyla kicherte leise und Melissa wollte unbedingt wissen, was los war. Inzwischen waren sie bei der Haltestelle Scarborough Center angekommen.

    Die Scarborough High befand sich zwei Blocks weiter und die drei Girls trafen auf Jason und seinen wie immer grimmig dreinblickenden Freund Aiden.

    Jason versuchte, sich bei Brooklyn einzuhaken, aber sie entwand sich ihm geschickt und streifte dabei Aiden leicht.

    Die beiden entfernten sich und Leyla sagte zu Brooklyn: „Dieser Aiden macht mir Angst, ein richtig grimmiger Muskelprotz mit einem Aggressionsproblem." Sie schüttelte sich. Brrrh.

    Brooklyn schien unbeeindruckt. „Also, ich finde ihn sexy!"

    Melissa kicherte. „Brooklyn findet einfach alle Jungs sexy! Sie gluckste dämlich, und Leyla gab ihr einen Stoss in die Rippen. „Was immer noch besser ist, als alte Männer wie meinen Vater zu belästigen.

    Melissa rieb sich beleidigt die Rippengegend. „Aua, du bist ja so gemein."

    Sie liess die beiden zurück und ging schnellen Schrittes auf eine Gruppe herumlungernder Mädchen zu.

    Brooklyn schaute Leyla fragend an; „Was ist mit deinem Superheld Gregory, wo ist er denn?"

    Sie schaute sich um: „Ich muss doch den geilsten Typen des Universums endlich mal zu Gesicht kriegen."

    Leyla seufzte: „Mir scheint, dass er leider vom geilsten Typen zum Albtraum mutiert ist in den letzten drei Jahren."

    Ein dunkelblauer Van fuhr mit quietschenden Reifen vor und die beiden Mädchen sahen gleichzeitig auf.

    Es war der Van von Leylas Vater. Die Tür wurde geöffnet und ihr Traum bzw. Albtraum stieg aus.

    Er warf ihr einen höchst irritierenden Blick zu und ging, ohne weiter auf sie zu achten, in Richtung Schulgebäude.

    Brooklyn flüsterte: „Oh mein Gott, Leyla, war er das etwa? Leyla nickte geknickt und Brooklyn sah sie von der Seite an. „Meine Liebe, ich denke deine ruhigen Tage an der High School sind nun definitiv vorbei.

    Sie hasteten zu ihrem Spind und dort wartete die nächste unerwünschte Begegnung auf Leyla. Greyson, der schon seit ewigen Zeiten auf sie stand, kam lächelnd mit einer Schachtel auf sie zu. Er faselte etwas von einem Schulprojekt, bei dem sie ihm helfen sollte und strich ihr eine ihrer widerspenstigen Strähnen aus der Stirn. Genau in diesem Augenblick kam Gregory zu seinem neuen Spind, der sich natürlich genau gegenüber befand und er war wieder einmal nicht alleine. Seine Begleitung war niemand anderes als das schwarzhaarige Mädchen von gestern am Flughafen, das nun aufgeregt auf ihn einredete.

    Er sah interessiert zu Leyla und Greyson und ihre Blicke trafen sich kurz.

    Leyla sah schnell wieder weg. Er verstaute seine Sachen im Spind und verschwand mit dem Mädchen lachend im Klassenzimmer.

    Leyla blieb zurück und schäumte innerlich vor Wut. Sie hatte kein Wort von dem mitgekriegt, was Greyson zu ihr gesagt hatte.

    Gregorys harte Landung

    Ehrlich gesagt verstand Gregory die Welt nicht mehr. Es war ihm zwar unangenehm gewesen, dass seine Stiefcousine früher in ihn verknallt gewesen war und ihn mit ihren goldbraunen grossen Augen angehimmelt hatte wie ein Reh. Aus Bambi war aber inzwischen ein zähnefletschendes, giftspeiendes und vor allem feindseliges Raubtier geworden, das anscheinend nicht mehr zum Team Gregory gehörte. Die Augen waren zwar immer noch golden, aber sonst war es mit der Ähnlichkeit mit Bambi eindeutig vorbei. Er staunte nicht schlecht, denn eigentlich wollte er sie nur ein wenig von sich fernhalten mit seiner Show und dem arroganten Getue gestern. Nur in die Schranken weisen und nicht zu seiner Feindin machen. Gerade jetzt brauchte er unbedingt Freunde, um das Senior Jahr hier ohne grössere Katastrophen zu überstehen. Er brauchte Leyla unbedingt in seinem Team und ehrlich gesagt wollte er sie auch um sich haben.

    Er wusste selber nicht so genau, warum er sich so abweisend verhalten hatte. Wahrscheinlich machten ihm seine aufkeimenden Gefühle für sie, die er nicht an die Oberfläche kommen lassen wollte, eine Heidenangst. Er hatte keine Lust, wieder zum finsteren Aussenseiter zu werden wie in der letzten Schule. In Gedanken versunken räumte er sein Zeugs in seinen Spind, wurde aber von der angaloppierenden Natalie aus seinen Gedanken gerissen. Sie strahlte und redete ohne Unterlass auf ihn ein, erzählte ihm dies und jenes Geheimnis über Mitschüler. Trotz der Ablenkung versuchte Gregory herauszubekommen, was der Typ am gegenüberliegenden Spind von Leyla wollte. Er konnte leider nicht verstehen, was die beiden sich zu erzählen hatten. Der Typ schien aber eindeutig etwas mit Leyla im Sinn zu haben, so wie er sie ansah. Er war wahrscheinlich der Basketballstar der Schule, so wie er aussah und so wie ihn alle Mädels anstarrten, die vorbeigingen. Gregory war nicht klar warum, aber es störte ihn ungemein, dass Leyla anscheinend ihre Schwärmerei für ihn überwunden hatte und, so wie es aussah, auch schon einen recht ernstzunehmenden Ersatz für ihn gefunden hatte. Sie sah wirklich verdammt gut aus, von dem kleinen Mädchen mit der Zahnspange war nichts mehr zu erkennen. Ok, klein war sie immer noch, aber das störte ihn nicht. Sie war klein und zierlich mit widerspenstigem dunklem, fast schwarzem Haar und den besagten goldbraunen Reh- oder Raubtieraugen, je nachdem wie nett oder eben blöd sie wohl jemanden fand. Ihr Gesicht war oval und sie hatte den südländischen Teint ihres Vaters geerbt. Früher hatte er sie immer mit ihren Sommersprossen aufgezogen. Die waren aber inzwischen leider beinahe alle verschwunden. Er spürte Natalies Arm auf seiner Schulter und wurde aus seinen Gedanken gerissen. Leyla hob den Kopf und ihre Blicke trafen sich für einen kurzen Moment. Es war alles wieder wie früher, er war der Cowboy und sie die Indianerin, die vom Holzpferd geschossen wurde. Schnell wandte er seinen Blick von ihr ab und folgte Natalie ins Klassenzimmer.

    Die Lehrerin Mrs. Perry, eine ältere etwas übergewichtige Dame, stellte ihn der Klasse vor, was mit Buhrufen von ein paar nach Schlägertypen aussehenden Jungs kommentiert wurde. Das war ja toll.

    Gregory fühlte sich ironischerweise wie zuhause. Ein anderer Kontinent, aber er schien diese Situationen anzuziehen. Blieb nur zu hoffen, dass sie hier nicht auch ausser Kontrolle gerieten.

    Mrs. Perry drohte den Randalierern mit Konsequenzen und forderte ihn auf, sich einen freien Platz zu suchen. Er setzte sich neben Natalie, was ein weiteres Buhkonzert zu Folge hatte.

    Die erste Stunde hatten sie Mathe. Da er den Stoff bereits kannte und dadurch vor allen anderen mit den gestellten Aufgaben fertig, sah er sich die Klasse unauffällig etwas genauer an. Da waren vier gutaussehende Mädchen dabei, die wohl allesamt Cheerleaderinnen zu sein schienen. Drei graue Mäuse, die alle auf derselben Seite des Klassenzimmers sassen. Eine dunkelhaarige Schönheit, die ganz alleine an einem Pult sass und einen unnahbaren Eindruck machte. Die obligaten Jungs vom Basketballteam. Alle so gross, dass sie beinahe nicht hinter ihre Pulte passten. Leylas neuer Lover war auch dabei und warf ihm einen neugierigen Blick zu. Mein Gott, er sah aus wie ein männliches Model, kein Wunder, das er Leyla gefiel. Gregory schüttelte ungläubig den Kopf, war er etwa eifersüchtig? Natürlich nicht!

    Er fuhr fort mit seiner Inspektion. Auf der anderen Seite des Klassenzimmers sassen wohl die Bad Boys. Die musste er sich genauer ansehen, denn da lag mit Sicherheit sein Problempotenzial in dieser Schule und nicht bei Mr. Model.

    Da war der Hüne mit den raspelkurzen blonden Haaren und den hellblauen, wässrigen Augen, der am lautesten gebuht hatte. Wie ein wahrer Bulle mit Stiernacken. Gregory musste ein Grinsen unterdrücken. Da war ein grimmig dreinblickender Typ mit fast schwarzen Haaren, die ihm wie Stacheln zu Berge standen und fast schwarzen Augen wie ein Rabe. Er trug ein ärmelloses Baskerballshirt und hatte ein Tattoo auf dem Oberarm. Es sah aus wie eine Flamme. Er liess konstant die Muskeln seines Bizepses spielen. Die anderen beiden waren seiner Meinung nach weniger gefährlich, da es sich eher um Mitläufer zu handeln schien.

    Endlich war die Stunde vorbei und Gregory hoffte auf einen etwas interessanteren Unterricht.

    Leider wurde es nicht besser, da eine Stunde Sexualkunde mit dem Thema Verhütung anstand. Was natürlich besonders die Bad Boy Ecke zu Höheflügen des Unsinns anstachelte. Das Teaching Team, das dieses Fach den meist schon achtzehnjährigen Teenagern vermitteln sollte, was an und für sich bereits lächerlich war, bestand aus zwei jungen, eher weiblich wirkenden Männern. Sie wirkten sehr intellektuell und mitnichten volksnah und hatten in der Tat nicht die geringste Chance, ihre Anliegen der Klasse vernünftig näher zu bringen. Insbesondere die Übung, ein Kondom korrekt zu benutzen, welches anhand von Übungsobjekten in Form von in der Klasse verteilten hölzernen Bananen erlernt werden sollte, ging in obszönem Gegröle und Gelächter unter. Die Bad Boy Ecke war ausser Rand und Band und pöbelte die Cheerleaders an. Vor allem schien der blonde Hüne mit der raspelkurzen Haarpracht ein Problem mit Natalie zu haben und machte sie ziemlich unangebracht mit seiner Holzbanane an.

    Gregory versuchte, die Situation in den Griff zu bekommen und zu vermitteln, geriet dann aber selber zwischen die Fronten. Der Blonde wollte ihm gerade die Fresse polieren, als die beiden Lehrer mit Wasserpistolen auf die ausser Rand und Band geratenen Schüler schossen. Die Menge des Wassers war beträchtlich, wie von regelrechten Wasserwerfern. Die Streithähne fuhren auseinander und flüchteten vor dem Wasserstrahl.

    Die Teaching Team Lehrer wirkten wie zwei Ausserirdische mit Space guns, wie sie so da standen, mit ihren Brillen und den ernsten Gesichtern. Gregory grinste innerlich vor sich hin.

    „Das wird Konsequenzen haben, diese Klasse ist untragbar", donnerte einer der Lehrer und die beiden verliessen federnden Schrittes das Klassenzimmer. Es folgte ein betretenes Schweigen und alle blieben einen Moment klatschnass sitzen. Zum Glück ertönte die Pausenglocke und die klatschnassen Schüler verliessen das Klassenzimmer. Die Schüler der anderen Klassen blieben stehen und schauten ihnen tuschelnd nach. Natalies Gesicht hatte anscheinend am meisten abgekriegt. Sie sah aus wie ein Zombie, ihr Augen Makeup lief ihr in schwarzen Striemen übers Gesicht und ihr Lippenstift war verschmiert. Sie sah einmal mehr aus wie der Joker

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