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Timon von Athen
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eBook120 Seiten1 Stunde

Timon von Athen

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Über dieses E-Book

Timon von Athen (frühneuenglisch The Life of Tymon of Athens) ist eine Tragödie von William Shakespeare. Das Stück handelt von der Rache des freigebigen Timon an seinen undankbaren Freunden. Ort der Handlung ist das antike Athen im 5. Jahrhundert vor Christus.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum11. Dez. 2021
ISBN9783754178690
Timon von Athen
Autor

William Shakespeare

William Shakespeare (1564-1616) es ampliamente reconocido como uno de los más grandes escritores de todos los tiempos. Dramaturgo, actor y poeta, escribió casi cuarenta obras de teatro agrupadas generalmente según tres categorías: tragedias, comedias y obras históricas. Piezas como Hamlet, El rey Lear, El mercader de Venecia, Antonio y Cleopatra, Macbeth y Romeo y Julieta, por nombrar algunas de ellas, son aún a día de hoy estudiadas y representadas en todo el mundo.

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    Buchvorschau

    Timon von Athen - William Shakespeare

    Erster Aufzug

    Erste Szene

    Athen. Vorsaal in Timons Hause.

    Der Dichter und der Maler treten auf.

    DICHTER.

    Guten Tag!

    MALER.

    Mich freut's, Euch wohl zu sehn.

    DICHTER.

    Ich sah Euch lange nicht. Wie geht die Welt?

    MALER.

    Sie trägt sich ab im Lauf.

    DICHTER.

    Das ist bekannt.

    Doch welch besonder Seltnes, Fremdes, das

    Vielfach Erzählen noch nicht kennt? – Doch seht –

    Der Kaufmann, der Juwelier und mehrere andre treten auf.

    Magie des Reichtums! Diese Geister alle

    Beschwor dein Zauber her zum Dienst. Ich kenne

    Den Kaufmann.

    MALER.

    Ich beide; jener ist ein Juwelier.

    KAUFMANN.

    Höchst würdig ist der Lord.

    JUWELIER.

    Jenseit des Zweifels.

    KAUFMANN.

    Ein Mann, höchst unvergleichbar, sozusagen

    Geschult zu unermüdlich steter Güte:

    Ein Musterbild.

    JUWELIER.

    Hier hab' ich ein Juwel.

    KAUFMANN.

    O bitte, zeigt: für den Lord Timon wohl?

    JUWELIER.

    Traut er der Schätzung – doch was das betrifft –

    DICHTER rezitierend.

    Wenn wir um Lohn den Schändlichen gepriesen,

    Dämpft es den Glanz des wohlgelungnen Reimes,

    Des Kunst den Edeln singt.

    KAUFMANN den Stein betrachtend.

    Ha! schön geschnitten!

    JUWELIER.

    Und reich; das ist ein Wasser, seht nur selbst!

    MALER.

    Ihr seid verzückt. Ein Werk, wohl eine Huld'gung

    Dem großen Lord?

    DICHTER.

    Ein Ding, mir leicht entschlüpft.

    Wie ein Gewand ist unsre Poesie,

    Heilsam, wo man es hegt; das Feu'r im Stein

    Glänzt nur, schlägt man's heraus; von selbst erregt

    Sich unsre edle Flamm', flieht, gleich dem Strom,

    Zurück, von jeder Hemmung. – Was ist das?

    MALER.

    Ein Bild, Herr. Wann tritt Euer Buch hervor?

    DICHTER.

    Es folgt der Überreichung auf dem Fuß.

    Zeigt mir das Stück!

    MALER.

    Es ist ein gutes Stück.

    DICHTER.

    Gewiß, dies hebt sich trefflich, herrlich ab.

    MALER.

    So ziemlich.

    DICHTER.

    Unvergleichlich! Wie die Grazie

    Sich durch sich selbst ausspricht! Wie geist'ge Kraft

    Aus diesem Auge blitzt!

    Wie Phantasie Sich auf der Lippe regt! stumme Gebärdung,

    Die jeder möcht' in Worten deuten.

    MALER.

    Wohl leidlich hübsch das Leben nachgeäfft;

    Hier ist ein Zug, der spricht!

    DICHTER.

    Ich möchte sagen,

    Er meistert die Natur: kunstreiches Streben

    Lebt in der Farb' lebend'ger als das Leben.

    Einige Senatoren treten ein und gehn nach den innern Gemächern.

    MALER.

    Wie viele Freunde hat der Edle!

    DICHTER.

    Athen'sche Senatoren! – Die Beglückten!

    MALER.

    Schaut, mehr noch!

    DICHTER.

    Seht den Zusammenfluß, den Schwall der Freunde! –

    In diesem rohen Werk zeichn' ich 'nen Mann,

    Den diese ird'sche Welt umfängt und hegt

    Mit reichster Gunst; mein freier Zug wird nirgend

    Gehemmt durch einzelnes, nein, segelt fort

    In weiter, klarer See: kein boshaft Zielen

    Vergiftet eine Silbe meiner Fahrt;

    Sie fliegt den Adlerflug, kühn, stets gradaus,

    Kein Wölkchen hinter sich.

    MALER.

    Wie soll ich Euch verstehn?

    DICHTER.

    Ich will es Euch entriegeln.

    Ihr seht, wie alle Ständ' und alle Menschen,

    Sowohl von leicht geschmeid'gem Sinn, als auch

    Von strenger, ernster Art, dem Timon weihn

    In Demut ihren Dienst. Sein großer Reichtum,

    Umkleidend seinen adlig güt'gen Sinn,

    Bezwingt und kauft für seine Lieb' und Herrschaft

    Ein jeglich Herz. Ja, von des Schmeichlers Spiegelantlitz,

    Zu Apemantus selbst, der nichts so liebt,

    Als er sich selber haßt: auch er beugt ihm

    Sein Knie, und kehrt in Frieden heim, bereichert

    Vom Nicken Timons.

    MALER.

    Ich sah's, er sprach mit ihm.

    DICHTER.

    Ich stelle dar auf lieblich grünem Hügel

    Fortuna thronend: an dem Fuß des Berges

    Gedrängte Reih'n von jedem Stand und Wesen,

    Die auf der Wölbung dieser Sphäre streben,

    Ihr Glück zu steigern; unter allen diesen,

    Die auf die Königin den Blick geheftet,

    Stell' ich den einen dar in Timons Bildung,

    Den zu sich winkt Fortunas elfne Hand;

    Die volle Gunst verkehrt in Sklaven völlig,

    Die eben Mitbewerber waren.

    MALER.

    Herrlich!

    Fortuna und der Thron und Hügel, dünkt mich,

    Der ein', herauf gewinkt von allen unten,

    Sein Haupt geneigt zum steilen Berg hinan,

    Sein Glück erklimmend, wär' ein schöner Vorwurf

    Für unsre Kunst.

    DICHTER.

    Nein, hört nur weiter, Freund:

    All jene (die noch eben ihm Kam'raden,

    Ja, manch' ihm vorzuziehn), von dem Moment

    Folgend nur seinem Pfad; Vorplatz und Hof

    Mit Dienst belagernd;

    Vergötternd Flüstern gießend in sein Ohr,

    Selbst seinen Bügel heil'gend, trinken sie

    Die freie Luft durch ihn.

    MALER.

    Nun, und was weiter?

    DICHTER.

    Wenn nun Fortun', in Laun' und Wankelmut,

    Herab stößt ihren Günstling: all sein Troß,

    Der hinter ihm den Berg hinauf sich mühte,

    Auf Knie'n und Händen selbst, läßt hin ihn stürzen;

    Nicht einer, der ihm folgt in seinem Fall.

    MALER.

    Das ist gewöhnlich.

    Ich kann der Art Euch tausend Bilder weisen,

    Die auch des Glückes schnellen Wandel malen,

    Lebend'ger als das Wort. Doch tut Ihr wohl,

    Zeigt Ihr Lord Timon, daß geringe Augen

    Den Fuß schon höher als das Haupt gesehn.

    Timon tritt auf mit Begleitung, ein Diener des Ventidius spricht mit ihm.

    TIMON.

    Verhaftet ist er, sagst du?

    DIENER.

    Ja, Herr, und fünf Talent' ist seine Schuld,

    Kleinsein Vermögen, seine Gläub'ger hart;

    Eu'r edles Fürwort spricht er an, bei denen,

    Die ihn gefangen setzten; fehlt ihm dies,

    So stirbt sein Trost.

    TIMON.

    Edler Ventidius! Gut!

    Nicht meine Weis' ist's, abzuschütteln Freunde,

    Wenn meiner sie bedürfen. Weiß ich doch,

    Sein edler Sinn ist solcher Hülfe wert:

    Die wird ihm: denn ich zahl', und er sei frei.

    DIENER.

    Euer Gnaden wird auf ewig ihn verbinden.

    TIMON.

    Empfiehl mich ihm! Gleich send' ich seine Lösung;

    Nachdem er frei, bitt' ihn, zu mir zu kommen: –

    Denn nicht genug, dem Schwachen aufzuhelfen,

    Auch stützen muß man ihn. – So fahre wohl!

    DIENER.

    Sei alles Glück mit meinem gnäd'gen Herrn!

    Diener geht ab.

    Ein alter Athenienser tritt auf.

    ATHENIENSER.

    Lord Timon, hör' mich an!

    TIMON.

    Sprich, guter Alter

    ATHENIENSER.

    Du hast 'nen Diener, der Lucilius heißt?

    TIMON.

    So ist's: Was soll er?

    ATHENIENSER.

    Höchst edler Timon, lass' ihn vor dich kommen!

    TIMON.

    Ist er hier im Gefolge? – He, Lucilius!

    LUCILIUS vortretend.

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