Seelenschwestern: Weil tiefe Freundschaften uns durchs Leben tragen
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Über dieses E-Book
Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorspielt, wenn du sie vergessen hast.
Freundschaften gestalten sich unterschiedlich: vom punktuellen Kaffeetrinken bis hin zu regelmäßigen gemeinsamen Aktivitäten und Gesprächen. Doch Freundschaften beinhalten ein großes Potenzial, das genutzt werden will. Wenn wir beschließen, verbindlich gemeinsam unterwegs zu sein, entwickelt sich Freundschaft zu einem geschützten Raum. Hier sind Entwicklung und Authentizität in einer neuen Tiefe möglich. In einem solchen Rahmen gewinne ich eine Seelenschwester, die bedingungslos zu mir hält, und werde selbst zu so einer Freundin.
Dieses Buch macht Mut zu tiefen Beziehungen und zeigt, wie und warum wahre Freundschaft unser Leben bereichert. Es macht Lust, gemeinsam mit einer Seelenschwester Seite an Seite durchs Leben zu gehen. Denn ganz ehrlich: Wir brauchen doch alle eine!
4-farbige grafische Innengestaltung
Regula Schwab-Jaggi
Regula Schwab (Jg. 1972) ist seit bald 30 Jahren verheiratet. Sie lebt mit ihrem Mann, drei erwachsenen Kindern, Pflegekind und Hund in einem Dorf nahe dem schweizerischen Aarau. Sie absolvierte ihre Erstausbildung als diplomierte Kleinkinderzieherin. Im Jahr 2013 erlangte sie den Fachausweis als Erwachsenenbildnerin und schloss 2019 die Ausbildung zur diplomierten Sozialpädagogin ab. In der aufsuchenden Familienhilfe unterstützt sie Familien in Krisen und schwierigen Lebenssituationen. Daneben engagiert sie sich als Kursleiterin und Referentin für Lebensthemen, persönliches Wachstum und in der Ausbildung von Fachangestellten Betreuung. Seit vielen Jahren leitet sie mit einem Team eine Ferienimpulswoche für Frauen. In ihrer Freizeit verbringt sie gerne Zeit mit ihrer Familie oder beim Austausch mit Freunden. Sie liebt es zu Lesen, geniesst die Bewegung draussen und das Kreativsein.
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Buchvorschau
Seelenschwestern - Regula Schwab-Jaggi
Stimmen zu diesem Buch
»Wer eine Freundin und Seelenschwester findet, ist reich gesegnet! Regula Schwab-Jaggi zeigt ehrlich, praktisch und mutmachend auf, wie Freundschaften beginnen, wachsen und reifen können. Eine herzliche Leseempfehlung an alle, die mehr über das Geheimnis und Potenzial der Seelenschwesternschaft erfahren möchten oder sich nach neuem Tiefgang in bestehenden Freundschaften sehnen. Ich gratuliere meiner Seelenschwester zu ihrem Mut, Verletzlichkeit zu wagen und dieses Buch zu schreiben!«
Dr. Debora Sommer
Theologin, Autorin und Referentin
»Beim Thema ›Freundschaft‹ sollten Männer bei Frauen zur Schule gehen. Zum Beispiel bei dieser Autorin. Regula Schwab lässt die Freundschaft in ihren schönsten Farben strahlen und zeigt ganz praktisch, wie sie gelingen kann. Ein sorgfältiges Buch voller Tiefgang und persönlichem Erleben. Eine Inspiration für beide Geschlechter!«
Thomas Härry
Autor, Dozent und Berater von Führungskräften
Regula Schwab-Jaggi
Seelenschwestern
WEIL TIEFE
FREUNDSCHAFTEN
UNS DURCHS LEBEN
TRAGEN
SCM | Stiftung Christliche MedienSCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
ISBN 978-3-417-27016-7 (E-Book)
ISBN 978-3-417-26940-6 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck
© 2021 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH
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Internet: www.scm-brockhaus.de · E-Mail: info@scm-brockhaus.de
Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:
Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006
SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen.
Weiter wurden verwendet:
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (LUT 2017)
Hoffnung für alle ® Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis – Brunnen Basel. (Hfa)
Lektorat: Mirja Wagner, www.lektorat-punktlandung.de
Titel: Astrid Shemilt // Büro für Illustration & Gestaltung, www.astridshemilt.com
Gesamtgestaltung & Illustrationen: Astrid Shemilt
Autorenfoto: © Suebaer Fotografie
Druck und Bindung: Drukarnia Dimograf Sp. z o.o.
Inhalt
Über die Autorin
Aufbruch
Über dieses Buch
Der Mensch, ein Beziehungswesen
Bindungstheorie
Schöpfungsgeschichte
Das Beziehungsdreieck
Eine Frauenfreundschaft ersetzt keine Ehe
Eine Ehe ersetzt keine Frauenfreundschaft
Was nimmst du für dich mit?
Frauenfreundschaft im Laufe der Zeit
Freundschaft als Männerrecht
Die Philosophen und die Freundschaft
Freundschaften in der Bibel
Frauenfreundschaften damals und heute
Was nimmst du für dich mit?
Mir selbst eine Freundin sein
Wer bist du?
Positive Ich-Beziehung
Wem glaubst du?
Aktiv werden
Was nimmst du für dich mit?
Freundschaft als Wagnis
Gute Gründe
Trotzdem
Was nimmst du für dich mit?
Vom Kaffeetrinken zur Verbindlichkeit
Allerlei Beziehungen
Bekanntschaften
Das Besondere der Seelenschwesternschaft
Was macht eigentlich eine tiefe Freundschaft aus?
Was nimmst du für dich mit?
Verbindlich werden – was bringt’s?
Eine andere Dimension
Verbindlich miteinander unterwegs. Aber was heißt das?
Manchmal gilt es, neu zu schauen
Was nimmst du für dich mit?
Rechenschaft wagen
Warum überhaupt Rechenschaft geben?
Rechenschaft ganz praktisch
Feedback als Entwicklungsinstrument
Rechenschaft als Auftrag
Was nimmst du für dich mit?
Stolpersteine
Individuelle Wahrnehmung
Reibungspunkte
Falsche Erwartungen
Neid, Eifersucht und Missgunst
Isolation
Einengung
Fehlende Eigenständigkeit
Unpassende Kommunikationswege
Falsche Gewichtung von Frauenfreundschaft und Ehe
Was nimmst du für dich mit?
Aneinander reifen
Mit Konflikten umgehen
Tiefer gehende Verletzungen
Schritte der Heilung
Heil werden durch Freundschaft
Praktische Tipps zur Beziehungspflege
Was nimmst du für dich mit?
Angekommen
Danksagung
Anhang
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Über die Autorin
Regula Schwab-Jaggi (Jg. 1972), wohnt mit ihrem Mann, drei erwachsenen Kindern, Pflegekind und Hund in einem Dorf nahe dem schweizerischen Aarau. Sie ist Sozialpädagogin HF, Ausbilderin FA und Kleinkinderzieherin und arbeitet in der aufsuchenden Familienhilfe. In ihrer Freizeit liest sie, genießt die Bewegung und ist gerne kreativ.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Aufbruch
2005
Ich befinde mich auf einer Wochenendkonferenz für Pastorenfrauen. Direkt mir gegenüber sitzt eine tolle, erfolgreiche Frau, die in Tränen aufgelöst ist. Es ist noch keine Minute her, dass sie mich gefragt hat, ob ich ihre Freundin sein wolle. Sie fühle sich häufig sehr einsam und suche eine Freundin, mit der sie gemeinsam verbindlich unterwegs sein könne. Sie stelle sich eine tiefe Freundschaft vor, welche dazu da sei, einander zu fördern und zu unterstützen, sodass Gottes Plan im Leben von ihr und mir sichtbar werden könne.
Ich fühle mich leicht überfordert – von den Tränen und von ihrer Anfrage. Ich wäre gern ihre Freundin. Aber kann ich ihren Wünschen genügen? Will ich das überhaupt? Ich bin ein zurückhaltender Mensch und teile meine persönlichen Themen nur stark gefiltert und gut durchdacht mit anderen Menschen. Dies trifft sogar auf meinen Mann zu, obwohl ich ihm als meinem vertrautesten Menschen mehr Einblick in meine Seele gewähre.
Ich habe nur einige Sekunden, um auf diese Anfrage zu reagieren. Zu meinem eigenen Erstaunen wächst in mir die Gewissheit: Es lohnt sich! Es lohnt sich, das Risiko einzugehen, auch wenn Verletzungen möglich sind, um mit ihr als Freundin an meiner Seite weiter durchs Leben zu gehen. Ich antworte mit Ja – und gewinne eine Freundin.
2006
Nachdenklich sitze ich vor meinem Computer und starre nervös auf den Bildschirm. Neben den Worten, die ich eben geschrieben habe, blinkt unablässig der Cursor. Was ich hier gerade in Worte gefasst habe, gehört zu meinen privatesten Geheimnissen. Und nicht nur das: Für mich ist dieses Geheimnis zudem mit viel Scham und Versagensgefühlen behaftet. Der einzige Mensch, der es bisher mit mir teilt, ist mein Mann Jonathan.
Dass die Worte nicht nur schwarz auf weiß auf meinem Bildschirm erscheinen, sondern darüber hinaus auch noch eigenhändig von mir in einer E-Mail formuliert und geschrieben wurden, zeugt davon, dass ich mich in einem neuen Lebensabschnitt befinde. In den letzten Monaten ist die Freundschaft zu meiner Freundin mehr und mehr gewachsen und ich habe gemerkt: Ich kann ihr vertrauen. Wir haben einander teilhaben lassen an all den großen und kleinen, schönen und schwierigen Geschichten aus der Vergangenheit. Haben Träume geteilt und Fragen diskutiert. Doch ich weiß, dass diese Freundschaft nur an Tiefe gewinnen kann, wenn ich bereit bin, noch mehr zu vertrauen. Wenn ich bereit bin, Themen zu teilen, die mit Schmerz, Versagen oder Scham verbunden sind.
Langsam bewege ich den Cursor auf das »Senden-Feld«. Mein Finger schwebt über der Maustaste. Ein tiefer Atemzug – und ich drücke. Mein Geheimnis befindet sich auf dem Weg zu meiner Freundin. Mit diesem Schritt ist eine neue Tiefe, eine Verbundenheit, zwischen uns gewachsen. Meine Freundin ist noch näher an mein Herz herangerückt und zu meiner Seelenschwester geworden.
2015
Erneut sitze ich einer Frau gegenüber, die ich als Seelenschwester bezeichne. Vor einiger Zeit haben wir gemeinsam einen Jüngerschaftskurs organisiert und uns dabei immer besser kennengelernt. So hat sich zwischen uns eine tiefe Freundschaft entwickelt, in der wir uns regelmäßig über Gott und die Welt austauschen.
Und nun sitze ich hier, ihr gegenüber. In den vergangenen Tagen ist in mir ein Bewusstsein gewachsen, langsam, Stück für Stück. Da scheint es etwas in meinem Leben zu geben, das mich in meiner persönlichen Entwicklung hindert, eine Art Glaubenssatz, der mich schon jahrelang begleitet und regelrecht lähmt. Doch mit diesem Glaubenssatz möchte ich nicht länger leben, wünsche mir, ihn im Gebet vor Gott zu bringen und ein für alle Mal loszuwerden. Und diese Freundin, meine Seelenschwester, soll hier und heute eine Zeugin meiner Entscheidung sein.
Doch ich merke: Es ist ganz und gar nicht einfach, jahrelange Überzeugungen über Bord zu werfen. Es braucht Mut, loszulassen und noch nicht genau zu wissen, was man stattdessen empfangen wird. Ich kämpfe innerlich mit mir selbst. Eine gute halbe Stunde sitze ich auf dem Sofa, schaue vor mich hin, seufze – und bringe kein Wort über die Lippen. Und dies, obwohl ich meiner Freundin angekündigt habe, dass ich nun beten möchte. Doch eine große Stärke dieser Frau ist Geduld. Und so sitzt sie neben mir, still, betend, wartend. Zwischendurch fragt sie mich einmal, ob sie mich irgendwie unterstützen könne. Ich verneine. Den nächsten Schritt muss ich allein gehen. Das Einzige, was ich jetzt brauche, ist jemand, der zuhört und mich später einmal an diesen Moment erinnern kann. Schlussendlich beginne ich zu beten. Und mit dem »Amen« weiß ich, dass dieser Abend sowohl ein großer Schritt für meine persönliche Entwicklung ist als auch für unserer Freundschaft. Gemeinsam freuen wir uns darüber.
2016
In diesem Jahr geht es mir psychisch nicht gut. Ich kämpfe mit depressiven Verstimmungen und lebe in der Angst, irgendwann den Boden ganz unter meinen Füßen zu verlieren.
An einen Abend in dieser Zeit erinnere ich mich noch besonders gut: Ein Ereignis vom Tag hat mich emotional stark aufgewühlt. Ich bin allein zu Hause und weiß kaum wohin mit all den Spannungen, die ich in mir trage. Also gehe ich mit unserem Hund raus an die frische Luft, atme tief durch und gehe sehr zügig. Doch ich spüre keine Verbesserung. Im Gegenteil: Die Spannung steigt so stark an, dass ich den Drang verspüre, in längst vergangene, destruktive Muster aus meiner Vergangenheit zu fallen. Mir ist klar, dass ich Hilfe brauche. Und zwar nicht irgendwann, sondern so schnell wie möglich. Ich muss mit einer Vertrauensperson über diese Spannungen und meinen Umgang damit sprechen. Mein Mann hat eine Sitzung und ist für mich nicht erreichbar. Ich kontaktiere meine Freundinnen, eine nach der anderen. Die eine ist ebenfalls in einer Sitzung und kann deshalb nicht telefonieren. Auch bei der zweiten klingelt das Telefon vergeblich. In meiner Not überlege ich, an wen ich mich sonst noch wenden könnte. Eine dritte Frau, mit der ich schon länger persönlich unterwegs bin, kommt mir in den Sinn. Sie ist erreichbar und hat Zeit. So schütte ich ihr mein Herz aus, erzähle von allem Ballast und den unerfreulichen Dingen, die sich an diesem Tag in meinem Inneren angesammelt haben. Im Nachhinein denke ich, dass sie sich vielleicht ähnlich überfordert gefühlt haben muss wie ich damals auf der Konferenz für Pastorenfrauen, als ich vor der weinenden Frau saß und sie mich bat, ihre Freundin zu sein. Trotzdem reagiert meine Freundin an diesem Abend souverän, ruhig und wohltuend. Sie nimmt mich ernst, unterstützt mich und begleitet mich durch diese akute abendliche Krise. Am Ende des Telefonats wird mir bewusst: Unbemerkt von mir selbst habe ich schon längst eine weitere Seelenschwester dazugewonnen.
Fünfzehn Jahre sind seit jenem schicksalhaften Tag vergangen, an dem ich meine erste Seelenschwester gewonnen habe. Nun könnte man sich sicherlich fragen, ob solch exklusive, bewusste Freundschaften eine Frau nicht zu sehr in ihrer Beziehungsgestaltung einengen. Hat sie dann überhaupt noch Kapazität für andere Beziehungen?
Eine berechtigte Frage. Doch ich selbst beobachte, dass mich diese erste, so persönliche Freundschaft als Persönlichkeit verändert, mich offener in anderen Beziehungen gemacht hat. Ich bin nicht exklusiv mit meinen Seelenschwestern unterwegs. An meiner Seite gibt es andere, wertvolle Frauen und Männer, deren Freundschaft ich nicht missen möchte. Das finde ich spannend! Trotzdem hat mich das Unterwegssein in diesen einzelnen, tiefen Beziehungen nachhaltig geprägt. Heute bin ich in vielen Punkten eine andere Person als vor fünfzehn Jahren. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, Vertrauen in ausgewählte Menschen zu investieren. Ich habe erfahren, dass Beziehungen auch in Krisen tragfähig sein können. Ich weiß, dass auch andere Frauen ihre persönlichen Geheimnisse mit sich tragen. Durch das Vertrauen meiner Freundinnen bin ich zur Trägerin ihrer Geheimnisse, bin deren Unterstützerin und Förderin geworden. Meine persönliche Entwicklung hat durch meine Seelenschwestern an Tiefe und Qualität gewonnen und mein Leben ist bunter geworden. Mit Seelenschwestern unterwegs zu sein ist eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe. Sie wird nur noch von zwei weiteren Entscheidungen übertroffen: Gott in mein Leben einzuladen und gemeinsam mit meinem Mann eine Familie zu gründen.
Vielleicht kennen Sie solche Beziehungen, wie ich sie zu Beginn beschrieben habe, und Sie sind bereits mit Ihren eigenen Seelenschwestern unterwegs. Dann freue ich mich mit Ihnen über diese Kostbarkeit. Es kann jedoch auch sein, dass sich beim Lesen der obigen Zeilen eine Sehnsucht in Ihnen ausgebreitet hat und Sie merken, dass Sie sich tief in Ihrem Innern nach solchen Freundschaften sehnen. Danach, sich mit anderen Frauen in einer persönlichen, tiefen und wertvollen Art auszutauschen und so gemeinsam durchs Leben zu gehen.
Unabhängig davon, wo Sie persönlich in Ihren Beziehungen stehen, soll dieses Buch für Sie ein Impulsgeber oder – noch besser – ein Reiseführer sein. Machen wir uns also gemeinsam auf die Reise, um das Potenzial von tiefen, tragenden Beziehungen zu entdecken und in unseren Freundschaften zur Entfaltung zu bringen. Tiefe, persönliche Beziehungen zu leben ist einerseits beflügelnd, denn gemeinsam kommt man schnell und leichtfüßig voran und genießt dabei die wunderschöne Aussicht und den Austausch mit einem vertrauten Gegenüber. Andererseits gibt es immer wieder auch Wegabschnitte, die anstrengend, ermüdend oder herausfordernd sind. Wenn der Weg etwas steiniger und uneben wird, ist unser Mut gefragt, denn dann müssen wir entscheiden, ob wir wirklich gemeinsam weitergehen, über den Grat balancieren und den steilen Aufstieg bewältigen wollen. Dabei soll dieses Buch Unterstützung bieten.
Lassen Sie uns doch den ersten Wegabschnitt gemeinsam in Angriff nehmen! Da wir nun einige Zeit sehr persönlich miteinander unterwegs sein werden, möchte ich in der Anrede zum »Du« überwechseln. Es fühlt sich für mich vertrauter an, die eigenen Gedanken über ein so persönliches Thema mit jemandem zu teilen, den ich mit »Du« ansprechen darf.
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Über dieses Buch
Ich wünsche mir, dass du aus diesem Buch für dich ganz persönlich wertvolle Gedanken und Anregungen mitnehmen kannst. Deswegen findest du nach jedem Kapitel noch mal eine kurze Zusammenfassung und drei Reflexionsfragen. Diese Fragen sind ganzheitlich und betreffen:
So kannst du dich noch einmal vertieft und persönlich mit den jeweiligen Kapitelinhalten auseinandersetzen. Du kannst diese Reflexionsfragen allein oder gemeinsam mit einer Freundin entweder als Abschluss nach dem Lesen des Buches oder bereits während des Lesens nach jedem Kapitel bearbeiten. Schau, was hier für dich hilfreich und gut ist. Ergänzend dazu eignet sich auch das zugehörige Kleingruppenmaterial (für Gruppen oder Zweierschaften). Beide Bücher sind voneinander unabhängig, sodass du entweder nur dieses Buch, nur das Kleingruppenmaterial oder beide zusammen lesen kannst.
In diesem Buch möchte ich dir immer wieder kurze Einblicke in meine ganz persönliche Geschichte oder mich bewegende andere Frauenfreundschaften ermöglichen. Du wirst vermutlich feststellen, dass du in etlichen Punkten nicht alleine bist,