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Die Kaminski-Kids: Auf der Flucht: mit Illustrationen von Lisa Gangwisch
Die Kaminski-Kids: Auf der Flucht: mit Illustrationen von Lisa Gangwisch
Die Kaminski-Kids: Auf der Flucht: mit Illustrationen von Lisa Gangwisch
eBook183 Seiten1 Stunde

Die Kaminski-Kids: Auf der Flucht: mit Illustrationen von Lisa Gangwisch

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Über dieses E-Book

Eine spannende Abenteuerstory für Kids. Im verschneiten Ferienort ihres Snowboard-Lagers lernen die Kaminski-Kids zwei Kinder kennen. Diese geben sich nach außen hin cool, doch schon bald wird klar, dass die beiden ziemlich in der Klemme stecken. Die Kaminski-Kids versuchen den Kindern zu helfen, geraten dabei aber selbst zwischen die Fronten und müssen mit Zwockel, ihrem Collie, türmen. Auf der Flucht durch Schnee und Eis finden sie Unterschlupf in einer einsamen Berghütte. Doch als sie dort entdeckt werden, gibt es kein Entrinnen mehr.
SpracheDeutsch
HerausgeberFontis
Erscheinungsdatum31. Mai 2015
ISBN9783038486763
Die Kaminski-Kids: Auf der Flucht: mit Illustrationen von Lisa Gangwisch

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    Buchvorschau

    Die Kaminski-Kids - Meier

    1. Herberge Alpen-Traum

    «Ein bisschen aufgeregt bin ich schon ...»

    Raffi schleppte ihre Reisetasche zu Simon und Debora in die Diele des Kaminski-Hofs. Alle drei Kids trugen bereits ihre Winterjacken und schlüpften nun in die Stiefel. Ihr Collie Zwockel schnupperte neugierig an den herumstehenden Gepäckstücken.

    «Habt ihr auch alles dabei?» fragte Vater. «Handschuhe, Wollmütze, Skibrille, Urlaubsgeld?»

    Simon und Debora warfen sich einen Blick zu. «Na klar – wir sind doch keine Babys mehr!»

    «Ich weiß sehr genau, wie alt ihr seid.»

    «Ach ja? Da bin ich aber mal gespannt!» Debora musterte ihn aufmerksam, denn manchmal brachte Vater ihre Geburtstage tatsächlich durcheinander. Seine Zerstreutheit rechtfertigte er jeweils mit der vielen Arbeit im Blumengeschäft der Familie.

    «Tja, warte mal ...» murmelte er. «Simon ist vierzehn, Debora zwölf, und Raffaela ...» Nachdenklich legte er die Hand ans Kinn. «Jetzt hab ich's: Sieben! Du bist sieben!»

    «Ja Pingu!» rief Raffi. «Ich bin neun! Neuneinhalb sogar!»

    «Und bald wirst du zehn, weiß ich doch!» Auf Vaters Gesicht breitete sich ein verschmitztes Lächeln aus. «War nur ein kleiner Scherz! Na komm, Große!» Überschwänglich schloss er Raffi in die Arme und drückte sie fest an sich. «Ich wünsche euch viel Spaß im Snowboard-Camp!»

    Zum Abschied streichelte Debora liebevoll über Zwockels wuscheliges Fell. «Dürfen wir Zwockel wirklich nicht ins Lager mitnehmen, Papi?»

    «Leider nein. Hunde sind in der Herberge strikt verboten.»

    «Euer Reisebus ist da!» rief Mutter. «Er ist gerade auf den Vorplatz gefahren!» Sie trat aus der Küche, von wo es verführerisch nach frisch gebackenem Brot duftete, und brachte jedem Kind belegte Stullen für unterwegs.

    Hinter ihr tappte Opa in die Diele. Verstohlen wischte er sich einen Krümel aus dem Mundwinkel.

    «Hast du wieder mal genascht, Opa!» neckte Simon.

    «Ich musste doch vorkosten», schmunzelte der alte Mann, der fast blind war, dafür aber umso besser hören und riechen konnte. «Um sicherzugehen, dass wir euch absolut einwandfreie Backware mitgeben!» Schelmisch zwinkerte er den Kids zu. «Es wird euch ganz kurz vorkommen, bis ihr Zwockel wiederseht! Ihr werdet staunen!»

    «Jetzt hätte ich um ein Haar das Geschenk für Zwockel vergessen!» Aufgeregt holte Raffi eine Tüte und zog daraus einen Spielzeugknochen hervor. «Hier, für dich! Damit du uns nicht so vermisst!»

    Zwockel schnappte sich den harten Gummiknochen und begann genüsslich darauf herumzukauen.

    «Aber nicht gleich aufessen, ja!» Lachend trat die Familie aus dem Haus ins nasskalte Wetter hinaus. Unter dem verhangenen Himmel ging der Schneeregen soeben in Regen über. Das Kopfsteinpflaster glänzte vor Nässe.

    Die Kaminski-Kids trugen ihre Reisetaschen und die gemieteten Snowboards zum Autobus, der bereits voller Kinder war. In diesem Moment sprang Petra, die Leiterin des Jugendtreffs Planet7, aus dem Bus. «Hallo! Schön, dass ihr dabei seid!» rief die junge Frau mit dem kurzen schwarzen Haar. Sie fuhr als Lagerleiterin mit, was die Kids besonders freute, denn sie hatten Petra sehr gern.

    Während der Fahrer ihr Gepäck einlud, verabschiedeten sich die Kids von Zwockel und Opa. Mutter und Vater gaben allen dreien einen Kuss auf die Wange, was Debora gar nicht gefiel – sie hatte das Gefühl, die ganze Clique im Bus schaue zu und lache sich kringelig, wie ihre Eltern sie hier in aller Öffentlichkeit abknutschten.

    Als das Geküsse endlich vorbei war, stiegen die Kids in den Reisebus und suchten sich freie Plätze. Sie kannten die meisten Kinder vom Jugendtreff und wurden ringsum grinsend begrüßt.

    «Genau wie ich befürchtet hab», murmelte Debora leise, während sie sich in die hinterste Reihe setzte. Hier hoffte sie erst mal, dass sie keiner mehr anstarren würde. Doch wie sie zu ihrer Erleichterung feststellte, waren alle schon wieder mit Gesprächen beschäftigt, schoben sich Walkman-Stöpsel in die Ohren oder tippten auf ihren Handys herum.

    Der Bus ruckte an und fuhr über den Vorplatz los. Durch die verschmierte Rückscheibe sahen die Kids ihre Eltern und Opa, die ihnen nachwinkten. Zwockel rannte hinter dem Autobus her, bis dieser in die Landstraße abbog. Brauner Matsch spritzte aus der Straßenrinne auf und platschte quer über den Gehsteig.

    Ein paar Sitzreihen weiter vorne stellte ein Junge seinen Kassettenrekorder an, worauf dröhnender Hip-Hop durch das ausgelassene Gewirr der Kinderstimmen pulste.

    Während der Bus durchs Dorf in Richtung Autobahn fuhr, fragte sich Simon, was sein bester Freund Loko im Augenblick wohl tat – Loko war mit seiner ganzen Familie zur Hochzeit eines Onkels eingeladen und gestern Abend in seine türkische Heimat abgeflogen. Neben ihm im Bus vermisste Debora bereits ein erstes Mal die Pferdestuten Fanny und Lucy, mit denen sie und ihre beste Freundin Suila immer ausritten. Und Raffi war völlig kribbelig – sie konnte es kaum mehr erwarten, in der «Snowcamp»-Herberge einzutreffen.

    Kap1

    Verwirrt schreckte die Kleine aus einem Traum hoch, als Simon sie anstupste. Sie war auf der Fahrt eingeschlafen. Die belegten Brote hatten die Kids schon längst aufgegessen.

    «Aufwachen!» rief Debora unternehmungslustig. «Wir sind gleich da, Schwesterchen!»

    Erstaunt rieb sich Raffi die Augen. Hier am Ferienort sah alles vollkommen anders aus als zu Hause. Die Straßen waren schneebedeckt, die schmucken Holzhäuser eingeschneit, und die Sonne strahlte so hell, dass es sie blendete.

    Der Reisebus hielt vor einem großen Brunnen an. Sofort entstand ein Gedränge im Gang zwischen den Sitzreihen. Jedes Kind wollte beim Aussteigen das erste sein. Als die Kaminski-Kids endlich an die frische Luft kamen, schlug ihnen ein eisiger Wind entgegen.

    «Das ist aber kalt hier!» meinte Raffi.

    «Na und? Wir haben ja genügend warme Kleider dabei!» Debora hüpfte von einem Bein aufs andere. «Schaut mal, da!» Begeistert zeigte sie auf einen Pferdeschlitten, der mit klingelnden Glöckchen um die Ecke bog. «Sind die nicht wunderschön?»

    «Wer? Die beiden alten Damen in der Kutsche?» fragte Simon.

    «Nein, die Pferde natürlich, du Dödel!»

    «Ach soooo!» feixte Simon, worauf Debora ihm einen Stoß in die Rippen versetzte.

    Während die Kids warteten, bis das Gepäck ausgeladen war, sahen sie sich das Haus an, in dem ihr Ferienlager untergebracht war. Es war ein hübsches Holzhaus mit vier Stockwerken. Auf dem Schrägdach lag eine dicke Schicht Schnee, und lange Eiszapfen hingen von der Dachrinne herab. Das hölzerne Schild über der Eingangstür trug die eingekerbte Inschrift Herberge Alpen-Traum.

    «Haben jetzt alle ihre Sachen?» rief Petra über den Platz.

    «Mein Snowboard fehlt noch», meldete sich ein Mädchen.

    Die Kinder drängten sich um den Reisebus, um nach dem Brett Ausschau zu halten. In dem ganzen Durcheinander bemerkte niemand, dass ein großer Junge die Straße herabgerannt kam und sich gehetzt umblickte. Als er die Menschenmenge vor dem Bus entdeckte, mischte er sich schnell unter die Kinder.

    «Da ist das Board ja», brummte der Fahrer und zog es aus einer Nische des Gepäckraums hervor.

    «Ein Glück!» atmete das Mädchen auf.

    «Okay, los geht's, Leute!» Petra stapfte vor den Kids her zur Tür der Herberge. In dem Gewimmel aus Kindern, Snowboards und Reisetaschen achtete niemand auf den fremden Jungen, der einfach mit der Gruppe mitging.

    Bild1

    Sie traten alle ins Haus und wurden von einer Frau mittleren Alters empfangen.

    «Ich bin die Wirtin», eröffnete sie. «Mein Name ist Kress. Tür zu!»

    «Oh-oh, die ist aber mega freundlich», flüsterte Raffi, während Petra die Tür gegen den Wind ins Schloss drückte. Hier in dem schummrigen Eingang war es schön warm, und die Kinder machten ihre Winterjacken auf. Der fremde Junge verdrückte sich in den dunkelsten Teil des Raums und zog seine blaue Wollmütze tief ins Gesicht.

    Frau Kress zündete sich eine Zigarette an. «Im Haus ist noch eine andere Lagergruppe», sagte sie und blies den Rauch aus. «Die sind schon eine Woche da und haben schnell gemerkt, dass hier Ordnung herrscht. Dasselbe erwarte ich auch von euch. Nur damit das klar ist.»

    «Äh, kein Problem», antwortete Petra etwas baff.

    Die Kinder waren ebenso platt und brauchten ein paar Sekunden, um den unglaublich liebenswürdigen Empfang zu verdauen. Ein Mädchen raunte: «Die Herberge ist wohl eher ein Alptraum als ein Alpen-Traum!»

    Frau Kress überging das aufkommende Gekicher. «Da drüben ...» Sie zeigte zu einer Tür. «Das ist der Trockenraum. Dort könnt ihr eure Jacken nach dem Skifahren aufhängen. Daneben befindet sich der Skiraum – was ihr da reinstellt, muss ich euch wohl nicht erklären.»

    «Bestimmt keine Ski», murmelte ein Junge. «Wir fahren Boards, nicht Ski.»

    Gereizt strich sich die Wirtin Aschenreste von ihrer Schürze. «Eure Stiefel zieht ihr hier unten aus. Keiner geht mir mit den nassen Latschen hoch! Dafür gibt's die da.» Sie wies auf eine lange Reihe von klobigen grauen Pantoffeln und paffte eine miefende Qualmwolke in den Raum. «Noch Fragen?»

    «Nö, alles klar, Frau Krass», tuschelte ein Mädchen in der hintersten Reihe.

    «Was war das?»

    «Nichts, nichts», wiegelte das Mädchen ab, doch alle Kinder lachten laut heraus.

    Frau Kress wandte sich um und schlurfte zur Treppe. «Oben zeig ich euch den Rest.»

    Petra verdrehte schmunzelnd die Augen.

    «Oben gibt Frau Krass uns den Rest!» flüsterte jemand, während die Kids der Wirtin folgten. Unterwegs erhaschten sie einen Blick in die Küche, wo bereits das Abendessen vorbereitet wurde.

    «Mann, hab ich einen Mordshunger!» Bei dem leckeren Frittenduft lief Debora gleich das Wasser im Mund zusammen. «Wenigstens der Food scheint in Ordnung zu sein!»

    Der fremde Junge mit der blauen Mütze wartete, bis alle Kinder auf der Treppe waren. Dann folgte er der Gruppe unauffällig ins Obergeschoss.

    Kap1_Ende

    2. Der unheimliche Fremde

    Im ersten Stockwerk der Herberge führte Frau Kress die Kinder am Essraum entlang. Die Fenster gaben den Blick auf die verschneiten Berggipfel frei, die in der rötlichen Abendsonne wie Kristalle glitzerten. Gegenüber der

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