Die Hexenschule
Von Katrina Kahler
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Über dieses E-Book
Bücher für Mädchen von 9 bis 12 Jahren; Charlotte erwacht aus einem furchtbaren Alptraum. Könnte er wahr sein? Ist Margarethe wirklich zurückgekommen, um sie weiter zu terrorisieren? Und dann trifft Charlotte wieder auf Charlie, ihr Herz schlägt Purzelbäume, als sie sich tief in die Augen schauen. Bis etwas Ekelhaftes passiert und Charlotte in Verlegenheit gebracht wird. Angeschlagen muss sie Charlie in Margarethes Händen zurücklassen.
Charlotte entdeckt, dass sie eine besondere Fähigkeit hat. Zuerst kann sie sie nur schwer kontrollieren, aber mit etwas Übung erweist sich diese Gabe als sehr nützlich.
Miss Moffat kündigt an, dass die Mädchen drei Prüfungen absolvieren müssen und die besten fünf werden gegen das Wizards College antreten. Wie wird Charlotte abschneiden? Sie muss unbedingt Charlie wiedersehen und ihm erklären, warum sie sich bei ihrem letzten Treffen so seltsam verhalten hat. Wird sie dorthin gehen dürfen oder wird es Margarethe schaffen?
In dieser spannenden Fortsetzung kannst du all das herausfinden.
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Buchvorschau
Die Hexenschule - Katrina Kahler
Kapitel Eins
Es war Herbst und das raschelnde, sonnenuntergangsfarbene Laub umfing Charlotte wie eine Decke. Sie schaute nach unten und bemerkte, dass sie barfuß war. Mit jedem Schritt knirschten die Blätter unter ihr.
Obwohl sie sich im Freien befand, war es sommerlich warm und das geblümte Sommerkleid, das sie trug, passte zur Temperatur.
Hinter zwei bogenförmigen Bäumen standen Gerti, Steffi und Alice, die Charlotte aufgeregt zuwinkten. Sie winkte zurück und wollte gerade zu ihnen hinüberlaufen, als das blaue Band in ihrem Haar durch einen plötzlichen Windstoß gelöst wurde und mit einem Mal vor ihr her flatterte. Sie griff danach und wollte es schnell um ihr Handgelenk wickeln, aber das Band schien kein Ende zu haben. So schlang sie es weiter um ihren Arm, bis dieser fast vollständig umwickelt war.
Fragend sah sie auf ihren bandagierten Arm hinunter und wollte schon weiterwickeln, als sie plötzlich bemerkte, dass das Band zu Ende war.
„Hierher Charlotte!", rief Gerti winkend und auf der Stelle hüpfend.
„Ich komme", schrie Charlotte zurück, aber ihre Worte schienen sich in Luft aufzulösen.
Sie blickte wieder auf ihren Arm hinunter und sah, dass das Band plötzlich verschwunden war. Doch sie dachte gar nicht weiter darüber nach, ganz als hätte das Band nie existiert.
Sie lief weiter über die Blätter dahin, aber nun knirschten sie nicht mehr unter ihren Füßen, sondern knallten und knisterten wie eine ganze Packung Knisterbrause im Mund.
Charlotte setzte ihren Weg fort, aber sie schien den anderen nicht näherzukommen. Und wieder beunruhigte sie das kaum. Sie lief einfach weiter, blieb dann aber plötzlich abrupt stehen. Die Blätter wurden vom Boden hochgeblasen und wirbelten wie ein kleiner Tornado um sie herum.
Sie blinzelte und sah, dass das ganze Laub verschwunden war und das sattgrüne Gras darunter zum Vorschein kam. Als sie wieder nach oben blickte, stand Gerti plötzlich vor ihr, Steffi und Alice waren knapp dahinter.
„Charlotte, du hast es geschafft!", sagte Gerti lächelnd und ergriff Charlottes Hand.
„Das war aber auch Zeit", meinte Alice verärgert.
Als Gerti sie nach vorne zog, gingen Steffi und Alice zur Seite und ein Junge mit braunen Haaren und großen Augen trat vor.
„Charlie", sagte Charlotte mit einem Lächeln im Gesicht.
„Komm schon, Charlotte, wir haben nicht mehr viel Zeit", sprach der Junge und deutete ihr, ihm zu folgen.
„Zeit wofür?"
Charlie ging weiter, er beschleunigte sein Tempo, sodass Charlotte laufen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und das Gras unter ihren Füßen verschwand. Stattdessen erschien eine teerähnliche Substanz, die ihre Beine umschlang und sie hinunterzog.
„Charlie", schrie sie und versuchte, ihre Füße freizubekommen.
„Beeil dich, Charlotte, es bleibt uns nicht mehr viel Zeit", rief Charlie, als er sich zu ihr umdrehte und ihr ein Lächeln zuwarf. Dann sah er wieder nach vorne und lief davon.
„Nein, Charlie, warte! Bitte warte! Hilf mir!", schrie sie, aber er lief weiter, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte.
Die schwarze Masse hatte sie weiter hinuntergezogen, sie reichte ihr nun bis zu den Knien. Je mehr sie versuchte, sich zu befreien, desto mehr schien die Substanz sie hinunterzuziehen.
Ihren Zauberstab, sie brauchte ihren Zauberstab! Sie betastete die Seiten ihres Sommerkleides, aber es hatte keine Taschen. Sie hatte ihren Zauberstab nicht dabei, sie saß in der Klemme.
Ein Mädchen mit langen blonden Haaren erschien und spazierte mit Leichtigkeit über die schwarze Masse und auf sie zu.
„Bitte, hilf mir!", sagte Charlotte, die nun bis zur Taille in der schwarzen Substanz steckte.
Das Mädchen kam zu ihr und schaute mit einem Grinsen im Gesicht auf sie hinunter. Es war Margarethe.
„Es schaut so aus, als ob du das brauchen könntest", sagte sie und holte einen Zauberstab aus Eiche hinter ihrem Rücken hervor.
Charlotte streckte ihre Hand aus und versuchte, den Stab zu ergreifen, aber Margarethe zog ihn immer wieder weg.
Das Mädchen ging ein paar Schritte weg von Charlotte, ließ den Zauberstab in die schwarze Masse fallen und sah zu, wie diese ihn verschlang.
„Uuups", meinte Margarethe kichernd, drehte sich um und ging weg.
„Bitte, komm zurück!, schrie Charlotte, die Masse reichte ihr nun bis zu den Schultern. „Margarethe!
Die schwarze Substanz kroch ihren Hals hinauf und sie atmete noch einmal tief ein, bevor sie komplett eintauchte.
Sie fiel in absolute Dunkelheit, versuchte zu schreien, aber es herrschte weiter nur totale Stille.
Sie landete mit einem Plumps auf ihren Füßen, das knisternde Herbstlaub war wieder unter ihr und alle ihre Freunde standen unter den zwei bogenförmigen Bäumen.
„Bist du in Ordnung, Charlotte?", fragte Gerti, die vor ihr stand.
„Ich glaube schon", antwortete Charlotte und ging dann neben Gerti zu den anderen hinüber.
„Hallo Charlotte!", sagte Charlie lächelnd.
„Hi", erwiderte Charlotte und lächelte zurück.
„Kommt, Mädels, lassen wir die zwei Turteltauben alleine", meinte Steffi und verdrehte ihre Augen. Dann ging sie mit der winkenden Gerti und der schmollenden Alice weg.
„Nun sind wir allein", meinte Charlie grinsend.
„Ja, das sind wir."
„Sollen wir ein bisschen spazieren gehen?", fragte er und hielt ihr seine Hand entgegen.
„Ja, gerne." Sie legte ihre Hand in seine und musste einfach nur lächeln, während sie gemeinsam, Hand in Hand über die Wiese aus Blättern liefen.
Die Sonne wurde immer intensiver, eigentlich viel zu stark für diese Jahreszeit. Durch die Hitze klebte ihr Haar an der Stirn und ihre Arme begannen zu jucken. Sie blieb stehen und wischte sich mit der Rückseite ihrer Hand den Schweiß aus dem Gesicht.
„Stimmt etwas nicht?", fragte Charlie mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
„Nein, nein, es geht mir gut." Sie zwang sich zu einem Lächeln.
Als ihre Handflächen nass vor Schweiß wurden, ließ Charlie ihre Hand los. Charlotte wurde rot und wischte sich ihre Hände an ihrem Kleid ab, aber der Schweiß ging nicht weg. Stattdessen wurde es nur noch schlimmer, die salzige Flüssigkeit lief strömend aus ihren Poren, bis sie und Charlie darin schwammen.
Charlotte öffnete ihren Mund und wollte Charlies Namen rufen, aber ihre Worte wurden vom salzigen Wasser geschluckt. Sie zwang sich dazu, den Kopf oben zu halten und sah hinüber zu Charlie, der schon weit von ihr weggetrieben worden war. Sie konnte sehen, wie er mit dem Wasser kämpfte. Der Junge, den sie mochte, ertrank beinahe in ihrem Schweiß. Das war schlecht, sehr sehr schlecht.
Das salzige Wasser verschwand plötzlich und sie befand sich auf einmal wieder in der Miss Moffats Akademie, genauer gesagt in der Aula. Sie war erleichtert, Charlie dort zu sehen, gemeinsam mit den meisten Mädchen aus ihrer Klasse.
„Charlie", sagte sie. Aber als sie das aussprach, flog ein rosa Cupcake aus ihrem Mund, flitzte wie ein Frisbee zu Alice hinüber und traf sie im Gesicht.
„Es tut mir leid", sprach Charlotte und dieses Mal kamen zwei Cupcakes aus ihrem Mund hervor und trafen Gerti und Demi.
Charlotte legte ihre Hände schnell auf den Mund und schaute sich im Raum um. Die anderen umkreisten sie nun lachend und warteten ungeduldig darauf, dass das Spiel weiterginge.
Es war nicht mehr auszuhalten, der Druck wurde zu groß. Sie konnte nicht anders, als ihre Hände wegzunehmen. In diesem Moment öffnete sich ihr Mund und dutzende Cupcakes schossen heraus und flogen auf die herumstehenden Leute zu. Steffi und einige andere konnten sich gerade noch rechtzeitig ducken, während andere an den Armen oder am Kopf getroffen wurden. Gekicher erfüllte den Raum, ein Gekicher auf Charlottes Kosten.
Die Cupcakes flogen weiter aus ihrem Mund und sie sah entsetzt zu, wie sich ein glitzerndes, blau glasiertes Küchlein seinen Weg zu Charlie bahnte. Es traf ihn seitlich am Kopf und überzog sein Haar und einen Teil seines Gesichts. Er sah Charlotte direkt an und sein freundlicher Blick wich einem angewiderten Gesichtsausdruck.
Ein riesiger Furz hallte durch den Raum, er war