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Das versunkene Reich Nysolis (Band 2)
Das versunkene Reich Nysolis (Band 2)
Das versunkene Reich Nysolis (Band 2)
eBook413 Seiten

Das versunkene Reich Nysolis (Band 2)

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Über dieses E-Book

Finlay möchte Prinzessin Aurora helfen, das Königreich Nysolis zu retten und damit den Fluch zu lösen, der über sie und ihre Familie gesprochen wurde. Daher willigt er ein, die Prinzessin auf eine waghalsige Reise durch das Meer zu begleiten, die unzählige Gefahren birgt und sie an ihre Grenzen bringt. Nicht nur er muss über sich hinauswachsen, sondern auch Aurora, die ein düsteres Geheimnis vor ihm verborgen hält.
Je näher sie dem Ziel ihrer Aufgabe kommen, desto stärker drängen sich allerdings Fragen auf. Was ist der Preis für die Rettung eines Volkes? Und sind Aurora und Finlay tatsächlich gewillt, diesen am Ende zu bezahlen?
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum2. Juli 2021
ISBN9783038962007
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    Buchvorschau

    Das versunkene Reich Nysolis (Band 2) - Regina Meißner

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Informationen zum Buch

    Impressum

    Widmung

    Kapitel 1 - Finlay

    Kapitel 2 - Aurora

    Kapitel 3 - Finlay

    Kapitel 4 - Aurora

    Kapitel 5 - Finlay

    Kapitel 6 - Aurora

    Kapitel 7 - Finlay

    Kapitel 8 - Aurora

    Kapitel 9 - Finlay

    Kapitel 10 - Aurora

    Kapitel 11 - Finlay

    Kapitel 12 - Aurora

    Kapitel 13 - Finlay

    Kapitel 14 - Aurora

    Kapitel 15 - Finlay

    Kapitel 16 - Aurora

    Kapitel 17 - Finlay

    Kapitel 18 - Aurora

    Kapitel 19 - Finlay

    Kapitel 20 - Aurora

    Kapitel 21 - Finlay

    Kapitel 22 - Aurora

    Kapitel 23 - Finlay

    Kapitel 24 - Aurora

    Kapitel 25 - In den Tiefen des Ozeans

    Kapitel 26 - Aurora

    Kapitel 27 - Aurora

    Nachwort

    Regina Meißner

    Das versunkene Reich Nysolis

    Band 2

    Fantasy

    Das versunkene Reich Nysolis (Band 2)

    Finlay möchte Prinzessin Aurora helfen, das Königreich Nysolis zu retten und damit den Fluch zu lösen, der über sie und ihre Familie gesprochen wurde. Daher willigt er ein, die Prinzessin auf eine waghalsige Reise durch das Meer zu begleiten, die unzählige Gefahren birgt und sie an ihre Grenzen bringt. Nicht nur er muss über sich hinauswachsen, sondern auch Aurora, die ein düsteres Geheimnis vor ihm verborgen hält.

    Je näher sie dem Ziel ihrer Aufgabe kommen, desto stärker drängen sich allerdings Fragen auf. Was ist der Preis für die Rettung eines Volkes? Und sind Aurora und Finlay tatsächlich gewillt, diesen am Ende zu bezahlen?

    Die Autorin

    Regina Meißner wurde am 30.03.1993 in einer Kleinstadt in Hessen geboren, in der sie noch heute lebt. Als Autorin für Fantasy und Contemporary hat sie bereits viele Romane veröffentlicht. Weitere Projekte befinden sich in Arbeit.

    Regina Meißner hat Englisch und Deutsch auf Lehramt in Gießen studiert. In ihrer Freizeit liebt sie neben dem Schreiben das Lesen und ihren Dackel Frodo.

    www.sternensand-verlag.ch

    info@sternensand-verlag.ch

    1. Auflage, Juli 2021

    © Sternensand Verlag GmbH, Zürich 2021

    Umschlaggestaltung: Sternensand Verlag GmbH | Alexander Kopainski

    Lektorat / Korrektorat: Sternensand Verlag GmbH | Natalie Röllig

    Korrektorat 2: Sternensand Verlag GmbH | Jennifer Papendick Illustration S. 423: Laura Battisti |The Artsy Fox

    Satz: Sternensand Verlag GmbH

    Druck und Bindung: Smilkov Print

    ISBN (Taschenbuch): 978-3-03896-199-4

    ISBN (epub): 978-3-03896-200-7

    Alle Rechte, einschließlich dem des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

    Dies ist eine fiktive Geschichte. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

    Für die grüne Insel.

    Du bietest mehr Inspiration, als zwischen zwei Buchdeckel passt.

    Hoffentlich sehen wir uns bald wieder.

    Kapitel 1 - Finlay

    Das Bett unter mir fühlte sich fremd an. Fremd, weil ich seinen Geruch nicht kannte, der Lattenrost quietschte, wenn ich mich drehte, und ich in der Matratze regelrecht versank. Es fühlte sich fremd an mit seiner dicken weißen Blumendecke und den sechs Kissen, von denen ich die Hälfte schon auf den Boden geworfen hatte, um ein bisschen mehr Platz zu finden.

    Es fühlte sich fremd an – und doch genau richtig.

    Denn es war ihr Bett. Es waren ihre Kissen, ihre Matratze und ihre Blumendecke.

    Auf die Frage hin, wo ich die Nacht verbringen sollte, hatte Aurora mich mehr oder weniger kommentarlos in ihr Zimmer gezogen und mir verdeutlicht, dass sie selbst im Bett ihrer Schwester schlafen wollte, um deren Gegenwart nicht zu verlieren. Sie hatte mich in ihrem Zimmer stehen gelassen und mich schal angelächelt.

    Seitdem lag ich auf ihrem Bett und jagte sinnlosen Gedanken nach, die mich vom Einschlafen abhielten.

    Aurora hatte unseren Kuss mit keinem Wort kommentiert, doch irgendetwas sagte mir, dass sie ihn nicht bereute. Dass sie ihn genossen hatte – denn das konnte ich aus ihren Bewegungen lesen, ihrem Seufzen und der Tatsache, dass sie schnell die Kontrolle an sich gerissen hatte, sodass nicht mehr ich sie küsste, sondern sie mich.

    Dennoch stand er jetzt zwischen uns – dieser Kuss, der aus einem inneren Bedürfnis heraus gewachsen war und schnell ein Eigenleben entwickelt hatte.

    Ich drehte mich auf die Seite, zum Fenster hin, und kickte das vierte Kissen auf den Boden. Obwohl es hier drinnen eigentlich nicht kalt war, fror ich – und das schon eine ganze Weile. Mein Kopf war voll mit Gedanken, die ich nicht abschütteln konnte.

    Aurora und ich hatten uns darauf geeinigt, die Aufzeichnungen ihres Bruders erst morgen anzusehen. Ein langer Tag lag hinter uns, unsere Konzentration war so gut wie nicht mehr vorhanden – und eine überstürzte Sichtung half uns nicht.

    Ob sie schlafen konnte? Fand sie sich in lebhaften Träumen wieder oder jagte sie genauso unruhig wie ich im Bett Hirngespinsten nach? Dachte sie an mich? An unseren Kuss? Oder galten ihre Gedanken einzig Pehlon und unserer Mission?

    Mit meinem Brief hatte ich die menschliche Welt und alles, was mit der Existenz von Finlay O’Sullivan zusammenhing, hinter mir gelassen. Ich hatte mich verabschiedet von einer schwierigen sozialen Situation, der nagenden Frage nach der Zukunft und von Connor, Henry und Brian, die in der Schule jeden Moment ausnutzten, um mich zu terrorisieren.

    Aber ich hatte auch von Niall Abschied genommen. Von meinem Onkel, dem einzigen Menschen, der mir wirklich etwas bedeutete und dem ich jetzt Sorgen bereitete, obgleich ich doch nur das Beste für ihn wollte.

    Wenn Niall meinem Brief Glauben schenkte, hatte ich die Stadt verlassen, um meine Bestimmung im Leben zu finden, um zu erfahren, wer ich wirklich war und wo meine Talente lagen. Obwohl ich so kurz vor meinem Abschluss stand.

    Ich wusste nicht, ob er meine Worte vielleicht jetzt schon anzweifelte. Mit großer Sicherheit hatte ich ihm das Herz gebrochen.

    Müde rappelte ich mich im Bett auf und ging zu der großen Fensterfront. Ein funkelnder Sternenteppich, begleitet von einem schimmernden Mond, sorgte dafür, dass der Raum noch immer erhellt war, auch wenn die Mitternacht längst hinter uns lag. Ich hätte die Vorhänge zuziehen und für Dunkelheit sorgen können, nur gefiel mir der Blick nach draußen.

    Obwohl ich fror, öffnete ich das Fenster und streckte den Kopf in die frische Luft. Kurz schloss ich die Augen, bevor ich sie dem Himmelsspektakel zuwandte.

    In meiner Kindheit hatte ich unzählige Sternschnuppen gesehen und die lächerlichsten Wünsche an sie vergeudet, doch jetzt, da ich eine dringend gebrauchen konnte, schenkte mir der Himmel keine.

    Ich verlor mich in der hellen Fassade des Mondes und fragte mich, ob er auch eine dunkle Seite hatte. Denn nichts war ausschließlich gut oder böse – und auch Aurora hatte mich vor ihren Geheimnissen gewarnt. Ich kannte die Prinzessin von Nysolis erst wenige Tage, trotzdem bildete ich mir ein, eine Menge über sie zu wissen, was schlicht und einfach nicht wahr sein konnte.

    Dennoch versank ich gern in ihren smaragdgrünen Augen, in der Sicherheit, dass ich einige ihrer Mysterien bereits ergründet hatte.

    Als der Wind heftiger wurde, schloss ich das Fenster.

    Das Meer war dunkel und wild – eine gefährliche Mischung, die mir den Gedanken an die nächsten Tage erschwerte. Aurora und ich würden uns in die Tiefen des Ozeans begeben, auf der Suche nach dem ewigen Licht, welches nicht nur ihre Familie, sondern auch ein ganzes Unterwasservolk zurückbringen sollte.

    Ich schluckte schwer. Die größte Schwäche unseres Plans bestand wohl darin, dass wir kaum etwas über den tiefen Teil des Meeres wussten. Hoffentlich waren Pehlons Aufzeichnungen ergiebig. Immerhin hatte er mehr als zweihundert Jahre Zeit gehabt, um alle wichtigen Informationen zusammenzutragen.

    Noch immer konnte ich Auroras Bruder nicht richtig einschätzen. Auf der einen Seite hatte er sich mir gegenüber immer freundlich verhalten und schien große Hoffnungen in mich zu setzen. Auf der anderen Seite war er für den Untergang von Nysolis verantwortlich, weil er sein eigenes Wohl über das seines Volkes gestellt hatte und in die Menschenwelt gegangen war.

    Aurora konnte ihm nicht verzeihen, sosehr sie es auch versuchte. Pehlons Verrat wog schwer.

    Ich ging an dem langen, schmalen Spiegel vorbei, in dem ich mich nicht betrachten wollte, und stahl mich hinaus auf den Korridor, der diffus von Kerzen erhellt wurde. Das Schloss lag in völliger Stille da, Aurora und ich waren die Einzigen, die hinter seinen hohen Mauern Zuflucht suchten.

    Mein Herz hämmerte in der Brust, als ich die Treppe nach unten nahm und den Eingangsbereich des Palasts erreichte.

    Aurora hatte die Türen, die nach draußen führten, verschlossen, bevor wir schlafen gegangen waren, doch ich wusste, wo sie den Schlüssel aufbewahrte.

    Mit geschickten Handbewegungen schloss ich auf und schlüpfte ins Freie, wo mich eine eiskalte Nacht begrüßte.

    Ich schlang die Arme um den Oberkörper und verfluchte mich dafür, dass ich nur ein T-Shirt trug und mir der Gedanke, eine wärmere Jacke mitzunehmen, gar nicht erst gekommen war. Aber ich wollte ohnehin nicht lange hierbleiben.

    Meine nackten Füße versanken im Sand, ich lief so weit, bis das Wasser meine Beine umspielte. Eine Muschel wurde neben mir an Land getragen, gefolgt von Algen, die im fehlenden Licht glitschig erschienen und mich ekelten.

    Nachdenklich betrachtete ich das Spiel der Wellen, die sich stürmisch an den Felsen brachen.

    Irgendwo dort draußen im Meer befand sich Auroras Schwester Cyrena, die in ein Seeungeheuer verwandelt worden war. Während Cyrena jetzt ihren animalischen Trieben nachgab und ihr Verlangen stillte, fürchteten wir, sie für immer verloren zu haben.

    In Chatair häuften sich die Todesfälle, für die die Polizei keine Ursache fand. Männer wurden mit aufgerissenem Brustkorb ohne Herzen am Strand vorgefunden, ohne dass es den kleinsten Hinweis auf den Täter gab.

    Anfangs hatte ich an einen Perversen gedacht – dass in Wahrheit Auroras Schwester dahintersteckte, schockierte mich heute noch. Ebenso wie alles, was mit Magie zusammenhing.

    Magie.

    Wie aufs Stichwort versteifte sich mein Körper, und eine eisige Kälte ergriff von mir Besitz, die sich bis in die Nervenenden meiner Fingerspitzen schlich.

    Magie war der Grund, wieso ich Auroras Schloss erst verlassen hatte. Weil ich mich in seinen weitläufigen Hallen und Sälen, auch wenn diese leer waren, beobachtet fühlte. Weil ein Teil von mir die Wahrheit noch immer nicht akzeptierte.

    Denn ich war längst nicht mehr nur Finlay O’Sullivan – der Sohn eines Toten und einer Prostituierten. Ich war ein Nachkomme von Auroras Bruder Pehlon, der sich in eine Menschenfrau verliebt und mit ihr einen Sohn gezeugt hatte. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich der Stammbaum weiter, bis er schließlich in mir seinen Höhepunkt fand.

    Dabei erschien mir der alleinige Gedanke, zaubern zu können, so grotesk, dass ich ihn immer noch verdrängen wollte.

    Jedoch wusste ich längst, dass Pehlon recht hatte – und die drei Male, in denen ich bereits Magie gewirkt hatte, waren auch nicht von der Hand zu weisen. Dennoch hatte ich nach wie vor keine Ahnung, wie meine Kräfte funktionierten.

    Als Erstes war es mir gelungen, das Wetter zu ändern, beim zweiten Mal hatte ich die Magie in einem uralten Felsen gespürt, doch erst beim dritten Versuch war ich mir annähernd bewusst darüber geworden, was ich tat.

    Deutlich erinnerte ich mich an den Moment, in dem sich eine Druckwelle aus meiner Hand gelöst und Connor, Henry und Brian in die Luft geschleudert hatte. Mir kam es vor, als läge das Ereignis mehrere Monate zurück, in Wahrheit hatte es sich erst vor wenigen Stunden zugetragen.

    Ich schaute auf meine Hände hinab.

    Nun, da ich mit Sicherheit wusste, dass da eine übernatürliche Kraft in mir ruhte, wollte ich herausfinden, wie mit ihr umzugehen war.

    Ich zog meine Füße aus dem kalten Wasser und ging zum Strand zurück. Mit Blick auf das Meer streckte ich die rechte Hand aus, so wie ich es heute Morgen auch bei Henry, Brian und Connor getan hatte.

    Ich schloss die Augen und kniff die Lippen zusammen. Lautlos zählte ich bis zehn und wartete darauf, dass sich etwas tat oder sich etwas in mir regte. Doch da war nichts – außer der Überzeugung, dass ich mich gerade ziemlich zum Affen machte.

    Enttäuscht öffnete ich die Lider.

    Auf die Frage hin, wie sich Magie anfühlen würde, hatte Aurora mir gesagt, dass sie zunächst ein tiefes Vibrieren in der Brust wahrnahm, das schnell stärker wurde, gefolgt von einem warmen Gefühl, welches den ganzen Körper in Beschlag nahm und das von dem Verlangen, aktiv zu werden, etwas zu tun, abgerundet wurde.

    Neugierig horchte ich in mich hinein, doch da war nichts, was auch nur im Entferntesten ihren Beschreibungen glich. Vielleicht musste sich Magie aber auch gar nicht immer so anfühlen. Vielleicht äußerte sie sich bei jedem Wesen anders.

    Bevor ich Gefahr lief, aufzugeben, hob ich erneut die Hand.

    Egal, wie weit der Mond von der Erde entfernt war, man konnte ihn stets mit ein paar Fingern überdecken.

    Ich nahm die zweite Hand dazu, positionierte sie vor der ersten und konzentrierte mich ein zweites Mal.

    Unterbewusst wartete ich darauf, dass etwas geschah, doch ich hatte mich nie menschlicher gefühlt als in diesem Augenblick.

    Mir kam der Gedanke, dass das Problem vielleicht an einer ganz anderen Stelle lag, denn ich wusste zwar, dass ich zaubern wollte, aber nicht was.

    Nachdenklich schaute ich mich am Strand um, bis mein Blick wieder an der kleinen Muschel hängen blieb.

    Vielleicht könnte ich sie zum Schweben bringen – das durfte ja nicht so schwer sein. Wenn es mir gelang, drei Menschen durch die Luft zu schleudern, sollte ich es schaffen, eine Muschel anzuheben, ohne die Finger zu benutzen.

    Ich sank auf die Knie und betrachtete das weiße Exemplar, das an den Rändern unschöne Kerben aufwies.

    Während ich mich auf die Macht in meinem Inneren besann, streckte ich die Hand abermals aus und formte sie zur Faust, um mehr Kraft auszuüben.

    Doch je angestrengter ich auf die Muschel schaute, desto unmöglicher kam es mir vor, sie zum Schweben zu bringen.

    Entnervt schnipste ich sie mit dem Finger weg.

    Brauchte man für so etwas vielleicht einen Zauberspruch? Worte in einer fremden Sprache, durch die sich der Bann erst entfaltete?

    Wenn Aurora Magie wirkte, kam es mir natürlich vor, so als gehörten die übernatürlichen Kräfte ebenso zu ihr wie das lange goldene Haar und die Alabasterhaut. Auch Pehlon war geschickt im Umgang mit Zaubern – wieso gelang es mir nur nicht?

    Ich zermarterte mir den Kopf nach allen Fantasyfilmen, die ich je gesehen hatte, in der Hoffnung, dort einen Anhaltspunkt zu finden. Vielleicht steckt ja in irgendeinem ein Funken Wahrheit.

    Abermals erhob ich mich und streckte die Schultern durch.

    Spontan war mir ein älterer Film in den Sinn gekommen, in dem die männliche Hauptperson zum Zaubern die Hände ineinander verschränkt hatte. Ich erinnerte mich, dass er mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen musste, um Magie zu wirken.

    Neben mir lag ein kleiner schwarzer Stein. Vielleicht könnte ich diesen schweben lassen.

    Ich vergrub die Füße im Sand, bemühte mich um einen festen Stand und verschränkte die Hände ineinander. Abwechselnd schaute ich den Stein an und zum Meer hinaus.

    Ein Räuspern ließ mich zusammenzucken. Ertappt wirbelte ich herum und suchte den Strandabschnitt nach einem Eindringling ab, entdeckte aber niemanden. Mit mulmigem Gefühl wandte ich mich wieder dem Meer zu.

    Erneut fiel mein Blick auf den kleinen Stein, den ich in die Hand nahm.

    Vielleicht war Schweben der falsche Ausgangspunkt, vielleicht gestaltete sich der Prozess schwieriger, als ich dachte, und ich sollte es mit etwas Einfacherem versuchen.

    Nachdenklich drehte und wendete ich das Steinchen in den Händen.

    Mir kam der Gedanke, dass ich ihn in einen anderen Gegenstand verwandeln könnte – eventuell in eine Muschel oder eine Perle. Aber wäre das nicht viel komplizierter?

    Wütend schnaubte ich und pfefferte den Stein in Richtung Meer, wo er mit einem lauten Platschen aufkam.

    Es brachte ja doch nichts. Ich scheiterte schon an den Grundlagen. Hoffentlich stand in Pehlons Aufzeichnungen etwas, das mich weiterbrachte.

    Genervt steuerte ich das Schloss an, als ich erneut auf ein Geräusch aufmerksam wurde, nur dass mir sein Ursprung jetzt erst klar wurde.

    Mein Blick glitt die Palastfassade hoch, bis zu einem geöffneten Fenster, in dem ich eine weibliche Gestalt ausmachte. Auch in der Dunkelheit offenbarte sich Auroras goldenes Haar, das ihr in sanften Wellen die Schultern hinabfiel.

    »Wie lange stehst du schon da?«, rief ich ihr zu, woraufhin sie die Mundwinkel in ein winziges Lächeln legte – zumindest soweit ich das in der Finsternis erkannte.

    »Lange genug, um mich zu fragen, was du dort unten tust.«

    Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss.

    Hatte sie all meine peinlichen Versuche mitbekommen?

    »Kannst du auch nicht schlafen?«, wollte sie wissen.

    Ich nickte. »Meine Gedanken drehen durch.«

    »Mir geht es nicht anders.« Sie strich sich eine goldene Strähne hinters Ohr und beugte sich weiter nach vorn, sodass ihr Nachthemd an der Brust Falten schlug. »Ich wünschte, die Sonne wäre schon aufgegangen und wir könnten uns an die Arbeit machen. Aber dafür wäre ich gern ausgeschlafen – und das bekomme ich momentan einfach nicht hin.« Sie seufzte, dann verlor sie sich in der unendlichen Weite des Meeres. Etwas leiser fügte sie hinzu: »Ich vermisse meine Schwester so sehr, viel mehr als meine Eltern, denn bei ihr weiß ich zumindest, dass sie noch lebt. Obwohl sie wieder dieses Ungeheuer ist, fühle ich mich ihr noch nah.« Sie verschränkte die Hände vor der Brust und ließ ihren Blick kurz auf mir ruhen. »Ich würde ihr so gern helfen – noch bevor wir uns auf die Suche nach dem ewigen Licht machen. Aber ich habe keinen Anhaltspunkt – und bezweifle stark, dass Pehlons Aufzeichnungen mich in dieser Hinsicht weiterbringen werden.«

    »Vielleicht fällt uns etwas ein, wenn wir uns morgen zusammensetzen.«

    Aurora schaute in den Sternenhimmel, der sich wie ein funkelnder Teppich über uns spannte.

    Auch aus der Entfernung machte ich ihre dichten Wimpernkränze aus und die vollen Lippen, die sich in diesem Moment öffneten.

    »Wie auch immer. Wir sollten dringend versuchen zu schlafen.«

    Ihre Vernunft gewann, als sie die Hand zum Abschied hob und das Fenster vor mir schloss.

    Ich schaute ihr noch eine Weile hinterher, bis ich sicher sagen konnte, dass sie gegangen war. Dann begab auch ich mich auf den Weg ins Schloss.

    Da ich nichts hatte, um meine nassen Füße zu trocknen, lief ich auf Zehenspitzen die Treppe hoch und wischte den Sand in Auroras Zimmer weg.

    Ich ließ mich auf das weiche Bett fallen, das mir nicht mehr ganz so fremd erschien wie vor ein paar Stunden.

    Unter größter Anstrengung verbannte ich alle negativen Gedanken aus meinem Kopf – und hatte ihr Bild vor meinen Augen, als ich einschlief.

    Kapitel 2 - Aurora

    Ich hatte unseren unerschöpflichen Vorrat an Nahrung nie infrage gestellt. Wenn ich hungrig war, ging ich in die Küche, öffnete einen der großen Schränke – in der sicheren Aussicht, dort etwas zu finden, das mich satt machte. Der Inhalt füllte sich wie von Zauberhand immer wieder auf, auch wenn ich das magische Konzept, das dahintersteckte, noch nicht verstanden hatte.

    Als ich jetzt in der geräumigen Küche stand und Teller aus den Schränken holte, um sie mit Köstlichkeiten für ein Frühstück für Finlay und mich zu füllen, fragte ich mich, wer für all den Zauber in meinem Leben verantwortlich war. Wer das Volk der Nyha, meine Familie und die Nyonen erschaffen hatte.

    Ich wusste, dass auch die Menschen sich mit der Frage nach dem Ursprung beschäftigten, dass sie an einen Gott, eine höhere Macht oder auch an nichts glaubten, aber niemand sicher sagen konnte, wie er entstanden war.

    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um den Schrank zu erreichen, der etwas höher hing als die anderen.

    Über die Jahre hinweg hatte Cyrena herausgefunden, dass er sich stets mit Süßspeisen füllte, während die anderen beiden deftiges Essen herbeizauberten. Dann gab es noch einen vierten, in dem sich Getränke befanden.

    Ich öffnete die Tür des Schränkchens und linste neugierig hinein. Auf einem Teller in der Mitte lagen frische Zimtschnecken, die einen herrlichen Duft verströmten, daneben ein hellblauer, länglicher Kuchen, von dem ich schon einmal probiert hatte.

    Bereitwillig griff ich nach beiden Tellern und verstaute sie auf dem Tablett vor mir. Da ich mit der Auswahl noch nicht ganz zufrieden war, schloss ich den Schrank und öffnete ihn erneut. Glücklich nahm ich die beiden Schüsseln mit Pudding zur Kenntnis, eine dicke Schicht Zimt auf der Oberfläche.

    Aus dem Schrank mit dem deftigen Essen zog ich mehrere Scheiben Brot mit verschiedenen Aufstrichen, drei Eier und dunkle Brötchen. Schnell brauchte ich ein zweites Tablett – mir war bewusst, dass ich maßlos übertrieb. Allerdings kannte ich Finlays Geschmack noch zu wenig, um mich auf eine kleinere Auswahl zu beschränken.

    Eine Karaffe mit frischem Wasser und zwei Tassen heiße Schokolade rundeten das Frühstück ab, das ich nach unten in den Eingangsbereich balancierte.

    Mit meiner Familie hatte ich unsere Mahlzeiten immer im Speisesaal eingenommen. Schon zu fünft war er mir zu groß vorgekommen, weswegen ich auf einen kleineren Raum auswich, in dem sich nicht mehr als ein Tisch mit vier Stühlen und ein kleines Sofa befanden.

    Als ich die leeren Tabletts zurück in die Küche bringen wollte, traf ich auf Finlay, der die Treppe hinunterging. Beinahe schüchtern hob er die Hand, sobald er auf mich aufmerksam wurde.

    Ich grinste ihn an, ließ den Blick über seine Aufmachung gleiten – und verglich sie instinktiv mit meiner.

    Selbst einem Außenstehenden wäre aufgefallen, dass wir aus verschiedenen Welten stammten, die keinerlei Berührungspunkte besaßen. Während Finlay eine etwas ramponierte Hose trug, die an den Knien Löcher aufwies, und er sich für ein weites ausgeleiertes Oberteil entschieden hatte, schmiegte sich ein enges fliederfarbenes Kleid mit schwarzen Perlen und aufwendigem Kragen an meinen Körper.

    Doch die Unterschiede zwischen uns störten mich nicht. Mir war es gleichgültig, was er trug – viel spannender fand ich die Tatsache, dass Finlay sich anscheinend dazu entschieden hatte, sich einen Bart wachsen zu lassen. Zumindest ließen das die Stoppel um sein Kinn vermuten.

    Für einen Moment legte ich den Kopf schief, versuchte mir vorzustellen, wie er mit Bart aussehen würde – und mit etwas längerem Haar, denn das hatte mir an Männern immer gut gefallen.

    »Hätte ich gewusst, wie lange du mich musterst, hätte ich mir mit meinem Aussehen mehr Mühe gegeben«, meinte Finlay in diesem Moment.

    Ich lächelte ihn fahrig an. »Äh, tut mir leid, ich war in Gedanken. Guten Morgen. Wie hast du geschlafen?«

    Er grinste. »Nicht sehr lange und nicht sehr tief. Aber es geht mir gut.«

    »Ich … habe Frühstück für uns. Dort hinten in der kleinen Kammer steht es.« Ich machte eine ausschweifende Handbewegung. »Ich bring die Tabletts schnell in die Küche zurück, dann komme ich zu dir.«

    »Du hättest nicht extra etwas kochen müssen«, sagte Finlay.

    »Das habe ich nicht. Nysolis versorgt uns – das war vor und nach dem Untergang der Fall.«

    Ich schob mich an ihm vorbei und ging hoch in die Küche, wo ich die Tabletts auf der Anrichte abstellte.

    Als ich zurückkam, wartete Finlay noch immer auf der Treppe, weswegen ich ihn in die Kammer führte, wo er auf einem der Stühle Platz nahm.

    Ich setzte mich ihm gegenüber und schmunzelte angesichts seines erstaunten Blicks.

    »Ich habe lange nicht mehr so ein gutes Frühstück gesehen.«

    »Noch hast du es nicht probiert«, erinnerte ich ihn. »Vielleicht trifft es ja gar nicht deinen Geschmack.«

    Übertrieben schüttelte Finlay den Kopf. »Dann würde es nicht so gut riechen«, meinte er und griff nach einem Stück des hellblauen Kuchens, das er auf seinem Teller landen ließ. »Zu Hause frühstücke ich öfter gar nicht – in unserem Kühlschrank ist auch nicht immer etwas Essbares.« Finlay nippte an seiner heißen Schokolade.

    Ich entschied mich für den Zimtpudding. Anscheinend aßen wir morgens beide gern süß – das würde ich mir für die kommenden Tage merken.

    Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie Finlay seinen Kuchen aufaß und sich anschließend ein Brot schmierte. Obwohl ich ihn jetzt schon ein paar Tage kannte, hatte meine Faszination für ihn nicht nachgelassen. Ich spülte das seltsame Gefühl mit einem eiskalten Glas Wasser hinunter.

    Finlay rutschte auf seinem Stuhl unruhig hin und her, wusste offenbar nicht, was er sagen sollte – und auch ich tat mich schwer, ein Thema zu finden. Auf der einen Seite wollte ich mit ihm über alles und nichts reden, auf der anderen erschien mir nichts passend. Hinzu kam, dass wir seit dem Kuss gar nicht mehr wirklich miteinander gesprochen hatten und dieser eine Moment, so intensiv und schön er auch gewesen war, nun zwischen uns hing.

    Fahrig ließ ich den Blick durch den Raum gleiten. Über Finlays Kopf hing ein Bild, das unseren Gezeitenball zeigte, den wir gefeiert hatten, als Cyrena und ich noch klein gewesen waren.

    Mein Vater hatte einen talentierten Nyonen als Maler engagiert, der während der Veranstaltung anwesend war und die schönsten Momente in sein Gemälde einfließen ließ. Deswegen zeigte das Bild nicht nur eine Szene, sondern mehrere Augenblicke, die sich über die gesamte Nacht zogen und geschickt auf einer Leinwand zusammengestellt waren.

    Sehnsüchtig beobachtete ich die Gäste, die über die Tanzfläche schlitterten, ihre Körper im Takt der Musik bewegten und die ausgefallensten Kleider trugen.

    Meine eigenen Erinnerungen an den Ball waren nur noch in Bruchstücken vorhanden, ich war vielleicht fünf oder sechs Jahre alt gewesen. Cyrena und ich befanden uns in der Ecke des Gemäldes, schauten begeistert auf die Tanzfläche, auch wenn unsere Eltern uns in so jungen Jahren noch nicht erlaubt hatten, uns unter die Gäste zu mischen. Meine Mutter legte seit jeher viel Wert auf Perfektion, und durch unsere linkischen Tanzschritte hätten wir das Gesamtbild nur ruiniert.

    In der ursprünglichen Version des Bildes stand Pehlon neben mir und Cyrena, doch mein Vater hatte ihn stümperhaft mit blauer Farbe übermalt, nachdem er in die Menschenwelt übergesiedelt war.

    »Wie hat es sich angefühlt, in diesem Schloss groß zu werden?«, fragte Finlay.

    »Ich kannte es nicht anders«, erwiderte ich, »und habe es deswegen vielleicht nicht so zu schätzen gewusst, weil es für mich Normalität war. Aber ich kann dir sagen, dass ich eine glückliche Kindheit hatte und es mir an nichts gefehlt hat. Cyrena und Pehlon waren immer um mich, auch wenn ich mir teilweise ein bisschen mehr freie Zeit gewünscht hätte.« Ich nahm mir ein Stück des Kuchens und ließ es auf meinen Teller wandern.

    Finlay hatte seine heiße Schokolade bereits ausgetrunken.

    Mit nachdenklichem Blick sagte er: »Ich wäre gern mit Geschwistern groß geworden. Das ist etwas, das ich überhaupt nicht kenne. In der ersten Hälfte meines Lebens waren es immer nur mein Vater und ich – und in der zweiten dann Niall und ich.«

    Die Erinnerung an seinen Vater förderte ein Stechen in meiner Brust zutage, gegen das ich sofort ankämpfte.

    »Dafür war eure Bindung sicherlich viel enger als die, die ich zu meinen Eltern hatte. Versteh mich nicht falsch, ich liebe die beiden, nur waren sie vor allem immer Respektspersonen für mich, was natürlich auch mit ihren Rollen als König und Königin zusammenhängt.«

    »Hast du sie mit Majestät angeredet?«, erkundigte sich Finlay, was mir ein Lachen entlockte.

    »Nein, so schlimm war es nicht. Doch unser Umgang miteinander war schon ein anderer als der, den ich mit meinen Geschwistern pflegte. Wenn ich Probleme hatte oder jemandem ein Geheimnis anvertrauen wollte, bin ich immer zu Cyrena und Pehlon gegangen, nie aber zu meinen Eltern. Da war eine natürliche Distanz, die ich nicht durchbrechen konnte.« Ich holte tief Luft. »Manchmal frage ich mich, ob sie mich wirklich kennen oder ob sie nur das Bild von mir sehen, das ich ihnen zeige.«

    Mir entging nicht, dass ich von meinen Eltern in der Gegenwart sprach, auch wenn sie nicht mehr hier waren. Bloß wenn ich mich mit ihrem Verschwinden – ihrem möglichen Tod – auseinandersetzte, würde ich durchdrehen. Und gerade jetzt sollte ich nicht mehr Schwäche als unbedingt nötig zeigen. Dennoch war ich dankbar, dass Finlay mich nicht korrigierte.

    Er sammelte die Krümel auf seinem Teller zusammen, während er philosophierte: »Kann man einen anderen Menschen wirklich kennen, wenn man sich selbst kaum durchdrungen hat? Eigentlich glaube ich zu wissen, wer ich bin, trotzdem gibt es immer wieder Situationen, in denen ich vollkommen anders handele, als ich es von mir erwarte.«

    »Vielleicht geht es gar nicht darum, sich immer einschätzen zu können. Vielleicht darf man sich von Zeit zu Zeit selbst überraschen.«

    Finlay dachte eine Weile über meinen Einwurf nach, dann nickte er. »Nur ist dir schon mal aufgefallen, dass wir uns bei jedem Menschen ein bisschen anders verhalten? Dass wir nie zweimal derselbe Mensch sind? Ich meine … ich erlebe mich auf eine Weise, wenn ich mit Niall rede, auf eine andere, wenn ich bei dir bin. Und wenn ich allein für mich bin, bin ich schon wieder eine andere Person.«

    »Eventuell steckt da gar kein Widerspruch drin. Vielleicht … sind wir ja genau das. Tausende Facetten und Gesichter, die in der Summe uns als Mensch … oder was auch immer ergeben.«

    Anhand seines Lächelns erkannte ich, dass ihm der Gedanke gefiel. »Dennoch wäre ich nie in der Lage, die Frage ›Wer bist du?‹ zufriedenstellend zu beantworten.«

    »Wie gut, dass das ohnehin niemand von dir verlangt. Ich finde, dass wir viel zu komplex aufgebaut sind, um unsere Existenz in Worte zu fassen. Wären wir die Figuren aus einem Bilderbuch, könnte ich dir problemlos sagen, wer ich bin und ob ich auf der guten oder bösen Seite stehe. Aber das echte Leben ist nicht so, und jeder, der eindeutig zwischen schwarz und weiß unterscheidet, wird damit nicht weit kommen.«

    Finlay nickte. »Ein bisschen Dunkelheit schadet nicht.«

    Ich legte den Kopf schief. »Wie meinst du das?«

    Er nahm sich eines der Brötchen und schnitt es schief in der Mitte auf. Dann sah er mich kurz an, nur um wieder den Blick auf seinen Teller zu senken. »Wer interessiert sich schon für die Perfekten? Für die, die keine Fehler

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