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So wird man Rockstar und Millionär: Mein Erfolgsrezept
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So wird man Rockstar und Millionär: Mein Erfolgsrezept
eBook261 Seiten3 Stunden

So wird man Rockstar und Millionär: Mein Erfolgsrezept

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Über dieses E-Book

Gene Simmons hat finanziell längst ausgesorgt. Kein Wunder, schließlich hat er mit KISS vor vierzig Jahren eine der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten aus der Taufe gehoben. Dass Erfolg im Rockgeschäft jedoch nicht zwangsläufig ein Garant für ein ausgeglichenes Konto ist, zeigt die Biografie vieler anderer Künstler, die trotz zahlreicher Hits und goldener Schallplatten in die Pleite schlitterten. Simmons aber wusste schon in jungen Jahren, wie man es anstellen muss, wenn man zu Ruhm und Reichtum kommen will. Dieses Wissen hat er in ein neues höchst unterhaltsames, durch und durch lehrreiches Buch verpackt. KISS waren vor allem deshalb erfolgreich, weil Simmons und KISS-Mitbegründer Paul Stanley von Anfang an einen soliden Business-Plan verfolgten und sich eine Strategie für den Aufbau ihrer Band zurechtgelegt hatten. Sie waren die Ersten, die erkannten, welches kommerzielle Potenzial im Verkauf von Merchandise-Artikeln steckte und sie wussten genau, wie wichtig es war, mit dem typischen KISS-Make-up eine Marke zu entwickeln, die sie von allen anderen Konkurrenten im Rockbusiness unterschied. Der Plan ging auf: Bis heute haben KISS weltweit über 100 Millionen CDs und DVDs verkauft und über tausend Merchandise-Produkte entwickelt. Der Schlüssel zum Erfolg, so Simmons, liegt in 13 einfachen Grundsätzen. Es sind praktische Tipps für den finanziellen Erfolg im 21. Jahrhundert, anschaulich und verständlich präsentiert, die vom richtigen Einsatz der digitalen Medien über das perfekte Networking bis hin zur Selbstmotivation und Selbsteinschätzung reichen. Simmons beschreibt, wie man die richtigen Ideen entwickelt, wie man sich die richtigen Geschäftspartner und Mentoren sucht, und zeigt, was man aus seinen Niederlagen lernen kann, und all das illustriert er meisterlich mit wahren Beispielen aus seinem eigenen Leben. Simmons spricht aus Erfahrung. Für den Sohn armer israelischer Einwanderer wurde der amerikanische Traum Wahrheit, und aus dem kleinen Zeitungsausträger wurde schließlich ein Millionär. Welche simplen Weisheiten er beherzigte, um es so weit zu bringen und wie jeder andere es ebenfalls schaffen kann - das verrät er in "So wird man Rockstar und Millionär".
SpracheDeutsch
HerausgeberHannibal
Erscheinungsdatum16. März 2015
ISBN9783854454748
So wird man Rockstar und Millionär: Mein Erfolgsrezept

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    Buchvorschau

    So wird man Rockstar und Millionär - Gene Simmons

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    www.hannibal-verlag.de

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    Ebenfalls von Gene Simmons erschienen:

    Die Geschichte von KISS: Unsere Anfangsjahre

    (mit Ken Sharp und Paul Stanley)

    KISS Kompendium

    (mit Paul Stanley)

    Ladies of the Night: A Historical and Personal Perspective on the Oldest Profession in the World

    Sex Money KISS

    KISS: Behind the Mask

    KISS: The Early Years

    (mit Paul Stanley)

    Widmung

    Gewidmet meiner Mutter, die mich den Wert jedes Pennies zu schätzen lehrte.

    Meiner Familie Shannon, Soph & Nick, die mir die wichtigsten Aspekte des Lebens vermittelten.

    Den USA, die einem kleinen Einwanderersohn all die Möglichkeiten eröffneten, die sie auch den im Lande geborenen Söhnen und Töchtern bieten.

    Impressum

    Der Autor: Gene Simmons

    Deutsche Erstausgabe 2015

    Titel der Originalausgabe:

    Me, Inc.: Build an Army of One, Unleash Your Inner Rock God, Win at Business and in Life (c) 2014 by Gene Simmons

    ISBN: 9780062322616

    HarperCollins Publishers, 10 East 53rd Street, New York, NY 10022

    Umschlagdesign © Michael Bergmeister

    Foto Buchvorderseite mit freundlicher Genehmigung des Autors

    Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com

    Übersetzung: Alan Tepper

    Lektorat und Korrektorat: Dr. Matthias Auer, Bodman-Ludwigshafen

    © 2015 by Hannibal

    Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen

    www.hannibal-verlag.de

    ISBN 978-3-85445-474-8

    Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-473-1

    Hinweis für den Leser:

    Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Der Verlag und der Autor übernehmen weder die Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch den Gebrauch von in diesem Buch enthaltenen Informationen verursacht werden können. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.

    Inhalt

    Vorwort von John Varvatos

    Einleitung

    Teil I: ICH

    1

    Ein junger Unternehmer

    2

    Ankunft in den USA

    3

    Die Entdeckung des Fernsehens und der amerikanischen Kultur

    4

    Die Entdeckung von „Junior Achievement" und das kapitalistische Geschäftsmodell

    5

    Meine ersten Jobs und ihr Einfluss auf mich als Unternehmer

    6

    Wer bin ich?

    7

    KISS

    8

    Entwicklung von Marken und das Musikbusiness

    9

    Ich bin ein Unternehmer

    10

    Gene Simmons Family Jewels

    11

    Philanthropie: etwas zurückgeben

    Teil II: DU

    12

    Wer bist du?

    13

    Du – das individuelle Me, Inc.-Geschäftsmodell

    14

    Vorbilder

    15

    Urlaub, Freizeit und andere Zeitverschwendungen

    16

    Prioritäten: Praktiziere, was du predigst

    17

    Single oder verheiratet? Karriere oder Familie?

    18

    Brillant-verrückte Ideen: der Entwurf des geeigneten Business-Modells

    19

    Die Bedeutung dessen, dich selbst zu verkaufen und deine Geschichte zu erzählen

    20

    Sprich Englisch

    21

    Weibliche Unternehmer

    22

    Unternehmer-Kids

    23

    Versagen: Was dich nicht umbringt, macht dich stärker

    24

    Investitionen

    25

    Zusammenfassung

    Danksagungen

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    Ich wuchs in einem Vorort von Detroit auf. Meine Eltern und wir fünf Kinder bewohnten einen etwas über 90 Quadratmeter großen Bungalow mit drei Schlafzimmern und einem kleinen Badezimmer. In dieser bescheidenen Umgebung erkannte ich die Bedeutung der Familie. Ich lernte darüber hinaus auch den Wert der Unabhängigkeit zu schätzen und die harte Arbeit kennen, die nötig ist, um sie zu erlangen.

    Ich trug Zeitungen aus, reinigte Swimmingpools, mähte Rasen und betankte Autos – machte das, was auch immer nötig war, damit ich an Geld gelangte, um meiner eigenen Identität in diesem einengenden Umfeld Gestalt zu verleihen. Soweit ich mich zurückbesinnen kann, war es die Musik, die mir den emotionalen Freiraum bot, wohingegen mir die Klamotten den nötigen Schliff verpassten. Mein gesamter Verdienst landete beim lokalen Schallplattenhändler und in den Boutiquen.

    Im Alter von 15 Jahren beschaffte ich mir einen Job in einem Herrenbekleidungsgeschäft, brachte Klamotten an den Mann und nutzte den Angestelltenrabatt. Während andere nur ein einziges Hemd verkauften, stellte ich Outfits, ja sogar komplette Garderoben zusammen und erhielt dafür stattliche Umsatzbeteiligungen. Mit 18 ging ich zum College und widmete mich einem vormedizinischen Studium. Ich finanzierte es durch ein Studiendarlehen, arbeitete aber die ganze Zeit über noch als Verkäufer von Herrenbekleidung. Aus dem vormedizinischen Studium entwickelte sich letztendlich ein Abschluss als Lehrer im Bereich Naturwissenschaften. Allerdings verdiente ich als Verkäufer deutlich mehr denn als Lehrer, und so entschied ich mich, in der Modebranche zu bleiben.

    Mit 25 eröffnete ich als Geschäftspartner einen Laden für Männerbekleidung. Während der nächsten drei Jahre lernte ich wie ein Besessener alles über Geschäftsführung, da ich als Ankäufer und Händler tätig war und sogar eine eigene Marke kreierte. Bei der Tätigkeit fiel ich dem Präsidenten von Ralph Lauren auf, der mir einen Job als Chef der Verkaufsabteilung für den Mittleren Westen anbot. Eineinhalb Jahre später bat man mich, nach New York umzuziehen, um dort als Verkaufsleiter der gesamten Abteilung für Herrenmode vorzustehen.

    In dieser kreativen Umgebung – im Alter von 29 Jahren – ging mir ein Licht auf, und ich entdeckte meine wahre Berufung. Ich wollte Kleidung selbst designen, die Kleidung, die ich schon all die Jahre verkauft hatte.

    Um dieser Bestimmung zu folgen, fasste ich Gelegenheiten beim Schopfe, nahm Risiken auf mich und musste Lehrgeld bezahlen. Fünf Jahre später war ich Vorsitzender der Designabteilung für Calvin Kleins Herrenmarken. Einige Jahre darauf kehrte ich zu Ralph Lauren zurück, um die Abteilung „Design für Männermode" zu leiten. Es ist einer der bedeutendsten Jobs in der globalen Modebranche.

    1999, nun in den Vierzigern, verließ ich das beeindruckende Label, um meine eigene Firma John Varvatos zu gründen. Mit einem fantastischen Team haben wir eine der Top-Designermarken der Welt aufgebaut. Es war ein schwieriger, holperiger Weg mit vielen Schlaglöchern – und so wird es auch bleiben –, aber die Ergebnisse rechtfertigen den Kampf. Ich befinde mich in der komfortablen Lage, viele meiner Leidenschaften verfolgt und umgesetzt zu haben: Ich arbeitete mit den größten Rockmusikern der Welt, habe meine eigene Radiosendung beim Sirius Satellitenradio, entwarf ein Auto für Chrysler und publizierte mein erstes Buch über Rock’n’Roll und Mode. Niemand hat jemals behauptet, dass es leicht werden würde. Harte Arbeit, Leidenschaft, eine Vision und die Fähigkeit, die Messlatte stetig höher zu legen, gehören zu den Bedingungen, um ganz oben zu bleiben. Für mich gibt es eine Goldene Regel – meiner Vision und meiner Marke treu zu bleiben.

    Obwohl Gene Simmons’ Weg sich deutlich von meinem unterscheidet, haben wir Gemeinsamkeiten, und ich sehe in ihm einen Geistesverwandten. Wir haben beide Marken aufgebaut, die sich durch eine einzigartige Identität auszeichnen und eine klar erkennbare „DNS". Wir haben beide niemals vergessen, woher wir kommen. Und was genauso wichtig ist: Unsere Leidenschaft und die Hingabe sind heute sogar noch größer als zuvor. Diese Werte stellen den Kern von So wird man Rockstar & Millionär dar. Die sich unter Schwierigkeiten angeeignete Weisheit wird hier als eine Art Straßenkarte für den Erfolg ausgebreitet, von der jeder profitieren kann.

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    Der Name John Varvatos ist zu einem allgemein präsenten Begriff geworden. Seine Mode ist überall zu sehen. Mein Sohn Nick Simmons traf ihn bei einem Event und übermittelte mir die Botschaft, dass Varvatos die Möglichkeit begrüßen würde, mit KISS zu arbeiten. Kurz darauf flogen KISS zu einer Fotosession nach New York, gefolgt von einer nur für geladene Gäste zugänglichen Show. Vor dem Treffen mit John Varvatos hätte ich kaum ahnen können, dass er einen exzellenten Geschmack hat – nicht nur, was Kleidung anbelangt, sondern auch Kostüme. Das Foto zeigt John Varvatos am 1. Januar 2000.

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    Möglicherweise wirst du dir als Erstes die Fragen stellen: „Was denkt dieser Typ wohl, wer er ist? Und warum schreibt ein Rockstar ein Business-Buch?"

    Gute Fragen. Weiterlesen.

    Bevor wir anfangen, möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Buch zwei getrennte große Teile aufweist.

    Einer ist „ICH betitelt. Wie in „ME, Incorporated.

    Der andere heißt „DU. Wie in „YOU, Incorporated.

    Natürlich stecken in jedem „YOU gewisse Charakterzüge von „ME und in jedem „ME gewisse Charakterzüge von „YOU. Wie im ganz normalen Leben auch. Wir sind gar nicht so unterschiedlich.

    Am Ende jedes Kapitels des „DU-Teils wirst du einen Kasten mit Anmerkungen finden, betitelt „Die Kunst des Mehrwerts. Dort sind die Erfahrungen und Ratschläge des Buches in den 13 Grundprinzipien des Erfolgs zusammengefasst. Warum 13 Prinzipien? Zuerst einmal reagiere ich nicht abergläubisch, sondern glaube eher an harte Arbeit. Aber ich bin auch ein Fan von Sun Tzus Klassiker, des in 13 Kapitel unterteilten Die Kunst des Krieges. Mein Buch und seine Prinzipien lassen sich ebenfalls als eine Kunst des Krieges auffassen, mit denen man die Kämpfe des täglichen Lebens bewältigt.

    Du kannst den mir gewidmeten großen Teil „ICH überschlagen und mit dem Lesen des dir gewidmeten Teils „DU beginnen. Vielleicht möchtest du das Buch aber auch von Anfang bis Ende studieren. Beides ist okay. Dennoch möchte ich zur Vorsicht mahnen: Bitte funktionalisiere meine Erfahrungen nicht als Blaupause oder eine Art Abkürzung zur Vermeidung harter Arbeit und des Selbststudiums, denn dies sind unabdingbare Voraussetzungen, um ein erfolgreicher Unternehmer zu werden. Meine Erfahrungen und meine Reise gehören zu mir. Ich war zum Selbststudium gezwungen. Um es bis ganz nach oben zu schaffen, musste ich mir einen Weg durch den vor mir liegenden Irrgarten bahnen.

    Um es bis ganz nach oben zu schaffen, musst du ähnlich vorgehen – aber allein.

    Mach dir Notizen.

    Stell Fragen.

    Nimm an Gruppendiskussionen teil.

    Lies das Buch mit Freunden und der Familie.

    Sprich darüber.

    Lebe es.

    „Mache es einfach!"

    Während ich diese Zeilen schreibe, sind KISS durch eine erdrutschartige Wahl der Fans gerade in die „Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden. Das übertrifft noch die Verleihung des eigenen Sterns auf dem „Hollywood Walk of Fame, die Überreichung zahlreicher Stadtschlüssel und die Erlaubnis, die Glocke sowohl in der Börse von New York als auch in der Torontos zu läuten. Als meine Mutter und ich erstmals den Boden dieses großartigen Landes betraten, lag das alles, kurz gesagt, weit außerhalb meiner Vorstellungskraft.

    Obwohl ich in Israel geboren wurde, kann ich dir verraten, dass die USA für mich das gelobte Land sind. Nicht nur für mich, sondern auch für Menschen aus allen Schichten, aller Hautfarben und aller Nationalitäten. Ich werde immer in der Schuld dieses Landes stehen, da es mir erlaubt, frei zu atmen, große Träume zu träumen und all das zu erreichen, was ich mir je vorgestellt habe. Ich möchte den USA und seinen Menschen dafür danken, dass sie dem kleinen Immigrantensohn ermöglichten, dass seine Träume wahr wurden.

    Geh raus und unternimm alles, damit sich auch DEINE Träume erfüllen.

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    „Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, anzufangen."

    AGATHA CHRISTIE

    (Britische Autorin und Dramatikerin)

    Wenn du meine Autobiografie gelesen hast, wird dir vieles bekannt vorkommen. Egal, auch wenn wir unser Leben zu Papier gebracht haben, geht es weiter. Ich erlebte einige Veränderungen – mit meiner Familie, meiner Frau und sogar der Art und Weise, wie ich meine Vergangenheit betrachte. Meine gesamte Lebensgeschichte, von der du lesen wirst, wirkte sich auf meine Identität als Geschäftsmann und Unternehmer aus. Lass uns die Uhr zurückstellen und uns erinnern – auch wenn du es schon gehört hast.

    Wir beginnen mit dem „ME".

    Wie kam ich hierher?

    Ich wurde am 25. August 1949 in Haifa, Israel, geboren, und zwar in einem Klinikum mit Ausblick auf das Mittelmeer. Meine Mutter und mein Vater, beide Ungarn, hatten den Zweiten Weltkrieg überlebt. Ihnen war die Flucht nach Israel gelungen, kaum sechs Monate nach der Anerkennung der Unabhängigkeit des Staates. Meine Mutter Florence zählte zu den Überlebenden der Nazi-Konzentrationslager. Sie war im Alter von 14 Jahren in einem Lager interniert worden und musste erleben, wie ihre Mutter und ihre Großmutter zusammen in die Gaskammer gingen. Auch ihr Bruder wurde ermordet. Meine Mutter begegnete später meinem gerade aus dem KZ entkommenen Vater Feri Witz in Jánd, Ungarn. 1949 gelang ihnen die Einwanderung in den neuen Staat Israel.

    Als ich sieben Jahre alt war, verließ Vater unsere Familie. Es folgte die Erkenntnis, dass wir ohne ihn ganz allein auf uns gestellt waren. Nachdem man uns den Teppich unter den Füßen weggezogen hatte, lag es an Mutter – und später dann an mir –, für den Lebensunterhalt aufzukommen. Das stellte eine schwer zu bewältigende Lektion dar, eine Lektion, die ich schon sehr früh lernen musste.

    Das Leben in Israel in den Jahren 1949 bis 1958 war hart. Wir lebten in einem Einzimmer-Apartment mit durchlöcherten Wänden, verursacht durch die verschiedenen israelisch-arabischen Konflikte der Zeit. Zuhause besaßen wir keinen Fernseher. Tatsächlich hatte ich noch nie etwas vom Fernsehen gehört und konnte mir gar nicht vorstellen, was das war.

    Wir verfügten über keine Toilette in der Wohnung. Stattdessen stand draußen ein Holzverschlag, in dessen Mitte ein Loch im Erdboden war, also ein Plumpsklosett. Es gab kein Toilettenpapier, und so sahen wir uns gezwungen, Lumpen zu benutzen, die danach gewaschen und erneut benutzt wurden. Wir besaßen keine Badewanne oder Dusche, und so füllte Mutter eine Metallwanne mit Wasser und zog sie zur Erwärmung nach draußen in die Sonne. Ich badete dort. Zahnbürste war für mich ein Fremdwort, genau wie Zahnpasta. Oder Papiertaschentücher.

    Als ich schließlich erfuhr, dass Amerikaner Papiertaschentücher benutzten, empfand ich es als regelrechten Schock, dass man sich mit einem dünnen Papier die Nase putzte und es danach wegwarf. Wir nahmen immer ein Stofftaschentuch und wuschen es später. Nie wurde etwas weggeworfen, denn wir waren bettelarm. Wir besaßen natürlich kein Auto, und zu der Zeit hätte ich mir nie vorstellen können, jemals eins zu besitzen. Man ging zu Fuß. Oder man nahm einen Bus. Ein Telefon? Fehlanzeige! Wir konnten uns keines leisten, und so blieben uns Telefongespräche verwehrt.

    In Israel rationalisierte man in den Fünfzigern Nahrungsmittel, da der neue Staat (1948 gegründet, also ein Jahr vor meiner Geburt) unter Startschwierigkeiten litt. Die Infrastruktur steckte noch in den Kinderschuhen. Fließendes Wasser gab es nur sporadisch, und Lebensmittel waren Mangelware. Auf gar keinen Fall gab es Marken, wie wir sie hier kennen, denn ein Brot war einfach nur ein Brot. Butter war Butter. Man erhielt einen Bezugsschein, um wöchentlich Milch und ein wenig Fleisch zu kaufen. Keine Markennamen, nur Milch und Fleisch. Auch konnte man Reis und Brot erwerben, doch ich sah niemals Markennamen. Alle Nahrungsmittel in den Lebensmittelgeschäften wurden in großen Säcken aufbewahrt. Man schnappte sich eine Papiertasche oder eine Zeitung, um dann das Essen darin zu verpacken oder einzuschlagen und es mit nach Hause zu nehmen. Wir besaßen keinen Kühlschrank, sondern hatten nur eine Kiste zur Aufbewahrung von Eis, eine Art Möbel, das im Grunde genommen als Klimaanlage fungierte.

    Trotz des Mangels an Luxusgütern in der Jugend war ich stets glücklich. Und ich bin es immer noch. Da ich mit wenig aufwuchs, benötige ich nicht viel, um zufrieden zu sein. Als Kind mochte ich am liebsten Brot und Marmelade. So lange wie ich mein geliebtes Brot mit einem Berg von Marmelade in den Händen hielt, fühlte ich mich glücklich. Heute kommt das einem Angriff auf meine Taille gleich. Wenn Toast und Marmelade beim Frühstück an der Reihe sind, schmiere ich eine dicke Lage auf das geröstete Brot. Nick, Sophie und Shannon ziehen mich ständig damit auf. Die Marmelade und der Toast entführen mich in meine Kindheit. Sie wirken wie eine Art unbewusste Erinnerung, dass man nicht viel zum Glück benötigt, solange man in Ruhe und Geborgenheit mit einem vollen Magen schlafen kann. Ja, mir ist klar, dass das alles ein bisschen abgedroschen klingt. Aber es ist vielleicht ein sinnvoller Gedanke, den man sich zu Beginn der Reise zum Erreichen seiner unternehmerischen Ziele vergegenwärtigen sollte.

    Man braucht nicht viel! Jedoch bedeutet das nicht, sich dagegen zu wehren, alles zu haben.

    Die ersten Schuljahre in Israel verliefen ereignislos. Ich besuchte zuerst den Kindergarten und danach die Grundschule, spielte mit Steinen im Dreck. Wir rannten herum und lachten. Es war eine glückliche Zeit.

    Ich muss aber gestehen, dass ich nicht mit großer Begeisterung in die Schule ging. Eines Tages entschied ich mich zum Schwänzen, versteckte mich unter dem einstöckigen Holzgebäude der Schule und blieb dort bis zum Ende des Unterrichts. Danach machte ich mich auf den Heimweg. Natürlich war ich nicht so geschickt darin, meine Mutter hinters

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