Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Woyzeck
Woyzeck
Woyzeck
eBook46 Seiten24 Minuten

Woyzeck

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Büchners berühmtes Dramenfragment über den mittelosen Soldaten Woyzeck, der zum Mörder wird: Woyzeck lebt mit seiner Freundin Marie und dem gemeinsamen unehelichen Kind in ärmlichen Verhältnissen. Um etwas dazuzuverdienen, lässt er sich auf ein gesundheitsschädliches Experiment eines skrupellosen Arztes ein. Gleichzeitig beginnt Marie eine Affäre mit dem Tambourmajor. Der öffentlich von allen Seiten gedemütigte Woyzeck wird rasend vor Eifersucht...-
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum15. Juni 2020
ISBN9788726544336
Autor

Georg Büchner

Karl Georg Büchner (17 October 1813 – 19 February 1837) was a German dramatist and writer of poetry and prose. He was also a revolutionary, a natural scientist, and the brother of physician and philosopher Ludwig Büchner. He was a major forerunner of the Expressionist school of playwriting of the early 20th century and his work voiced the disillusionment of many artists and intellectuals after World War I. He is now recognised as one of the outstanding figures in German dramatic literature and it is widely believed that, had it not been for his early death, he might have joined such central German literary figures as Johann Wolfgang von Goethe and Friedrich Schiller at the summit of their profession. His works include Woyzeck, left incomplete at the time of this death; his first play, Danton's Death, and the comedy Leonce and Lena.

Mehr von Georg Büchner lesen

Ähnlich wie Woyzeck

Ähnliche E-Books

Literaturkritik für Sie

Mehr anzeigen

Rezensionen für Woyzeck

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Woyzeck - Georg Büchner

    Volk.

    Beim Hauptmann

    Hauptmann auf einem Stuhl; Woyzeck rasiert ihn.

    Hauptmann. Langsam, Woyzeck, langsam; eins nach dem andern! Er macht mir ganz schwindlig. Was soll ich dann mit den zehn Minuten anfangen, die Er heut zu früh fertig wird? Woyzeck, bedenk Er: Er hat noch seine schöne dreißig Jahr zu leben, dreißig Jahr! Macht dreihundertsechzig Monate! und Tage! Stunden! Minuten! Was will Er denn mit der ungeheuren Zeit all anfangen? Teil Er sich ein, Woyzeck!

    Woyzeck. Jawohl, Herr Hauptmann.

    Hauptmann. Es wird mir ganz angst um die Welt, wenn ich an die Ewigkeit denke. Beschäftigung, Woyzeck, Beschäftigung! Ewig: das ist ewig, das ist ewig — das siehst du ein; nun ist es aber wieder nicht ewig, und das ist ein Augenblick, ja, ein Augenblick — Woyzeck, es schaudert mich, wenn ich denke, daß sich die Welt in einem Tag herumdreht! Was’n Zeitverschwendung! Wo soll das hinaus? Woyzeck, ich kann kein Mühlrad mehr sehn, oder ich werd’ melancholisch.

    Woyzeck. Jawohl, Herr Hauptmann.

    Hauptmann. Woyzeck, Er sieht immer so verhetzt aus!

    Ein guter Mensch tut das nicht, ein guter Mensch, der sein gutes Gewissen hat. — Red Er doch was, Woyzeck! Was ist heut für Wetter?

    Woyzeck. Schlimm, Herr Hauptmann, schlimm: Wind!

    Hauptmann. Ich spür’s schon, ’s ist so was Geschwindes draußen; so ein Wind macht mir den Effekt wie eine Maus. (Pfiffig.) Ich glaub’, wir haben so was aus Süd-Nord?

    Woyzeck. Jawohl, Herr Hauptmann.

    Hauptmann. Ha! ha! ha! Süd-Nord! Ha! ha! ha! Oh, Er ist dumm, ganz abscheulich dumm! — (Gerührt.) Woyzeck, Er ist ein guter Mensch, — aber (mit Würde), Woyzeck, Er hat keine Moral! Moral, das ist, wenn man moralisch ist, versteht Er. Es ist ein gutes Wort. Er hat ein Kind ohne den Segen der Kirche, wie unser hochehrwürdiger Herr Garnisonsprediger sagt — ohne den Segen der Kirche, es ist nicht von mir.

    Woyzeck. Herr Hauptmann, der liebe Gott wird den armen Wurm nicht drum ansehen, ob das Amen drüber gesagt ist, eh er gemacht wurde. Der Herr sprach: Lasset die Kleinen zu mir kommen.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1