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Madame Legros
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Madame Legros
eBook146 Seiten1 Stunde

Madame Legros

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Über dieses E-Book

Die Geschichte spielt kurz vor der französischen Revolution im Jahre 1789. Madame Legros ist draußen unterwegs, wo ihr plötzlich ein Blatt Papier entgegenkommt. Aus Neugier liest sie was drauf steht und wird sofort ganz erstaunt. Das Papier ist ein Hilferuf eines Gefangenen, der von allen vergessen wurde. Der Gefangene ist unschuldig, aber das weiß kaum jemand. Madame Legros möchte sofort Hilfe anbieten und erzählt Menschen in ihrem Umfeld, dass es einen Mann in Not gibt. Aber niemand will ihr glauben, und schließlich nimmt sie den Kampf, dem unschuldigen Gefangenen zu helfen, allein auf. -
SpracheDeutsch
HerausgeberSAGA Egmont
Erscheinungsdatum28. Juni 2021
ISBN9788726894264
Madame Legros

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    Buchvorschau

    Madame Legros - Heinrich Mann

    Heinrich Mann

    Madame Legros

    Drama in drei Akten

    Saga

    Madame Legros

    Coverbild/Illustrations: Shutterstock

    Copyright © 1913, 2021 SAGA Egmont

    Alle Rechte vorbehalten

    ISBN: 9788726894264

    1. E-Book-Ausgabe

    Format: EPUB 3.0

    Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

    Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

    www.sagaegmont.com

    Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

    Personen:

    Madame Legros

    Die Königin Marie Antoinette

    Die Comtesse d’Orchat

    Die alte Marquise de Sarclé

    Eine Verwandte des Ehepaares

    Legros. Madame Touche

    Fanchon

    Madame Crozet

    Legros

    Der junge Chevalier d’Angelot

    Der Abbé de Zorane

    Der Baron de Clairvaux

    Vignon

    Ein Akademiker

    Ein Offizier

    Ein Türhüter

    Nachbarn und Nachbarinnen des Ehepaares

    Legros

    Volk

    Soldaten

    Paris 1789

    Erster Akt

    Die grössere Hälfte der Bühne wird von dem Laden des Ehepaares Legros eingenommen. Er ist nach der Seite offen und hat Auslagen von Weisswaren, auch auf der engen Gasse, die zwischen hohen alten Häusern (das schönste ist der Gasthof zum „Weissen Pferd") nach dem Hintergrund verläuft. Dort öffnet sich der Platz der Bastille, einer ihrer Türme bildet den Abschluss.

    Erste Szene

    Madame Legros. Die Verwandte.

    Verwandte

    Das Häubchen ist hübsch. Der Herr Graf von Coutras hat richtig gewählt: es wird dem Fräulein Palmyre gut stehen. Finden Sie nicht, Madame Legros?

    Madame Legros

    (an der Kasse, schreibend)

    Der Herr Graf hat gewählt, was ihm passend schien.

    Verwandte

    O nein, sondern ich selbst habe es ausgesucht und es dem Herrn Grafen aufgenötigt. Der Herr Graf würde dieses andere hier genommen haben, aber es ist nicht schön genug für Fräulein Palmyre. Ich bin ihre gute Freundin.

    Madame Legros

    Ich denke, du bist bei uns im Dienst und wirst schon darum einem Kunden die bessere Ware empfehlen.

    Verwandte

    Nun ja… Ich könnte das Häubchen gleich hintragen.

    Madame Legros

    Du weisst, dass ich noch die Schleifen daranzunähen habe.

    Verwandte

    Das kann auch ich tun.

    Madame Legros

    Bildest du dir ein, man würde den Unterschied nicht sehen?

    Verwandte

    Ich habe doch auch schon Geschmack erlernt, seit ich in Paris bin. Ich bin keine Bäuerin. Herr Legros ist mein Vetter, er wird mir erlauben, was ich will.

    Madame Legros

    Die Schachtel mit den Strümpfen ist nicht fortgeräumt, und ein so teures Jabot treibt sich am Boden umher: das Fräulein aber hat keinen andern Gedanken, als zu einem Ballettmädchen zu laufen und wieder den ganzen Abend hinter den Kulissen nach galanten Herren auszuschauen.

    Verwandte

    Ich brauche nicht erst auszuschauen. Sie, Madame Legros, gönnen niemandem ein Vergnügen. Sie denken nur an sich.

    Madame Legros

    Ich denke an das Interesse des Herrn Legros. Das für bin ich seine Frau.

    Zweite Szene

    Die Vorigen. Legros.

    Legros

    Guten Tag.

    Madame Legros

    Guten Tag, lieber Mann. Wie geht es in der Werkstätte? Bist du zufrieden mit deinem neuen Gesellen?

    Legros

    Er ist ein tüchtiger Mensch.

    Madame Legros

    Ich sehe dir an, dass du Ärger gehabt hast.

    Legros

    Meister Ambroise war da wegen der Bezahlung der Wolle.

    Madame Legros

    Es ist noch nicht der Zahltag.

    Legros

    Meister Ambroise brauchte das Geld. Seine Frau ist schon lange krank. Er hat Schwierigkeiten.

    Madame Legros.

    Du hast es ihm gegeben?

    Legros

    Freilich haben auch wir es schwer — wie alle Welt jetzt. Aber ich sagte mir, man muss einander helfen.

    Madame Legros

    Was du tust, ist recht, lieber Mann.

    Legros

    Obwohl: — wer wird eines Tages uns helfen?

    Madame Legros

    O! Dahin wird es nicht kommen. Der Herr Graf von Coutras hat unser schönstes Spitzenhäubchen gekauft, das für vierhundert Pfund.

    Verwandte

    Ich habe es ihm aufgeschwatzt!

    Legros

    Vielleicht hast du es ihm aufgeschwatzt. Madame Legros aber hat es angefertigt.

    Madame Legros

    Aber Lob verdient doch nur sie: ich nicht, denn du bist mein Mann.

    Legros

    Das ist wahr.

    Madame Legros

    Nun haben wir bald keine Spitzen mehr. Wann werden endlich die aus Alençon kommen?

    Legros

    (befangen)

    Das frage auch ich mich. Kann sein, dass sie schon da sind und beim Stadtzoll liegen. Dabei fällt mir ein, dass dein Vetter, der Zollbeamte, uns lange nicht besucht hat… Was tust du da?

    Madame Legros

    Ich muss an das Häubchen des Fräuleins Palmyre noch die Schleifen nähen.

    Legros

    Tue das später. Jetzt solltest du zu deinem Vetter auf das Zollamt gehen und ihn für Sonntag zum Mittagessen laden.

    Madame Legros

    Gleich jetzt?

    Legros

    Ich schulde ihm die Höflichkeit.

    Madame Legros

    Kann nicht Lisette gehen?

    Legros

    Das wäre nicht höflich genug.

    Madame Legros

    Ich tue, was du befiehlst, lieber Mann. (Sie macht sich zum Ausgehen fertig.)

    Legros

    Und sage deinem Vetter, dass wir eine fette Gans haben werden!… und sei zurück zum Essen!

    Madame Legros

    Es ist weit, aber ich werde eilen. (Ab.)

    Dritte Szene

    Legros. Die Verwandte.

    Legros

    Bring’ mir die Leiter her!… Nun? ich glaube gar, man weint?

    Verwandte

    Es wäre nicht zu verwundern. Ich habe das teuerste Häubchen verkauft, — und wie werde ich belohnt? Ich darf nicht einmal meine Freundin besuchen.

    Legros

    (tröstend)

    Madame Legros ist sonst nicht hart. Warum verbietet sie dir ein harmloses Vergnügen?

    Verwandte

    Und sie verbietet es mir in Ihrem Namen!

    Legros

    Sie glaubt wohl recht zu tun.

    Verwandte

    Aber wollen denn auch Sie, Herr Legros, ein Mädchen nur langweilige Pflichten lehren?

    Legros

    (näher bei ihr)

    Was soll ich dich sonst lehren?

    Verwandte

    Wenn Sie es nicht wissen… Ich hätte gewünscht, dass ein ernsthafter Mann sich meiner

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