Romeo und Julia
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Über dieses E-Book
William Shakespeare
William Shakespeare was born in April 1564 in the town of Stratford-upon-Avon, on England’s Avon River. When he was eighteen, he married Anne Hathaway. The couple had three children—an older daughter Susanna and twins, Judith and Hamnet. Hamnet, Shakespeare’s only son, died in childhood. The bulk of Shakespeare’s working life was spent in the theater world of London, where he established himself professionally by the early 1590s. He enjoyed success not only as a playwright and poet, but also as an actor and shareholder in an acting company. Although some think that sometime between 1610 and 1613 Shakespeare retired from the theater and returned home to Stratford, where he died in 1616, others believe that he may have continued to work in London until close to his death.
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Buchvorschau
Romeo und Julia - William Shakespeare
William Shakespeare
Romeo und Julia
Englisch und Deutsch
Saga
Romeo und Julia
Original
Roemo and Juliet
Coverbild.Illustration: Shutterstock
Copyright © 1597, 2020 William Shakespeare und SAGA Egmont
All rights reserved
ISBN: 9788726642971
1. Ebook-Auflage, 2020
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk
– a part of Egmont www.egmont.com
In der Übersetzung von Schlegel und Tieck
herausgegeben von L. L. Schücking
Mit einem Essay
‹Zum Verständnis des Werkes›
und einer Bibliographie
von Wolfgang Clemen
PERSONEN
ESCALUS, Prinz von Verona
GRAF PARIS, Verwandter des Prinzen
MONTAGUE } Häupter zweier Häuser, welche in Zwist
CAPULET } miteinander sind
Ein alter Mann, Capulets Oheim
ROMEO, Montagues Sohn
MERCUTIO, Verwandter des Prinzen und Romeos Freund
BENVOLIO, Montagues Neffe und Romeos Freund
TYBALT, Neffe der Gräfin Capulet
BRUDER LORENZO, ein Franziskaner
BRUDER MARCUS, von demselben Orden
BALTHASAR, Romeos Diener
SIMSON }
GREGORIO } Bediente Capulets
PETER, Diener der Amme
ABRAHAM, Bedienter Montagues
Ein Apotheker
Drei Musikanten
Ein Page des Paris; ein zweiter Page; ein Polizist
GRÄFIN MONTAGUE, Gemahlin Montagues
GRÄFIN CAPULET, Gemahlin Capulets
JULIA, Capulets Tochter
Juliens Amme
Bürger von Verona. Verschiedene Männer und Frauen, Verwandte beider Häuser. Masken, Wachen und andres Gefolge
Der Chor
Die Szene ist den größten Teil des Stücks hindurch in Verona; zu Anfange des fünften Aufzugsin Mantua
PROLOG¹
Der Chor tritt auf.
Zwei Häuser in Verona, würdevoll,
Wohin als Szene unser Spiel euch bannt,
Erwecken neuen Streit aus altem Groll,
Und Bürgerblut befleckt die Bürgerhand.
Aus beider Feinde unheilvollem Schoß
Entspringt ein Liebespaar, unsternbedroht,
Und es begräbt — ein jämmerliches Los —
Der Väter langgehegten Streit ihr Tod.
Wie diese Liebe nun dem Tod verfiel,
Der Eltern Eifern, immerfort erneut,
Erst in der Kinder Ende fand sein Ziel,
Das lehrt zwei Stunden euch die Bühne heut;
Wollt ihr geduldig euer Ohr dem leih’n,
Woll’n wir’s von Mängeln, wo’s noch not, befrei’n.
Ab.
AKT I
SZENE I
EIN ÖFFENTLICHER PLATZ
Simson und Gregorio, zwei Bediente Capulets, treten auf.
Simson. Auf mein Wort, Gregorio, wir wollen nichts in die Tasche stecken.
Gregorio. Freilich nicht, sonst wären wir Taschenspieler.
Simson. Ich meine, ich werde den Koller kriegen, und vom Leder ziehn.
Gregorio. Ne, Freund! deinen ledernen Koller mußt du bei Leibe nicht ausziehn.
Simson. Ich schlage geschwind zu, wenn ich aufgebracht bin.
Gregorio. Aber du wirst nicht geschwind aufgebracht.
Simson. Ein Hund aus Montagues Hause bringt mich schon auf.
Gregorio. Einen aufbringen, heißt: ihn von der Stelle schaffen. Um tapfer zu sein, muß man Stand halten. Wenn du dich also aufbringen läßt, so läufst du davon.
Simson. Ein Hund aus dem Hause bringt mich zum Stand halten2. Mit jedem Bedienten und jedem Mädchen Montagues will ich es aufnehmen.
Gregorio. Der Streit ist nur zwischen unsern Herrschaften und uns, ihren Bedienten. Es mit den Mädchen aufnehmen? Pfui doch! Du solltest dich lieber von ihnen aufnehmen lassen.
Simson. Einerlei! Ich will barbarisch zu Werke gehn. Hab’ ich’s mit den Bedienten erst ausgefochten, so will ich mir die Mädchen unterwerfen. Sie sollen die Spitze meines Degens fühlen, bis er stumpf wird.
Gregorio. Zieh nur gleich vom Leder: da kommen zwei aus dem Hause der Montagues.
Abraham und Balthasar treten auf.
Simson. Hier! mein Gewehr ist blank. Fang nur Händel an: ich will den Rücken decken.
Gregorio. Den Rücken? willst du Reißaus nehmen?
Simson. Fürchte nichts von mir.
Gregorio. Ne, wahrhaftig! ich dich fürchten?
Simson. Laß uns das Recht auf unsrer Seite behalten, laß sie anfangen.
Gregorio. Ich will ihnen im Vorbeigehn ein Gesicht ziehn, sie mögen’s nehmen wie sie wollen.
Simson. Wie sie dürfen, lieber. Ich will ihnen einen Esel bohren: wenn sie es einstecken, so haben sie den Schimpf.
Abraham. Bohrt ihr uns einen Esel, mein Herr?
Simson. Ich bohre einen Esel, mein Herr.
Abraham. Bohrt ihr uns einen Esel, mein Herr?
Simson. Ist das Recht auf unsrer Seite, wenn ich ja sage?
Gregorio. Nein.
Simson. Nein, mein Herr! Ich bohre euch keinen Esel, mein Herr. Aber ich bohre einen Esel, mein Herr.
Gregorio. Sucht ihr Händel, mein Herr?
Abraham. Händel, mein Herr? Nein, mein Herr!
Simson. Wenn ihr sonst Händel sucht, mein Herr: ich stehe zu Diensten. Ich bediene einen eben so guten Herrn wie ihr.
Abraham. Keinen bessern.
Simson. Sehr wohl, mein Herr!
Benvolio tritt auf.
Gregorio. Sag: einen bessern; hier kömmt ein Vetter meiner Herrschaft.
Simson. Ja doch, einen bessern; mein Herr.
Abraham. Ihr lügt.
Simson. Zieht, wo ihr Kerls seid! — Frisch, Gregorio! denk mir an deinen Schwadronierhieb. Sie fechten.
Benvolio. Ihr Narren, fort! steckt eure Schwerter ein!
Ihr wißt nicht, was ihr tut.
Tybalt tritt auf.
Tybalt. Was? ziehst du unter den verzagten Knechten?
Hierher, Benvolio! Beut die Stirn dem Tode!
Benvolio. Ich stifte Frieden: steck dein Schwert nur ein!
Wo nicht, so führ es, diese hier zu trennen!
Tybalt. Was? Ziehn und Friede rufen? Wie die Hölle.
Hass’ ich das Wort, wie alle Montagues
Und dich! Wehr dich, du Memme! Sie fechten.
Verschiedene Anhänger beider Häuser kommen und mischen sich in den Streit; dannBürger und Polizisten mit Knitteln.
Erster Polizeidiener.
He! Spieß’ und Stangen her! Schlagt auf sie los3!
Bürger. Weg mit den Capulets! Weg mit den Montagues!
Capulet im Schlafrock, und Gräfin Capulet.
Capulet. Was für ein Lärm? — Holla! mein langes Schwert4!
Gräfin Capulet.
Nein, Krücken! Krücken! Wozu soll ein Schwert?
Capulet. Mein Schwert, sag’ ich! Der alte Montague
Kommt dort, und schwingt5 die Klinge mir zum Hohn.
Montague und Gräfin Montague.
Montague.
Du Schurke! Capulet! — Laßt los, laßt mich gewähren!
Gräfin Montague.
Du sollst dich keinen Schritt dem Feinde nähern.
Der Prinz mit Gefolge.
Prinz. Aufrührische Vasallen! Friedensfeinde!
Die ihr den Stahl mit Nachbarblut entweiht! —
Wollt ihr nicht hören? — Männer! wilde Tiere!
Die ihr die Flammen eurer schnöden Wut
Im Purpurquell aus euren Adern löscht!
Zu Boden werft, bei Buß’ an Leib und Leben,
Die mißgestählte Wehr aus blut’ger Hand!
Hört eures ungehaltnen Fürsten Spruch!
Drei Bürgerzwiste haben dreimal nun,
Aus einem luft’gen Wort von euch erzeugt,
Du alter Capulet und Montague,
Den Frieden unsrer Straßen schon gebrochen.
Veronas graue Bürger mußten sich
Entladen ihres ehrenfesten Schmucks,
Und alte Speer’ in alten Händen schwingen,
Woran der Rost des langen Friedens nagte,
Dem Hasse, der euch nagt, zu widerstehn.
Verstört ihr jemals wieder unsre Stadt,
So zahl’ eur Leben mir den Friedensbruch.
Für jetzt begebt euch, all’ ihr Andern, weg!
Ihr aber, Capulet, sollt mich begleiten.
Ihr, Montague, kommt diesen Nachmittag
Zur alten Burg, dem Richtplatz unsres Banns,
Und hört, was hierin fürder mir beliebt.
Bei Todesstrafe, sag’ ich, Alle fort!
Der Prinz, sein Gefolge, Capulet, Gräfin Capulet, Tybalt, die Bürger und Bedientengehen ab.
Montague. Wer bracht’ aufs neu den alten Zwist in Gang?
Sagt, Neffe, wart ihr da, wie er begann?
Benvolio. Die Diener eures Gegners fochten hier
Erhitzt mit euren schon, eh ich mich nahte;
Ich zog, um sie zu trennen. Plötzlich kam
Der wilde Tybalt mit gezücktem Schwert,
Und schwang, indem er schnaubend Kampf mir bot,
Es um sein Haupt, und hieb damit die Winde,
Die, unverwundet, zischend ihn verhöhnten.
Derweil wir Hieb’ und Stöße wechseln, kamen
Stets mehr und mehr, und fochten miteinander;
Dann kam der Fürst und schied sie voneinander.
Gräfin Montague. Ach, wo ist Romeo? Saht ihr ihn heut?
Wie froh bin ich! Er war nicht bei dem Streit.
Benvolio. Schon