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Das lexikalische Minimum für DaF
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eBook114 Seiten52 Minuten

Das lexikalische Minimum für DaF

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Über dieses E-Book

Der Ansatz gibt einen kritischen Überblick über die bisher erarbeiteten Wortschatzminima und Häufigkeitswörterbücher und dann Voraussetzungen für eine neue - weder objektive noch subjektive, sondern funktionale Wortschatzbestimmung, - wobei eine Abgrenzung zwischen polysemen, homonymen und synonymen Wörtern notwendig ist. Schließlich bleibt für die neue Wortschatzbestimmung die Themenauswahl nicht ohne Bedeutung, weil die bisher erarbeiteten Minima ihren Wert eben aufgrund der veralteten Themenbereiche verloren haben.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum17. Dez. 2020
ISBN9783752620696
Das lexikalische Minimum für DaF
Autor

Jaromin Homa

Dr. Jaromin Homa studierte Germanistik an der Universität Stettin. Seit 1993 arbeitet er am Institut für Germanistik in Rzeszow (Polen), wo er 1999 promovierte. Seine Forschungsgebiete sind semantische Untersuchungen, Sprachwandel und Gender Studies.

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    Buchvorschau

    Das lexikalische Minimum für DaF - Jaromin Homa

    Das lexikalische Minimum für DaF

    Das lexikalische Minimum für DaF

    Impressum

    Der Grundwortschatz

    Als Lexik oder Wortschatz wird der Bestand der lexikalischen Einheiten einer Sprache definiert, der unter vielen und verschiedenen Forschungsaspekten untersucht werden kann. Der deutsche Wortschatz umfaßt schätzungsweise ca. 500.000 Wörter, wobei nur 1 % davon von einem normalen Sprachbenutzer verwendet wird. Deswegen soll zuerst der Begriff des >Wortschatzminimums< analysiert werden. Drosdowski (1977:1098) definiert ihn als:  ... für die Verständigung notwendiger Bestand an Wörtern in einer bestimmter Sprache, aus denen andere Wörter (Ableitungen, Zusammensetzungen) gebildet werden können. Es sollen die am häufigsten gebrauchten Wörter vorkommen, die für das jeweilige Lernziel und die jeweilige Zielgruppe am nützlichsten sind und mit denen jeder Sprachbenutzer imstande ist, seine grundlegenden kommunikativen Ziele zu realisieren. Damit fungieren kommunikative Aspekte der Grundwortschatzbestimmung als Auswahlprinzip und können durch z.B. das Häufigkeitskriterium nicht verdrängt werden.

    Kritik der bisherigen Wortschatzbestimmung

    Schon im 19. Jh. wurde der Grundwortschatz zum Forschungsobjekt genommen und ist eng mit den sprachstatistischen Untersuchungen verbunden. Die ersten Häufigkeitwörterbücher  von Kaeding (1897) und Morgan (1928) verzeichnen kein Wortschatzminimum, sondern richten sich nur nach den statistischen Aufzählungen. Dann sollten die Listen von Michea (5.000 Wörter), Pfeffer (1964), Oehler (1966-2.000 Grundwörter+3.000 idiomatische Wendungen), Kühn (1979) und schließlich von Chmiel (1982) erwähnt werden. Schon die Erscheinungsdaten erlauben eine Feststellung, daß sowohl das Wortschatzminimum als auch die Auswahlkriterien neu erarbeitet werden sollen. Die Gründe dafür wurden in den  Kapiteln 1.2 und 1.3. ausführlich erörtert und herausgerarbeitet.

    Zur Zeit stehen umfangreiche Auswahlkriterien der Wortschatzbestimmung zur Verfügung, was aber nicht zu dem Schluß führen soll, die Untersuchungen in diesem Bereichen befänden sich in einer Krise. Es ist nur ein Beweis dafür, daß die Sprache genau untersucht wird, und daß die Forschungen immer ausführlicher und umfangreicher werden. Im allgemeinen lassen sich zwei Konzeptionen feststellen:

    die quantitative Konzeption - sie bilden den größten Teil der Wortschatzforschungen. Es ist festegestellt worden, daß ein Wort, neben semantischen oder  phonologischen Merkmalen, auch neues Merkmal-nämlich Häufigkeit bzw. Frequenz besitzt.

    die qulitative Konzeption - sie wird nur selten verwendet, um Unzulänglichkeiten bei den Wortschatzuntersuchungen ausschalten zu können.

    Das größte Problem für jeden Lexikographen ist aber die Angabe der Auswahlkriterien und Bestimmungsmethoden (vgl. Hoffmann/Piotrowski, 1979). Entweder ist die Bestimmung subjektiv und läßt sich nicht verifizieren, oder man bekommt Angst, die Untersuchung kann nicht probat angesehen werden. (vgl. Kühn, 1979:40)

    Die Wortschatzbestimmung verschafft viele technische Probleme; statistische, semantische, syntaktische, morphologische oder pragmatische Ebene - sie können dabei nicht unbeachtet gelassen werden.

    statistische oder frequentielle Untersuchungen gewinnen an Popularität; man geht davon aus, daß eine solche Wortschatzbestimmung reicht, und man kann dadurch die Einsicht in eine bestimmte Sprache erreichen. (vgl. Meier, 1967:3) Was aber an dieser Stelle mißachtet wird, ist die für jeden Sprachforscher eindeutige These: die Wortschatz-selektion richtet sich immer nach Bestimmungsfaktoren der Kommunikation. Alle zusammengestellten  Wortschatzlisten sind nur für die ihnen entsprechenden Korpora charakteristisch. Die häufige Annahme, daß die Sprache stabil bleibt und keinem Wandel unterliegt, ist falsch. Sie läßt sich zwar begründen, wenn die Wortliste die ersten 1000 Wörter enthält, aber dann  bleibt sie völlig nutzlos. Ein anderes Problem ergibt sich im Bereiche des Korpus. Nicht nur die Abhängigkeit der zusammengestellten Wortliste von dem Korpus, sondern auch die repräsentative Auswahl von Texten und anderen sprachlichen Elementen bereiten wesentliche Zweifel. Es ist nämlich die Frage der adäquaten Zusammenstellung der untersuchten Materialien aus den geschriebenen Texten und aus der gesprochenen Sprache. Sie müssen wirklichkeitstreu bleiben, was aber praktisch unmöglich ist, weil die Sprache dynamisch und mobil ist, und jedem Sprachbenutzer viele unterschiedliche Varietäten der Sprachverwendung bietet.

    Auch ein breites Spektrum der ausgewählten Korpora und Berücksichtigung verschiedener Textsorten sind keine Beweise für Repräsentanz einer Wortliste. Die Ausweitung des Untersuchungsmaterials ist damit keine Garantie für eine richtige Wortschatzbestimmung. Der Grundwortschatz soll nämlich für bestimmte Ziel- und Lerngruppen getrennt erarbeitet werden. Eine andere Liste eignet sich für die Grundschule, eine andere für das Gymnasium und wieder eine andere für das Lyzeum.

    Weitere Komplikationen treten bei den statistischen Untersuchungen auf, wenn festgestellt werden muß, ob es sich um ein und dasselbe Wort handelt (in verschiedenen Formen-lernen, das Lernen), oder ob wir mit vielen und verschiedenen Wörtern zu tun haben. Genauso ist es der Fall, wenn verschiedene Zeitformen der Verben in Betracht gezogen werden müssen (bringen, brachte). An

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