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Hilf dir selbst dann hilft dir der Himmel. Mit Mut und Vertrauen der inneren Stimme folgen
Hilf dir selbst dann hilft dir der Himmel. Mit Mut und Vertrauen der inneren Stimme folgen
Hilf dir selbst dann hilft dir der Himmel. Mit Mut und Vertrauen der inneren Stimme folgen
eBook431 Seiten5 Stunden

Hilf dir selbst dann hilft dir der Himmel. Mit Mut und Vertrauen der inneren Stimme folgen

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Über dieses E-Book

Wer kennt es nicht: Es gibt Tage im Leben, da scheint es kein Licht am Ende des Tunnels zu geben!
Waltraud-Maria Hulke erlebt viele davon. Sie muss zahlreiche persönliche Tragödien durchleben, muss menschliche Enttäuschungen überwinden und existenzielle Krisen meistern. In manchen Phasen ihres Lebens steht sie buchstäblich vor dem Nichts!
Doch sie hat etwas einzigartig Wertvolles: Ihre innere geistige Führung. Sie vertraut ihr und findet so immer wieder auf den Weg ins LICHT zurück.
Dieses Buch ist ein ermutigendes Dokument über die Hilfe der Geistigen Welt, die auch in den ganz dunklen Phasen des Lebens jeden Menschen umfängt. Niemand ist je allein!
Ein „Buch für das Leben“! Ein Ratgeber für jeden Tag und eine Ermutigung, niemals aufzugeben. Wer mit Vertrauen auf die himmlische Welt seinen ganz persönlichen Weg geht, der wird am Ende sich selbst gefunden haben!

SpracheDeutsch
HerausgeberAquamarin Verlag
Erscheinungsdatum21. Mai 2020
ISBN9783968611396
Hilf dir selbst dann hilft dir der Himmel. Mit Mut und Vertrauen der inneren Stimme folgen

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    Buchvorschau

    Hilf dir selbst dann hilft dir der Himmel. Mit Mut und Vertrauen der inneren Stimme folgen - Waltraud-Maria Hulke

    Himmel

    Waltraud-Maria Hulke

    Hilf dir selbst, dann hilft dir der Himmel

    Mit Mut und Vertrauen der inneren Stimme folgen

    Aquamarin Verlag

    1. Auflage 2020

    © Aquamarin Verlag GmbH

    Voglherd 1 • D-85567 Grafing

    Umschlaggestaltung: Annette Wagner

    ISBN 978-3-96861-139-6

    Für Erwino in Liebe und Dankbarkeit!

    Inhalt

    Ein Wunder ist geschehen!

    So fing alles an

    Mut zahlt sich aus

    Wenn Träume fliegen lernen

    Ein ganz neues Lebensgefühl

    Zeit, die Komfortzone zu verlassen

    Meine Idee nimmt Gestalt an

    Ein Geschenk der besonderen Art

    Wer wagt gewinnt

    Der Mensch denkt – und Gott lenkt

    Die geschenkte Zeit

    Kommt Zeit, kommt Rat

    Gott schützt die Liebenden

    Die Rache

    Der Weg aus der Krise

    Mein Aufstieg zur Autorin

    Eine bewältigte Mutprobe

    Dem Himmel ganz nah

    Die Magie der Edelsteine

    Neue Chancen tun sich auf

    Hoher Besuch aus dem Jenseits

    Das Tor zur Welt der Engel

    Die Anziehungskraft des Magnetismus

    Ein neues Tor öffnet sich

    Bali, die „Insel der Götter"

    Eine misslungene Rückführung

    Lehrjahre auf Bali

    Ein dramatisches Erlebnis

    Ein Traum zerrinnt

    Schlagkräftige Lehrmethoden

    Eine glückliche Fügung

    Wie man seine Realität erschafft

    Dankgebet

    Wunschverwirklichungsritual

    Leitfaden für richtiges Wünschen

    Manifestation aus geistiger Sicht

    Affirmationen zur Wunscherfüllung

    Wunschprogrammierung im Sinne der Polarität

    Das Wunder der Farbheilung

    Heilung durch Erkenntnis

    Das Geschäft mit der Angst

    Quantenheilung in Aktion

    Quantenheilung im Überblick

    Anleitung zur Quantenheilung:

    Magie verfehlt ihr Ziel

    Der Klangdoktor

    Abschied von Ali

    Die Palmblattbibliothek auf Bali

    Heimkehr ins Licht

    Gut beraten

    Und immer wieder geht die Sonne auf

    Zwang macht krank

    Dankbarkeit bringt reichen Segen

    Danksagung

    Literaturverzeichnis:

    Ein Wunder ist geschehen!

    Wunder geschehen nicht im Widerspruch zur Natur,

    sondern nur im Widerspruch zu dem,

    was uns über die Natur bekannt ist.

    Augustinus

    Ich war ungefähr zehn Jahre alt, als ein einschneidendes Ereignis etwas in mir ausgelöst hat, das mein weiteres Leben sehr stark prägen sollte.

    Während eines Skikurses, der von der Schule aus in der Nähe von Wien organisiert worden war, hatte ich mir das Bein gebrochen. Meine Eltern holten mich ab, um mich in das Krankenhaus zu bringen, in welchem mein Vater als Arzt tätig war.

    Als sie am späten Nachmittag am Unfallort eintrafen, war es bereits dämmrig geworden, und es hatte heftig zu schneien begonnen. Auf dem Rückweg nach Wien wurde es für sie immer schwieriger, sich bei dem starken Schneetreiben in der für sie unbekannten Gegend zurechtzufinden. Die verschneiten Wegweiser waren keine Orientierungshilfe. So passierte es, dass mein Vater die Autobahnauffahrt verfehlte. Er suchte nach einer geeigneten Umkehrmöglichkeit, die jedoch in der Dunkelheit und bei den extremen Witterungsverhältnissen schwer zu finden war. An beiden Seiten der abgelegenen, wenig befahrenen Straße lag hoher Schnee. Um zu wenden, legte er den Rückwärtsgang ein. Doch dabei versank der hintere Teil unseres Wagens im Tiefschnee – und der Motor verstummte abrupt. Nun saßen wir in dieser einsamen Gegend hilflos fest.

    Zum besseren Verständnis möchte ich erwähnen, dass sich diese Geschichte Anfang der Fünfzigerjahre zugetragen hatte. Zu einer Zeit also, in der von Handy, Navi, Sitzheizung oder Notruftaste im Auto noch lange nicht die Rede war.

    Weit und breit war kein Haus zu sehen, wo wir hätten um Hilfe bitten können. Trotz immer stärker werdenden Schneetreibens mussten meine Eltern versuchen, mit dieser extremen Situation alleine fertig zu werden. Während mein Vater sich bemühte, die Hinterräder freizuschaufeln, versuchte meine Mutter verzweifelt, den Motor wieder in Gang zu setzen. Doch es half alles nichts! Unser VW-Käfer steckte unbeweglich im tiefen Schnee fest und gab keinen Laut mehr von sich.

    Zusätzlich zu meinen starken Schmerzen machte mir die Kälte schwer zu schaffen. Durchgefroren und angsterfüllt lag ich auf der Rückbank und schluchzte vor mich hin. Wer könnte uns in dieser einsamen Gegend vor dem morgigen Tag finden? Wie sollten wir diese eiskalte Nacht im Auto überstehen?

    Nach mehreren erfolglosen Bemühungen setzte sich mein Vater erschöpft zu uns, nachdem er sich den Schnee abgeschüttelt und seine eiskalten Hände mit seinem Atem zu erwärmen versucht hatte. Er war an seinen Grenzen angelangt.

    „Jetzt kann uns nur noch ein Wunder helfen!, durchbrach meine Mutter nach einiger Zeit das beklemmende Schweigen. „Wenn die Not am größten ist, dann ist Gottes Hilfe am nächsten, fügte sie voll Vertrauen hinzu.

    Meine Eltern wandten sich daraufhin an den Erzengel Michael und baten innig darum, dass er uns aus dieser ausweglosen Notlage retten möge.

    Teilnahmslos hörte ich ihr Gebet wie aus weiter Ferne. Meine beinahe unerträglich gewordenen Schmerzen und meine panische Angst hatten meine Gedanken und Gefühle völlig lahmgelegt. Ich wollte jetzt nur noch schlafen. Völlig apathisch döste ich vor mich hin.

    Mein Vater war danach wieder ausgestiegen und setzte seine Bemühungen fort, den Wagen aus dem tiefen Schnee herauszubekommen, während meine Mutter zu starten versuchte. Genauso, wie sie das vorhin schon viele Male vergeblich getan hatten.

    Doch plötzlich – ich traute meinen Ohren kaum – heulte der Motor lautstark auf und fing wieder ganz normal zu laufen an. Dann wurde ich auf der Rückbank ein wenig hin und hergerüttelt, bis ich kurz darauf bemerkte, dass das Auto fahrbereit auf der Straße stand. Mein Vater hatte es tatsächlich mit ‘übermenschlichen Kräften’ geschafft, den Wagen an der Stoßstange aus dem Schnee hochzuheben und auf die Fahrbahn zurückzuschieben. Zitternd vor Erregung und Kälte, jedoch unsagbar dankbar, konnten wir die Rückfahrt nach Wien fortsetzen.

    Da gab es nicht den geringsten Zweifel: Der Erzengel Michael hatte uns gerettet und vor dem Erfrierungstod bewahrt! Er bewirkte das Wunder, um welches ihn meine Eltern angefleht hatten! Dieses Erlebnis war für mich sehr beeindruckend. Die Gewissheit, die ich in jener Nacht gewonnen hatte, erzeugte in mir ein überaus wunderbares Gefühl von Sicherheit und Zuversicht.

    Die Erinnerung an dieses außergewöhnliche Ereignis wurde im Laufe meines Lebens noch oft zu meinem Rettungsanker, wenn sich unlösbar erscheinende Schwierigkeiten vor mir auftürmten, die mich zu überfordern drohten. Daraus holte ich mir stets den Mut und die Kraft zum Durchhalten, um meine Ziele letztendlich doch noch zu erreichen.

    „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist", hat David Ben-Gurion einmal gesagt. Ich möchte sogar behaupten: Nur mit dem Glauben an Wunder ist es uns möglich, die Realität positiv zu steuern und in die Richtung zu lenken, in die wir gehen möchten. Dahinter steht das Resonanz-Prinzip, das universelle Gesetz von Ursache und Wirkung, wovon in diesem Buch noch öfter die Rede sein wird.

    Anhand meiner Lebensgeschichte möchte ich nachstehend aufzeigen, wie es mir gelungen ist, das Ruder meines Lebensschiffes in die eigene Hand zu bekommen und selbstbestimmt meine Ziele anzusteuern, auch wenn Stürme aufzogen und die Wogen im Meer des Lebens hochschlugen. Dann war ich allerdings gefordert, Kapitän, Steuermann und Matrose in einer Person zu sein. Das heißt, die Richtung, in die ich wollte, anzusteuern, darauf zu achten, auf dem richtigen Kurs zu bleiben, und mich nicht von Angst und Zweifel davon abbringen zu lassen. Außerdem musste ich alles tun, was mir möglich war, um das angepeilte Ziel auch tatsächlich erreichen zu können. Glücklicherweise hatte ich immer eine Rettungsleine, mein Vertrauen auf die Höhere Führung, zur Verfügung, an der ich mich festhalten konnte, um nicht über Bord zu gehen, wenn es zu stürmisch wurde. Meine unerschütterliche Gewissheit, stets einen Lotsen anfunken zu können, der mir zu Hilfe eilte, wenn ich in Seenot zu geraten drohte, war ausschlaggebend dafür, dass ich immer den sicheren Hafen erreicht habe und dort meinen Anker setzen konnte.

    Im Kreise meiner Seminarteilnehmer erzählte ich manchmal davon, wie wunderbar die Fügungen waren, die mein Leben bestimmten. Dabei habe ich bemerkt, wie groß das Interesse meiner Zuhörer daran war. Immer wieder wurde die Bitte an mich herangetragen, ein Buch darüber zu schreiben. Anfangs hatte ich gewisse Vorbehalte, meine Lebensgeschichte in aller Öffentlichkeit auszubreiten und von meinen Ängsten und Nöten zu erzählen, die mir das Leben zwischendurch oftmals recht schwer gemacht haben.

    Mein Geistführer, ich nenne ihn hier Dimitri, zerstreute jedoch meine Bedenken und meinte dazu:

    „Man kann einmal hinfallen, aber man darf nicht liegenbleiben. Du hast den Mut gehabt, immer wieder aufzustehen und trotz aller Schwierigkeiten und Rückschläge deiner Wahrheit treu zu bleiben. Genau das ist es, was die Menschen von dir hören wollen, um selbst wieder Mut fassen zu können, wenn ihr eigenes Leben in Turbulenzen geraten ist und nach einer Veränderung verlangt. Du hast an deinem Beispiel gezeigt, dass es stets einen Ausweg gibt, wenn man bereit ist, auf die Stimme seines Herzens zu hören und sich der Höheren Führung anzuvertrauen. Dabei sind die Gefühle das sicherste Navigationssystem, das einen in die gewünschte Richtung leitet. Wenn der gesunde Menschenverstand mit der klaren Zielsetzung der Gefühle Hand in Hand geht, dann ist das sichere Erreichen eines Ziels bereits vorprogrammiert."

    Und genau darum geht es in diesem Buch. Ich erzähle hier von den vielen wunderbaren Hilfen, die mir widerfahren sind, und die uns allen überreichlich zur Verfügung stehen, wenn wir uns dazu bereit erklären, dankbar unser Herz dafür zu öffnen und unserer Höheren Führung vertrauensvoll zu folgen.

    Damit übergebe ich Euch die Geschichte meines Lebens, mit dem Wunsch, dass sie den lichtvollen Teil Eures Herzens berühren möge, in welchem sich Glaube, Hoffnung und Liebe vereint haben, und wo wir uns geistig miteinander verbunden fühlen.

    Ich zünde Euch ein Licht an,

    das Euch reichen Segen bringen möge,

    damit stets das Höchste und Beste auf Euch zukommen kann!

    Mit Licht und Liebe

    Waltraud-Maria Hulke

    So fing alles an

    Seid behutsam, meine Freunde,

    denn ihr betretet das Gewebe meines Lebens;

    das Muster, gewebt seit Anbeginn der Zeit; die Wiederkehr;

    die vorbestimmten Unvermeidlichkeiten;

    den Fortschritt in Richtung einer Bestimmung,

    die darauf wartet, offenbart zu werden.

    Vicky Wall

    Immer wieder wird die Frage an mich gerichtet: „Erzähl doch einmal, wie alles angefangen hat. Wie bist du bloß auf diesen Weg gekommen? Was hat dir dabei geholfen?"

    Meine Antwort darauf lautet: Eigentlich weiß ich es bis heute selbst nicht so genau, wie ich es geschafft habe, auf einer vorgegebenen Wegstrecke rigoros den Halteknopf zu drücken und mutig aus dem Zug, der für mich ganz offensichtlich in der falschen Richtung unterwegs war, abzuspringen. Manchmal fühlte ich mich ja selbst wie ein Nichtschwimmer, der waghalsig ins offene Meer springt. Aber wenn ich den Mut aufgebracht hatte und gesprungen war, dann eilten immer hilfreiche Menschen herbei, die mir ihre Hand reichten. Es geschahen Dinge, die an Wunder grenzten und mein Leben in die Richtung dirigierten, wo sie endlich zu finden war: Meine Lebensaufgabe, nach der ich suchte, weil ich sie mir für diese Inkarnation gewählt hatte, und weil ich den inneren Drang verspürte, ihr entgegenzueilen. Auch wenn ich erst einmal keine Ahnung hatte, wo und wie ich sie finden könnte. Meine Kindheit verlief eigentlich ziemlich unspektakulär. Ich war das älteste von sechs Kindern und hatte immer wieder das unerklärliche Empfinden, nicht wirklich zu meiner Familie zu gehören. Ich fühlte mich oft einsam und unverstanden, was dazu führte, dass ich mich am liebsten in meine Traumwelt zurückzog, um in der Welt der Engel, Feen und Elfen Freunde zu finden.

    Ich war mit meinen Gedanken immer weit weg, was sich auf meine schulischen Leistungen weniger förderlich ausgewirkt hat und mit väterlichen Strafsanktionen geahndet wurde.

    Während mich meine Mutter eher mit tadelnden Worten und mit Liebesentzug bestrafte, wenn ich mich ihrer Meinung nach nicht entsprechend verhalten hatte, hielt sich mein Vater streng an den Bibelspruch: „Wer sein Kind liebt, der züchtigt es!" Im Hinblick darauf musste mich mein Vater von allen seinen Kindern wohl am meisten geliebt haben; denn obwohl ich äußerst schüchtern war und mich stets darum bemühte, Vaters Unwillen bloß nicht zu erregen, fanden sich offensichtlich doch immer wieder Gründe, mir Zucht und Ordnung deutlich spürbar beizubringen.

    Um mich auf den Ernst des Lebens gebührend vorzubereiten und um die häuslichen Wohnverhältnisse etwas zu entlasten, sahen meine Eltern die beste Lösung darin, mich in ein von Klosterschwestern geleitetes Internat zu schicken, wo ich einige Jahre hinter Kloster-mauern verbringen musste und nur alle vierzehn Tage für ein kurzes Wochenende nach Hause kommen konnte. Daran habe ich weniger gute Erinnerungen.

    Mit siebzehn Jahren durfte ich meine Eltern das erste Mal zu einem Ball in der Wiener Hofburg begleiten. Dieses Kontrastprogramm zu meinem Alltag in der Klosterschule war das absolute Highlight in dem damaligen Lebensabschnitt. Ich war überaus beeindruckt von den altehrwürdigen, herrlich geschmückten Räumen und von den eleganten Roben der Ballbesucherinnen. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine ganz neue Welt tat sich vor mir auf.

    Nachdem mich ein gut aussehender Mann zum Tanz aufgefordert hatte, unterhielten wir uns so gut, dass wir die restliche Ballnacht zusammen verbrachten. Als das Orchester um fünf Uhr morgens das Lied „Sag zum Abschied leise Servus … anstimmte, war es um mich bereits geschehen. Mein Herz klopfte ungewöhnlich schnell. „Wir sehen uns sehr bald wieder, versprach er und drückte mich vielsagend an sich. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel und kam mir vor wie Aschenputtel, das seinen Prinz gefunden hatte.

    Wir trafen uns in der folgenden Zeit so oft es mir möglich war.

    Meinen Eltern war die Veränderung, die mir deutlich anzusehen war, natürlich nicht entgangen. Sie wollten diesen jungen Mann, der mir ganz offensichtlich den Kopf verdreht hatte, sofort kennenlernen. Als er sich bei ihnen vorstellte, war es für sie erstaunlich schnell beschlossene Sache. Dieser Mann war für ihre Tochter standesgemäß. Er stammte aus gutem Haus, war Akademiker und in einer krisensicheren Position im Staatsdienst tätig. Größten Wert hatten sie auch darauf gelegt, dass er von Jesuiten streng katholisch erzogen worden war. Damit hatte Klaus das Herz meiner Eltern überraschend schnell gewonnen und galt in ihren Augen als hervorragende Partie für mich. Heiraten, Kinder kriegen und den Haushalt führen – damit wäre mein Leben bestens vorprogrammiert. Mit dieser Perspektive waren sie sehr zufrieden.

    Auch ich dachte das damals und freute mich schon auf eine gemeinsame Zukunft mit Klaus. Ein Jahr später war ich eine vor Glück strahlende Braut und wäre jede Wette eingegangen, dass ich nun ein wundervolles Leben vor mir hatte und am Ziel meiner Träume angelangt war.

    Doch nur ein paar Jahre später, ich war gerade Mitte zwanzig, hatte ich das quälende Gefühl, an einem absoluten Tiefpunkt angekommen zu sein. Mein Stimmungspegel stand auf traurig, frustriert, total überfordert und hoffnungslos. Dafür waren nicht meine drei Kinder, die in der Zwischenzeit zur Welt gekommen waren, verantwortlich. Ganz im Gegenteil! Es war vielmehr der Vater meiner Kinder, der den Grund für meine damalige Verzweiflung darstellte. Was waren das für überschwängliche Gefühle, als ich ihn mit Schmetterlingen im Bauch geheiratet und unseren Hochzeitstag zum glücklichsten Tag in meinem Leben erklärt hatte. Nun quälte mich jedoch der Gedanken, mich in ein selbst gewähltes Gefängnis begeben zu haben: „Bis dass der Tod uns scheidet. Meine Lage war mir noch dramatischer bewusst geworden, als Klaus einmal mit spitzem Finger auf unsere Heiratsurkunde tippte und beinahe triumphierend erklärte: „Du gehörst mir! Hier steht es schwarz auf weiß.

    Die Liebe hatte sich auf leisen Sohlen davongeschlichen. Zurückgeblieben waren nur noch eine große Leere und die für mich kaum zu bewältigende Verpflichtung, reibungslos und möglichst perfekt zu funktionieren. Ich litt sehr darunter und fühlte mich restlos überfordert. So war es nicht weiter verwunderlich, dass sich schließlich mein Körper zu melden begann und mit starken Magenschmerzen reagierte. Diese wurden immer heftiger, so dass ich kaum mehr etwas zu mir nehmen konnte und immer dünner und kraftloser wurde.

    Mein Vater war von meinem Zustand beunruhigt und entschloss sich dazu, mich in das Krankenhaus einzuweisen, in welchem er damals als Chefarzt tätig war. Endlich hatte ich es geschafft, auch einmal Patientin bei meinem Vater sein zu dürfen! Wie oft hatte ich als Kind Blinddarmschmerzen vorgetäuscht, nur um von ihm auch einmal so fürsorglich und liebevoll betreut zu werden, wie er das mit allen seinen Patienten machte, die ihn dafür so sehr verehrten. Wie gerne wollte ich das auch einmal erleben. Zu Hause war Vater immer so unnahbar, dass ich es oft kaum wagte, mich ihm zu nähern. Nun war ich endlich seine Patientin. Wie beeindruckend wirkte es auf mich, als er bei der Visite mein Zimmer betrat, gefolgt von einer Schar von Ärzten und Schwestern, und Anweisungen gab, welche Untersuchungen an mir vorgenommen werden müssten, um den Grund für meine Beschwerden zu finden. Tapfer ließ ich alles über mich ergehen, sogar das höchst unangenehme Schlucken des Schlauches mit der Magensonde.

    Als die Untersuchungsergebnisse schließlich ausgewertet waren, betrat Vater mit besorgter Miene den Raum und setzte sich an mein Bett.

    „Kind, was ist mit dir los?, fragte er mich. „Deine Befunde sind alle tadellos, wir können bei dir überhaupt nichts finden. Dann schüttelte er den Kopf. „Das verstehe ich absolut nicht! Was hast du denn?"

    So liebevoll klang seine Stimme, so voll Anteilnahme. Ich konnte deutlich fühlen, dass er sehr besorgt um mich war. Das tat mir richtig gut und berührte mein Herz so sehr, dass ich in hemmungsloses Schluchzen ausbrach und ihm unter Tränen mein Leid klagte. Ich erzählte ihm von der Lieblosigkeit meines Mannes und von der Enttäuschung, die ich darüber verspürte. Bestürzt hörte er mir zu, und ich konnte erkennen, dass er mit Enthüllungen dieser Art überhaupt nicht gerechnet hatte. Klaus war von Anfang an sein Traumschwiegersohn gewesen. Nach außen hin waren wir in seinen Augen eine Bilderbuchfamilie. Daran durfte unter keinen Umständen gerüttelt werden! Der Grund für meine Ehekrise konnte deshalb nur bei mir liegen, vertrat er die Meinung. Ich sollte mich eben ein bisschen mehr bemühen, dann würde sich bald wieder alles einrenken. Bevor er mich verließ, empfahl er mir noch, die Bibel unter mein Kopfkissen zu legen, um aus meinen fehlgeleiteten Gedanken wieder herauszufinden und zu erkennen, wo mein Platz wäre und wie gut ich es dort hätte.

    „Manchmal läuft im Leben nicht alles so glatt, wie man sich das vorstellt, sagte er dann noch. „Um sich den Himmel zu verdienen, muss man auf Erden schon einmal bereit sein, Leid auf sich zu nehmen, ohne zu klagen.

    Tags darauf wurde ich als ‘gesund’ aus dem Krankenhaus entlassen. Der Alltag hatte mich wieder voll im Griff. Einschließlich meiner Magenschmerzen.

    In der nächsten Zeit war die prüfende Aufmerksamkeit meines Vaters verstärkt auf mich gerichtet. Ich spürte deutlich, dass ihn mein unvermuteter Hilferuf sehr irritiert hatte. Er schmiedete einen Plan, um meine Ehe unter allen Umständen zu retten, das war ihm deutlich anzumerken.

    Eines Sonntags forderte er mich überraschend dazu auf, ihn bei seiner Nachmittagsvisite zu begleiten. Ich hatte ein ungutes Gefühl und absolut keine Lust dazu. Aber ich wusste, Vaters Wunsch war ein Befehl, und sich dagegen auszusprechen, wäre völlig sinnlos gewesen. Also fügte ich mich widerwillig, nicht ahnend, was er damit bezwecken wollte. Als wir im Krankenhaus eintrafen, war schon alles für die Visite vorbereitet. Vater ordnete an, mir einen weißen Mantel zu bringen, da ich ihm heute assistieren würde. Überrumpelt von dieser unerwarteten Situation, ging ich schließlich verunsichert neben ihm her und fühlte mich völlig fehl am Platz. Bei der ersten Patientin sollte ein Verbandswechsel vorgenommen werden, erklärte er kurz.

    Dann standen wir auch schon am Bett einer Frau, deren traurige große Augen fragend auf mich gerichtet waren. Nach ein paar aufmunternden Worten an sie, begann mein Vater behutsam den Verband abzunehmen, der um ihren Oberkörper gewickelt war. Und dann – ein Bild des Schreckens tat sich vor mir auf! Es war Brustkrebs im letzten Stadium. Der erschreckende Anblick der großen Wunde dieses vom Krebs zerfressenen Oberkörpers löste blankes Entsetzen in mir aus. Übelkeit stieg in mir hoch. Mir blieb die Luft weg. Aber da lag sie nun, diese leidgeprüfte Frau, die annahm, dass ich eine junge Ärztin in Ausbildung sei, und die ihren Blick nicht von mir abwandte. Ich durfte mir auf gar keinen Fall anmerken lassen, wie erschüttert ich von ihrem Anblick war. So nahm ich also meine ganze Beherrschung zusammen, hielt mich tapfer auf den Beinen und schenkte ihr beim Hinausgehen noch ein aufmunterndes Lächeln.

    Aber dann war es mit meiner Beherrschung endgültig vorbei. Völlig fassungslos setzte ich mich am Gang auf eine Bank und begann hemmungslos zu weinen. Unfassbar, welches Leid es gab! Ich war zutiefst schockiert und wollte nichts wie weg von hier. Doch das ließ mein Vater nicht zu. „Reiß dich zusammen", herrschte er mich in scharfem Ton an.

    Gewohnt, widerspruchslos zu gehorchen, raffte ich mich also wieder auf – und schon standen wir am Bett des nächsten Patienten. Und so ging es weiter, von Bett zu Bett, von einem Kranken zum nächsten. Wie in Trance ließ ich diese Tortur über mich ergehen und war heilfroh, als wir endlich wieder im Auto saßen und den Heimweg antraten.

    Ich weinte tagelang und konnte diese furchtbaren Bilder des Leids nicht mehr aus meinem Kopf herausbekommen.

    Die harte Lektion, die mir mein Vater damit erteilen wollte, hatte, von seiner Warte aus betrachtet, den tieferen Sinn, mir ganz krass vor Augen zu führen, welches Elend es auf dieser Welt gab und wie glücklich ich mich schätzen müsste, drei gesunde Kinder und einen tüchtigen Mann zu haben, der uns versorgte. Mich hatte dieser schicksalsträchtige Sonntag jedoch an den Rand der Verzweiflung getrieben und in größter Verwirrung traumatisiert und niedergeschlagen zurückgelassen.

    Kurze Zeit danach hatte ich einen Traum, den ich mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen werde. Ganz deutlich erinnere ich mich an ihn – wie an einen faszinierenden Farbfilm.

    In diesem Traum lief alles genauso ab, wie mir das im Religionsunterricht in der Klosterschule über das Jüngste Gericht erzählt wurde.

    Alle Seelen mussten einzeln vor Gott hintreten, der in der Mitte eines großen Saales thronte und von vielen Engeln und Heiligen umgeben war. Jede Seele musste sodann Rechenschaft ablegen, was sie mit ihren Talenten und Fähigkeiten, die sie von Gott mitbekommen hatte, Gutes im abgelaufenen irdischen Leben bewirken konnte.

    Als ich an der Reihe war, stammelte ich ganz verlegen, weil mir sonst nichts einfiel: „Lieber Gott, ich habe drei Kinder auf die Welt gebracht."

    Darauf lachten die Engel und Heiligen schallend, und Gott fragte mich: „Mehr hast du nicht geschafft mit all den Talenten und Fähigkeiten, die ich dir so reichlich mitgegeben habe?" Tief beschämt zog ich von dannen. Mehr konnte ich wirklich nicht vorweisen. Am nächsten Morgen erwachte ich ganz aufgewühlt und empfand die Bedeutung dieses Traumes als einen deutlichen Weckruf, der mich wachrütteln sollte, um rechtzeitig bei der Arbeit zu sein.

    Dieser Traum, den ich so klar wahrgenommen hatte, als wäre ich im Geschehen mittendrin gewesen, war so eindeutig, dass ich mich seiner Wirkung nicht entziehen konnte. Er war der zündende Funken dafür, dass ich mich schließlich, trotz massiver Widerstände, zu dem kühnen Entschluss durchringen konnte, mein Leben ab sofort selbst in die Hand zu nehmen und grundlegend zu verändern. Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt absolut keine Ahnung hatte, wie ich das praktisch angehen sollte. Ich wusste nur, dass ich etwas Sinnvolles tun musste, um anderen Menschen in irgendeiner Form einen guten Dienst zu erweisen. Das hatte mich dieser schicksalsträchtige Nachmittag im Krankenhaus gelehrt. Ich musste mich nach einem Beruf umsehen, um für andere etwas Sinnvolles und Gutes tun zu können. Und zwar jetzt! Es war keine Zeit mehr zu verlieren, und ich konnte das nicht länger aufschieben, das fühlte ich.

    „Stehe auf und tue etwas, ermunterte mich eine bisher unbekannte Stimme in mir. „Tue es jetzt!

    Mut zahlt sich aus

    Leben ist die Kunst,

    aus falschen Voraussetzungen

    die richtigen Schlüsse zu ziehen.

    Samuel Butler d. Ä.

    Mit dem Mut der Verzweiflung war ich zu allem bereit und wild entschlossen, meine Lage zu verändern, um meinem Leben eine neue Richtung und einen tieferen Sinn zu geben. Obwohl ich vor Angst zitterte und innerlich höchst angespannt war, weil ich nicht absehen konnte, wie ich das schaffen sollte, war es für mich dennoch beschlossene Sache. Es gab jetzt kein Zurück mehr. Da ich niemanden hatte, mit dem ich über meinen Weckruf hätte reden können, überlegte ich selbst unaufhörlich, wie ich meinem Ziel auch nur einen Schritt näher kommen und womit ich erst einmal anfangen könnte. Fest stand, dass ich die Kinder, die mittlerweile im schulpflichtigen Alter waren, und den Haushalt zu versorgen hatte und auf keine Unterstützung von meinem Mann zählen durfte. Tatsache war auch, dass ich auf keine Berufsausbildung zurückgreifen konnte, da ich gleich nach dem Abitur geheiratet hatte. Der dritte schwerwiegende Punkt war der akute Geldmangel, mit dem ich zu kämpfen hatte und der mein Vorhaben noch zusätzlich erschwerte. Klaus war in der Zuteilung von Geld mir gegenüber stets äußerst sparsam. Das monatliche Wirtschaftsgeld reichte kaum für das Nötigste, und es blieb absolut nichts davon übrig, um es in eine solide Ausbildung investieren zu können. Für einen geeigneten Beruf brauchte ich diese aber dringend.

    Ich wollte anderen Menschen helfen, das stand für mich mittlerweile eindeutig fest! Aber wie sollte ich das angehen? Ein Studium konnte ich mir schwer vorstellen, denn es kam schon wegen der Kinder nicht infrage. Diese Zeit hatte ich einfach nicht zur Verfügung. Eine Ausbildung zur Heilpraktikerin, die mich sehr interessiert hätte, gab es in Österreich nicht. Der einzige Ausweg, der mir noch irgendwie möglich erschien, war eine Ausbildung zur ärztlich geprüften Diplomkosmetikerin. Davon hatte ich kürzlich gelesen und fand das Angebot des Lehrstoffes sehr interessant. Auf diesem Weg, so überlegte ich, könnte ich mir eine berufliche Basis schaffen. Diese könnte ich später durch Zusatzausbildungen wie Massage oder Lymphdrainage erweitern. Damit hätte ich die Chance, in einem Institut halbtags zu arbeiten, während die Kinder in der Schule waren. Dieser Plan fühlte sich schon einmal ganz gut an.

    Bald darauf erkundigte ich mich nach den näheren Bedingungen für eine diesbezügliche Ausbildung und war sehr erleichtert zu hören, dass diese jeweils am Abend stattfand. Also zu einer Zeit, in der Klaus bereits zu Hause war und die Kinder übernehmen könnte. Das würde ich hinbekommen, dachte ich, und schöpfte neue Hoffnung.

    Die größte Hürde, die es jetzt noch zu bewältigen galt, war der monatlich erforderliche Kursbeitrag, für den ich finanzielle Unterstützung brauchte. So sehr ich es auch drehte und wendete, dieses dafür benötigte Geld hatte ich selbst nicht zur Verfügung. Mein Vater, den ich um Hilfe bat, war nicht bereit, diese Ausbildung zu finanzieren, da er der Meinung war, dass ich genug damit zu tun hätte, meine Familie zu versorgen, und mein Platz zudem zu Hause wäre. Darin stimmte er mit Klaus vollkommen überein. Dieser bezeichnete meinen Plan ohnehin als „dumme Flausen, die ich mir besser gleich aus dem Kopf schlagen sollte. Aber ich ließ mich davon nicht einschüchtern. Zu präsent waren die Erinnerungen an den Sonntag im Krankenhaus und an meinen Traum, die sich tief in mir eingeprägt hatten und mich nicht mehr losließen. Ich will es schaffen – und ich werde es schaffen! Daran war für mich nicht mehr zu rütteln. Ich wusste nur noch nicht genau, wie. „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg, sagte ich mir immer wieder, um mir Mut zu machen und die Hoffnung nicht zu verlieren.

    Der rettende Engel in dieser ausweglos erscheinenden Situation war schließlich Jack, ein gutsituierter väterlicher Freund unserer Familie. Er hatte sich meine Pläne für eine berufliche Ausbildung interessiert angehört und fand sie so gut, dass er mir spontan seine finanzielle Hilfe anbot. Ich war erst einmal sprachlos. Dann kamen Bedenken auf, ob dieses großzügige Angebot überhaupt ernst gemeint wäre. Außerdem fragte ich mich, welche Gegenleistung er von mir dafür erwarten würde. Jack erriet meine Gedanken und zerstreute meine Zweifel, indem er mir lachend einen Handel vorschlug.

    „Du kannst mir ja dann das Gesicht massieren und mich verschönern. Langsam komme ich jetzt in das Alter, in dem das nicht schaden kann."

    Schließlich konnte er auch Klaus davon überzeugen, wie wichtig es für eine Frau sei, einen soliden Beruf zu haben, mit dem sich immer etwas dazuverdienen ließe. Dieses Argument leuchtete ihm ein. Es kam bei ihm sogar sehr gut an.

    Meine Eltern waren von der Entwicklung dieser Angelegenheit hingegen gar nicht begeistert: „Du hattest doch schon in der Schule Schwierigkeiten und hast wahrlich keine Glanzleistungen zustande gebracht, warnten sie mich. „Eine solche Ausbildung mit den dazugehörigen Prüfungen wirst du nicht schaffen; und die Kinder und Klaus werden sich auch vernachlässigt fühlen und müssen dann darunter leiden.

    Diese Warnungen verfehlten jedoch ihr Ziel gänzlich und bewirkten genau das Gegenteil. Sie stachelten meinen Ehrgeiz erst recht an. Ja, es stimmte schon. In der Schule war ich eine Träumerin gewesen und mit meinen Gedanken oft irgendwo, nur nicht bei der Sache. Aber jetzt war die Situation eine ganz andere. Ich hatte einen konkreten Plan und ein lohnendes Ziel; und in mir brannte mittlerweile ein loderndes Feuer, das meinen Tatendrang entfacht hatte und mich extrem motivierte.

    Ganz strategisch ging ich an die Bewältigung meines neuen Tagesablaufes heran. Ab sofort musste alles exakt geplant und eingeteilt werden, um meine neuen Herausforderungen mit meinen alltäglichen Verpflichtungen unter einen Hut bringen zu können. Alles musste weiterhin reibungslos funktionieren, um nicht den Unmut meines Mannes zu wecken, dessen war ich mir bewusst. Mein Tag begann ab jetzt um fünf Uhr morgens. Da hatte ich die nötige Ruhe, um die umfangreichen Skripten zu studieren und mir den Lehrstoff einzuprägen. Danach galt es wie üblich, die Kinder zu versorgen, einzukaufen, den Haushalt zu erledigen und das Mittagessen vorzubereiten. Am Nachmittag standen die Schulaufgaben, Spielen oder Spazierengehen mit den Kindern auf dem Programm. Um fünf Uhr kam Klaus aus dem

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