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Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze: (Begründer der Virologie)
Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze: (Begründer der Virologie)
Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze: (Begründer der Virologie)
eBook81 Seiten57 Minuten

Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze: (Begründer der Virologie)

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Über dieses E-Book

Dmitri Iossifowitsch Iwanowski war ein russischer Biologe und Begründer der modernen Virologie.

Iwanowski, ein Schüler Andrei Sergejewitsch Faminzyns, studierte bis 1888 an der Petersburger Universität Naturwissenschaften. 1890 wurde er Assistent am Botanischen Laboratorium der Petersburger Akademie der Wissenschaften. Von 1895 bis 1901 war er Privatdozent an der Petersburger, von 1901 bis 1915 Professor an der Warschauer und ab 1915 Professor an der Rostower Universität. 1887 beschäftigte er sich erstmals mit der Mosaikkrankheit der Tabakpflanze. Der Biologe Adolf Mayer (1843–1942) hatte bereits im Jahre 1886 die infektiöse Natur der Mosaikkrankheit erkannt, konnte den Erreger jedoch nicht identifizieren. Um den Erreger dieser Pflanzenkrankheit zu charakterisieren, presste Iwanowski den infektiösen Pflanzensaft durch bakteriendichte Filter. Trotzdem blieb der Saft infektiös und seine Infektiosität wurde durch Verdünnung über mehrere Passagen infizierter Pflanzen nicht geringer. Daraus schloss er, dass es sich um ein im Lichtmikroskop nicht sichtbares, belebtes Agens handeln musste und kein verdünnbares Gift war. Er nannte den Erreger abwechselnd „Mikrobe“ oder „Virus“. Er hatte damit einen Erreger – das Tabakmosaikvirus – erstmals mit jenem Begriff eines Virus belegt, der noch heute Gültigkeit besitzt. Iwanowski gilt daher als Begründer der modernen Virologie. Er veröffentlichte seine Daten 1892 in wenig beachteten wissenschaftlichen Zeitschriften in St. Petersburg und in Warschau. Iwanowskis Arbeiten wurden 1899 von Martinus Beijerinck (1851–1931) unabhängig bestätigt.

Werke

• D. I. Ivanovskij: O dvuch boleznjach tabaka. Tabacnaja pepliza. Mozatcnaja bolezn´ tabaka. Sel`skoje chozaistvo i lesovodstvo St. Petersburg (1892) 169: S. 104–121

• D. I. Ivanovskij: Über die Mosaikkrankheit der Tabakpflanze. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten (1903) 13,1: S. 1–41

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum19. März 2020
ISBN9781912894703
Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze: (Begründer der Virologie)

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    Buchvorschau

    Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze - Dmitri Iwanowski

    Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze

    Dmitri Iwanowski

    Glagoslav

    Contents

    Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze

    Die Untersuchungen über die Ursache der Krankheit

    Eigene Untersuchungen

    Mikroskopische Untersuchung kranker Pflanzen

    Über die Kultur des Mikroben der Mosaikkrankheit

    Tafel I, II, III

    Erklärung der Tafeln

    Die Mosaik- und die Pockenkrankheit der Tabakspflanze

    Dmitri Iwanowski

    Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze

    Von Prof. D. Iwanowski, Warschau

    Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten

    Vol. 13, No. 1 (1903), pp. 1-41


    Ebook © 2020, Glagoslav Publications

    ISBN: 978-1-912894-70-3 (Ebook)


    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form reproduziert werden.

    Über die Mosaikkrankheit der Tabakspflanze

    Von Prof. D. Iwanowski, Warschau

    Die Mosaikkrankheit ist eine eigentümliche, auf den verschiedenen Tabaksarten (ausser Nicotiana rustica)), der gemeinen Schminkbohne, der Runkelrübe (Prillieux et Delacroix) und scheinbar auch auf verschiedenen anderen Pflanzen vorkommende Erkrankung. Da ich und andere Forscher sie am eingehendsten an der Tabakspflanze studiert haben, so werde ich im Folgenden nur diese Pflanze im Auge behalten.

    Diese Krankheit war schon mehrfach das Objekt ernster Untersuchungen, aber die bisher erzielten Resultate stellen sich als widerspruchsvoll heraus.

    Mit Rücksicht darauf, dass man recht bedeutende Widersprüche schon in der äusseren Beschreibung der Krankheit trifft, sehe ich mich veranlasst, zuerst die Krankheit in der Form, wie sie von mir beobachtet, bezw. aufgefasst wird, zu beschreiben.

    Bei der gewöhnlichen Kultur wird der Tabak anfangs in Mistbeete gesäet. Zur Errichtung der letzteren nimmt man den besten Humusboden und setzt noch passenden Dünger hinzu. Hier bleibt die Tabakspflanze so lange, bis sie eine Höhe von etwa 10—15 cm erreicht. Dann wird sie von dem Mistbeete auf die Plantage verpflanzt. Es ist mir niemals gelungen, die Mosaikkrankheit auf dem Mistbeete zu beobachten, obgleich das Experiment erweist, dass die Krankheit auch auf ganz jungen Pflanzen sich entwickeln kann. Dies gilt auch für den Fall, wenn der Überschuss der Zucht auf dem Treibbeete zurückgelassen wird und ein recht bedeutendes Alter erreicht. Die Krankheit wird erst zwei bis drei Wochen nach der Versetzung der Pflanzen auf die Plantage bemerkbar und steht scheinbar im Zusammenhang mit den mechanischen Beschädigungen, welche den jungen Pflanzen, besonders deren Wurzeln bei der Verpflanzung verursacht werden. Wie beträchtlich diese Beschädigungen sind, ersieht man schon daraus, dass im Laufe einiger Tage nach der Verpflanzung die Pflanzen kaum ihr Dasein fristen und ein sehr kümmerliches Aussehen haben; das frühere Wurzelsystem verfault gänzlich und nur nach der Bildung neuer Neben wurzeln erholt sich die Pflanze und fängt wieder zu wachsen an. Eben in dieser Periode, ungefähr 1—2 Wochen nach dem Wiederbeginn des Wachstums, bemerkt man das Auftreten der Mosaikkrankheit. Späterhin, auf älteren Pflanzen stellt sich die Erkrankung nicht mehr ein und Pflanzen, welche in dieser Periode nicht erkrankten, bleiben gewöhnlich bis zum Ende der Vegetation gesund. Diese Tatsache ist insofern interessant, als die Mosaikkrankheit, wie weiter gezeigt werden wird, bei Tabakspflanzen jeglichen Alters künstlich hervorgerufen werden kann.

    Die Krankheit befällt ausschliesslich die Blätter und äussert sich vor allem in einer anormalen Färbung derselben. Wie man dies auf der beigefügten Lithographie sieht, erweisen sich die Blätter anstatt normal grün gefärbt, mosaikartig teils dunkelgrün teils hellgrün, fast gelb gezeichnet. Oft bemerkt man, dass die dunkelgrüne Färbung längs der Adern ausschliesslich verläuft, während die Zwischenräume von gelben Parzellen eingenommen werden; am häufigsten aber sind die grünen und gelben Parzellen äusserst unregelmässig durcheinander gemischt. Wenn man das kranke Blatt näher betrachtet und es mit dem gesunden vergleicht, so bemerkt man leicht eine Verzögerung der Entwicklung in den gelben Parzellen: dieselben sind dünner, als die grünen, und zeigen an ihrer Oberfläche ein schwaches Wachstum. Die grünen Parzellen sind im Gegenteil bedeutend dicker und haben eine sehr energische Oberflächenausdehnung; infolge solcher Ungleichmässigkeit des Flächen Wachstums bilden sich an dem Blatte zahlreiche grüne Verbiegungen. Die am Rande des Blattes befindlichen gelben Parzellen reduzieren sich oft gänzlich, und das Blatt erhält unregelmässige Umrisse. Dasselbe kann auch mit den übrigen inneren, gelben Flecken geschehen; es entstehen dann missgestaltete, wenig an Tabak erinnernde Blätter.

    Die gelben Flecke haben einen deutlich krankhaften Charakter; aber auch die grünen Teile des Blattparenchyms sind im Vergleich zu den gesunden Blättern abnorm entwickelt: ihre Farbe ist intensiver als die normale, und in der Dicke ist das Parenchym des kranken Blattes bedeutend stärker entwickelt, als dasjenige des gesunden Organs. Im allgemeinen erscheinen die grünen Teile des Blattes hypertrophiert und erinnern sehr an die verstärkte Entwicklung der Gewebe, welche man bei der Ansteckung mit einem Parasiten oder bei dem Stiche einiger Insekten beobachtet. Dieser Umstand flösste einigen Forschern der Mosaikkrankheit (Beijerinck) den Gedanken ein, dass als kranke Stellen die grünen Flecke angesehen werden müssen und dass die gelben Flecke völlig normal sind, und nur in ihrer Entwicklung zurllckstehen infolge der Ableitung der Nährstoffe nach den grünen Stellen hin. Diese Voraussetzung ist, wie wir weiter sehen werden, unrichtig.

    Die Grenze zwischen den dunkleren

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