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Chris gegen den Krebs: Das ganzheitliche Konzept für eine natürliche Heilung
Chris gegen den Krebs: Das ganzheitliche Konzept für eine natürliche Heilung
Chris gegen den Krebs: Das ganzheitliche Konzept für eine natürliche Heilung
eBook463 Seiten5 Stunden

Chris gegen den Krebs: Das ganzheitliche Konzept für eine natürliche Heilung

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Über dieses E-Book

Die authentische Heilungsreise eines Darmkrebs-Überlebenden, der nach der Operation die Chemotherapie abbrach, um seinen eigenen Weg zu gehen.

Zwei Tage vor Weihnachten wurde bei Chris Wark im Alter von 26 Jahren Darmkrebs im Stadium 3 diagnostiziert. Ihm wurden ein golfballgroßer Tumor und ein Drittel seines Dickdarms entfernt. Nach der Operation beschloss Wark, anstelle der herkömmlichen Chemotherapie Naturheilverfahren mit einem speziellen Ernährungsprogramm anzuwenden. In CHRIS GEGEN DEN KREBS beschreibt er seine Heilungsreise, deckt die Korruptheit und Ineffektivität der Medizin- und Krebsindustrie auf und teilt seine Strategien, die bereits viele Betroffene zur Krebsbehandlung angewendet haben:
• das „Kampf-dem-Krebs-Mindset“, das die Selbstheilungskräfte des Körpers ankurbelt
• eine radikale Ernährungs- und Lebensstiländerung: die Top 10 der Anti-Krebs-Gemüsesorten, Maßnahmen zum Stressabbau und Ausdauertraining
• Wege zu mentaler, emotionaler und spiritueller Heilung:
Wie sich Vertrauen, Vergebung und positives Denken im Alltag verankern lassen

Der mittlerweile 42-jährige Wark begeistert unzählige Menschen, die sich für einen gesunden Lebensstil interessieren, über seinen Blog sowie in Radio- und Fernsehinterviews. CHRIS GEGEN DEN KREBS steckt voll von unverzichtbarem Heilungswissen und ist ein besonderer Begleiter auf Ihrem eigenen Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden.

„Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, bei dem Krebs diagnostiziert wurde oder der einen geliebten Menschen hat, der an Krebs erkrankt ist. Es ist ein Buch, das Hoffnung gibt und Möglichkeiten aufzeigt. Unser Körper hat die Fähigkeit, sich selbst zu heilen. Wir müssen nur bereit sein, bei diesen Bemühungen zusammenzuarbeiten.“
— JANE UYMATIAO, Yoga-Lehrerin und Bloggerin
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum20. März 2020
ISBN9783962571467
Chris gegen den Krebs: Das ganzheitliche Konzept für eine natürliche Heilung
Autor

Chris Wark

Chris Wark ist Autor, Redner und Gesundheitscoach. Im Alter von 26 Jahren wurde bei ihm Darmkrebs im Stadium III diagnostiziert. Nach der Operation beschloss er, anstelle der herkömmlichen Chemotherapie seine Ernährung und seinen Lebensstil radikal zu ändern, um seinen Körper selbst zu heilen. Wark ist präsent in Radio und Fernsehen und war in dem preisgekrönten Dokumentarfilm „The C Word" zu sehen. Der 42-jährige inspiriert unzählige Menschen, die durch Ernährung und Lebensstil wieder gesund werden wollen.

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    Buchvorschau

    Chris gegen den Krebs - Chris Wark

    CHRIS WARK

    CHRIS

    GEGEN DEN

    KREBS

    DAS GANZHEITLICHE KONZEPT

    FÜR EINE NATÜRLICHE HEILUNG

    IMPRESSUM

    Chris Wark

    Chris gegen den Krebs

    Das ganzheitliche Konzept für eine natürliche Heilung

    1. deutsche Auflage 2020

    ISBN 978-3-96257-146-7

    © Narayana Verlag, 2020

    Titel der Originalausgabe:

    Chris Beat Cancer

    A Comprehensive Plan for Healing Naturally

    Copyright © 2018 by Chris Wark

    Originally published in 2018 by Hay House Inc. USA

    Cover design: theBookDesigners

    Interior design: Charles McStravick

    Übersetzung aus dem Englischen: Bärbel und Velten Arnold

    Coverdesign: theBookDesigners

    Coverlayout: Annette Ahrend

    Herausgeber:

    Unimedica im Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D-79400 Kandern

    Tel.: +49 7626 974 970–0

    E-Mail: info@unimedica.de

    www.unimedica.de

    Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Form – mechanisch, elektronisch, fotografisch – reproduziert, vervielfältigt, übersetzt oder gespeichert werden, mit Ausnahme kurzer Passagen für Buchbesprechungen.

    Sofern eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen (auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind).

    Die Empfehlungen in diesem Buch wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

    INHALT

    Einleitung

    KAPITEL 1: In den Dschungel

    KAPITEL 2: Überleben der Kränksten

    KAPITEL 3: Ärztliche Anweisungen

    KAPITEL 4: Mordsgewinne

    KAPITEL 5: Es ist nicht so, als ob ich auf euer Geschäft angewiesen wäre

    KAPITEL 6: Der Elefant im Wartezimmer

    KAPITEL 7: Das Kampf-dem-Krebs-Mindset

    KAPITEL 8: Pflanzen gegen Zombies

    KAPITEL 9: Heroische Portionen

    KAPITEL 10: Einen neuen Körper aufbauen

    KAPITEL 11: Lassen Sie den Müll weg

    KAPITEL 12: Bewegen wir uns!

    KAPITEL 13: Unter Druck

    KAPITEL 14: Spirituelles Heilen

    Epilog

    Quellen

    Endnoten

    Index

    Danksagungen

    Übber den Autor

    EINLEITUNG

    ES WAR FRÜH AM MORGEN , und das Licht einer Straßenlampe erhellte die Ränder der Jalousien unseres Schlafzimmerfensters. Dakota, unsere blauäugige Husky-Mischlingshündin hatte den Kopf auf ihre Pfoten gelegt, aber ihre Augen standen offen. Sie sah zu mir auf, und ihr Blick schien zu fragen: Was machst du denn da?

    Ich versuchte, das Schlafzimmer zu verlassen, ohne Micah, meine Frau, zu wecken, die zwar über alle möglichen wun-derbaren Eigenschaften verfügt, aber keine Frühaufsteherin ist. Wahrscheinlich wäre ihre Begeisterung, von mir geweckt zu werden, genauso groß gewesen wie die eines Bären, der aus dem Winterschlaf gerissen wird. Ich stieg behutsam aus dem Bett, durchquerte auf Zehenspitzen das Schlafzimmer und öffnete die Schranktür. Die Laufrollen der Schiebetür quietschten so laut in der Schiene, dass das Geräusch in der Stille beinahe ohrenbetäubend war.

    Ich hielt die Luft an, nahm meine Schuhe und etwas zum Anziehen aus dem Schrank, huschte zur Tür und bedeutete Dakota, mit mir zu kommen. Sie schüttelte ihr Fell aus, brachte dadurch die Glieder ihres Hundehalsbandes zum Klirren und stapfte über den Boden. Micah regte sich im Schlaf und rollte sich herum.

    Draußen, in der kalten Februarluft, atmete ich tief ein und hielt die Luft an, bis ich den Druck meines pumpenden Herzens in der Brust und im Kopf spürte. Dann atmete ich aus, spürte, wie sich meine Lunge entleerte, und begann die Straße entlang zu joggen. Mein Körper fühlte sich plump an, irgendwie unkoordiniert, als wäre ich der Blechmann aus „Der Zauberer von Oz". Meine Gelenke, Muskeln und Sehnen arbeiteten zwar alle zusammen, aber nicht besonders gut. Der vereiste, teilweise löchrige, unebene Bürgersteig war Respekt einflößend und riskant, aber nach ein paar holprigen Joggingschritten den Hügel hinunter ließ sich das Ganze zusehends besser an und mein Selbstvertrauen wuchs.

    Ich bog in Richtung Osten ab. Die Sonne stieg gerade über der Baumreihe am Ende des Parkplatzes auf. Die Sonnenstrahlen wärmten mein Gesicht und fühlten sich herrlich an.

    Ich lief etwas schneller und streckte meine Beine bei jedem Schritt ein wenig weiter. Dann schaltete ich noch mal einen Gang hoch und sprintete der Sonne entgegen. Meine Beine fühlten sich wacklig und unbeholfen an, als ob sie jeden Moment von meinem Körper abzufallen drohten. Ich konzentrierte mich darauf, sie unter Kontrolle zu behalten. Mein Herz hämmerte, meine Lunge begann wehzutun, meine Beine brannten, aber ich rannte weiter. Als ich den Parkplatz überquerte, rannen mir Tränen aus den Augenwinkeln. Der Wind pochte und rauschte in meinen Ohren. Ich fühlte mich wieder lebendig. Ich rannte, als ob es um mein Leben ginge. „Ich werde leben, sagte ich laut zu mir selbst. „Ich werde leben.

    Den Umgang mit Krebs als einen Kampf oder eine Schlacht zu begreifen, stellt ein Missverständnis der Krankheit dar. Krebszellen sind keine fremden Eindringlinge. Krebszellen sind Ihre Zellen mit Ihrer DNA. Krebs steckt nicht nur in Ihnen, er macht Sie aus. Die Anwesenheit von Krebstumoren ist die Folge einer Störung Ihrer normalen Körperfunktionen. Beschädigte Zellen mutieren und beginnen sich abnormal zu verhalten. Das System, das dazu bestimmt ist, diese mutierten Zellen zu identifizieren und zu eliminieren, versagt und ermöglicht es ihnen, sich in rasantem Tempo zu teilen und das sie umgebende Gewebe mit Läsionen und Tumoren zu zerstören. Krebs ist eine Erkrankung, die durch den Körper ausgelöst wurde und die der Körper heilen kann, wenn ihm die richtige Nahrung zur Verfügung gestellt wird und man ihm die Zuwendung zukommen lässt, die er braucht.

    Chris Beat Cancer lautete der Name, den ich vor vielen Jahren für meinen Blog gewählt habe, weil er prägnant, einprägsam und sofort verständlich war. Es ist mein Spitzname, unter dem ich sowohl bei den Lesern des besagten Blogs als auch bei meinen Followern in den sozialen Medien bekannt bin, und an diesen habe ich auch den Titel dieses Buchs angelehnt. Doch jahrelange Recherchen und jahrelanges Befassen mit dem Thema haben mich dazu gebracht, meine Sichtweise zu ändern. Es ist zwar wahr, dass Krebszellen entweder sterben oder sich wieder in normale Zellen verwandeln müssen, aber ich betrachte Krebs nicht mehr als einen Feind, der besiegt oder bezwungen werden muss. Ich sehe den Umgang mit Krebs nicht mehr als eine Schlacht, die nur gewonnen oder verloren werden kann. Krebs ist nicht etwas, das man bekämpft. Krebs ist etwas, das man heilt.

    Die Absicht, die diesem Buch zugrunde liegt, ist, Ihnen meine Geschichte zu erzählen und die Methoden zu erklären, die ich und viele andere erfolgreich angewandt haben, um den Krebs zu heilen. Außerdem will ich Ihnen mitteilen, was ich über die Kraft der Ernährungs- und Lebensstilmedizin, aber auch über die Fallstricke der Krebsindustrie gelernt habe. Die meisten Informationen habe ich durch meine eigene Erfahrung und meine 14-jährigen eigenen Recherchen zusammengetragen. Viele dieser Erkenntnisse werden von der konventionellen Gemeinschaft der Mediziner ignoriert und / oder abgelehnt, und das trotz umfangreicher wissenschaftlicher Bestätigungen und jeder Menge empirischer Belege, die ihre Gültigkeit bestätigen. Wie Sie sehen werden, sind die Ergebnisse meiner Recherchen in diesem Buch gut dokumentiert und frei zugänglich, damit Sie, wenn Sie wollen, eigene weitere Nachforschungen anstellen können.

    Im Laufe der Jahre habe ich Menschen aus der ganzen Welt getroffen, die ihre Krebserkrankung auf natürliche Weise ohne jegliche medizinische Behandlung geheilt haben. Unter ihnen waren auch Betroffene, bei denen die konventionellen Behandlungsverfahren gescheitert und die zum Sterben nach Hause geschickt worden waren. Diese Menschen sind nichts Besonderes. Sie sind keine Supermenschen. Es sind genau solche Menschen wie Sie. Dank des Internets und der sozialen Medien war ich in der Lage, diese Menschen zu finden und mir ihre Strategien anzusehen und miteinander zu vergleichen. Ich habe viele von ihnen interviewt. Wenn man sich die Zeit nimmt, von ihnen zu lernen und die Methoden, die sie angewandt haben, miteinander zu vergleichen, findet man unbestreitbar Gemeinsamkeiten, die sich wie ein roter Faden durch ihre Strategien ziehen. Die Revolution in der Krebsheilung ist bereits ins Rollen gekommen. Die entscheidende Wende wird kommen.

    Ich bin weder Arzt noch Wissenschaftler. Ich bin nur ein ganz normaler Typ, der Ernährung und natürliche, nichttoxische Therapien einer Chemotherapie vorgezogen hat. Ich wusste relativ wenig über Gesundheit und den menschlichen Körper, als ich meine Krebsdiagnose erhielt. Ich habe jedoch so viele Informationen verschlungen, wie ich auftreiben konnte, und dabei ein paar außergewöhnliche Dinge gelernt, die mein Leben verändert und dafür gesorgt haben, dass ich wieder gesund geworden bin. Alles, was ich getan habe, können Sie auch tun.

    Sie können Ihr Leben ändern. Aber sein Leben zu ändern, erfordert häufig einen Paradigmenwechsel und eine Selbstumerziehung. Wir gehen alle mit einem unterschiedlichen Maß an selektiver Ignoranz durchs Leben, vor allem, was das Wissen über Gesundheit und Medizin angeht. Unwissenheit ist ein Segen, aber Wissen erfordert Verantwortung. In Wahrheit wollen wir bestimmte Dinge manchmal einfach gar nicht wissen, weil bestimmte Dinge zu wissen manchmal bedeutet, dass wir schwierige Entscheidungen treffen müssen. Wenn Ihre Augen geöffnet sind, gibt es kein Zurück. Und wenn Sie erst einmal herausfinden, dass es verschiedene Pfade gibt, die Sie nehmen können, um geheilt zu werden, kann dies eine aufregende Erfahrung sein. Aber sie kann auch Verwirrung, Angst, Zweifel und Sorgen auslösen.

    Als meine Töchter klein waren, haben wir uns einen kleinen schwarz-weißen Kater zugelegt, den wir Cash genannt haben. Als Cash etwa drei Monate alt war, habe ich ihn mit nach draußen genommen, um mit ihm im Vorgarten zu spielen. In dem Moment, in dem ich mit ihm nach draußen getreten bin, hat er sich verspannt und sich in meinem Arm verkrallt. Ich habe ihm über den Kopf gestrichen und ihn gestreichelt, um ihn zu beruhigen, aber er entspannte sich einfach nicht.

    Als ich ihn auf den Rasen gesetzt habe, ist er sofort zu den Büschen gerannt und hat sich dort verkrochen. Und jedes Mal, wenn ich ihn herausgelockt und wieder auf die offene Rasenfläche gesetzt habe, ist er wieder zu den Büschen gehuscht und hat sich dort versteckt. Schließlich wurde mir klar, dass all die neuen Anblicke, Geräusche und Gerüche der Welt außerhalb unseres Hauses dafür sorgten, dass er mit neuen Informationen überflutet wurde. Er schützte sich instinktiv vor dem Unbekannten.

    Von da an nahmen wir ihn jeden Tag mit nach draußen. Nach einigen Wochen, in denen Cash die neue Umgebung vorsichtig erkundete, kletterte er auf Bäume, stellte Vögeln nach, jagte Eichhörnchen, ließ sich von Hunden aus der Nachbarschaft nicht mehr einschüchtern und döste unbekümmert in der Sonne.

    Die Welt der Gesundheit und des Heilens mag für Sie ein komplett neues Territorium sein, aber haben Sie keine Angst davor. Treten Sie einfach hinaus ins Unbekannte, saugen Sie so viele Informationen auf, wie Sie können. Sie verfügen über die Kraft zu lernen und sich weiterzuentwickeln, sich die Wahrheit zu erschließen und den richtigen Weg zu finden, um gesund zu werden und Ihr Leben leben zu können.

    Die dafür erforderlichen Informationen stehen jedem, der sie haben will, zur Verfügung, aber Sie müssen auf der Suche nach Erkenntnis sein. Allen, die gegenüber neuen Ideen verschlossen sind und glauben, schon alles zu wissen, oder die glauben, dass die Ärzte alles wissen, kann nicht geholfen werden.

    Die erste Krebskranke, der ich meine Erfahrungen und Überzeugungen weitergegeben habe, war eine gute Freundin von mir, Kathy. Ich habe lange mit ihr darüber geredet, warum ich auf Ernährung und natürliche Therapien gesetzt habe, um meinen Körper aufzubauen und die Heilung zu unterstützen, anstatt mich Behandlungen zu unterziehen, die alles nur noch schlimmer machen würden. Am Ende unseres Gesprächs sagte sie: „Chris, ich weiß, dass du recht hast. Ich weiß es einfach. Ich sollte keine Chemotherapie machen. Tief in meinem Innern fühle ich mich nicht gut dabei. Die Chemotherapie ist furchtbar. Sie vergiftet meinen Körper. Alles, was du sagst, ergibt durch und durch Sinn." Aber sie war physisch, mental und emotional erschöpft und sah sich einem enormen Druck durch ihre Familie und ihre Ärzte ausgesetzt. Und so setzte sie ihre konventionelle Behandlung entgegen ihrer Intuition und ihrer Instinkte fort.

    Der Rest von Kathys Geschichte ist typisch. Die Chemotherapie linderte ihren Krebs kurzfristig, doch nach einigen Monaten kehrte der Krebs noch schlimmer zurück. Sie wurde noch aggressiveren Behandlungen unterzogen, die ihre Gesundheit zerstörten. Nach weniger als einem Jahr war sie tot. Sie hinterließ einen Ehemann und drei Töchter im Teenager-Alter. Jedes Mal, wenn ich jemanden leiden und nach endlosen Zyklen brutaler Krebsbehandlungen sterben sehe, stärkt dies meine Entschlossenheit, diese Botschaft der Hoffnung weiterzugeben. Wirklicher Hoffnung. Der Hoffnung, dass Krebs geheilt werden kann.

    Es herrscht der verbreitete Irrglaube vor, dass die Verfechter natürlicher Heilmethoden wissenschaftsfeindlich seien, aber das ist nicht der Fall. Ich bin ein glühender Anhänger der Wissenschaft. Wissenschaftliche Erkenntnisse begeistern mich, und ich werde in diesem Buch jede Menge wissenschaftliche Untersuchungen zitieren. Aber es ist wichtig, dass wir die Wissenschaft im richtigen Licht sehen. Wissenschaft ist nicht gleichzusetzen mit der Wahrheit. Sie ist ein Versuch, die Wahrheit zu ergründen. Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse die Wahrheit wären, würden sie immer richtig sein. Doch genauso, wie es sich heutzutage mitunter mit einigen Berichten in den Nachrichten verhält, gibt es unzählige veröffentlichte wissenschaftliche Studien, die einander widersprechen. Das hat zu einem wachsenden Misstrauen der allgemeinen Öffentlichkeit gegenüber der Wissenschaft geführt.

    Ein wahrer Wissenschaftler ist ständig auf der Suche nach der Wahrheit, angetrieben von Neugier und Wissensdurst. Er ist jemand, der ungeachtet seiner Leidenschaft, mit der er bestimmte Schlussfolgerungen und Überzeugungen verficht, immer aufgeschlossen bleibt und bereit ist, unvoreingenommen und sich selbst zurücknehmend neue Erkenntnisse in Betracht zu ziehen. Er kann zugeben, dass er sich möglicherweise geirrt hat und ist bereit, seine Meinung zu ändern. Leider war die Wissenschaftsgemeinde im Laufe der gesamten Menschheitsgeschichte beharrlich von der Krankheit des Dogmas infiziert, die im Gewand des Skeptizismus daherkam. Sie hielt arrogant an gerade gültigen etablierten wissenschaftlichen Wahrheiten fest, bis diese durch Erkenntnisse nachfolgender Wissenschaftler widerlegt wurden und sich als falsch erwiesen.

    Wissenschaftliche Erkenntnisse entwickeln sich immer weiter, weiten sich stetig aus und können kaum jemals wirklich als „gegeben gelten. Während ich dieses Buch schreibe, lautet eine der wichtigsten Schlagzeilen, die gerade weltweit die Runde macht, dass Wissenschaftler behaupten, ein „neues Organ im menschlichen Körper entdeckt zu haben, das sogenannte Interstitium, und Mitglieder der Wissenschaftsgemeinde diskutieren nun darüber, ob es tatsächlich als Organ bezeichnet werden kann oder nicht.

    Was veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchungen angeht, spielen die daran beteiligten Personen eine Rolle. Trotz des Anscheins von Legitimität bedeutet die Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Studie in einem von Fachleuten geprüften wissenschaftlichen Artikel in einer wissenschaftlichen Zeitschrift nicht zwingend, dass die Studie akkurat ist und die Erkenntnisse wahr und vertrauenswürdig sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse können leicht missverstanden, manipuliert oder konstruiert werden. Millionen von Dollar wurden und werden ausgegeben, um wissenschaftliche Studien zu bezahlen, die einfach nur einem bestimmten Zweck dienen. Man denke nur an die skandalösen, von der Tabakindustrie finanzierten Studien, die „bewiesen" haben, dass das Rauchen von Zigaretten keinen Krebs verursacht – bis nicht interessengeleitete, unvoreingenommene Studien Jahre später bewiesen, dass das Rauchen sehr wohl Krebs verursacht.

    Wenn man sich mit Erkenntnissen der wissenschaftlichen Forschung befasst, ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, wer die Forschung finanziert hat und wer von den Erkenntnissen profitieren wird, bevor man die Erkenntnisse akzeptiert oder verwirft. Grundsätzlich gilt: Wissenschaftliche Untersuchungen, die von unabhängigen Wissenschaftlern durchgeführt werden, die keinen Interessenkonflikten unterliegen, keine Verbindungen zur Industrie haben und zu Erkenntnissen kommen, die sich nicht zu Geld machen lassen, tendieren dazu, glaubwürdiger zu sein als zum Beispiel Studien zu bestimmten Medikamenten, die von den Firmen durchgeführt werden, die diese Medikamente herstellen. Aber es gibt immer Ausnahmen. Schlechte Wissenschaft und Wissenschaftslügen können viele Jahre lang Bestand haben, aber ich glaube daran, dass sich die gute Wissenschaft, genauso wie die Wahrheit, letztendlich durchsetzen wird. Ich habe in diesem Buch so gut wie möglich versucht, überzeugende wissenschaftliche Erkenntnisse und gute Wissenschaft, die einer Vielzahl von Quellen entstammt, hervorzuheben, um Ihnen zu helfen, näher an die Wahrheit heranzukommen. Somit werden Sie in der Lage sein, auf Informationen beruhende Entscheidungen zu treffen – die besten Entscheidungen für Sie –, um Ihr Leben zu verändern und Ihre Gesundheit wiederherzustellen.

    1

    IN DEN DSCHUNGEL

    Gesundheit wird erst geschätzt, wenn die Krankheit kommt.

    — DR. THOMAS FULLER

    ALS ICH 26 WURDE, hatte ich einen Uniabschluss in der Tasche, die Liebe meines Lebens geheiratet, 30 Mietobjekte erworben, eine neue Band gegründet, mit der ich ein Album aufnehmen und auf eine Konzerttour gehen wollte, und gerade einen Anruf mit der Mitteilung erhalten, möglicherweise in einer Realityshow bei NBC mitzuwirken. Die Dinge liefen ziemlich gut. Als Kind hatte ich immer das Gefühl gehabt, zu etwas Großem bestimmt zu sein, und meine Träume, mich der Welt gegenüber zu beweisen, wurden Wirklichkeit. Ich sprang jeden Morgen voller Lebenslust aus dem Bett. Ich konnte kaum erwarten, was die Zukunft für mich bereithielt. Ich fühlte mich unbesiegbar. Ich hatte keine Ahnung, dass es fünf Monate später um mein Überleben gehen würde und all meine großen Pläne in den Hintergrund treten sollten.

    Micah und ich lernten uns in der elften Klasse kennen. Sie ging im Sommer jenes Jahres mit meinem Freund Russ, aber da waren wir uns noch nicht begegnet. Micah hatte eine blonde Strähne in ihrem schwarzen Haar. Sie trug Vans-Sportschuhe. Und auf ihrem Rucksack prangte ein Aufnäher von einer meiner Lieblingsbands, The Cure. Ich wusste, dass sie cool war, deshalb setzte ich mich in der Geschichtsstunde neben sie. Es war einfach, sie zum Lachen zu bringen – so einfach, dass der Lehrer uns oft so weit wie möglich auseinandersetzte. Einige Monate später machten Micah und Russ miteinander Schluss, aber sie und ich blieben miteinander befreundet. Wir bewegten uns in den gleichen Kreisen und sahen uns oft an den Wochenenden auf Rock- und Punkkonzerten, die bei uns in der Gegend stattfanden.

    Nach der Highschool begannen wir beide an der University of Tennessee in Knoxville zu studieren. Die meisten unserer Freunde und Freundinnen traten Burschenschaften oder Studentinnenvereinigungen bei, aber wir standen beide nicht so auf die exzessiven Verbindungspartys, weshalb wir häufig miteinander herumhingen. Eins führte zum anderen, und am Ende des ersten Semesters waren wir offiziell ein Paar. Sechs Jahre später machte ich ihr am Valentinstag einen Heiratsantrag. Drei Monate danach machte ich an der University of Memphis meinen Abschluss in Betriebswirtschaft, ohne jedoch Aussicht auf einen Job zu haben.

    Unsere Hochzeit wurde für September angesetzt. Micah arbeitete in Vollzeit und lebte allein, während ich wieder bei meinen Eltern eingezogen war und stundenweise bei J. Crew Kleidungsstücke zusammenlegte und den Kunden Umkleidekabinen aufschloss. Angesichts des bevorstehenden Hochzeitstermins verspürte ich Druck, in die Puschen zu kommen und einen meinem Uniabschluss angemessenen Job zu finden. Nach ein paar Vorstellungsgesprächen nahm ich eine Stelle in einer Anlageberatungsfirma an. Dort hatte ich einen großartigen Mentor, knüpfte ein paar wertvolle Kundenbeziehungen und verdiente genug, um über die Runden zu kommen. Doch schon bald wurde ich von dem nagenden Gefühl geplagt, den falschen Beruf ergriffen zu haben. Ich half gerne Menschen, konnte für Versicherungen und Anlagen jedoch keine rechte Leidenschaft aufbringen. Es war ja ganz nett, jeden Tag in einen Anzug zu schlüpfen und sich eine Krawatte umzubinden, aber irgendwie fühlte sich das für mich wie ein Kostüm an.

    Eines Tages, als ich meinen Chef bei einer unserer wöchentlichen Mitarbeiterbesprechungen über Anlagestrategien reden hörte und mit ansah, wie er zum zigsten Mal mit seiner Krawatte sein tränendes Auge trocken tupfte, wurde ich mir dessen bewusst, dass es in dem Raum niemanden gab, der ich gerne sein wollte. Ich sah mich einfach nicht nur um des Geldes willen für den Rest des Lebens in einem Beruf, der mir keinen Spaß machte.

    Seit meiner Zeit auf der Uni redete ich davon, als professioneller Immobilieninvestor zu arbeiten, und auf dem Höhepunkt meiner Unzufriedenheit in der Anlageberatungsbranche kaufte ich innerhalb von nur 30 Tagen vier Mietobjekte. Es war eine Feuerprobe, aber ich fand daran alles super. Es machte mir Spaß, gute Deals aufzuspüren und sie vor meinen Konkurrenten zu entdecken. Ich liebte es, zu verhandeln, um den besten Preis herauszuschlagen. Es gefiel mir, Häuser zu renovieren. Mir gefiel die Idee, mir ein Geschäft aufzubauen, das es mir ermöglichen würde, irgendwann aus dem Hamsterrad herauszukommen, und das mir finanzielle Freiheit gewähren würde. Am Ende des Jahres besaßen Micah und ich 17 Mietobjekte, und ich kündigte in der Anlageberatungsfirma, um mich ganz den Immobiliengeschäften widmen zu können. Dank der Anleitung einiger wohlwollender Mentoren und der berüchtigten staatlichen landesweiten Kreditprogramme, die die Immobilienblase verursacht haben, waren Micah und ich in der Lage, in nur zwei Jahren 31 Häuser zu kaufen. Ich hatte einen Mordsspaß und machte mir in den Kreisen der Immobilieninvestoren in Memphis einen Namen.

    Während dieser Zeit begann ich zusammen mit meinem langjährigen Freund, Schlagzeuger und heutigen Schwager Brad Bean in einer neuen Band namens Arma Secreta (was auf Portugiesisch geheime Waffe bedeutet) Musik zu machen. Ich spielte Gitarre und sang. Ich war Realist und erwartete nicht, mit meiner Musikkunst viel Geld zu verdienen. Außerdem waren inzwischen vier Jahre vergangen, seitdem ich das letzte Mal in einer ernst zu nehmenden Band gespielt hatte. Nun stand ich wieder auf der Bühne, und Arma Secreta nahm schnell Fahrt auf.

    In jenem Sommer erzählte mir ein anderer guter Freund namens Clay Hurley von einer neuen Realityshow, für die der Sender NBC gerade Teilnehmer castete. Er dachte, dass das etwas für mich wäre, und bot an, mir dabei zu helfen, ein Bewerbungsband zu produzieren. Dem Casting-Team gefiel meine Bewerbungsaufnahme und ich wurde nach Nashville zu einem Vorstellungsgespräch vor laufender Kamera eingeladen. Ich staubte meinen Anzug und meine Krawatte ab, fuhr nach Nashville und traf mich mit zwei Producern der Show in einem Hotelzimmer. Ich hatte das Gefühl, dass das Gespräch sehr gut lief, bis einer der Producer am Ende sagte: „Okay Chris, und jetzt möchte ich, dass Sie direkt in die Kamera blicken und Donald Trump sagen, warum Sie glauben, der nächste Auszubildende zu sein."

    Diese Aufforderung erwischte mich total auf dem falschen Fuß, weil ich abgesehen davon, dass ich wusste, dass das Ganze irgendetwas damit zu tun hatte, für den Immobilientycoon Donald Trump zu arbeiten, keinen blassen Schimmer hatte, worum es in der Show eigentlich ging. Deshalb war mir ziemlich unbehaglich dabei, direkt in die Kamera zu reden, und ich sagte irgendwas Bescheuertes wie: „Hi Donald. Ich bin wirklich ein absoluter Fan Ihrer Bücher." Der Rest war mega peinlich. Damals war ich enttäuscht, dass ich keinen weiteren Rückruf erhielt, was mich allerdings nicht übermäßig überraschte. Und nicht als Teilnehmer in der Realityshow The Apprentice angenommen worden zu sein, erwies sich als Glück im Unglück, denn ich hatte damals ein lästiges kleines Problem.

    Ich verspürte manchmal einen dumpfen Schmerz im Bauch, der ganz plötzlich kam und wieder verschwand. Es war ein tiefer, undeutlicher Schmerz. Ich spürte ihn, konnte ihn aber nicht richtig bestimmen. Manchmal verspürte ich auch ein plötzliches, heftiges, schmerzhaftes Stechen, das mich in kalten Schweiß ausbrechen ließ. Ich erinnere mich daran, gedacht zu haben „Moment mal, was zum Teufel war das denn? Das ist doch nicht normal. Hoffentlich hat es nichts zu bedeuten." Nach und nach wurde daraus: „Oh Mann, da ist es ja schon wieder." Da ich jede Menge zu tun hatte und ein typischer Mann war, der keine Lust hatte, zum Arzt zu gehen, ignorierte ich den Schmerz viele Monate lang und dachte, dass es vielleicht ein Magengeschwür war, das schon wieder verschwinden würde. Mein Körper versuchte mir etwas zu sagen, aber ich hörte nicht zu.

    Ich habe immer geglaubt, dass der menschliche Körper so angelegt ist, dass er sich selber heilt. Auch in diesem Fall ging ich davon aus, dass er sich selbst heilen würde, weil er das bisher ja immer getan hatte, aber aus irgendeinem Grund tat er das diesmal nicht. Der Schmerz wurde nach und nach immer schlimmer. Außerdem war mein Stuhl dunkel, und manchmal befand sich ein bisschen Blut darin. Ich wachte oft mitten in der Nacht in kalten Schweiß gebadet und mit stechenden Schmerzen auf und verspürte den Drang, auf die Toilette zu gehen. Wenn ich dann am Morgen aufwachte, ging es mir gut, was zum Teil erklärte, warum ich meinen Arztbesuch immer wieder verschob.

    Krankheiten des Verdauungssystems sind besonders furchtbar, weil sie einem jegliche Freude am Essen nehmen. Wenn Nahrung eine Schmerzquelle wird, hören Sie auf zu essen und Ihr Körper siecht dahin. Mit eins siebenundachtzig und 68 Kilogramm war ich bereits dünn und hatte kein Gramm zu viel auf den Rippen. An den meisten Tagen begann der Schmerz etwa eine Stunde nach dem Abendessen, und manchmal spürte ich ihn auch nach dem Mittagessen.

    Der Schmerz wurde immer schlimmer. Nachdem ich mehrere Abende hintereinander nach dem Abendessen zusammengerollt auf dem Sofa zugebracht hatte, überzeugte Micah mich schließlich, zum Arzt zu gehen. Mein Blut wurde untersucht und ich wurde geröntgt, aber es wurde nichts gefunden außer einer leichten Anämie. Außerdem wurde fälschlicherweise ein Magengeschwür diagnostiziert. Als das Medikament zur Behandlung des Magengeschwürs nicht half, beschloss der Gastroenterologe, eine Darmspiegelung und eine Endoskopie, also eine Untersuchung des oberen und unteren Verdauungstrakts, durchzuführen. Dies bedeutete, dass er eine kleine Kamera in den Ort einführte, „an dem niemals die Sonne scheint", um sich dort umzusehen, und mir anschließend eine andere Kamera durch den Mund und die Speiseröhre zu führen.

    Als ich nach dem Eingriff wieder zu Bewusstsein kam, saß Micah neben mir. Wir befanden uns in einem kleinen Raum mit einem Vorhang als Tür, und ich lag noch auf der Transportliege. Der Arzt kam in Begleitung einer Krankenschwester herein und informierte uns, dass er in meinem Dickdarm einen golfballgroßen Tumor entdeckt hatte, von dem sie eine Gewebeprobe entnommen und ins Labor geschickt hatten, um zu überprüfen, ob es sich um Krebs handelte.

    Ich war von der Narkose noch ganz benommen, und mein Gehirn funktionierte nur mit halber Geschwindigkeit. Das Ganze kam mir vor wie ein Traum, den ich nicht verstand. Und ich war viel zu verwirrt, um bestürzt zu sein. Micah begann an der Schulter der Krankenschwester zu schluchzen, die die Mutter eines guten Freundes war, den wir aus der Kirche kannten. Sie war ein Geschenk des Himmels und in jenem Moment eine enorme Trostspenderin. Und es war die erste vieler sich als glückliches Schicksal erweisender Begegnungen auf meiner Krebsreise.

    Am nächsten Morgen klingelte gegen 7 Uhr das Telefon. Es war der Arzt, der mir mitteilte, dass ich Krebs hatte. Er sagte: „Wir müssen Sie operieren und dieses Ding aus ihnen herausholen, bevor es anfängt zu streuen. Ein Chirurg wird Sie anrufen und so schnell wie möglich einen Operationstermin mit Ihnen vereinbaren." Und das war der Moment, in dem meine Ängste real wurden und mein Leben abrupt zum Stillstand kam. Es war zwei Tage vor Weihnachten. Ich war 26 Jahre alt. Und ich hatte Krebs.

    Meine erste Reaktion war natürlich: Wirklich? Ist das mein Leben? Ich soll der junge Typ sein, der Krebs hat? Wie furchtbar. Die Krebsdiagnose sorgte dafür, dass ich mich hilflos, verletzlich und schwach fühlte. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich Darmkrebs hatte, der in meinem Kopf genauso gut Arschkrebs genannt werden konnte, weil genau das jeder denkt. Und darüber hinaus war dies auch noch ein Krebs, der normalerweise alte Menschen befällt. Na super! Ich war zu einem Objekt reduziert, mit dem man Mitleid hatte und für das man Mitgefühl zeigte, und das gefiel mir überhaupt nicht. Ich würde zu Kreuze kriechen müssen. Ego zerstört.

    Als wir es unseren Familienangehörigen und unseren Freunden erzählten, waren alle schockiert. Die meisten waren sprachlos und wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Ich wusste es auch nicht.

    Vor der Diagnose hatte ich das Gefühl gehabt, die Kontrolle über mein Leben zu haben und selbst zu bestimmen, welchen Weg es nahm. Aber zu glauben, die Kontrolle zu haben, ist eine Illusion. Früher oder später sehen wir uns alle mit Umständen konfrontiert, die uns daran erinnern, wie fragil das Leben ist, und in schwierigen Situationen, die sich unserer Kontrolle entziehen. Das sind dann Situationen, in denen man pure Verzweiflung empfindet.

    Meine Frau und ich sind Christen. Wir lieben Jesus. Wir glauben, dass er all das ist, was zu sein er behauptet. Der Sohn Gottes und der Retter der Welt. Und deshalb glauben wir, dass die Bibel Gottes Worte verkündet, die ewige Wahrheit. Zu der Zeit, als ich meine Diagnose erhielt, waren wir Mitglieder einer kleinen nicht konfessionsgebundenen Kirchengemeinde, und ich spielte an den Sonntagen bei der Morgenpredigt in der Kirchenmusikgruppe mit.

    Doch mein Glaube war erschüttert worden. Ich konnte nicht anders, als zu denken: Gott, warum stößt mir das zu? Warum werde ausgerechnet ich von Krebs heimgesucht? Ich bin einer der guten Menschen, und ich bemühe mich wirklich, mit meinem Leben etwas Gutes anzufangen. Ich stellte die klassische Frage: „Warum widerfahren den guten Menschen böse Dinge?" Während ich mit dieser Frage rang, erinnerte ich mich an Roemer 8, 28:

    „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht, denen, die gemäß seinem Ratschluss berufen sind."

    Ich wusste nicht,

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