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10 Eigenschaften: Wie aus dir ein Jünger wird
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10 Eigenschaften: Wie aus dir ein Jünger wird
eBook265 Seiten3 Stunden

10 Eigenschaften: Wie aus dir ein Jünger wird

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Über dieses E-Book

Was passiert, wenn man Gottes Liebe, Macht und Gegenwart so stark erlebt, dass man von innen heraus umgestaltet wird? Viele gehen zum Gottesdienst, wenn es ihnen gut passt, ab und zu lesen sie in der Bibel und beten und manchmal spüren sie, dass Gott ihnen nahe ist. Aber sie haben keine Leidenschaft für ihn und er ist nicht Mitte und Ziel ihres Lebens. Mag sein, dass sie Gläubige sind, aber engagierte Jünger sind sie nicht. In diesem Buch zeigt Dennis Rouse den deutlichen Unterschied zwischen Gläubigen und Jüngern und er ruft uns, Gott stärker erleben zu wollen als je zuvor.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum25. Okt. 2019
ISBN9783965880252
10 Eigenschaften: Wie aus dir ein Jünger wird

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    Buchvorschau

    10 Eigenschaften - Dennis Rouse

    Buch.

    Kapitel 1

    Ein Jünger …

    brennt für Jesus

    Ich war 22, als ich Georgia verließ, um mit meinem Vater im Norden von New Jersey ein neues Geschäft aufzubauen – wir entwarfen Möbel im nautischen Stil für einen Nischenmarkt an der Nordostküste. Das war 1982. Von Anfang an hatte unser Business Erfolg, und bald lebte ich so, wie ich es mir immer gewünscht hatte: schöne Urlaubsreisen, mit interessanten Leuten abhängen und jede Menge Partys! Damals war ich sehr weit von Gott entfernt. Ja, als Kind und Teenager hatte ich immer mit meiner Mutter den Gottesdienst besucht. Ich glaubte an Jesus und hielt die Bibel für ein gutes Buch; aber so leben, das wollte ich nicht.

    Auf einer Geschäftsreise, wir waren bei einer Möbelmesse in Richmond, Virginia, traf ich einen jungen Mann namens Gene Johnson. Er war das perfekte Vorbild darin, jemandem Jesus nahezubringen. Er begann einfach ein Gespräch mit mir, ohne jeden frommen Unterton, und am Abend half er mir, alles in den Lieferwagen zu packen. Als wir fertig waren, lud er mich zu einem schönen Abendessen ein. Beim Essen erzählte er mir, was er mit Gott erlebte. Das war so entwaffnend, dass ich einfach dasaß und alles in mich aufnahm. Nach dem Essen fragte er mich, wo ich wohne. Ich hatte ein Zimmer in einem nahen Hotel – und er bot mir an, für den Rest des Aufenthaltes in seine Wohnung zu kommen und sein Gast zu sein! Solch ein großzügiges und spontanes Angebot hatte ich noch kaum erhalten, also beschloss ich, es anzunehmen. Immerhin konnte ich dadurch eine ganze Stange Geld sparen.

    Damit wurde Genes Wohnung für zwei Wochen zu meinem Zuhause. Jeden Abend, wenn wir nach Hause kamen – ich von der Ausstellung und er von seiner Arbeit –, sprachen wir über das Leben. In diesen entspannten, freundschaftlichen Gesprächen erzählte mir Gene von seiner Beziehung zu Jesus. Das war so anders als alles, was ich je gehört hatte!

    Als mein Auftrag in Richmond abgeschlossen war, fuhr ich nach Atlanta zu meinen Angehörigen und nahm mir Zeit für ein paar schöne Tage mit meinen Freunden. Am letzten Abend war ich bei einem ehemaligen College-Zimmergenossen. Über diesen Abend kann ich nur sagen: Wir haben es geschafft, alles zu tun, was man an einem Samstagabend in Atlanta tun kann! Ich hatte das seltsame Gefühl, es mir „richtig geben" zu müssen, weil dies das allerletzte Mal sein könnte. (Im Nachhinein ist mir klar: Das war der letzte Versuch des Feindes gewesen – er wollte verhindern, dass ich vor Gott kapitulierte.)

    Am Sonntagmorgen wachte ich betrunken auf und verkündete meinen Freunden, ich wolle nach Stone Mountain zu einem Freund, der sei Pfarrer. Meine Freunde schauten mich ungläubig an. Wie konnte ich nur in die Kirche gehen wollen, nach allem, was wir in der Nacht getan hatten! Es hätte nichts gebracht, es ihnen zu erklären, also fuhr ich einfach los.

    Als ich in der Gemeinde ankam, freute sich mein Freund, der Pastor, mich zu sehen. Er bot mir einen Platz ziemlich weit vorne an, damit ich auch nichts verpasste. In dieser Gemeinde war es üblich, dass nach dem letzten Lied ein Teilnehmer gebeten wurde, aufzustehen und das Abschlussgebet zu sprechen. Überraschung: Er stellte mich vor und bat mich, zum Schluss zu beten! Was genau ich gesagt habe, das weiß ich nicht mehr; aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich unter anderem betete: „Gott, vergib mir wegen gestern Abend, und segne diese Gemeinde!" Das war einer der unangenehmsten Momente meines Lebens, aber irgendwie schaffte ich es. Anschließend fuhr ich nach New Jersey zurück.

    Als ich die Heimfahrt antrat, hatte ich keine Ahnung, dass sich mein Leben in ein paar Stunden drastisch ändern würde! Irgendwo auf dem Highway in North Carolina änderte sich die Atmosphäre in meinem Lieferwagen. Ich kann es nur so erklären: Ich spürte die Gegenwart Gottes um mich herum. Ich konnte machen, was ich wollte, aber dieser unglaublichen Liebe, die ich da spürte, konnte ich nicht widerstehen … trotz allem, was ich in der Nacht getan hatte. Ich hatte von der „unwiderstehlichen Gnade Gottes" reden hören, und genau das erlebte ich jetzt. Es war, als könnte ich vor Gott weglaufen, so schnell ich nur kann, aber er lässt mich einfach nicht in Ruhe, bis ich vor ihm kapituliere. Als ich später in der Bibel las, wie der Apostel Paulus sich bekehrte, auf dem Weg nach Damaskus, konnte ich ihm wirklich nachempfinden.

    Lieber Leser, bitte hör auf, dich für unfähig und untauglich zu halten, und lass Gott aus dir das machen, was er sich vorgenommen hat!

    Die nächsten Stunden verflogen wie Minuten. Diese Nacht verbrachte ich in Richmond; ich musste meinem Freund Gene erzählen, was mit mir passiert war! Zur Begrüßung gab er mir ein prophetisches Wort: Gott habe seine Hand auf mich gelegt und ich würde Pastor einer einzigartigen Gemeinde, die Tausende von Menschen berühren und verändern werde. Ich schaute ihn an und dachte, er wäre durchgedreht. Ich machte ihm klar, dass ich zum Pastor schon mal gar nicht tauge; erstens sei ich Geschäftsmann, außerdem hätte ich zu viel Schlimmes angestellt, um irgendwie gut genug zu sein für diesen Dienst oder überhaupt für irgendeinen Dienst für Gott. Später lernte ich, dass Gott nie die beruft, die fähig und qualifiziert wären; er macht es umgekehrt: Er befähigt die, die er berufen hat. Gott kann Menschen, die wie nichts erscheinen, zu Menschen machen, die etwas sehr Bedeutendes tun können – nur weil Gott seine Hand auf sie gelegt hat. Lieber Leser, bitte hör auf, dich für unfähig und untauglich zu halten, und lass Gott aus dir das machen, was er sich vorgenommen hat!

    Als ich zu Hause ankam, war ich mir nicht sicher, was ich tun sollte. Ich wusste nur, dass ich jetzt jeden Tag in der Bibel lesen sollte und möglichst auch beten sollte. Aber irgendwie hatte ich ein außergewöhnlich starkes Verlangen, so viel wie möglich über Gott zu lernen und herauszufinden, wie man ein besserer Mensch wird. Beinahe täglich erzählte ich irgendjemandem meine Geschichte – und zu meiner Überraschung nahmen viele von ihnen Jesus an. Diese Leute baten mich, ihnen zu helfen, damit sie Gott näherkommen konnten. Zu erleben, dass Gott mich gebrauchte, das begeisterte mich. Zudem hatte ich den starken Wunsch, Gott etwas zu geben, also fing ich an, an die Gemeinde zu spenden, zu der Gene sich hielt – ohne dass ich groß etwas über Zehnten und Opfer gewusst hätte. Ich spendete etwa zwanzig Prozent meines Gewinns, und ich freute mich, dass ich mein Geschäft ausweiten konnte – denn dadurch konnte ich jeden Monat etwas mehr geben. (Ich habe nie verstanden, warum es so vielen schwerfällt, für ihre Gemeinde zu spenden. Ich dachte immer, wenn man Gott wirklich liebt und nur ein bisschen dankbar ist für alles, was er für einen getan hat, dann ist doch das Mindeste, was man tun kann, dass man seine Gemeinde unterstützt. Aber ich musste lernen, dass nicht jeder das so sieht.)

    Fast ein Jahr lang erzählte ich den Leuten meine Geschichte, ich versuchte ihnen zu helfen, im Glauben zu wachsen, und schickte Geld an Genes Gemeinde, ging selber aber nirgends in den Gottesdienst. Dann hörte ich eines Morgens Gott sagen: „Ich möchte, dass du dein Geschäft verkaufst, nach Richmond ziehst und dort einer Gemeinde hilfst. Sie ist klein." Ich stellte fest, dass das eine neue Gemeinde war, und mein Freund Gene ging jetzt dorthin.

    Schon bald erfuhr ich auch, was Jesus meinte, als er sagte, wer ihm nachfolgen wolle, müsse bereit sein, Angehörige, Freunde und sogar das eigene Leben hinter sich zu lassen. Diese Stelle wurde für mich zum „Lebensmotto; Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden (Matthäus 16,25). Dieser Abschnitt erklärt, warum so viele Christen in ihrer Gottesbeziehung zu kämpfen haben – sie versuchen immer noch, ihr Leben festzuhalten, aber gleichzeitig bitten sie Gott um ein neues Leben. Ich entdeckte: Wenn ich vom Gläubigen zum Jünger werden wollte, musste ich alles loslassen, worauf ich vertraut hatte, und zulassen, dass Gott mein Herz von Grund auf erneuert.

    Einladung mit Herausforderung

    Wenn wir die Bibel lesen, erkennen wir bald, dass Gott sich eine Beziehung zu uns ersehnt, und er wird uns nachgehen, bis wir ihm irgendeine Antwort geben. Paulus schreibt in seinen Briefen an die Gemeinden, wir seien Feinde Gottes gewesen und hoffnungslos verloren, „aber Gottes Barmherzigkeit ist groß. Wegen unserer Sünden waren wir in Gottes Augen tot. Doch er hat uns so sehr geliebt, dass er uns mit Christus neues Leben schenkte. Denkt immer daran: Diese Rettung verdankt ihr allein der Gnade Gottes. … Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk. Durch eigene Leistungen kann ein Mensch nichts dazu beitragen. Deshalb kann sich niemand etwas auf seine guten Taten einbilden" (Epheser 2,4–5.8–9 HFA).

    Aber das ist noch nicht alles. Wenn wir von Neuem geboren werden, zu einer Neuschöpfung werden, macht Gott uns zu seinem „Meisterstück" (Epheser 2,10 NEÜ). Durch seine große Gnade zieht er uns zu sich – und dann sendet er uns aus mit dem unglaublichen Privileg, ihn zu vertreten in allem, was wir sind, was wir sagen und was wir tun.

    Wenn wir weiter in der Bibel lesen, erkennen wir auch, dass Jesus nachzufolgen die anspruchsvollste und schwierigste Aufgabe unseres Lebens ist – wenn wir ihn ernst nehmen. Er will nicht nur einen Teil von uns, er will uns ganz. Er hat uns erschaffen, er hat unsere Schuld beglichen, und er hat uns befreit; aber er erwartet, dass wir unsere Freiheit dazu nutzen, ihn zu ehren, wo wir nur können.

    Oft hört man, dass Menschen die Bergpredigt schätzen, denn darin zeige Jesus uns, wie wir leben sollen. Richtig. Jesus zeigt uns in diesem Stück Weltliteratur, wie wir leben sollen; aber wer es sich zu Herzen nimmt, wird bis ins Mark erschüttert! Jesus erklärt, dass Halbheiten und unlautere Motive im Leben eines Jüngers keinen Platz haben. Er sagte seinen Zuhörern – und damit auch uns:

    Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden. … Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!

    Matthäus 7,13–14.21–23

    Hörst du, was Jesus hier sagt? Er sagt, dass es Menschen gibt, die begeistert sind von ihrem Glauben, sie stehen im Dienst und vollbringen sogar Wunder, aber das Evangelium der Gnade hat nicht ihr Herz verändert. Dieser Abschnitt war eine Warnung an die auf dem Berg, damals zur Zeit Jesu, und er ist auch für uns heute eine Warnung: Halte gelegentliche Gefühle, regelmäßigen Gottesdienstbesuch und wirksamen Dienst noch nicht für eine echte Gottesbeziehung! Jesus hat klar unterschieden zwischen einem Gläubigen und einem Jünger.

    Das ist keine Kleinigkeit. Neue Studien der „Barna Group" zeigen, dass über neunzig Prozent der Amerikaner glauben, dass Jesus wirklich gelebt hat; aber nur vierzig Prozent sagten, dass sie die Errettung durch den Glauben und die Wiedergeburt erlebt hätten.i Diese zweite, engagiertere Gruppe wurde gebeten, ihre Hoffnung für die Zukunft und ihre Lebensziele zu nennen; daraufhin sprachen die weitaus meisten von Karriere, Familie und Hobbys – aber dass sie das tun und erleben wollen, wozu Gott sie bestimmt hat, das sagten sie nicht. Anscheinend ist es nur für sehr wenige, die sich Christ nennen, die oberste Priorität, Jesus zu kennen, ihn zu lieben und ihm nachzufolgen. Die meisten sind Gläubige, aber keine Jünger. Schau dir den Unterschied an:

    Wir alle betreten den Weg des Glaubens, weil wir wollen, dass Gott unsere Sünde vergibt und uns annimmt – wir brauchen seine Liebe –; aber viele von uns wachsen nie über die Wahrnehmung hinaus, dass Gott uns guttut, uns nützlich ist. Jünger hingegen kriegen die Kurve und begreifen, wozu sie gesegnet wurden: um ein Segen für andere zu sein. Sie leben dem Einen zur Ehre, der sie vom Tod errettet hat und ihnen Hoffnung für die Zukunft gibt. Jünger schauen nicht nur darauf, was Gott für sie tun kann; sie sehnen sich danach, Gott und anderen etwas zu geben.

    Gläubige schauen nur auf die Verheißungen, auf das, was Gott für sie tun wird; Jünger nehmen den ganzen Plan und Ratschluss Gottes ernst. Jünger folgen Gott, ob sie nun mit dem Wort Gottes einverstanden sind oder nicht, ob sie Gott verstehen oder nicht, ob das Gehorchen ihnen leichtfällt oder nicht.

    Viele Menschen gehen in den Gottesdienst, um sich unterhalten zu lassen, und sie beschweren sich, wenn die Predigt nicht so interessant ist, wie sie es gerne hätten. Jünger aber hören zu mit offenen Ohren und eifrigem Herzen. Sie wollen das tun, was Gott ihnen sagt.

    Gläubige halten sich ehrliches Feedback möglichst vom Leib; Jünger sind offen und dankbar für Unterweisung und Korrektur.

    Viele Menschen geben und dienen schon, aber nur, wenn es sie nicht zu viel kostet. Jünger geben, lieben und dienen wie Jesus – auch wenn es richtig teuer wird.

    Gläubige und Jünger scheinen oft dasselbe zu tun, aber die Motivation ist grundverschieden. Viele Christen beten und dienen in der Gemeinde, weil sie damit bei Gott gut dazustehen hoffen und auch bei ihren Mitmenschen einen guten Eindruck machen wollen; Jünger beten und dienen, um Gott besser kennenzulernen und damit jeder seine Güte und Größe an ihnen sehen kann.

    In diesem Punkt gibt es einen großen Unterschied zwischen Gläubigen und Jüngern: Gläubige halten sich dazu, solange alles gut läuft und sie das Gefühl haben, dass Gott sie segnet; Jünger folgen Gott auch dann noch, wenn ihre Welt zerbricht.

    Gläubige drehen sich um sich selber. Sie setzen sich Ziele und erwarten dann, dass Gott ihnen hilft, sie zu erreichen. Für Jünger stehen Gottes Wille, Gottes Plan und Gottes Herzensanliegen obenan. Sie schauen auf ihn, damit er ihnen die Richtung zeigt, und sie wollen seiner Leitung folgen.

    Wer sich bewertet aufgrund von dem, was er leistet, fährt von früh bis spät, sieben Tage in der Woche in der Stolz-und-Jammer-Achterbahn. Wer aber in der Gnade Gottes ruht, findet auch in Schwierigkeiten Geborgenheit, Frieden und Kraft.

    Die natürliche Gesinnung will immer mehr Macht, Ansehen und Besitz; die geistliche Gesinnung des Jüngers folgt dem selbstlosen, opferbereiten Vorbild Jesu.

    Nach seiner Auferstehung und bevor er zum Himmel auffuhr und sich zur Rechten Gottes des Vaters setzte, gab Jesus seinen Nachfolgern einen Auftrag, man nennt ihn den Missionsbefehl: „Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit" (Matthäus 28,18–20). Jesus hat uns eine klare Anweisung gegeben: Wir sollen nicht Menschen zu Gläubigen machen, nicht mächtige Institutionen in die Welt setzen, nicht prächtige Bauwerke hinstellen, sondern in jedem Volk der Welt Menschen in die Nachfolge Jesu führen.

    Wie gut kommst du diesem Auftrag nach? Machst du Menschen zu Jüngern Jesu? Und du selber, bist du auch einer?

    Warnung: Jesus macht keine gute Werbung!

    Ich kann mir vorstellen, dass viele verblüfft waren, als sie Jesus sahen und zu ihm kamen, als er von Ort zu Ort zog. Sie staunten darüber, dass er die Kranken heilte, den Aussätzigen eine neue Haut gab, den Blinden die Augen auftat und Dämonen austrieb. Sie freuten sich, als Jesus den schroffen Frommen Kontra gab und diese dumm dastanden. Und sie waren begeistert, als er aus dem Vesperbrot eines Jungen ein Festmahl für Tausende machte! Sie sahen in Jesus die Erfüllung ihrer kühnsten Träume. Sie glaubten, dass er ihnen all ihre Wünsche gewähren würde. Aber dann sagte er zu ihnen: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter, seine Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein. Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, der kann nicht mein Jünger sein" (Lukas 14,26–27).

    Da ist es wieder, dieses Wort: Jünger. Wenn Jesus Begeisterung wecken wollte, dann brauchte er dringend Nachhilfe in Sachen Werbung! Aber vielleicht war er ja gar nicht darauf aus, sich beliebt zu machen. Vielleicht war er mehr daran interessiert, sich wahre Jünger heranzuziehen, als daran, Publikumsliebling zu sein.

    In dieser kurzen Erklärung wird Jesus sehr deutlich, und er überrascht uns. Achte auf diese beiden Punkte: Alle, die seine Jünger sein wollen, müssen ihre Angehörigen „hassen, also genau die, die sie von Natur aus am meisten lieben. Bitte verstehe mich nicht falsch – Jesus befiehlt seinen Nachfolgern nicht, grausam zu sein. Das wäre das Gegenteil von allem, was er gelebt und gelehrt hat! Aber er gebraucht harte Worte: Unsere Liebe, unsere Hingabe zu Jesus und unser Verlangen, ihn über alles andere zu stellen, sollte so stark sein, dass sich unsere Liebe zu unseren Angehörigen im Vergleich dazu anfühlt wie „Hass. Ja, wir lieben sie, aber Jesus lieben wir viel, viel mehr. Wenn wir in unserem Herzen irgendjemanden über Jesus stellen, dann sind wir vielleicht Gläubige, aber keine Jünger.

    Wenn wir in unserem Herzen irgendjemanden über Jesus stellen, dann sind wir vielleicht Gläubige, aber keine Jünger.

    Das Zweite, was Jesus hier sagt und was überrascht: Seine Jünger werden ihr Kreuz auf sich nehmen und ihm folgen. Heute tragen wir Kreuze um den Hals oder als Tattoo, aber im ersten Jahrhundert war das Kreuz weder Schmuckstück noch Kunstgegenstand, sondern ein hochoffizielles,

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