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Der Ruf Jesu: Die Ernte ist reif und groß. Finde Personen des Friedens und mache sie zu Jüngern!
Der Ruf Jesu: Die Ernte ist reif und groß. Finde Personen des Friedens und mache sie zu Jüngern!
Der Ruf Jesu: Die Ernte ist reif und groß. Finde Personen des Friedens und mache sie zu Jüngern!
eBook445 Seiten12 Stunden

Der Ruf Jesu: Die Ernte ist reif und groß. Finde Personen des Friedens und mache sie zu Jüngern!

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Über dieses E-Book

Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt (Lukas 10,2-3).
„Der Ruf Jesu“ ist eine direkt der Bibel entnommene, leicht verständliche „Gebrauchsanweisung“, wie wir das Leben, zu dem Jesus uns berufen hat, effektiv leben können, damit wir die Ernte, die laut Jesus groß und reif ist – selbst wenn es oft nicht so aussieht –, einbringen können.
Anhand der Worte, mit denen Jesus in Lukas 10 die Jünger aussandte, der praktischen Beispiele aus der Apostelgeschichte und vieler seiner eigenen eindrücklichen Erfahrungen, ermutigt uns Torben Søndergaard, uns genauso senden zu lassen, wie die Jünger damals.
Wir erfahren, wie wir die Menschen finden, die wirklich offen sind für den Glauben, wie wir ihnen helfen können, eine echte Wiedergeburt zu erleben und ihr Leben als Jünger zu beginnen, und wie durch sie weitere Menschen in ihrem Umfeld zum Glauben kommen.
In der Folge entstehen geistliche Familien, in denen die ganze Fülle der Gaben Gottes zum Ausdruck kommt, wodurch die Einzelnen zu reifen, geistlichen Jüngern heranwachsen, die viel Frucht für Christus bringen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum10. Juli 2020
ISBN9783955784805
Der Ruf Jesu: Die Ernte ist reif und groß. Finde Personen des Friedens und mache sie zu Jüngern!
Autor

Torben Søndergaard

Torben Søndergaard ist Gründer von The Last Reformation („Die letzte Reformation“), einer Bewegung, die sich in den letzten Jahren weltweit verbreitet hat und schon Tausende von Gläubigen zugerüstet und zu Jüngern gemacht hat. Sie verbreiten das Evangelium und erleben, dass Menschen geheilt, befreit und wiedergeboren werden. Torben hat mehrere andere Bücher geschrieben und drei Filme produziert, die auf DVD oder YouTube erhältlich sind. Ursprünglich aus Dänemark, lebt er mit seiner Frau Lene derzeit in den USA. Sie haben drei Kinder und zwei Enkelkinder.

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    Buchvorschau

    Der Ruf Jesu - Torben Søndergaard

    Torben Søndergaard

    Der Ruf Jesu

    Die Ernte ist reif und groß. Finde Personen des Friedens und mache sie zu Jüngern!

    GloryWorld-Medien

    1. Auflage 2020

    © Copyright 2020 Torben Søndergaard. Originally published in English under the title „The Call of Jesus" by The Last Reformation

    All rights reserved.

    © der deutschen Ausgabe 2020 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

    Alle Rechte vorbehalten

    Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, für das Neue Testament der Neuen Genfer Übersetzung, 2009, entnommen, für das Alte Testament der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985 (REÜ). Weitere Bibelübersetzungen:

    HFA: Hoffnung für alle, Basel und Gießen, 1983

    LUT: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 1984

    SLT: Schlachter 2000

    Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.

    Übersetzung/Satz: Manfred Mayer

    Umschlaggestaltung: Jens Neuhaus, www.7dinge.de

    ISBN (epub): 978-3-95578-480-5

    ISBN (Druck): 978-3-95578-380-8

    Inhalt

    Einführung

    1 Christus, Mission und die Kirche

    2 Die Zwölf und die Siebzig

    3 Der gute Boden sein

    4 Zwei und Zwei

    5 Die Führung des Heiligen Geistes

    6 Die Ernte ist groß

    7 Glauben, dass die Ernte reif ist

    8 Arbeiter aussenden

    9 Wie Lämmer unter Wölfe

    10 Kein Geld bei sich tragen

    11 Unterwegs niemanden grüßen

    12 Die Person des Friedens

    13 Essen und trinken, was sie anbieten

    14 Nicht von Haus zu Haus ziehen

    15 Den Staub abschütteln

    16 Die Kranken heilen und das Evangelium predigen

    17 Das Reich Gottes ist nahe

    18 Das Buch der Apostel

    19 Die ganze Geschichte

    20 Jesus, unser Erlöser

    21 Erfahrungen mit Lukas 10

    22 Die Person des Friedens finden

    23 Wir alle brauchen Familie

    24 Wie man erwachsen wird

    25 Liebe Pastoren und Leiter

    26 Das neue Leben soll beginnen!

    Über den Autor

    Danksagungen

    Ein herzliches Dankeschön an Marcia Neuhold

    für deine Hilfe bei diesem Buch.

    Du warst ein großer Segen,

    zusammen mit Sandra, Nancy, Kayleigh

    und vielen anderen, die geholfen haben,

    dieses Buch Wirklichkeit werden zu lassen.

    Unser Gebet ist, dass das Buch nun

    zu einem großen Segen für andere

    und von Gott dazu benutzt wird,

    den Leib Christi wieder in seine Berufung zurückzuführen.

    Einführung

    Es ist mir eine große Ehre, euch allen endlich dieses Buch vorzustellen. In den letzten zwanzig Jahren durfte ich in viele verschiedene Länder auf der ganzen Welt reisen und dabei Tausende Gläubige lehren und schulen, ein Leben als Jünger Jesu Christi zu führen. Wo man es mir erlaubte, habe ich sie gelehrt, wie man Frucht bringt, vom Heiligen Geist geleitet wird, Menschen heilt und das Evangelium weitergibt. Oft handelte es sich um Christen, die zwanzig oder dreißig Jahre lang in Kirchen gesessen hatten, ohne einen einzigen Menschen zu Jesus Christus zu führen. Doch nachdem sie das Jüngerschaftswochenende („discipleship training weekend") besucht hatten, veränderte sich ihr Leben drastisch. Sie begannen bei jeder Gelegenheit, Menschen zu Christus zu führen, und erleben nun Dinge, wie wir sie in der Apostelgeschichte lesen.

    Diese Jüngerschaftswochenenden sind so fruchtbar, dass ich oft von Pastoren und anderen höre, dies sei die beste Art der Jüngerschaft, die sie je erlebt hätten. Unter Verwendung des Modells aus Lukas 10 und der Apostelgeschichte während dieser Wochenenden, die wir auch „Kickstarts" nennen, konzentrieren wir uns in erster Linie darauf, wie man als Jünger ganz praktisch Jesus nachfolgt. Meiner Meinung nach ist dies die Art und Weise, wie wir heute leben müssen. Die Apostelgeschichte ist das einzige Buch der Bibel, das uns einen vollständigen Überblick darüber gibt, wie die ersten Jünger Menschen zu Christus führten.

    Die Apostelgeschichte gleicht einem Tagebuch, in dem wir nachlesen können, wie die ersten Jünger unter der Leitung des Heiligen Geistes umherzogen. Wir können sehen, dass sie ein Leben voller Zeichen und Wunder führten, ein Leben, in dem Menschen um sie herum zum Glauben kamen, umkehrten, nachdem sie das Evangelium gehört hatten, und im Wasser und mit dem Heiligen Geist getauft wurden. Die Apostelgeschichte zeigt, dass Umkehr (Buße), Wassertaufe und Taufe mit dem Heiligen Geist alle am selben Tag geschahen. Diese Praxis ist ganz anders als heute, weil heute viele diese Dinge voneinander trennen. In der Apostelgeschichte sehen wir auch, wie sich das Evangelium überall ausbreitete. Sie ist ein spannendes Buch und gibt uns etwas, mit dem wir unser Leben vergleichen können, weil wir glauben, dass Jesus gestern, heute und in Ewigkeit derselbe ist. Und wenn Jesus gestern, heute und in Ewigkeit derselbe ist, dann ist auch der Heilige Geist gestern, heute und in Ewigkeit derselbe. Deshalb können wir das, was die ersten Jünger in der Apostelgeschichte erlebt haben, auch heute erleben.

    An diesen Kickstart-Wochenenden lehren wir aus der Apostelgeschichte, aber wir beschäftigen uns auch viel mit Lukas 10, wo beschrieben wird, wie Jesus die siebzig Jünger aussandte und ihnen konkrete Anweisungen gab, was sie tun sollten.

    Was Jesus in Lukas 10 sagte,

    war nicht nur für diejenigen, die in jener Zeit lebten,

    sondern ist auch für uns, die wir heute leben.

    Wenn sie meine Lehre aus Lukas 10 gehört hatten, sagten mir die Leute oft, das sei etwas sehr Konkretes und sie könnten die Lehre auf ihr tägliches Leben anwenden. Viele von ihnen fragten mich auch gespannt, ob ich in meinen Büchern etwas über diese Lehre aus Lukas 10 geschrieben hätte oder ob ich das vorhätte. Ich weiß somit, dass viele Menschen schon lange auf dieses Buch warten.

    Im Sommer 2005 erhielten meine Frau und ich ein starkes prophetisches Wort. Gott sagte, er wolle uns durch eine Wüstenzeit führen, in der wir lernen würden, uns ganz auf ihn und nicht auf Menschen zu verlassen. Er wolle uns in dieser Zeit formen und uns viel lehren. Ich kann heute sagen, dass er dies getan hat, denn in den nächsten vier oder fünf Jahren, nachdem wir diese Prophetie erhalten hatten, gingen wir durch eine sehr schwierige Zeit. Alles schien schief zu gehen. Wir zogen dreimal um, und es wurden Gerüchte über meine Familie und mich verbreitet. Wir verloren viele Freunde. Lene, meine Frau, wurde krank und musst eine ganze Weile im Bett liegen. Dann wurde ich aus meinem Job entlassen. Ich konnte unsere Rechnungen nicht mehr bezahlen, und alles sah hoffnungslos aus. Obwohl wir dieses prophetische Wort hatten, das uns in dieser Wüstenzeit stärken sollte, war es für uns immer noch sehr schwer. Für mich war es so schwer, dass ich irgendwann einmal sterben wollte. Wenn ich jetzt zurückblicke, sehe ich, dass wir während dieser Wüstenzeit Gott auf neue Weise gefunden haben. In dieser herausfordernden Zeit habe ich entdeckt, dass er treu ist und dass wir ihm vertrauen können. Während wir durch diese Wüstenzeit gingen, befreite er uns von unseren Traditionen und offenbarte uns, wie wir als Jünger Jesu leben sollen. Es wurde ein neuer Anfang für uns.

    Heute sind wir sehr dankbar, dass Gott uns erlaubt hat, durch diese Wüstenzeit zu gehen, weil wir jetzt so viele Früchte sehen, die daraus hervorgegangen sind. Es war eine Zeit, in der wir ganz neu anfangen mussten. Gott musste uns die Augen öffnen, damit wir sehen konnten, wozu Jesus uns berief. Wir mussten diese Zeit durchmachen, damit Gott uns helfen konnte, unsere eigene Vision für unser Leben loszulassen und seine Vision zu empfangen. Diese Wüstenzeit wurde nicht nur für uns zu einem Neuanfang, sondern auch für viele andere auf der ganzen Welt, die diese einfache Lehre aufgenommen haben, die Gott uns in jener Zeit offenbart hat. Wir erleben jetzt, dass sich auf der ganzen Welt eine Bewegung ausbreitet. Wir erleben, dass Hunderttausende geheilt und befreit werden und dass Zehntausende zum Glauben an Jesus kommen. Gott hat meiner Familie und mir Dinge offenbart, die er vielen Menschen auf der ganzen Welt zeigt. Gott führt sein Volk zu dem einfachen Leben zurück, von dem wir in seinem Wort lesen, zu dem Leben, das sie in der Apostelgeschichte gelebt haben. Es ist das Leben eines wahren Jüngers und Nachfolgers Jesu Christi. Dieses Leben hat Zeichen und Wunder zur Folge. Es ist ein vom Heiligen Geist geführtes Leben, in dem täglich Menschen zum Glauben kommen und mit Wasser und dem Heiligen Geist getauft werden. Es ist ein Leben, in dem man nicht nur etwas über Jesus lernt, sondern es auch täglich im Gehorsam ihm gegenüber praktiziert. Was wir jetzt erleben, ist beachtlich, aber das ist erst der Anfang, und es wird die Welt verändern.

    Dieses Buch und meine früheren Bücher sind aus dieser Wüstenerfahrung hervorgegangen, in der uns Gott so viel gezeigt hat. In meinem ersten Buch, „Christ, Jünger oder Sklave, schrieb ich darüber, was ein wahrer Jünger Jesu ist und wie es ist, täglich als sein Jünger mit ihm zu leben. In meinem letzten Buch, „Die letzte Reformation, habe ich über die Kirche bzw. Gemeinde geschrieben und darüber, wie wir am besten Jünger machen können, so wie Jesus es uns aufgetragen hat. In diesem Buch erzähle ich auch unsere persönliche Geschichte, wie wir aus dem kirchlichen System heraus- und in dieses erstaunliche Leben mit Gott hineingekommen sind. In dem nun vorliegenden Buch, „Der Ruf Jesu", werden wir uns mit dem Auftrag befassen, den Jesus uns gegeben hat. Der Schwerpunkt liegt hierbei nicht darauf, wie man ein Jünger Jesu wird oder was die Kirche ist, sondern darauf, wie wir unser Leben als Jünger praktisch leben sollen. Dieses Buch befasst sich also damit, was Jesus von uns möchte und wie wir es praktisch umsetzen können. Das meiste wird für viele neu sein, obwohl es gar nicht kompliziert ist.

    Manchmal sehen wir die einfache Sache

    direkt vor unseren Augen nicht,

    aber einfache Menschen haben Jesus verstanden,

    und es ist keine höhere theologische Ausbildung nötig,

    um zu verstehen, was er von uns will.

    Ja, manchmal können wir blind sein für etwas Einfaches, das direkt vor uns liegt. Es ist wie bei dem Sprichwort, „den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen". Wenn jemand den Wald wegen all der Bäume nicht sehen kann, bedeutet dies, dass er sich so auf die kleinen Dinge konzentriert, dass das große Bild verschwimmt. Wenn sich Leute nur auf die Details des Auftrags konzentrieren, vergessen sie manchmal den eigentlichen Zweck, zu dem sie gesandt wurden. Aber wenn die Sicht klar wird, fragt man sich, warum man es zuvor nicht gesehen hat. Man fragt sich, wie man das, was man sein Leben lang getan hat, tun konnte, ohne die einfache und klare Sache zu sehen, zu der Jesus uns berufen hat.

    Diese neue Offenbarung wird die Sicht vieler verändern. Sie werden den Auftrag verstehen, den Christus uns gegeben hat. Für andere wird sie eine Bestätigung dessen sein, was der Heilige Geist seit Jahren zu ihrem Herzen gesprochen hat. Ich glaube, dass dieses Buch, „Der Ruf Jesu", einen größeren Glauben und einen größeren Wunsch erzeugen wird, das Leben zu führen, zu dem Jesus uns berufen hat. Es wird dir auch praktische Werkzeuge an die Hand geben, durch welche du noch mehr Frucht in deinem Leben bringen kannst. Mein Gebet ist, dass Gott dir durch dieses Buch die Augen öffnet, damit wir alle erkennen, wozu Jesus uns berufen hat, und dass wir wirklich verstehen, dass Gott jeden von uns gebrauchen will, um in unserem täglichen Leben Frucht zu bringen.

    Gott segne dich mit diesem Buch. Möge es dich ansprechen und freisetzen.

    Torben Søndergaard

    Ein Jünger Jesu Christi

    Kapitel 1: Christus, Mission und die Kirche

    Wir müssen immer mit Jesus und seinem Wort beginnen.

    Jesus ist unser Fundament, und seine Worte sind nicht von zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten abhängig.

    Auf das, was er vor 2000 Jahren in Israel sagte,

    können wir heute noch aufbauen, egal, wo wir leben.

    In einigen kirchlichen Denominationen wird viel über die Vision der Kirche bzw. Gemeinde und über die Berufung eines jeden gesprochen. Ich jedenfalls war früher in einer Gemeinde, in der es so war. Als ich später in verschiedenen Städten Gemeinden gründete, verbrachte ich daher viel Zeit mit meinen Freunden, um darüber zu sprechen, was unsere Berufung als Gemeinde war und was Gott von uns wollte. Wir beteten und suchten Gott und versuchten herauszufinden, was unsere Berufung und Mission als Gemeinde in dieser bestimmten Stadt war. Damals hielt ich es für sehr wichtig, unsere genaue Berufung als Gemeinde zu kennen, da es in Sprüche 29,18 heißt: „Wenn keine Offenbarung (Vision) da ist, verwildert ein Volk." Eine Gemeindevision kann von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein.

    Sie könnte etwa so klingen: „Wir wollen eine familienorientierte Kirche sein, in der sich die ganze Familie gerne trifft. Wir glauben an gesunde Gemeinden, Versammlungen und Dienste, welche die gute Nachricht vom Reich Gottes zum Ausdruck bringen, die weltweit Menschen und Orte verändert. Oder so: „Unser Traum ist es, eine treue, wachsende Gemeinde zu sein, die echte Gemeinschaft, tiefe christliche Spiritualität und eine Leidenschaft für Gerechtigkeit zum Ausdruck bringt.

    Vor vielen Jahren hielt ich es für sehr wichtig, unsere Vision als Gemeinde und unsere Berufung als einzelne Menschen zu finden. Ja, ich dachte, ohne dies könnten wir Gottes Ruf für unser Leben nicht befolgen. Inzwischen habe ich jedoch herausgefunden, dass man keine Zeit damit verbringen muss, eine besondere Vision für seine Kirche oder für sich selbst zu finden.

    Vielleicht ist das, was ich hier über das Finden einer Vision für deine Gemeinde oder Gottes Berufung für dein Leben sage, für dich sehr neu. Vielleicht weißt du aber auch genau, wovon ich spreche. Die Frage ist: Sollten wir viel Zeit und Energie darauf verwenden, Gott zu suchen, um herauszufinden, was unsere „spezifische Berufung ist? Was ich mit „spezifischer Berufung meine, ist, dass manche Menschen glauben, sie sollten ein Jugendleiter oder ein Pastor sein, oder sie sollten ein Lobpreisleiter sein und eines Tages eine CD machen. Und einige Gemeinden glauben, ihre Berufung sei es, eine Familiengemeinde zu sein, während andere mehr darauf aus sind, eine bibeltreue Gemeinde zu sein.

    Insgesamt klingt es nicht falsch, sich damit zu befassen, die Vision einzelner Gemeinden und die Berufung jedes einzelnen Christen zu finden. Aber wo steht das eigentlich in der Bibel? Wir finden in der Bibel nirgends, dass Menschen viel Zeit und Energie darauf verwendet hätten, Gott zu suchen, um herauszufinden, was ihre persönliche und einzigartige Berufung ist. Tatsächlich lag der Schwerpunkt überhaupt nicht darauf, eine persönliche, spezifische Berufung zu finden. Stattdessen konzentrierte man sich auf Jesus und darauf, wie man ihm gehorchen konnte in Bezug auf das, was er uns bereits befohlen hat.

    In der Bibel sehen wir, dass der Schwerpunkt auf Jesus, auf seinem Wort und darauf lag, wie wir ihm gehorchen sollen.

    Ich habe in meinem Leben tatsächlich einmal geglaubt, ohne eine klare Vision könne man keine Gemeinde haben. Ich glaubte auch, jedes Mitglied in der Gemeinde müsse wissen, was seine spezifische Berufung ist. Das kann tatsächlich ein Problem sein, da diese „Berufung möglicherweise ganz anders ist als das, was Jesus in seinem Wort sagt. Zum Beispiel kann jemand glauben, er habe eine Berufung als Lobpreisleiter. Ein anderer kann glauben, er habe eine Berufung als Geschäftsmann. Und während sie sich so stark auf diese „Berufungen konzentrieren, sind sie möglicherweise nicht sehr auf das bedacht, was Jesus uns in seinem Wort darüber sagt, dass wir einfach seine Jünger sein sollen.

    Glücklicherweise öffnete Gott während der schon erwähnten Wüstenzeit meiner Frau und mir die Augen und offenbarte uns, dass wir eine falsche Vorstellung von „Berufungen" hatten. Heute glaube ich nicht mehr daran, dass man nach bestimmten Berufungen suchen sollte. Ich erlebe nun, dass Gott mehr Dinge tut als je zuvor. Er verändert das Leben von Tausenden von Menschen auf der ganzen Welt. Heute ist unsere Berufung einfach. Sie ist Jesus und sein Wort. Ja, meine Frau und ich sind sehr verschieden und tun Dinge unterschiedlich, aber unsere Berufung ist die gleiche: Jesus zu dienen und seinem Wort zu gehorchen mit allem, was in uns ist. Ja, wir alle haben Träume und Ziele im Leben. Diese Träume und Ziele können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, aber wir müssen verstehen, dass unser Hauptaugenmerk darauf liegen sollte, ein Jünger Jesu zu sein. Wir müssen begreifen, dass das wichtigste Ziel im Leben darin besteht, dem zu gehorchen, was Jesus uns aufgetragen hat. Jesus ist nicht nur unser Erlöser. Er ist unsere Vision, unsere Berufung und unser Ziel im Leben. Heute muss ich nicht viel Zeit damit verbringen, Gott zu suchen, um herauszufinden, was sein Wille für mein Leben ist, denn der ist bereits in der Bibel niedergeschrieben. Ich weiß, dass für einige von euch diese Erkenntnis über Berufungen vielleicht keine so große Bedeutung hat, weil ihr aus einem kirchlichen Hintergrund kommt, in dem dieses Thema keine große Rolle spielte. Doch viele von euch werden genau verstehen, wovon ich spreche.

    Ich möchte damit sagen, dass es für uns an der Zeit ist, innezuhalten und uns wirklich Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, was wir tun. Als wir zu Jesus Ja gesagt haben, haben wir Nein zu uns selbst gesagt. Wir finden in der Bibel nichts darüber, dass man eine Berufung haben könnte, der beste Fußballspieler oder ein Fernsehstar zu sein. Ich sage nicht, dass diese Dinge falsch sind, aber wir sollten uns darauf konzentrieren, Jesus zu gehorchen, die Menschen mit dem Evangelium zu erreichen und sie zu Jüngern zu machen.

    In Matthäus 7,24-27 heißt es:

    Darum gleicht jeder, der meine Worte hört und danach handelt, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten und wenn der Sturm tobt und mit voller Wucht über das Haus hereinbricht, stürzt es nicht ein; es ist auf felsigen Grund gebaut. Jeder aber, der meine Worte hört und nicht danach handelt, gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf sandigen Boden baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten und wenn der Sturm tobt und mit voller Wucht über das Haus hereinbricht, stürzt es ein und wird völlig zerstört.

    Hier lesen wir, dass die Menschen, die auf den Felsengrund bauen, nicht die diejenigen sind, die das Wort Gottes nur hören, sondern diejenigen, die ihm gehorchen. Matthäus 7,24-27 macht deutlich, dass es nicht ausreicht, „zu hören, wie es viele Sonntag für Sonntag tun. Wir müssen auch „gehorchen. Ja, wir müssen es umsetzen.

    Du musst nicht viel Zeit damit verbringen,

    Gott zu suchen, um eine besondere Berufung für dein Leben oder deine Gemeinde zu finden.

    Du musst nur empfangen,

    was Jesus in seinem Wort gesagt hat,

    und anfangen, es umzusetzen.

    Es gibt hier eine erstaunliche Freiheit, eine Freiheit, den Ruf Jesu für dein Leben wirklich zu empfangen und zu verstehen, dass das, was er sagt, nicht nur für seine Jünger damals gilt, sondern auch für uns, die wir heute leben.

    Es gibt drei große Themen in der Bibel, über die die Menschen heute sprechen: Ekklesiologie (Lehre über die Gemeinde), Missiologie (Lehre über die Mission) und Christologie (Lehre über Christus). Meine Frage ist: Welches dieser drei Themen sollte in unserem Leben an erster Stelle stehen? Wenn wir die heutigen Gemeinden betrachten, stellen wir fest, dass ihr Schwerpunkt oft darauf liegt, über die Gemeinde zu lehren. Die nächstwichtigste Lehre ist meist die Mission und schließlich die Lehre über Jesus.

    Ich gebe zu, dass auch ich mich vor einigen Jahren so sehr auf die Lehre über die Gemeinde konzentriert habe, dass ich die wichtigste Lehre vergaß – Jesus. Natürlich habe ich mich nicht auf die Kanzel gestellt und gesagt, ich hätte Jesus vergessen. Damals war mir nicht einmal bewusst, dass ich ihn vergessen hatte, da alles, was ich tat, seinetwegen geschah. Ich baute die Gemeinden seinetwegen, und ich missionierte seinetwegen, aber ich erkenne jetzt, dass mein Fokus falsch war.

    Wenn wir ehrlich sind, ist es doch so, dass viele von uns das Wichtigste vergessen haben. Wir haben vergessen, Zeit mit Jesus zu verbringen und uns auf das zu konzentrieren, was er in seinem Wort sagt. Es geht immer um Jesus: Was sagt er in seinem Wort, und wie möchte er, dass wir seinen Auftrag erfüllen. Wenn wir uns zuerst auf Jesus konzentrieren und als Zweites darauf, wie wir seinen Auftrag (seine Mission) erfüllen sollen, entsteht daraus als Drittes die Lehre der Gemeinde.

    Was wäre also, wenn wir die Reihenfolge ändern und zuerst mit der Christologie begännen? Wenn wir zuerst auf Jesus schauten und sich daraus die Gemeinde ergeben würde? Wie würde das aussehen? Wenn wir ganz von vorn anfangen und uns wirklich die Zeit nehmen würden, Jesus, sein Wort und das, was er uns gesagt hat, zu betrachten, sähe alles ganz anders aus, weil wir uns nicht von unserer Gemeindevision, unserem Gebäude, unserer Gemeindekultur, unserer Hierarchie oder unserem Budget leiten lassen würden.

    Wenn wir mit dem, was am wichtigsten ist – Jesus –, von vorn anfangen würden, dann wären viele der Dinge, die uns Zeit, Aufmerksamkeit, Energie und Geld rauben (die alle für den Betrieb einer Gemeinde benötigt werden), nicht mehr nötig. Wir würden erkennen, dass vieles von dem, was wir heute für ihn tun, in Wirklichkeit unsere Zeit stiehlt und uns von dem ablenkt, was er uns tatsächlich befohlen hat.

    Viele unserer heutigen Vorstellungen von einer „echten Gemeinde, und vieles von dem, was wir heute tun, um „Christus zu dienen, stiehlt uns in Wirklichkeit unsere erste Liebe zu ihm, die wir einmal hatten. Das Feuer, das wir am Anfang für Christus hatten, wird uns gestohlen, weil wir uns so sehr auf die Gemeinde konzentrieren, anstatt uns auf ihn zu konzentrieren und darauf, wie wir ihm gehorchen können.

    Manchmal vergessen wir, dass Jesus uns nicht dazu berufen hat, große, schöne Kirchen(gebäude) mit vielen Mitgliedern zu bauen. Ich will damit nicht sagen, dass es schlecht ist, einen Ort zu haben, an dem man sich treffen und mit anderen zusammenkommen kann, aber ich sage, dass dies niemals das Endziel sein sollte. Jesus hat uns berufen, Jünger zu machen, d. h. sie zu taufen und sie zu lehren, alles zu tun, was er uns befohlen hat. Das ist das Ziel unseres Lebens, und das finden wir sehr deutlich in der Bibel. Wir können in unseren großen, schönen Kirchen sitzen und dort vieles tun und trotzdem das Ziel, das Jesus uns gegeben hat, nicht erreichen. Es ist an der Zeit, mit dem aufzuhören, was wir getan haben, und zu dem zurückzukehren, wozu Jesus uns beruft. Unser Ziel muss sich immer darum drehen, ein Jünger Jesu zu sein, und dann wird er uns benutzen, um seine Gemeinde zu bauen. Das ist es, was Jesus in Matthäus 16,18 sagt. Er baut seine Gemeinde mit uns, und unsere Aufgabe ist es, Jünger zu machen. Jesus ist derjenige, der die Gemeinde baut. Diese Gemeinde, die Jesus baut, wird mit lebendigen Steinen gebaut. Sie wird immer aus Gläubigen bestehen, die zusammenkommen, um Jesus zu dienen. Als Nachfolger Jesu wünschst du dir, dass Menschen das Evangelium hören und wiedergeboren werden, dass sie Jünger Jesu Christi werden, wie es auch bei dir war.

    Das ist die Berufung, die Jesus uns in Matthäus 28,19-20 gibt:

    Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie … und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.

    Dieser Wunsch, dass Menschen wiedergeboren und zu Jüngern werden, ist im Herzen eines jeden Menschen, der wirklich wiedergeboren ist und für Jesus brennt. Weil sie dies erleben wollen, investieren viele Christen oft sehr viel Zeit und Geld in ihre Kirchen. Ich glaube, dass viele von uns ihre Zeit und ihr Geld auf eine ganz andere Art und Weise nutzen könnten, als wir es jetzt tun. Das sage ich nicht als Kritiker, da ich es selbst getan habe. Ich sage dies als einen verzweifelten Aufruf an alle, aufzuhören mit dem, was sie tun, und sich den Ruf anzuschauen, den Jesus uns gegeben hat. Ich glaube zwar, dass wir Gemeinde und Mission weiterhin so betreiben können, wie wir es derzeit tun und dass wir in gewisser Weise damit erfolgreich sein können, aber ich glaube auch, dass es einen besseren Weg gibt, und zwar den Weg, zu dem Jesus uns berufen hat. In Matthäus 11,28-30 sagt er:

    Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.

    Jesus sagt, dass sein Joch und seine Last leicht sind und dass wir nicht müde werden, wenn wir das Richtige tun. Wenn das stimmt, warum sehen wir dann so viele Leiter in den Gemeinden müde werden und von ihrem Glauben abfallen? Warum werden dann so viele Gemeindemitglieder müde und lassen nicht nur die Gemeinde, sondern auch ihren Glauben hinter sich? Ich glaube, dass es dafür viele Gründe geben kann, ich bin jedoch davon überzeugt, dass einer der Gründe der ist, dass wir so viele Dinge tun, die uns Jesus eigentlich gar nicht aufgetragen hat. Jesus hat nie gesagt, dass wir Kirche und Gemeinde so betreiben sollen, wie wir es heute tun. Er hat nie gesagt, dass wir Sonntag für Sonntag Treffen mit demselben Programm, demselben Lobpreis und derselben Predigt abhalten sollen. Er hat nie gesagt, wir sollten versuchen, Menschen dazu zu bewegen, in unsere Kirche zu kommen, damit wir ihnen von Jesus erzählen können.

    Als Christen sind wir oft so sehr mit all unseren kirchlichen Aktivitäten beschäftigt, dass wir das Wichtigste vergessen: auf Jesus zu hören und zu tun, was er sagt.

    Wir vergessen oft, dass Jesus, bevor er seinen Jüngern den Missionsbefehl (Mt 28,18-20) gab, mehr als drei Jahre mit ihnen verbracht hatte, und in dieser Zeit hatte er ihnen beigebracht, was er von ihnen wollte. Jesus lehrte sie, was ihr Auftrag war, und als er ihnen den Missionsbefehl gab, wussten sie genau, wie sie diesen umsetzen sollten. Das ist der Grund, weshalb sie nicht loszogen und große, schöne Kirchengebäude bauten und Sonntagsversammlungen einrichteten, wohin die Menschen kommen und das Wort Gottes hören konnten, wie es heute oft geschieht. All das kann gut sein, solange es uns nicht von dem ablenkt, was Jesus wirklich von uns will.

    Aber die Wahrheit ist, dass wir heute, 2000 Jahre nachdem Christus auf der Erde war, unsere Zeit, unsere Energie und unser Geld darauf verwenden, unsere Kirchen/Gemeinden zum Erfolg zu führen. Wir verwenden unsere Zeit, unsere Energie und unser Geld darauf, Menschen dazu zu bewegen, zu unseren kirchlichen Veranstaltungen zu kommen. Wir tun jedoch nicht das, was Jesus uns aufgetragen hat. Vielleicht ist das der Grund, warum wir so wenig Frucht sehen und warum so viele Menschen ihren Glauben und ihre erste Liebe zu Gott verlieren. Als Jünger Jesu haben wir die ganze Nacht gefischt, ohne etwas zu fangen – wie die Jünger Jesu in Johannes 21,3-6. Jetzt ist es an der Zeit, zu tun, was er sagt, und nach seinem Wort zu handeln. Es ist so einfach wie das Auswerfen des Netzes auf der anderen Seite. Konzentrieren wir uns nicht mehr so sehr zuerst auf die Gemeinde, dann auf den Auftrag und erst drittens auf Christus, sondern fangen wir mit Christus an und lassen ihn uns dann offenbaren, was unser Auftrag ist; und dann soll sich die Gemeinde so entfalten, wie Jesus es geplant hat.

    Kapitel 2: Die Zwölf und die Siebzig

    Der Ruf Jesu galt nicht nur den zwölf oder siebzig Jüngern,

    von denen wir in den Evangelien lesen.

    Er gilt auch dir und mir, die wir heute leben.

    Wenn wir anfangen, dem Wort Jesu zu gehorchen,

    werden wir die gleiche Frucht hervorbringen

    und das gleiche erstaunliche Leben führen wie diese Jünger.

    Versuche einmal, dir die letzten Augenblicke vorzustellen, die Jesus mit seinen Jüngern verbrachte, bevor er in den Himmel aufgenommen wurde, um zur Rechten des Vaters zu sitzen. Die Jünger waren in den letzten drei Jahren täglich mit Jesus unterwegs gewesen. Sie hatten in diesen Jahren so viele erstaunliche Dinge gesehen, gehört und erlebt. Sie hatten auch erlebt, dass Gott Jesus aus dem Grab auferweckte und dass Jesus den Tod besiegte, wie er es vorausgesagt hatte. Dann, in den letzten vierzig Tagen, hatte Jesus sich ihnen immer wieder gezeigt und zu ihnen über das Reich Gottes gesprochen. Nun aber war die Zeit gekommen, dass er sie verließ. Versuche dir vorzustellen, welch ein großer Moment dies war. Bevor Jesus in den Himmel auffuhr, sprach er seine letzten Worte zu ihnen. Ich glaube, dass diese letzten Worte zu seinen Jüngern für Jesus und besonders für seine Jünger wichtig waren. Das soll nicht heißen, dass die anderen Dinge, die Jesus in den vergangenen drei Jahren zu seinen Jüngern gesagt hatte, nicht wichtig gewesen wären, aber irgendwie waren diese letzten Worte etwas ganz Besonderes. Ich glaube, es waren Worte, von denen er wirklich wollte, dass sie ihnen in Erinnerung blieben.

    Hier nun einige der letzten Worte, die Jesus am Ende des Matthäus- und des Markus-Evangeliums zu seinen Jüngern sagte:

    Jesus trat auf sie zu und sagte: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt" (Mt 28,18-20).

    Danach sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Geht in die ganze Welt und verkündet der ganzen Schöpfung das Evangelium! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. Folgende Zeichen werden die begleiten, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen sprechen; wenn sie Schlangen anfassen oder ein tödliches Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden; Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden" (Mk 16,15-19).

    Diese letzten Worte, die Jesus an seine Jünger richtete, waren für ihn, glaube ich, Worte von großer Bedeutung, Worte, die ihm am Herzen lagen. Jesus wollte, dass seine Jünger das Werk, das er begonnen hatte, weiterführten, und er wünschte sich, dass es sich in allen Nationen ausbreitete. Er wollte, dass seine Jünger sein Werk in allen Nationen fortsetzten, indem sie alle zu Jüngern machten und lehrten, dem zu gehorchen, was er befohlen hatte. Wenn wir heute lesen, was Jesus seinen Jüngern befahl, sei es den Zwölfen oder den Siebzig, müssen wir uns klar machen, dass das, was er ihnen aufgetragen hat, nicht nur für diejenigen bestimmt war, die in jener Zeit lebten. Nein, es galt auch seiner künftigen Gemeinde, einschließlich uns allen, die wir heute leben.

    Jesus gab den zwölf Jüngern in Lukas 9 und Matthäus 10 und den siebzig Jüngern in Lukas 10 klare Anweisungen. Es gibt einen Unterschied zwischen den Zwölf und den Siebzig. In Matthäus 10,5-7 heißt es:

    Diese Zwölf sandte Jesus mit folgendem Auftrag aus: „Setzt euren Fuß nicht auf heidnisches Gebiet und betretet keine samaritanische Stadt, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Volkes Israel. Geht und verkündet: ‚Das Himmelreich ist nahe.‘"

    Das Wort, das Jesus zu seinen Jüngern sprach,

    gilt auch für uns heute.

    Ja, in den letzten zweitausend Jahren hat sich viel verändert, aber das Wort Jesu bleibt in Ewigkeit.

    Jesus weist sie (die Zwölf) an, das Evangelium nur unter den Israeliten zu verbreiten, weil das Evangelium vor den Heiden zuerst den Juden weitergegeben werden müsse.

    Die zwölf Jünger, die Jesus auswählte, stehen eigentlich symbolisch für die zwölf Stämme Israels. Und die siebzig Jünger symbolisieren die Heiden, da die Zahl siebzig die siebzig Nationen der Welt repräsentiert. In Lukas 9 und 10 sowie Matthäus 10 geschieht eindeutig etwas sehr Symbolisches. Der Gedanke, dass die Juden das Evangelium vor den Heiden empfangen sollen, zeigt sich auch, als Jesus einer kanaanäischen Frau in Matthäus 15,24 hilft. Zu ihr sagt er: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Volkes Israel gesandt." Auch Paulus führt den Gedanken weiter, dass das Evangelium zuerst für die Juden und dann für die Heiden ist, indem er sagt: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen" (Röm 1,16 ELB). Wenn es hier heißt „dem Griechen, müssen wir verstehen, dass „Grieche nur ein anderes Wort für die Heiden oder Nichtjuden ist.

    Wir können also sehr klar sehen, dass Jesus zuerst die zwölf Jünger aussandte, um alle Israeliten mit dem Evangelium zu erreichen. Später sandte er dann die Siebzig aus, um alle fremden Nationen mit dem Evangelium zu erreichen. In einigen Handschriften steht statt „siebzig Jünger „zweiundsiebzig Jünger. Wie wir sehen, gibt es jedoch eine gute Erklärung dafür, warum es siebzig sein sollten. In der dänischen Bibelübersetzung „Das Neue Testament in Alltagsdänisch" (NLT) heißt es dazu: „Einige Handschriften sprechen von zweiundsiebzig Jüngern, aber die wirkliche Zahl ist siebzig, weil dies die symbolische Zahl für alle fremden Nationen ist. In 1. Mose 10 sehen wir die siebzig Nationen der Welt. Die Aussendung der zwölf Apostel und später der Siebzig war symbolisch, weil die Botschaft Jesu zuerst den Juden und dann allen anderen Nationen gepredigt werden sollte." Wie wir also sehen können, begann Jesus mit den zwölf Jüngern, um die Juden zu erreichen, und sandte dann die siebzig Jünger, um die Heiden zu erreichen. Die letzten Worte, die Jesus an sie alle richtete, drehten sich darum, dass sie ihm weiterhin folgen, dem gehorchen, was er ihnen befohlen hatte, und andere lehren sollten, dasselbe zu tun. Da Jesus für immer derselbe ist, wird sich sein Wort nie ändern. Deshalb müssen wir, die wir heute leben, seinem Wort gehorchen, da sein Wort für alle gilt, ob Juden oder Heiden.

    Hier nun lesen wir, was Jesus in Lukas 10,1-12 sagte, als er die Siebzig aussandte:

    Nach diesem aber bestimmte der Herr siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte! Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe. Tragt weder Börse noch Tasche noch Sandalen, und grüßt niemand auf dem Weg! In welches Haus ihr aber eintretet, sprecht zuerst: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren. In diesem Haus aber bleibt, und esst und trinkt, was sie haben! Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Haus in ein anderes! Und in welche Stadt ihr kommt, und sie nehmen euch auf, da esst,

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