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Mit der Bibel durch das Jahr 2020: Ökumenische Bibelauslegung 2020
Mit der Bibel durch das Jahr 2020: Ökumenische Bibelauslegung 2020
Mit der Bibel durch das Jahr 2020: Ökumenische Bibelauslegung 2020
eBook874 Seiten7 Stunden

Mit der Bibel durch das Jahr 2020: Ökumenische Bibelauslegung 2020

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Über dieses E-Book

"Mit der Bibel durch das Jahr" ist das Standardwerk der praktischen ökumenischen Bibelauslegung für das Leben als Christ in der heutigen Zeit. Die Auslegungen mit kurzen Gebeten für jeden Tag folgen dem ökumenischen Bibelleseplan und sind verfasst von evangelischen, katholischen, freikirchlichen und orthodoxen Autorinnen und Autoren. Zusätzliche Einführungen erklären anschaulich Aufbau, Anliegen und geschichtlichen Hintergrund der biblischen Bücher. Ein zuverlässiger Begleiter für jeden Tag des Jahres.
SpracheDeutsch
HerausgeberKreuz Verlag
Erscheinungsdatum3. Sept. 2019
ISBN9783946905714
Mit der Bibel durch das Jahr 2020: Ökumenische Bibelauslegung 2020

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    Buchvorschau

    Mit der Bibel durch das Jahr 2020 - Kreuz Verlag

    Mit der

    Bibel

    durch

    das Jahr

    2020

    Ökumenische

    Bibelauslegungen

    Herausgegeben von

    Franz-Josef Bode

    Jochen Cornelius-Bundschuh

    Maria Jepsen

    Paul-Werner Scheele †

    Joachim Wanke

    Rosemarie Wenner

    Impressum

    Redaktion

    Dr. Ulrich Fischer, Landesbischof i.R.

    © Verlag Kreuz in der Verlag Herder GmbH, Freiburg 2019

    Alle Rechte vorbehalten

    www.kreuz-verlag.de

    Koproduktion mit dem Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart

    www.bibelwerk.de

    Umschlagkonzeption: wunderlichundweigand, Schwäbisch Hall

    Umschlaggestaltung: Verlag Herder

    Umschlagmotiv: Ekely/iStock – getty images

    Satz: de·te·pe, Aalen

    E-Book ISBN 978-3-946905-71-4

    ISBN 978-3-946905-64-6 (Kreuz Verlag)

    ISBN 978-3-460-20205-4 (Verlag Katholisches Bibelwerk)

    Inhalt

    Geleitwort

    Hinweise zum Gebrauch dieses Buches

    Jahreslosung und Monatssprüche

    Mit der Bibel durch das Jahr 2020

    Einführung in die biblischen Bücher

    1. Buch der Könige

    Tritojesaja (Jes 56–66)

    Jeremia

    Micha

    Markusevangelium

    Lukasevangelium

    1.+2. Korintherbrief

    Pastoralbriefe (1.+2. Timotheusbrief, Titusbrief)

    1.+2. Petrusbrief

    Gebete

    Anhang

    Bibelleseplan 2020

    Bibelstellenregister

    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

    Abkürzungen biblischer Bücher

    Quellenverzeichnis

    Liebe Leserinnen und Leser!

    »Ich glaube, hilf meinem Unglauben!«, so lautet die Jahreslosung für 2020. Auch wer an Gott glauben und Jesus vertrauen will, erlebt Situationen, in denen Zweifel, Selbstsucht oder Gottvergessenheit überhand nehmen. Gebet und Bibellesen sind geistliche Übungen, die uns immer wieder neu auf Gott hin ausrichten. So wird der Boden bereitet, damit Glaube wachsen kann. In dem Vorwort zu einer Predigtsammlung, die der Gründer der methodistischen Bewegung John Wesley (1703–1791) als »Lehrpredigten« zusammengestellt hatte, schreibt er, wie er mit der Bibel lebt: »Hier bin ich, weitab von der Geschäftigkeit der Menschen, in der Stille, mit Gott allein. In seiner Gegenwart öffne ich, lese ich sein Buch, um den Weg zum Himmel zu finden. Gibt es Zweifel über das, was ich lese? Erscheint mir irgendetwas dunkel oder verworren? Ich erhebe mein Herz zum Vater des Lichtes: ›Herr, hast du nicht gesagt: Wenn jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott? Ich will deinen Willen tun, lass ihn mich erkennen!‹ – Dann suche und überdenke ich parallele Stellen der Schrift; und so deute ich geistliche Dinge durch Geistliches. Mit dem Einsatz meines ganzen Verstandes tue ich dies aufmerksam und ernsthaft. Wenn noch Zweifel bleiben, befrage ich die, die in göttlichen Dingen erfahren sind, und dann auch die Schriften derer, die zu uns reden, obwohl sie schon tot sind. – Was ich auf diese Weise lerne, das lehre ich.«

    Täglich Zeit mit Gott und mit der Bibel zu verbringen, dazu lädt die Bibellesehilfe »Mit der Bibel durch das Jahr« ein. Sie folgt dem Leseplan, der von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen erarbeitet wurde. Aus dem Neuen Testament lernen wir 2020 das Markusevangelium, die beiden Korintherbriefe, die Pastoralbriefe (1+2 Tim und Titus), den Philemonbrief und die beiden Petrusbriefe kennen. Aus dem Alten Testament beschäftigen wir uns mit dem 1. Buch der Könige, mit dem Prophetenbuch Jeremia, mit Abschnitten aus den Klageliedern, mit dem Buch Micha und im Advent mit dem dritten Teil des Jesajabuches. An den Weihnachtstagen wenden wir uns den Geschichten rund um Jesu Geburt aus dem Lukasevangelium zu; dieses Evangelium werden wir dann 2021 weiter lesen. Dazu lesen wir an den Sonntagen Psalmen, die uns auch als Schule des Gebets dienen können. In »Mit der Bibel durch das Jahr« findet sich zum vorgeschlagenen Bibelabschnitt die kurze Auslegung eines Menschen, der sich intensiv mit diesem Text beschäftigt hat. Sie hilft, genauer auf das Bibelwort zu hören und es zum Leben im Jahr 2020 in Beziehung zu setzen. Die Auslegung mündet in ein Gebet ein. Einführungen in die biblischen Bücher und Gebete für den Gang durch die Woche ergänzen die täglichen Andachten. Ein Mehrwert des Buches »Mit der Bibel durch das Jahr« besteht darin, dass die Beiträge von Angehörigen unterschiedlicher Kirchen verfasst wurden. Somit lernen Sie verschiedene Auslegungs- und Glaubenstraditionen kennen. Im Namen des Herausgeberkreises danke ich den Autoren und Autorinnen dafür, dass sie an ihren Erkenntnissen aus dem Prozess des Hörens auf die Bibel Anteil geben. Sowohl die einzelnen Mitwirkenden als auch die Kirchen, denen sie angehören, haben trotz aller Unterschiede einen gemeinsamen Bezugspunkt: Jesus Christus, »Anfänger und Vollender des Glaubens« (Hebr 12.2). Unter dem Titel: »Die Bibel neu als Schatz entdecken« hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen anlässlich des Reformationsgedenkens zum Jahr 2017 eine Publikation herausgegeben. In ihr beschreiben die 23 Mitglieds- und Gastkirchen dieses ökumenischen Zusammenschlusses ihr Schriftverständnis und stellen praktische Beispiele des Umgangs mit der Bibel vor. Im Vorwort zu dieser Publikation schreibt Elisabeth Dieckmann: »Die Bibel verbindet die Kirchen. In ihr begegnet Jesus Christus, in dem Gott selbst uns Menschen nahegekommen ist. Er ist der eigentliche ›Schatz‹, um den es geht. Die Hinwendung zur Heiligen Schrift ist zugleich eine Hinwendung zu ihm. Es ist eine grundlegende ökumenische Erfahrung, dass die Kirchen einander näherkommen, wenn sie sich gemeinsam Christus zuwenden.«

    Möge die tägliche Praxis des Bibellesens auch Sie, die Leserinnen und Leser von »Mit der Bibel durch das Jahr«, näher zu Christus führen, damit Ihr Glaube immer wieder neu geweckt und gestärkt wird.

    Bischöfin i. R. Rosemarie Wenner

    Hinweise zum Gebrauch dieses Buches

    Die Lesungen des Tages folgen dem Bibelleseplan der »Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen«, den wir in diesem Band abdrucken (ab Seite 444 ff) und worin auch die Zeiten des Kirchenjahres berücksichtigt werden. Ziel des Bibelleseplans ist es, im Laufe der Jahre die wichtigsten Texte der Bibel kennenzulernen. Am besten beginnen Sie mit der Lektüre des Bibeltextes selber und legen dazu die Lutherbibel oder die Einheitsübersetzung (am besten in der revidierten Ausgabe von 2016) an einen festen Platz in Ihrer Wohnung. So vorbereitet, greifen Sie zu den Auslegungen im vorliegenden Band, denen ein Gebetstext beigegeben ist.

    Wir haben die Jahreslosung an den Beginn des Bandes gestellt, dort finden Sie auch die Monatssprüche (Seite 10 f). Die Gebete (Morgen- und Abendgebete) für jeden Tag der Woche sind Hymnen, die dem von der Abtei Münsterschwarzach herausgegebenen Benediktinischen Antiphonale entnommen und vom Benediktinerkloster Nütschau in Travenbrück zur Verfügung gestellt wurden (ab Seite 427 ff). Für die Gebete auf dem Lesezeichen habe ich Strophen der Lieder EG 447 und EG 474 verwendet.

    Im Anhang finden Sie:

    ein Bibelstellenregister (ab Seite 450 ff), welches das Auffinden der Auslegungen erleichtert,

    ein Verzeichnis der Mitarbeitenden (ab Seite 454 ff),

    ein Abkürzungsverzeichnis der biblischen Bücher (Seite 457)

    und ein Quellenverzeichnis (Seite 458 f), in dem vermerkt ist, woher jene Gebetstexte am Ende einer jeden Auslegung stammen, die nicht von den Autorinnen und Autoren selbst verfasst wurden.

    Die Schreibweise der biblischen Namen folgt dem »Ökumenischen Verzeichnis der biblischen Eigennamen« nach den Loccumer Richtlinien.

    Für Rückmeldungen zu den Bibelauslegungen sind wir dankbar. Am besten erfolgen diese Rückmeldungen direkt an die betreffenden Autorinnen beziehungsweise Autoren. Hinweise zur Verbesserung unserer Ökumenischen Bibellesehilfe können an die Redaktion erfolgen (Mit-der-Bibel.Redaktion@kreuz-verlag.de). Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!

    Ihr

    Ulrich Fischer

    Jahreslosung und Monatssprüche

    Jahreslosung 2020

    ICH GLAUBE; HILF MEINEM UNGLAUBEN! Mk 9,24

    Monatssprüche 2020

    Januar

    Gott ist treu.

    1 Kor 1,9 (L)

    Februar

    Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte.

    1 Kor 7,23 (L)

    März

    Jesus Christus spricht: Wachet!

    Mk 13,37 (L)

    April

    Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich.

    1 Kor 15,42 (L)

    Mai

    Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!

    1 Petr 4,10 (E)

    Juni

    Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.

    1 Kön 8,39 (L)

    Juli

    Der Engel des HERRN rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.

    1 Kön 19,7 (L)

    August

    Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.

    Ps 139,14 (L)

    September

    Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.

    2 Kor 5,19 (E)

    Oktober

    Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl.

    Jer 29,7 (L)

    November

    Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten.

    Jer 31,9 (L)

    Dezember

    Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!

    Jes 58,7 (L)

    Mit der

    Bibel

    durch

    das Jahr

    2020

    Mittwoch, 1. Januar (Neujahr)

    Psalm 121

    Aus sich herauskommen

    Das »Du« in diesem Psalm hat mich getroffen. Plötzlich dieses »Du« – das ist doch merkwürdig! Am Anfang redet ein »Ich«. »Ich hebe meine Augen zu den Bergen«; ich suche nach »meiner Hilfe«; ich erinnere mich an Gottes Versprechen, dass »mir Hilfe kommt«. Doch in dem Moment, in dem die Hilfe Gottes konkret wird, betritt ein »Du« den Raum. Ab Vers 3 geht es nicht um »meinem Fuß, der nicht stolpern wird«, sondern von »deinem Fuß«, von »deinem Behüter« ist die Rede!

    Eine mögliche Deutung ist, dass ich zu mir selbst rede. Ich sage zu mir »Komm, lass Deine Angst« und erzähle mir Worte, die ich gehört habe, die mir gut getan haben. Ich wiederhole mir einen alten Reisesegen, mit dem Juden und Jüdinnen nach Jerusalem gepilgert sind. Nicht stolpern, keinen Sonnenstich bekommen, von der Mondstrahlung nicht behelligt werden – das sind gute Wünsche für eine Reise. Sie beziehen unsere gesamte Lebensreise ein. »Alles Böse« wird angesprochen – dass wir davon nicht geformt und nicht überwältigt werden. »Von jetzt an bis in Ewigkeit«, also in aller Zeit, werden wir in Gottes Zuwendung geborgen sein.

    Wenn ich mir diese Worte zuspreche, vollzieht sich allerdings ein Perspektivwechsel. Der Sprachakt des »Du-Sagens« verändert meine Ausrichtung – vom Ich zum Du, raus aus der Isolation hin zur Gemeinschaft. Die Sprache, in der der Psalm von Gottes Hilfe erzählt, macht erfahrbar, dass Gottes Hilfe in der Begegnung unter Menschen sich ereignet. Einst wurde ich getröstet. Die Erinnerung daran lebt in mir. Sie verändert mich, sie bekommt in mir Gestalt, sodass ich Hilfe und Trost aussprechen und weitergeben kann. Und so werde ich – den Psalm lesend – verwandelt von einer Person, die für sich Hilfe sucht, in eine Person, die anderen Hilfe zuspricht und verkörpert. Es gibt also eine zweite Verstehensebene für den Wechsel vom Ich zum Du. Der Psalm gestaltet eine Bewegung aus sich heraus auf andere zu. Lesend werde ich Mitmensch und verkörpere Gottes Hilfe für andere.

    KLARA BUTTING

    Gepriesen bist du, unser Gott, dein Wort tröstet, befreit und verwandelt.

    Donnerstag, 2. Januar

    Markus 1,1–8

    Einführung zum Markusevangelium auf Seite 400 ff

    Am Anfang auf das Ende sehen

    Die Geschichte Jesu läuft auf das Kreuz zu, und trotzdem setzt der Evangelist bereits mit dem ersten Satz einen Akkord, der das Folgende bis zum Ende hin durchklingen wird: Der Tod wird nicht das letzte Wort haben; diese Geschichte wird ein gutes Ende nehmen. Deshalb heißt sie bei Markus »Evangelium«, frohe Botschaft. Die Geschichte, die der Evangelist erzählt, setzt an einem Anfang ein, der vor unserer Zeit liegt; er geht zurück bis zur Schöpfung der Welt. In diese große Geschichte Gottes mit den Menschen gehören wir mit unserer Lebensgeschichte hinein.

    Am Neujahrstag erleben wir selbst einen Anfang. Die Erwartungen, die wir dabei an uns selbst haben, sind groß: noch einmal alles auf Anfang stellen, den Reset-Knopf drücken, selber wieder ein unbeschriebenes Blatt werden. Geht das? Nein, aber das ist kein Schaden, denn auch für unser persönliches Leben und das unserer Generation gilt: Die Geschichte, in die wir hineingehören, ist weiter, tiefer, umfassender als die Fehler und Niederlagen, die wir in der Vergangenheit erlitten haben, und als die Enttäuschungen, Verluste und Abschiede, die sie in der Zukunft bereithalten wird. All das sind Abschnitte der einen großen Geschichte, die ihr Ziel an Ostern, in Jesu Auferstehung von den Toten beziehungsweise in seinem Kommen am Ende der Tage erreichen wird; daran werden auch wir teilhaben.

    Was wird das neue Jahr bringen? Werden sich meine Hoffnungen und Sehnsüchte erfüllen? Meine Hoffnung: dass die Menschen, die zu mir gehören, und auch ich selbst, behütet bleiben, dass der Frieden erhalten wird, dass wir als Menschheit zur Einsicht kommen und endlich unsere Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten begreifen.

    »Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.« Diese Geschichte hat schon am Anfang der Zeit begonnen; in sie gehören auch wir hinein; sie wird ein gutes Ende nehmen.

    CHRISTOPH SCHROEDER

    Gott, vor dir sind tausend Jahre wie ein Tag. Gib mir die Gelassenheit, mich in deine große Geschichte einzufügen. Ich muss nicht alles erreichen. Gib mir die Gewissheit, dass du alles zu einem guten Ende führen wirst.

    Freitag, 3. Januar

    Markus 1,9–13

    Die Flammen werden dich nicht versengen

    In der Taufe nimmt Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, mich als sein geliebtes Kind an. Er verspricht mir, an meiner Seite zu sein, zu mir zu halten, komme, was wolle. »Wenn du durch Wasser gehst, werden die Ströme dich nicht ersäufen, und wenn du ins Feuer gehst, werden die Flammen dich nicht versengen« (Jes 43,2). Dieses Versprechen gibt Gott jedem Getauften. Zugleich verbindet das alle Getauften miteinander: Als Gottes Kinder sind wir Geschwister – Geschwister auch Jesu, des von Johannes Getauften. Gemeinsam bilden wir die Gemeinschaft: die Kirche.

    Wer in diese Geschichte Jesu hineingehört, dem bleibt die Erfahrung der Wüste nicht erspart. Er wird dem Kampf mit den Kräften, die das Leben zerstören wollen, nicht ausweichen können. Das Leben in der Gemeinschaft mit Gott bietet keinen magischen Schutz vor Gefahr und Unbill; es gibt mir jedoch die Kraft, dem Bedrohlichen die Stirn zu bieten und ihm standzuhalten. Indem ich es annehme und Ja zu ihm sage, zähme ich es und integriere es. Damit verliert es seine Macht. Ich schließe Frieden mit ihm.

    Chronologisch gesehen mag unser gemeinsamer Ursprung in der Taufe spät sein. Doch der Anfang, der in dieser Gottesbeziehung liegt, reicht tiefer als der Anfang unseres biologischen Lebens. Von Gott kommen wir her, zu ihm gehen wir hin. Er hat uns in seine Hände gezeichnet. Mit der Taufe werden wir Teil der großen Geschichte, die in der Schöpfung der Welt ihren Anfang genommen hat. In dieser großen Geschichte wird das Schöne und das Schwere unseres Lebens seinen angemessenen Platz finden. Wir können es einordnen; es wird uns nicht erdrücken. Wir sind selbst Teil des Evangeliums.

    CHRISTOPH SCHROEDER

    Gott, ich gehöre zu dir. Du hältst mich bei deiner rechten Hand und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Dafür danke ich dir.

    Samstag, 4. Januar

    Markus 1,14–20

    Wer ruft Sie heraus aus dem Gewohnten?

    Für den Evangelisten ist das Erkennungszeichen für den Anbruch des Reiches Gottes die Inhaftierung Johannes des Täufers. Wenige Kapitel später, zwischen der Aussendung der Jünger und ihrer von Erfolg gekrönten Rückkehr, wird Markus die Hinrichtung des Täufers berichten (Mk 6). Das wirft einen dunklen Schatten auf das Kommende: Das Martyrium des Täufers weist voraus auf Jesu Passion. Was heißt das? Dass das Reich Gottes ohne die vorangehende Erfahrung des Todes nicht zu haben ist. Das ist beunruhigend und realistisch und verheißungsvoll zugleich.

    Der Anbruch des Reiches Gottes ist der dritte Aspekt des Anfangs des Evangeliums. Die Brüderpaare Simon und Andreas sowie Jakobus und Johannes gehören nicht zu den Ärmsten der Armen. Sie führen ihre eigenen Fischereibetriebe und beschäftigen Tagelöhner. Als Jesus sie ruft, setzen sie sich in Bewegung und geben die Fischerei ohne geregelte Übergabe auf. Sie lassen das Vertraute hinter sich. Zwar sollen sie Fischer bleiben, doch von nun an werden sie lernen, aus den Menschen, mit denen sie zu tun haben, den wahren Menschen herauszufischen, die Person ans Licht zu heben, die Gott von Anfang an gewollt hat. In ihrem Neuanfang gewinnt das Reich Gottes Gestalt.

    Wer ruft Sie heraus aus dem Gewohnten? Sind Sie bereit, sich verwandeln und das Evangelium in sich selbst Gestalt werden zu lassen?

    Am Anfang des neuen Jahres gibt der Anfang des Evangeliums stärkende Gewissheit. Da ist zunächst der Ausblick in die Zukunft, auf das Ende: Die Geschichte, deren Teil wir sind, wird gut ausgehen. Dann erinnert Markus uns daran, dass Gott uns durch die Taufe in seine Geschichte hineingenommen hat. Schließlich werden wir, wenn wir uns vertrauensvoll in Bewegung setzen, als die offenbar, als die Gott uns von Anfang an gewollt hat.

    CHRISTOPH SCHROEDER

    Gott, du bist mit mir auf dem Weg. Du rufst mich heraus ins Neue. Mach mich dazu bereit. Gib mir den Mut, mich auf Ungewohntes und Überraschendes einzulassen. Schenke mir die Gewissheit, dass bei dir die Zukunft größer ist als die Vergangenheit.

    Sonntag, 5. Januar

    Psalm 138

    Gott loben am fremden Ort

    In der Gemeinschaft mit gleichgesinnten Menschen seinen Glauben zu zeigen, fällt nicht schwer. Die anderen verstehen mich. Vielleicht haben sie in ihrem Glauben ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht? Ganz anders erlebe ich das in einer Umgebung, in der niemand unseren Glauben kennt: in der Fremde, weit weg von der christlichen Heimat. Ich denke an Orte und Menschen, bei denen Gott, Glaube und Bibel Fremdwörter sind. Wo vielleicht sogar die Existenz Gottes bezweifelt wird. Da ist es schwerer, den eigenen Glauben zu zeigen und von ihm so zu sprechen, dass andere dies nachempfinden können. Oft ist es ein einsames Tun und braucht viel Kraft. Doch genau dies tut die Beterin dieses Psalms. Sie zeigt öffentlich, wie dankbar sie Gott ist. Sie musiziert dies sogar. Ob sie gesungen hat? Flöte geblasen oder Harfe gespielt hat? Wir wissen es nicht. Doch sie musiziert »vor Göttern«, also in einer Umgebung, in der man nicht an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs glaubt. Sie preist Gott an einem Ort, an dem selbstverständlich andere Götter angebetet werden. Genau dort gibt sie Zeugnis vom Gott Israels.

    Und damit man ihr Gebet auch wirklich nicht verwechseln kann mit der Anbetung der Götzen, erhält es ein Zeichen. Die Beterin nimmt mit ihrem Körper eine Haltung ein, die in Richtung Jerusalem zeigt. So kann sie – weit weg von der Heimat ihres Glaubens – zeigen: Mein Gebet gilt dem Gott, zu dem auch im Tempel von Jerusalem gebetet wird. Sich in fremder Umgebung mit Gott zu verbinden, ist eine große Kraftquelle. Hier ist damit sogar die große Hoffnung verbunden, dass die Könige dieser fremden Länder in den Gebetshymnus mit einstimmen.

    Was die Beterin sagt, wirkt also ansteckend. Sie spricht von Dingen, die ganz bestimmt auch Menschen verstehen, die von diesem Gott vorher noch nichts gehört haben: Gott rettet Menschen aus ihrer Not. Er sieht besonders auf die Niedrigen und gibt ihnen Würde. Er gibt denen Kraft, die sich gegen die Wut ihrer Mitmenschen zur Wehr setzen. Er ist ein Gott, der die Menschen freundlich anhört, die zu ihm sprechen.

    EVELINA VOLKMANN

    Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.

    Montag, 6. Januar (Epiphanias)

    Markus 1,21–28

    Gott Raum schaffen

    Jesu Worte haben Macht, denn er spricht mit der Vollmacht Gottes. Das haben Simon und Andreas, Jakobus und Johannes hautnah erlebt. Sie lassen ihr vertrautes Leben hinter sich und sind nun als Jünger mit Jesus unterwegs. Und so kommen sie am Sabbat, am letzten Tag der jüdischen Woche, nach Kafarnaum. Am Sabbat soll keine Arbeit getan werden, der Tag gehört dem Gottesdienst. Da versammeln sich Menschen in der Synagoge, auch um Jesus zu erleben. Sie hören aufmerksam zu und erleben: Seine Worte berühren tief im Inneren, gehen direkt ins Herz.

    Doch nicht jedes Herz ist frei. Die Seele, der Raum, in dem Gottes guter Geist sich ausbreiten will, ist zuzeiten belegt von anderen Geistern. Viele sind gebunden und beherrscht von lebenszerstörenden Mächten. Das verbindet uns mit den Menschen damals in der Synagoge. Da war ein Mann, beherrscht von einem bösen Geist. In Jesu Nähe bekommt er es mit der Angst zu tun, denn er spürt etwas vom heiligen Geist, der in und durch Jesus wirken will. Das geht durch und durch, erschüttert alle, die dabei sind. Wenn Gottes Geist sich ausbreitet, bleibt nichts mehr beim Alten, da werden Mächtige entlarvt und entthront. Mit Jesu Auftreten wird die Macht des Dämonischen gebrochen, da fallen Menschen auf die Knie – wie einst Hirten und Weise.

    Welchen Mächten gebe ich Raum in mir? Ist da noch Platz? Oder muss erst aufgeräumt werden, damit Gottes Geist wirken und sich ausbreiten kann? Zu Epiphanias, am Erscheinungsfest singen wir: »Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude; … Gottheit und Menschheit vereinen sich beide, Schöpfer wie kommst du uns Menschen so nah! … Jesus ist kommen, nun springen die Bande, Stricke des Todes, die reißen entzwei. Unser Durchbrecher ist nunmehr vorhanden, er, der Sohn Gottes, der machet recht frei!« Gerne möchte ich täglich einstimmen in diesen Lobgesang und Gottes Geist Raum schaffen, um in mir zu wirken.

    CHRISTINE WOLF

    Ewiger Gott, du willst in mir wirken und sein. Dafür danke ich dir und bitte dich: Schaffe in mir Raum für deinen heiligen Geist.

    Dienstag, 7. Januar

    Markus 1,29–39

    Gottes Wort heilt

    Wie ein Lauffeuer breitet sich Jesu gute Nachricht aus. Auch ohne digitale Netzwerktechnik wird sein heilsames Wirken hinausgetragen in die Dörfer von Galiläa. Kaum zu glauben, was da geschieht: Jesus heilt Menschen und treibt böse Geister aus. Er lässt die Dämonen nicht zu Wort kommen, denn sie wussten, wer er war.

    Und das alles geschieht recht unspektakulär. Die Bibel erzählt nicht, wie die Heilungen vorgenommen werden. Das ist offenbar nicht entscheidend. Jesus setzt seine Taten nicht aufwendig in Szene. Er verwendet keine Zaubermittel, um die bösen Geister zu vertreiben. Sein Heilmittel, mit dem er Dämonen in unterschiedlicher Gestalt zum Schweigen bringt, ist das Wort. Das Wort Gottes hat heilende Lebenskraft und weist die lebensbedrohlichen Mächte in ihre Schranken.

    Damals gingen die Menschen davon aus, dass Krankheit und Leid von bösen Geistern übertragen werden. Wir aufgeklärten und gebildeten Menschen meinen es heute besser zu wissen. Schließlich können wir uns über medizinische Vorgänge informieren und von Fachleuten beraten lassen. Wer glaubt da noch an die Macht von Dämonen? Doch was nützten uns diese Erkenntnisse in schweren Zeiten? Auch heute werden Frauen und Männer, Jugendliche und Kinder niedergedrückt von Sorgen, in die Knie gezwungen von mächtigen Erwartungen und ungesunden Ansprüchen. Ich kenne Zeiten, in denen Kopf und Herz besetzt sind von zerstörenden Kräften. Mir begegnen Menschen, ausgebrannt und gefangen im Hamsterrad von zu viel Arbeit und zu wenig Zeit, besessen vom Zwang, gut zu funktionieren und immer mehr erreichen zu müssen. »Sprich nur ein einziges Wort, so wird meine Seele gesund«, beten und bitten Christenmenschen in der Eucharistiefeier. Gottes Wort will uns erreichen tief im Inneren, uns erhellen und mit seinem Licht auch unheilige Zeiten hell machen. Diesem Wort möchte ich trauen, ihm viel zutrauen, mich ihm anvertrauen, immer wieder neu.

    CHRISTINE WOLF

    Barmherziger Gott, du kommst uns nahe mit deiner guten Nachricht. Deinem Wort will ich vertrauen, mich von ihm leiten lassen.

    Mittwoch, 8. Januar

    Markus 1,40–45

    Berührung, die unter die Haut geht

    »Pass auf, dass Du niemandem etwas davon erzählst!« Ich frage mich, warum Jesus wohl jenem Mann, den er von seiner Hautkrankheit geheilt hat, bittet, die großartige Neuigkeit für sich zu behalten? Ob er verhindern wollte, dass noch mehr Kranke zu ihm kommen? Oder wollte Jesus nicht zu viel Aufhebens um sich und seine Heilungstaten machen? Von den Gründen erzählt uns der Evangelist Markus nichts. Und so geschieht, was geschehen muss: Der Geheilte verkündet überall, was ihm Wunderbares geschehen ist. Und spätestens von da an konnte Jesus nicht mehr unerkannt in ein Dorf kommen.

    Doch noch einmal zurück zum Anfang der Erzählung. Da kommt ein Mann zu Jesus, der an Aussatz erkrankt war. Damit wird eine unangenehme Hautkrankheit bezeichnet, im schlimmsten Fall Lepra. Wer davon betroffen ist, leidet mehrfach: Zum einen an den Schmerzen und zugleich zieht die Erkrankung den Ausschluss aus der Gesellschaft nach sich. Aussatz wurde, wie andere Krankheiten, als Strafe Gottes gedeutet und bringt auch kultische Unreinheit mit sich. So wurden die Aussätzigen aus den Dörfern und Synagogen verbannt, an den Rand der Gesellschaft verdrängt. Jesus hingegen kennt keine Berührungsängste, er scheut sich nicht davor, dem Kranken hautnah zu kommen. Berührung tut gut. »Liebe und Zärtlichkeit sind die beste Medizin«, schreibt Mutter Teresa. Ein freundlicher Blick, ein liebevolles Lächeln, ein aufmunterndes Wort hilft und heilt so manches Leiden. Jesus schenkt den Menschen all das und eröffnet ihnen damit eine Aussicht auf Gottes neue Welt. Hier wird niemand mehr ausgestoßen, isoliert oder bedrängt, da werden Menschen heil an Seele und Leib. Wir alle können daran teilhaben. Die Tür zum Reich Gottes ist schon einen Spalt weit geöffnet und schenkt gute Aussichten, schon jetzt mitten in unserem Lebensalltag.

    CHRISTINE WOLF

    Barmherziger Gott, du kennst unsere Schmerzen und Verletzungen. Du willst uns heil machen an Leib und Seele. Dafür danken wir dir und bitten dich: Komm uns nahe mit deinem heiligen Geist.

    Donnerstag, 9. Januar

    Markus 2,1–12

    Heilvolles Vertrauen

    Wer vertraut, geht ein Risiko ein. Vertrauen kann missbraucht werden. Und dennoch brauchen wir es für unser Leben, Vertrauen in uns, in andere Menschen, in Gott – und in seine ungeahnten Möglichkeiten für unser Leben. Die Geschichte der Heilung des gelähmten Mannes erzählt von diesen Möglichkeiten. Und vom Vertrauen, das die Hilfe für ihn überhaupt erst möglich macht. Am Anfang steht das Vertrauen seiner Freunde in die Macht Jesu von Nazareth. Beim Haus angekommen, in dem Jesus zu Gast ist, sehen sie, dass sie auf konventionelle Weise nicht zu ihm gelangen können. Nur über ein Loch im Dach ist es möglich. Sie vertrauen offensichtlich darauf, dass Jesus sie nicht zurückweist und dass sie keinen Ärger von den anderen ernten, die auch gekommen sind. Vertrauen ist und bleibt ein Risiko. Auch der gelähmte Mann geht es ein. Hätte er kein Vertrauen zu seinen Freunden gehabt, er hätte gesagt: Lasst mal gut sein.

    Jesus sieht ihr Vertrauen. Als nun Jesus ihren Glauben sah … Dieser Glaube ist kein Wissen, das abzufragen wäre, sondern eine Haltung. Die Haltung, die Martin Luther als fröhliches, freches, trotziges Vertrauen in Gott und seine Möglichkeiten verstanden hat. Auf dieses Vertrauen hin spricht Jesus zu dem gelähmten Mann einen Satz, den ersten in der Begegnung mit ihm: Mein Kind, deine Sünden sind dir vergeben. Mit dieser Anrede führt er den Mann an den Ort des ersten Vertrauens zurück. An den eigenen Anfang. Voller Vertrauen in das Leben und seine Möglichkeiten, in die Liebe und Zuwendung anderer Menschen, zu sich selbst.

    Als der gelähmte Mann aufgehoben ist in diesem vielfachen Vertrauen, erwachsen ihm Kräfte, die vorher undenkbar waren: Auf Jesu Worte hin Ich sage dir, steh auf … steht er auf, nimmt sein Bett und geht. Im Vertrauen auf Jesus Christus und durch ihn in sich selbst. In die ungeahnten Möglichkeiten, die Gott für ihn hat. Für ihn und einen jeden von uns.

    WIEBKE BÄHNK

    Wo ein Mensch dem andern traut, sich der Liebe überlässt, wandeln Ohnmacht sich und Ängste und die Fesseln fallen ab. Wo uns Gott Vertrauen schenkt und uns seine Kinder nennt, hören wir das Wort der Gnade, das uns neu ins Leben ruft.

    Freitag, 10. Januar

    Markus 2,13–17

    Wer kommt, ist willkommen

    Dienstag, 11.30 Uhr, in einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein. Die ersten Gäste kommen zur wöchentlichen Suppenküche der Kirchengemeinde mit dem schönen Namen »Terrine am Turm«. Eine halbe Stunde später sitzen an den Tischen unter der Orgelempore der Kirche 60 bis 80 Menschen, Frauen, Männer, kleine Kinder, Alteingesessene und Geflüchtete, Jüngere und Ältere, und essen zusammen Eintopf. Einige kommen, weil das Geld nicht für das Lebensnotwendige langt, andere, weil Zuhause niemand ist, der sich mit ihnen an den Tisch setzt. Nicht immer geht das nur harmonisch zu, aber eines ist sicher: Keiner muss erklären, warum er kommt, seine Lebenssituation rechtfertigen, keiner wird beurteilt oder gar verurteilt. Wer kommt, ist willkommen.

    Wie oft werden der Zöllner Levi und die anderen, mit denen Jesus sich an einen Tisch setzt, erlebt haben, dass sie beurteilt und verurteilt wurden, zur Rechtfertigung ihres Berufs und ihres Lebens gedrängt, abqualifiziert und an den Rand gedrängt? Und nun kommt einer, der sagt einfach: Folge mir nach. Ich möchte, dass du zu mir gehörst. Und fragt nicht nach Qualifikation, Zeugnissen und Lebenswandel, sondern nimmt Levi an, so wie er da sitzt. Nennt ihn mit Namen und zeigt ihm: Du gehörst dazu, so wie du eben bist. Und mit allen, mit denen Jesus sich an einen Tisch setzt, ist es genauso. Er wendet sich ihnen zu ohne Wenn und Aber. Ohne Bedingung und Erklärung.

    Jesu Einladung erzählt von Gottes Barmherzigkeit. Und dass am Anfang immer seine Zuwendung steht. Denn sein Haus hat offne Türen, er ruft uns in Geduld, will alle zu sich führen, auch die mit Not und Schuld. Komm, sag es allen weiter, ruf es in jedes Haus hinein! Komm, sag es allen weiter, Gott selber lädt uns ein, wie es in einem Lied von Friedrich Walz heißt. Und jeder, der kommt, ist willkommen bei ihm. Ohne Wenn und Aber.

    WIEBKE BÄHNK

    Jesus Christus, wir bitten dich: Sieh uns an mit dem Blick der Barmherzigkeit, der nicht auf Not und Schuld schaut, ruf’ uns in deine Gemeinschaft und mach’ uns gewiss: Es bleibt nichts, was uns trennt.

    Samstag 11. Januar

    Markus 2,18–27

    Um des Menschen willen

    Beinahe hätte es diese Formulierung in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geschafft: Der Staat ist um des Menschen willen da, nicht der Mensch um des Staates willen. Neue Zeiten brauchen neue Ordnungen, das war den Müttern und Vätern des Grundgesetzes sehr bewusst, und, noch wichtiger, eine neue Besinnung auf das, was oberste Priorität hat. Aus diesen Worten wurde Die Würde des Menschen ist unantastbar: Erstes Kriterium des Handelns ist der Mensch, ist seine Würde, seine Unversehrtheit an Leib und Seele.

    Mit Jesus ist eine neue Zeit angebrochen, die Zeit des Heils und der Freude über das Reich Gottes. Gott kommt in ihm den Menschen nahe, und wenn Gott nahe ist, ist die Zeit des Feierns. Wie bei einer Hochzeit. Da fastet keiner, da wird zusammen gesessen, gegessen, getrunken, gesungen und getanzt. Das entspricht der neuen Zeit, in der das Leben bestimmt ist durch die Einladung Gottes zu der Begegnung mit ihm. Und durch die Wahrnehmung dieser Welt als ein Ort, in dem Gott gegenwärtig ist. In der Gott Mensch geworden ist in Jesus Christus. Und damit dem Menschen größte Würde zugesprochen hat. Gott wird Mensch dir, Mensch, zugute, heißt das bei Paul Gerhardt.

    In der Zeit des Heils liegt die Priorität dort, wo es um den Menschen geht. Die vorfindlichen Ordnungen des Zusammenlebens und der Gestaltung des religiösen Lebens werden daran gemessen: Dienen sie dem Menschen, seiner Würde, seiner Unversehrtheit an Leib und Seele? Oder dient vielmehr der Mensch den Ordnungen? Ein paar aus Hunger am Wegesrand am Sabbat gepflückte Ähren werden zum Anstoß für die Beantwortung dieser Frage. Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen. Jesus bezieht Position für den Menschen. Für ein Leben in Fülle. Ohne Not des Leibes und der Seele und voller Freude über die Nähe des menschenfreundlichen Gottes.

    WIEBKE BÄHNK

    Menschenfreundlicher Gott, in Jesus Christus kommst du uns Menschen so nah. Du bist Mensch geworden uns zugute, hast uns die Würde deiner Kindschaft zugesprochen und das Leben und volle Genüge verheißen. Dank sei Dir dafür und Freude in unseren Herzen.

    Sonntag, 12. Januar

    Psalm 89, 1–19

    Große Worte

    Mit großen Worten und eindrücklichen Bildern beschreibt und besingt der Psalmist die Herrschaft und Allmacht Gottes. Des Gottes, der einst mit seinem Auserwählten David einen Bund geschlossen hat, nachzulesen im 2. Samuelbuch, Kapitel 7. Des Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat und über das Chaos herrscht.

    Gnade und Treue, das sind die zwei Schlagworte, die in den heutigen Psalmversen den Ton angeben. Große Worte. Große Worte auch, die in den Versen 4f. zitiert werden, in denen ein Prophet im Namen Gottes spricht und dem Geschlecht David den ewigen Thron verheißt. Es stimmt, diese großen Worte haben mitreißende Wirkung. Das ist damals wie heute nicht anders, wenn große Worte gesprochen werden. Worte malen uns Bilder vor Augen, die eine Wirkkraft haben, einen Sog, einen Anlass zur Hoffnung auch in schweren Zeiten. Die Vorstellung vom himmlischen Hofstaat und von himmlischen Versammlungen, in denen Gottes Stellung unstrittig und seine Herrschaft allgemein anerkannt ist, mag gerade dann ihren Platz haben, wenn es in der irdischen Wahrnehmung ganz anders aussieht. Aber ist das wirklich so? Oder sind diese großen Worte von Gnade und Treue und der Erinnerung an den ewigen Bund mit dem Hause Davids, angesichts der wenig glamourösen Wirklichkeit, nicht eher wie ein Hohn oder ein leeres Versprechen? Für den Psalmisten ist der Blick auf die notvolle Wirklichkeit kein Grund, Gott nicht mehr die Ehre zu geben. Ganz im Gegenteil. Mir scheint es, als hielte er sich fest an den großen Worten. Als ließe er erst recht Gottes Gnade und Treue und seine mächtige Herrschaft vor seinen Augen und unseren Ohren erstehen. Und das ist es doch letztlich, was die Glaubenden ausmacht: Das Festhalten an der Wirklichkeit Gottes, ohne irgendein Unterpfand dafür vor Augen oder gar in der Hand zu haben.

    ULRIKE JUNGE

    Mit dir zu gehen gegen allen Augenschein, dazu schenke mir heute den Glauben gnädiger Gott.

    Montag, 13. Januar

    Markus 2,23–28

    Jesus – der fromme Menschenhüter

    Jesus beim Sabbatspaziergang mit seinen Jüngern durch die Kornfelder – was für eine Idylle! Kein Wunder, dass zur Zeit der Romantik die Maler sich auf dieses Sujet gestürzt haben. Aber die Idylle trügt. Nicht an Jesus selber, sondern am Verhalten seiner Jünger nehmen seine Intimgegner Anstoß. Wie kann er es als theologischer Lehrer und religiöses Vorbild zulassen, dass sie gegen das ausdrückliche Verbot in der Heiligen Schrift am von Gott geheiligten Ruhetag Ähren ausraufen? Nicht etwa, dass Mundraub verboten wäre, aber doch am Sabbat! Hat denn Gott den Sabbat umsonst geheiligt? Ist nicht das Halten des Sabbats neben der Beschneidung das entscheidende Kennzeichen des Judentums? Gibt man nicht alles auf, wenn man das größte Geschenk des Schöpfers an seine Menschen aufgibt?

    Es kommt zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Jesus und der Gruppe von Pharisäern, die ihn zur Rede stellen. In kühner Weise greift Jesus auf eine Szene aus dem Leben des großen Königs David zurück: David braucht etwas zu essen für sich und seine Leute und bittet den Priester Ahimelech am Heiligtum in Nob um ein paar Brote. Dieser wehrt die Bitte ab mit dem Hinweis, gewöhnliche Brote habe er nicht, es gebe nur die Schaubrote, die nicht zum Verzehr bestimmt seien. Aber David schert sich nicht darum; er nimmt das heilige, gottgeweihte Brot und verzehrt es mit den Seinen.

    Für Jesus ist diese Begebenheit Argument genug – Sakrileg hin oder her. David mag sich am Geheiligten vergriffen haben, aber derjenige, für den das Brot geheiligt ist, steht darüber. Für David war das klar und für Jesus – erst recht. Wahrhaft heilig ist nur Gott und der, den er gesandt hat, Jesus selbst, der Menschensohn. Sollte er nicht lösen können, was er zugunsten der Menschen geboten hat? Für Gott hat der Mensch Vorrang. Das ist das Evangelium, das Jesus bringt. In diesem Sinne ist er der Herr über den Sabbat – als frommer Menschenhüter.

    GÜNTER KNOLL

    Jesus Christus, mein Herr und mein Gott. Befreie mich von aller Gesetzlichkeit und Ideologie, auch von aller religiösen Rechthaberei. Lass mich in der Freiheit leben, zu der du mich befreit hast.

    Dienstag, 14. Januar

    Markus 3,1–6

    … dass sie ihn umbrächten

    Schauplatz dieser Heilungsgeschichte ist die Synagoge in der Stadt Kafarnaum. Seine Gegner beobachten Jesus argwöhnisch. Wird Jesus sein – in ihren Augen – gotteslästerliches Treiben fortsetzen: die Gegenwart des Reiches Gottes ansagen, Sünden vergeben, Kranke heilen, mit Zöllnern und Sündern Gemeinschaft pflegen, Gottes Gebote übertreten? Und das alles in angemaßter oder tatsächlicher Vollmacht?

    Wieder ist es Sabbat. Da ist ein Kranker, besser: ein durch die Lähmung seiner Hand behinderter Mensch – ausgeschlossen aus der Gesellschaft der Gesunden. Für die Gegner Jesu wird er zum Fall. Der Kranke selbst interessiert sie nicht. Ihnen liegt nur daran, einen Grund zu finden, um Jesus zu verklagen. Und ER? Geradezu demonstrativ fordert er den nach Heilung hungernden Menschen auf, aufzustehen (im Griechischen steht tatsächlich das Wort, das später für die Auferstehung Jesu gebraucht wird) und in die Mitte zu treten. Jesus geht es um diesen Menschen in seiner Not. Darum stellt er ihn in die Mitte der versammelten Synagogengemeinde. Schon damit schenkt er ihm eine Hoffnungsperspektive. Aber dann wendet er sich den argwöhnisch Beobachtenden zu: Was ist am Sabbat erlaubt? Wozu hat Gott den Sabbat als Zielpunkt seines ganzen Schöpfungswerks geschaffen? Zur Rettung und Heilung eines Lebens oder zu dessen Vernichtung, zum Guten oder zum Bösen?

    Schweigen schlägt ihm entgegen, aber leider kein bußfertiges Verstummen. Da kommt bei Jesus Zorn auf und zugleich barmherziges Mitleid. Wie können Menschen ihr Herz so verhärten! Und dann geht alles ganz schnell: In der ihm gegebenen Vollmacht heilt Jesus den Menschen mit der verdorrten Hand. Er macht den Sabbat zum Tag, an dem das von ihm verkündete Reich Gottes sich ereignet. Das Leben siegt über den Tod, das Gute über das Böse. Aber welche Folge hat das für Jesus? Alsbald verlassen seine Gegner die Synagoge und fassen mit den Vertretern der politischen Macht den Beschluss »dass sie ihn umbrächten«.

    GÜNTER KNOLL

    Herr Jesu, dir sei Dank, dass du den Willen Gottes zum Leben durchgehalten hast und das Reich Gottes hast anbrechen lassen. Dein Tod ist unser Leben.

    Mittwoch, 15. Januar

    Markus 3,7–12

    Das Volk Gottes – Zeugen für Jesus

    Man nennt diesen Textabschnitt ein Summarum, also eine Zusammenfassung der zuvor geschilderten Ereignisse. Aber was scheinbar nur einen zusammenfassenden Charakter hat, beinhaltet doch mindestens zwei neue Pointen:

    Der Beschluss seiner Gegner, ihn zu beseitigen, führt zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht dazu, dass Jesus sich ihnen stellt, sondern er bringt sich zusammen mit seinen Jüngern in Sicherheit. Seine Mission ist noch keineswegs erfüllt. Was gehört zu dieser Mission? Die Beschreibung, woher die große Menge an Menschen strömt, die die Nähe Jesu suchen, gibt auf diese Frage eine Antwort. Sie kommen aus 7(!) Herkunftsorten und scharen sich als Volk Gottes um den Messias Jesus, der bei seiner Taufe von Gott so angesprochen wurde: »Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.« Das Volk Gottes, die Seinen, erkennen ihn an seinen Taten, vornehmlich an seinen Heilungswundern als den Heiland. Von seiner Nähe versprechen sie sich das Heil von Gott, und darum bedrängen sie ihn so heftig, dass es ihm sogar zu viel wird. Durch die Erwähnung der Gegend von Tyrus und Sidon wird sogar schon eine Perspektive sichtbar, die darauf hinweist, dass nicht nur Israel zum Gottesvolk im Glauben an den Messias Jesus berufen ist, sondern darüber hinaus auch Menschen aus der nicht-jüdischen Welt.

    Eine zweite Pointe kommt in der Bemerkung zum Verhalten der unreinen Geister zum Ausdruck. Sie fallen vor Jesus nieder und schreien es in die Welt hinein: »Du bist Gottes Sohn!« Dabei wiederholen sie nur, was der Vater zu seinem geliebten Sohn selbst gesagt hat. Aber aus dem Munde der unreinen Geister will Jesus dieses Bekenntnis nicht hören. Das Bekenntnis zu Jesus ist denen vorbehalten, die an ihn glauben. Nur sie dürfen seine Zeugen sein bis an das Ende der Erde. Aber diese Zeugenschaft muss noch warten, bis Jesus alles vollbracht hat. Erst in seinem Kreuz und in seiner Auferstehung vollendet Jesus seine Mission. Der Sohn Gottes ist auch der leidende Gottesknecht.

    GÜNTER KNOLL

    Jesus Christus, du Sohn Gottes, ich danke dir, dass du mich berufen hast zu deinem Volk und zum Zeugnis für dich. Lass mich in deiner Nähe bleiben.

    Donnerstag, 16. Januar

    Markus 3,13–19

    Namenslisten

    … werden bei uns im Pfarrhaus ständig erstellt: Wer hat im nächsten Monat Geburtstag? Wer ist im letzten Jahr verstorben? Wer ist alt genug für eine neue Jugendgruppe? Die Liste zeigt auf einen Blick, wer dazu gehört. Sie gibt an, was Menschen gemeinsam haben, was sie verbindet. Im Kommunikationszeitalter, in dem wir leben, sind derartige Listen, derartige Datensammlungen so wichtig und wertvoll geworden, dass auf vielen Ebenen mit ihnen gehandelt wird – im doppelten Sinn des Wortes.

    Wichtig und wertvoll war aber auch bereits den frühen Christen zumindest eine Liste: die Namensliste der Apostel. Wer gehörte in diesen besonderen Kreis? Wen hat Jesus persönlich, namentlich gerufen? Diese Liste resultiert allerdings nicht aus herausragenden erbrachten Leistungen oder zeigt eine Beförderung nach getaner Arbeit. Jesus steht noch ganz am Anfang. Er erwartet von den Zwölf nur, dass sie »mit ihm seien«, dass sie sich mit ihm auf den Weg machen. Mit diesen Männern will er unterwegs sein. Dass es dabei aber nicht einfach um eine Wandergruppe geht, macht die Zwölfzahl deutlich: genauso viel wie die Söhne Jakobs, wie die Urväter der Stämme Israels. Hier startet Jesus bereits ein unübersehbares Programm, hier soll ein neues Gottesvolk erstehen. Auch die Reihenfolge der Apostel entspringt keinem Zufall. Zuerst kommen die drei Prominenten mit den Zusatznamen – Simon, Jakobus und Johannes, dann die übrigen Jünger, am Ende schließlich Judas, der Verräter, der schon damals als der/das Letzte angesehen wurde.

    Bei vielen der Apostel hat sich bis in unsere Zeit nichts anderes Konkretes überliefert als der Eintrag in dieser Liste: Er war von Jesus gerufen. Er gehörte dazu. Mich lässt das nachdenklich werden: Ich male mir aus, auf welchen Listen ich einen Platz gefunden habe. Von wem habe ich mich ansprechen, überzeugen, rufen lassen? Zu wem gehöre ich dazu?

    GUIDO BUSCHE

    Herr Jesus Christus, du rufst nicht einfach in die Welt hinein, dein Ruf ist stets persönlich, ist konkret. Hilf mir, heute aufmerksam zu sein und dorthin zu finden, wo du mich brauchst.

    Freitag, 17. Januar

    Markus 3,20–30

    Familien-Bande

    Familie kann manchmal ziemlich peinlich sein. Wer kennt sie nicht aus der eigenen Verwandtschaft: den wunderlichen Onkel oder die kapriziöse Cousine, die ihr Leben so ganz anders führen. Irgendwie schämt man sich, dass sie zur selben Familie gehören. So ähnlich mag es auch den Verwandten Jesu gegangen sein. Der junge Mann brach mit allen Konventionen, entzog sich den familiären Pflichten und erregte außerdem großes Aufsehen, wo immer er hinkam. Irgendwann beschlossen sie, dass das so nicht weitergehen kann. Ob sie ihn schützen wollten oder eher um den eigenen Ruf besorgt waren, mag dahingestellt sein.

    Jesus steht in einem ganz anderen Konflikt. Seine Wundertaten werden zum Argument gegen ihn. Die Logik dahinter ist einfach und tausendfach bewährt: Was nicht in das eigene religiöse Konzept passt, kann nur vom Teufel sein. Zu allen Zeiten dämonisierten und dämonisieren Menschen das, was sie nicht kennen oder nicht verstehen. Doch so leicht lässt sich Jesus nicht in die Ecke treiben. Anstatt den gefährlichen Vorwurf seiner Gegner zurückzuweisen und in die direkte Konfrontation zu gehen, greift er deren Meinung auf. Er steigt ein in deren simples Weltbild, das nur Schwarz und Weiß kennt. Er stellt sie bloß in ihrer eigenen Logik. Dabei nutzt er sowohl das Bild eines in sich gespaltenen Reiches, aber er hat auch die Erfahrungen mit seiner eigenen Verwandtschaft im Hinterkopf: Wenn »Familie Teufel« untereinander zerstritten ist, kann sie nichts bewirken.

    Mir fallen viele Beispiele ein, die diese Erfahrung bestätigen: die zerbrochene Familie, in der alle leiden und einander das Leben schwer machen. Die gespaltene Gesellschaft, die jede positive Entwicklung lähmt oder blockiert. Die friedlose Welt, die sich selbst bei elementaren und überlebenswichtigen Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes nicht einigen kann. Den Weg heraus aus diesem Schwarz-Weiß-Denken deutet Jesus nur an: Er entspringt dem Wirken des Heiligen Geistes.

    GUIDO BUSCHE

    Herr, sende uns deinen Geist, der zusammenführt, der Verständnis weckt, der Verhärtungen löst.

    Samstag, 18. Januar

    Markus 3,31–35

    Wahlverwandtschaften

    Maria lässt nicht locker. Schon bei der Hochzeit zu Kana hat sie ihren

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