AUFSTEHEN für Österreich: Mein Leben nach der Querschnittslähmung
Von Norbert Hofer
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Über dieses E-Book
Im August 2003 verunglückt Norbert Hofer beim Paragleiten schwer. Er überlebt, doch die kalte Diagnose lautet: Querschnitt komplett — ein Leben im Rollstuhl. Doch damit will sich Norbert Hofer nicht abfinden. Er kämpft, steht auf — für sich und für Österreich — und holt sich sein Leben Stück für Stück zurück. Die Reise führt Hofer fast in die Hofburg, ins Infrastrukturministerium und zuletzt an die Spitze der FPÖ. Aufregende Zeiten liegen hinter ihm — und sicher auch noch vor ihm.
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Buchvorschau
AUFSTEHEN für Österreich - Norbert Hofer
Osttirol
Mit Diziplin, Willensstärke und Kampfgeist
Geschätzte Leserinnen und Leser!
Kennen Sie den Begriff der Resilienz? Darunter versteht man die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Diese Begriffsbeschreibung trifft auf den Menschen und Politiker Norbert Hofer zu einhundert Prozent zu.
Er ist im Laufe seines Lebens mit vielen unerwarteten Ereignissen und Schicksalsschlägen konfrontiert worden. Nach seinem Unfall mit dem Paragleiter wurde ihm gesagt, dass er sein Leben fortan im Rollstuhl bestreiten müsse. Durch seinen unbändigen Willen gelang es ihm, den Rollstuhl zu verlassen und wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Dieser ganz persönliche Sieg ist ein Zeichen von Disziplin, Willensstärke und Kampfgeist. Als ehemaliger Triathlet und aktiver Bergsteiger weiß ich, wie hart es ist, auf ein großes Ziel hinzuarbeiten und dieses auch zu erreichen.
Auch als Politiker ist Norbert Hofer durch viele Täler gegangen. Begonnen mit der Abspaltung Jörg Haiders von der FPÖ über die äußerst knapp verlorene Wahl zum Bundespräsidenten bis hin zum Meteoriteneinschlag des Ibiza-Videos – Norbert Hofer ist aus jeder politischen Krise gestärkt hervorgegangen. Er ist Autor des Handbuchs freiheitlicher Politik und hat einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass die freiheitliche Familie dort steht, wo sie heute ist: eine gestalterische politische Kraft, die aus Österreich nicht mehr wegzudenken ist.
Eine interessante und gewinnbringende Lektüre wünscht
Herbert Kickl
Geschäftsführender FPÖ-Klubobmann
Parlamentarier mit Leib und Seele
Sehr geehrte Damen und Herren!
Noch nie in der Geschichte der Zweiten Republik standen das Parlament und die dort gefassten Beschlüsse so im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. In der Zeit der Übergangsregierung trat erstmals das „freie Spiel der Kräfte" zutage, wodurch – losgelöst von koalitionären Abkommen – viele Beschlüsse mit wechselnden Mehrheiten getroffen wurden.
Norbert Hofer war als FPÖ-Klubobmann in dieser Zeit ein umtriebiger Verhandler mit dem richtigen Gespür für die richtigen Themen. Er hat gemeinsam mit den Abgeordnetenkollegen dem Parlament jene Bedeutung zurückgegeben, die ihm zusteht. Norbert Hofer ist Parlamentarier mit Leib und Seele und war in seiner Zeit als Dritter Nationalratspräsident bei allen Parteien im Hohen Haus beliebt.
Mit seinem Abschneiden als Kandidat bei der Wahl zum Bundespräsidenten konnte er einen weiteren Höhepunkt in der Entwicklung der Freiheitlichen Partei beisteuern. In seiner Rolle als Regierungskoordinator verstand er es bestens, das ausgewogene Gleichgewicht zwischen Regierungs- und Parlamentsarbeit herzustellen.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Parlamentsrat Mag. Norbert Nemeth
Klubdirektor der FPÖ
Norbert Hofer: Die Zukunft fest im Blick
Barrierefreiheit. Eine Einbegleitung
Das neue Türschild im Bundesamtsgebäude in der Radetzkystraße im 3. Wiener Gemeindebezirk
Norbert Hofer auf einem Empfang im Parlament im Gespräch mit Bundesrätin Monika Mühlwerth (FPÖ)
Barrierefreiheit. Eine Einbegleitung
Am 19. Dezember 2017¹ waren die Bediensteten des Verkehrsministeriums mit einer für sie ungewöhnlichen Frage konfrontiert: Wie umgehen mit einem Ressortchef, der offensichtlich schwer gehbehindert ist, in einem Amtsgebäude, das zwar behindertengerecht, aber nicht barrierefrei ist? Die Antwort war, wie sich herausstellte, einfach: Problemlos!
Barrierefrei bezeichnet ein Stück Freiheit. „Der Begriff Freiheit benennt in Philosophie, Theologie und Recht allgemein einen Zustand der Autonomie eines Subjekts. Barrierefreiheit bezeichnet daher eine Gestaltung der Umwelt, die auch von Menschen mit Beeinträchtigungen ohne zusätzliche Hilfen genutzt und wahrgenommen werden kann. Barrierefreiheit ist zielgruppenorientiert, verschafft jedoch allen Menschen einfachen und bequemen Zugang zu Leistungen, im Falle des Verkehrsressorts zu Verkehrsleistungen und artverwandten Diensten. (Merkwürdigerweise zeigt sich die Logistik, in vielen Bereichen „Motor des Fortschritts
, im Hinblick auf Barrierefreiheit überaus zurückhaltend.)
Eine Barriere ist ein Hindernis, das Menschen in ihren Möglichkeiten behindert oder einfach deren Freiheit einschränkt. So können z. B. Stufen in einem Gebäude, im öffentlichen Raum, bei einem Verkehrsmittel Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind oder sich nur mit Gehhilfen (mühselig, aber doch stolz auf das Geleistete) fortbewegen, an der Teilnahme am öffentlichen Leben behindern oder gar ausschließen.
• Bauliche Unzulänglichkeiten, Stufen, Türschwellen, zu enge Türbreiten, fehlende Haltegriffe, zu hoch oder zu tief angeordnete Bedienelemente, fehlende Beleuchtung etc.,
• zu schmale Gehsteige, hohe Gehsteigkanten, Stufen, Informationen, die nur optisch oder nur akustisch zur Verfügung stehen, fehlendes Blindenleitsystem etc.,
• fehlende Übersetzung in Gebärdensprache, schwer verständliche Texte in komplizierter Sprache,
• Barrieren in der Informations- und Kommunikationstechnologie (ungenügender Farbkontrast, fehlende Textalternativen, Websites, die nur mit der Computer-Maus bedienbar sind)
werden von Menschen ohne Behinderung wenig wahrgenommen, Mängel einfach durch körperliche Fähigkeiten ausgeglichen. Jeder, und nicht nur der augenscheinlich Behinderte, wird durch Barrieren in der Freiheit der Nutzung eines Gegenstandes oder einer Dienstleistung eingeschränkt. Barrierefreiheit ermöglicht allen Menschen – mit und ohne Behinderung – die uneingeschränkte Nutzung von Dienstleistungen und Gegenständen im täglichen Leben und schafft damit ein Stück Freiheit.
Das Sozialressort „bringt es auf den Punkt":
• Barrierefreiheit ist für 10 % der Bevölkerung von essentieller Bedeutung,
• notwendig für 40 % der Bevölkerung und
• komfortabel für 100 % der Bevölkerung.
Barrierefreiheit betrifft alle Menschen, schafft Chancen und nimmt Ängste.
Barrierefreier Verkehr ermöglicht die „stufenlose Erreichbarkeit von Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsmitteln der einzelnen Verkehrsträger (Schiene, Straße, Wasser, Luft und Seilbahnen). Jeder plant nach „bestem Wissen und Gewissen
und auf der Basis von verkehrsträgerspezifischen Anleitungen die barrierefreie Nutzung der Verkehrsleistung. Doch – die Summe der Solotänzer ergibt nicht zwangsweise ein schlüssiges Ballett. Oftmals endete das wohlausgewogene Blindenleitsystem des Bahnsteiges (Bundeszuständigkeit) an einem Baum auf der Gemeindestraße (keine Bundeszuständigkeit).
Daher wurde durch Norbert Hofer in seiner Zuständigkeit als Leiter des Verkehrsressorts (und abgeleitet von seinen Erfahrungen, die zu machen er sich sicherlich gerne erspart hätte) eine zentrale Stelle für Barrierefreiheit geschaffen und direkt der Sektionsleitung IV – Verkehr unterstellt, um
• die Bedeutung der Barrierefreiheit für alle Verkehrsträger zu unterstreichen,
• die in bester Absicht geplanten Einzelmaßnahmen, Planungsüberlegungen und Ausführungsvorschläge zu einem schlüssigen Gesamtbild der Barrierefreiheit zu formen,
• den einzelnen Verkehrsträgern die Möglichkeit zu geben, voneinander zu lernen.
Durch regelmäßige Kommunikation und gegenseitige Hilfestellung ist noch niemand behindert worden. Im Gegenteil!
Wien, im August 2019
Prof. Mag. Dr. Gerhard Gürtlich
Sektionschef, Leiter Sektion IV – Verkehr
1Amtsübergabe von Mag. Jörg Leichtfried an Ing. Norbert Hofer.
In Cockpits von Flugzeugen und Helikoptern schlägt Norbert Hofers Herz höher.
Der längste Wahlkampf der Zweiten Republik
Gelassenheit zu Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes – niemand ahnte damals die Rekord-Dauer
Ein Jahr lang ein unzertrennliches Duo: Norbert Hofer und Christoph Theiler als Fahrer
Der längste Wahlkampf der Zweiten Republik
2.124.661 – so viele Stimmen erhielt Norbert Hofer am 4. Dezember 2016. Noch nie konnte ein freiheitlicher Kandidat bei einer Wahl mehr Wähler von sich überzeugen. Eine Zahl, ein Wahlergebnis, das, obwohl es knapp nicht für den Sieg gereicht hat, in der Geschichte der Freiheitlichen Partei Österreichs einen enorm hohen Stellenwert einnimmt. Genauso wird das Jahr der „Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung" – das Wort des Jahres 2016 – in der Geschichte der Zweiten Republik lange in Erinnerung bleiben.
Man wird beides auch immer mit der Biografie Norbert Hofers in Verbindung bringen – hat er doch gemeinsam mit der freiheitlichen Bewegung das Jahr 2016 geprägt und gehört es doch sicherlich zu den spannendsten Abschnitten seiner bisher eindrucksvollen politischen Karriere. Aber nicht nur für Norbert Hofer selbst, sondern auch Historiker, Politikwissenschaftler, Soziologen und viele andere werden sich noch lange mit der Bundespräsidentschaftswahl beschäftigen können. Erster Durchgang, Stichwahl, Wahlwiederholung, Verschiebung der Wahlwiederholung – es dauerte letztendlich vom 24. April bis zum 4. Dezember (statt ursprünglich dem 22. Mai), bis ein neuer österreichischer Bundespräsident ermittelt werden konnte.
Die Wahl um das höchste Amt der Republik Österreich war ein wichtiger Bestandteil des Wiederaufstiegs der FPÖ, der letztlich in eine Regierungsbeteiligung nach der Nationalratswahl 2017 mündete.
Doch fast wäre es gar nicht so weit gekommen, dass Norbert Hofer kandidierte. Zunächst wurden zahlreiche Namen kolportiert: Karin Kneissl, Peter Fichtenbauer, Josef Moser, Johann Gudenus sowie Ursula Stenzel, die 2015 von der Volkspartei zur FPÖ gewechselt war, waren als Kandidaten durch die Medien gegeistert. Auch Irmgard Griss wurde zu einem Hearing der FPÖ eingeladen, genoss sie damals doch wegen ihres Berichtes zur Hypo-Bank in Kärnten ein gewisses Ansehen – sie wurde schließlich Gegenkandidatin. Selbst mit FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache hat man als Kandidaten gerechnet.
Auch die Familie (Tochter Anna-Sophie, Ehefrau Verena, Kater Robert) wurde im Bundespräsidentenwahlkampf zur absoluten Stütze Norbert Hofers.
Der damals Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer wurde immer wieder ins Spiel gebracht. Er selbst hielt sich – mit 44 Jahren – jedoch für zu jung, um zu kandidieren, und zeigte keinerlei Ambitionen für das höchste Amt im Staate.
Diskussionen, Events, TV-Duelle – der Wahlkampf ging an die Substanz.
Die Medien setzten Norbert Hofer bei „Homestories" in Szene.
Nachdem zuerst alles auf Ursula Stenzel hindeutete, konnten ihn der Bundesparteivorstand und letztendlich Heinz-Christian Strache doch davon überzeugen, als Kandidat der FPÖ ins Rennen zu gehen.
Strache selbst hatte Hofer am Tag der Entscheidung im Büro des Dritten Nationalratspräsidenten besucht und ihn in einem langen Gespräch von der Kandidatur überzeugt. Die beharrliche Weigerung Hofers veranlasste Strache sogar, das Schicksal entscheiden zu lassen. Strache – selbst begeisterter Schachspieler, der sich auch bei Wiener Landesmeisterschaften Spitzenplätze gesichert hatte – entdeckte in Hofers Büro ein Schachbrett, das dieser von seinem Vater geerbt hatte. Strache nahm in eine Hand eine Dame, in die andere einen König und ließ Hofer auf die geschlossene Hand tippen. Sollte Hofer den König wählen, wäre er Kandidat. Hofer wählte die Dame und zeigte sich erleichtert. Nach einer weiteren Diskussion wiederholte Strache den Vorgang. Wieder wählte Hofer die Dame. Fortuna war in ihrer Entscheidung unnachgiebig.