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Das Periya Puranam: Das Leben der 63 südindischen Shiva-Heiligen
Das Periya Puranam: Das Leben der 63 südindischen Shiva-Heiligen
Das Periya Puranam: Das Leben der 63 südindischen Shiva-Heiligen
eBook465 Seiten5 Stunden

Das Periya Puranam: Das Leben der 63 südindischen Shiva-Heiligen

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Über dieses E-Book

Die Legendensammlung des tamilischen Periya Puranam stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sekkizhar, ein Dichter und Minister am Hof des Chola-Königs Kulothunga II., hat sie nach alten Vorlagen zusammengetragen.

Sie erzählt das Leben der 63 südindischen Shiva-Heiligen (Nayanars) aus dem 6. bis 9. Jahrhundert, von denen Sundarar, Appar und Sambandar die bekanntesten sind. Die Heiligen waren dem Tempelkult Shivas, oft in Form des tanzenden Nataraja, verpflichtet. Manche von ihnen gingen auf lange Pilgerreisen durch Südindien, wo sie Shiva in jedem Tempel mit Hymnen verehrten. Sie gehörten verschiedenen Kasten an, waren arm oder reich, und drei von ihnen waren Frauen. Alle Nayanars waren kompromisslos Shiva und seinen Verehrern hingegeben (Bhakti).

Das Periya Puranam spielte im Leben Ramana Maharshis, des großen Weisen vom Berg Arunachala, eine wesentliche Rolle. Er erzählte gern Geschichten aus diesem Legendenschatz.

Das Buch ist mit 38 farbigen Bildern und Fotos sowie zwei Schwarzweiß-Zeichnungen reichhaltig illustriert.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. Juni 2019
ISBN9783749414611
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    Buchvorschau

    Das Periya Puranam - Saint Sekkizhar

    INHALTSVERZEICHNIS

    VORWORT DER ÜBERSETZERIN

    VORWORT DES PRÄSIDENTEN DES RAMANASHRAM

    SEKKIZHARS PERIYA PURANAM

    DAS PERIYA PURANAM

    Einleitung

    Die Herrlichkeit der Wohnstatt des Herrn

    Die Herrlichkeit des gesegneten Landes

    Die Pracht der Stadt Thiruvarur

    Die gesegnete Versammlung

    Die Erzählung von der gewaltsamen Rückforderung Sundarars durch den Herrn

    DIE LEGENDEN DER TAMIL-HEILIGEN

    Die Größe derer, die in Thillai leben

    Thirunilakanta Nayanar

    Iyarpahai Nayanar

    Ilayankudi Mara Nayanar

    Meyporul Nayanar

    Viranminda Nayanar

    Amaraneedi Adigal

    Eripatha Nayanar

    Yenadhi Nayanar

    Kannappa Nayanar

    Kunkuliya Kalaya Nayanar

    Manakanchara Nayanar

    Arivattaya Nayanar (Tayanar)

    Anaya Nayanar

    Murthi Nayanar

    Muruga Nayanar

    Rudra Pasupathi Nayanar

    Tirunalaippovar Nayanar

    Thiru Kurippu Thonda Nayanar

    Chandeshvara Nayanar

    Tirunukkarasar (Appar)

    Kulachirayar

    Kurumba Nayanar

    Karaikkal Ammayar

    Apputhi Adigal Nayanar

    Thiruneelanakka Nayanar

    Nami Nandi Adigal Nayanar

    Thirujnana Sambandar

    Eyarkoan (Kalikkama Nayanar)

    Tirumula Nayayanar

    Dhandi Adigal Nayanar

    Murkha Nayanar

    Somasi Mara Nayanar

    Sakkiya Nayanar

    Sirappuli Nayanar

    Siruthonda Nayanar

    Cheraman Perumal Nayanar

    Gananatha Nayanar

    Kutruva Nayanar

    Poyyadimai Illadha Pulavar

    Pugal Chola

    Narasinga Muniyaraiyar Nayanar

    Adipattha Nayanar

    Kalikamba Nayanar

    Kaliya Nayanar

    Satti Nayanar

    Aiyadigal Kadavarkon Nayanar

    Kanampulla Nayanar

    Kari Nayanar

    Ninraseer Nedumara Nayanar

    Vayilar Nayanar

    Munaiaduvar Nayanar

    Kalarsinga Nayanar

    Idangazhi Nayanar

    Seruthunai Nayanar

    Pugazh Thunai Nayanar

    Kotpuli Nayanar

    Beispiele der Hingabe

    Die Musikanten Gottes

    Die Verehrer auf dem Yoga-Weg

    Die Heiligen, die in Thiruvarur geboren wurden

    Die Verehrer des Schreins

    Die Träger der heiligen Asche

    Überall

    Pusalar Nayanar

    Mangayarkkarasi Nayanar

    Nesa Nayanar

    Kochengat Chola Nayanar

    Thiru Nilakanta Yazhpanar

    Sadaiya Nayanar und Isaignaniyar

    Der heilige Sundarar - Ende

    ANHÄNGE

    GLOSSAR

    LITERATURVERZEICHNIS

    VORWORT DER ÜBERSETZERIN

    Das Periya Puranam = Großes Puranam ist einer der grundlegenden Texte des Saiva Siddhanta und der Tamilliteratur und wurde am Anfang des 12. Jh. (etwa 1133-1140) vom Dichter Sekkizhar in Versform verfasst. Es heißt auch Thiruthondar Puranam (das Puranam der heiligen Shiva-Verehrer).¹ Die 63 kanonischen Heiligen der großen Periode des Shivaismus werden Nayanars oder Nayanmars (wörtl.: Meister, Führer) genannt. Sie lebten zwischen dem 6. und 9. Jh. in den tamilischen Königreichen Chola, Pandya und Chera (im heutigen Tamil Nadu), aber auch vereinzelt in Kerala; Kannapar lebte in Andra Pradesh. Sie entstammten nicht derselben Gesellschaftsschicht, sondern waren arm oder reich, nahmen eine hohe oder niedere Stellung ein und übten verschiedene Berufe aus. Auch drei Frauen gehören dazu. Die meisten Nayanars waren verheiratet und hatten Familie.

    Unter ihnen sind die Heiligen Appar (7. Jh.), Thirujnana Sambandar (7. Jh.) und Sundarar (8. Jh.) die bekanntesten. Ihr Leben wird sehr ausführlich beschrieben. Die Legenden der anderen Heiligen sind dagegen kürzer. Das grundlegende Thema ist die bedingungslose, verehrende Hingabe dieser Heiligen an Shiva bzw. an die Verehrer Shivas.

    Sekkizhar lebte im 12. Jh. und war Dichter und Minister am Hof des Chola-Königs Kulothunga II. (Anapaya Chola), der von 1133-1150 regierte. Der junge König war ein Verehrer von Shiva Nataraja, dem tanzenden Shiva in Chidambaram. Er beauftragte Sekkizhar damit, das Leben der Tamil-Heiligen in einem großen Gedicht zusammenzufassen. Eine andere Version besagt allerdings, dass Sekkizhar dem König, der dem Jainismus zugeneigt war, den Shivaismus nahe bringen wollte.

    Sekkizhar sammelte alles Material, das er über die Heiligen finden konnte. Eine seiner Quellen war das Tiruthonda Thogai (Kompendium der Heiligenleben), das Sundarar (8. Jh.) geschrieben hatte, das aber nur aus 11 Versen besteht und 62 Heilige umfasst, wobei er sich selbst nicht dazuzählte. Im 11. Jh. war die Liste der Heiligen von Nambi Andar Nambi auf 63 (Sundarar und seine Eltern inbegriffen) erweitert worden. Das Periya Puranam beginnt und endet mit Sundarar.

    Die Legende besagt, dass eine Stimme vom Himmel Sekkizhar das erste Wort für sein Werk vorgegeben habe: „Ulahelaam" (die ganze Welt). Nachdem Sekkizhar das Periya Puranam gedichtet hatte, trug er es 1139 oder 1140 in der Großen Halle des Tempels von Chidambaram vor.

    Sekkizhars Periya Puranam ist der 12. und letzte Band des Tirumurai, des Kanons der tamilischen Shiva-Schriften, die aus den Hymnen der vier Hauptheiligen – auch die vier Nalvars (die Vier) genannt – Sambandar (1.-3. Band), Appar (4.-6. Band), Sundarar (7. Band) und Manikkavasagar (8. Band) besteht sowie einiger weiterer Schriften (9.-11. Band). Es gilt als Meisterwerk der tamilischen Sprache und bezeugt das goldene Zeitalter der Chola-Dynastie sowie der Bhakti-Bewegung.

    Der berühmte Tempel in Chidambaram (Thillai) mit der Großen Halle, in der Shiva als Nataraja seinen kosmischen Tanz tanzt, spielt im Periya Puranam eine wichtige Rolle.² Dieser Tempel wurde bereits im 7. und 8. Jahrhundert von den Dichtern Appar, Sambandar und Sundaramurthi in ihren devotionalen Hymnen besungen. Ab dem 9. Jh. stiegen die Cholas zur vorherrschenden Macht Südindiens auf, wählten Nataraja als ihre Familiengottheit und förderten den Nataraja-Kult. Im 12. Jh. wählten sie oft Chidambaram zu ihrer Residenz.

    Die Religionsstreitigkeiten der Shiva-Verehrer mit den Jaina und Buddhisten, die immer wieder, v.a. bei Appar und Sambandar, hineinspielen, sind stark überzogen dargestellt, um die Vormachtstellung des Shivaismus herauszustreichen. Die Schlacht gegen die Jaina in Madurai ist historisch unbelegt.

    Ramana Maharshi bekam das Buch als Sechzehnjähriger in die Hand, kurz vor seiner Selbstverwirklichung. Von da an besuchte er regelmäßig den Meenakshi-Tempel von Madurai, wo die Darstellungen der 63 Heiligen wie in den anderen Shiva-Tempeln zu finden sind. In seinem späteren Leben erzählte er gern Geschichten aus dem Periya Puranam. Dadurch ist das Intersse an dieser Legendensammlung wieder erwacht.

    Im Periya Puranam klingen viele bekannte Geschichten aus der hinduistischen Mythologie an, ohne dass sie erzählt werden, da der indische Leser sie ja von Kindesbeinen an kennt. Ich habe sie teils im Anhang, teils in Fußnoten angeführt, damit auch der deutsche Leser etwas von diesem Hintergrund erfährt.

    Die erklärenden Fußnoten stammen von mir, die Bemerkungen in Klammern stammen vom englischen Übersetzer Sri R. Rangachari.

    Das Buch wurde von mir nach den Bildern von S. Rajan in seinem Buch: „Saints of Saivism" und anderen Vorlagen illustriert.

    Mein Dank geht an den Sri Ramanashram für die Erlaubnis, diese Legenden übersetzen zu dürfen.

    Gabriele Ebert


    ¹ Puranam bedeutet wörtlich: alt. Gemeint ist eine Literaturgattung des indischen Schrifttums, die Mythen, Legenden und andere erzählende Literatur und dichterisches Schriftgut beinhaltet.

    ² Nataraja bedeutet „Herr des Tanzes". Shivas Tanz symbolisiert die Erschaffung, Erhaltung und Zerstörung der Welt. Er hat vier Arme. In seiner linken hinteren Hand hält er das Feuer, das Symbol der Schöpfung und Vernichtung. Die andere Hand weist nach unten zu seinem erhobenen Fuß, der Befreiung symbolisiert. Die vordere rechte Hand hält er in der Geste der Abwehr von Furcht. Sie wird von einer Schlange umwunden. Die hintere rechte Hand hält eine Trommel (damaru), die den Rhythmus und die Zeit symbolisiert. Nataraja wird von einem Feuerring umgeben und steht auf einem Podest mit Lotusblüten. Sein linkes Bein steht auf dem Dämonenzwerg Apasmara (Mulayaka), der die Unwissenheit symbolisiert. In seinem energetischen Tanz wirbeln seine Haare umher. Sein Gesicht strahlt Ruhe aus, und ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen, obwohl er mit den widersprüchlichen Kräften des Universums beschäftigt ist. (Darstellung s. S. 19)

    VORWORT DES PRÄSIDENTEN DES

    RAMANASHRAM

    Das Periya Puranam ist eine Dichtung des Poeten Sekkizhar über das Leben der 63 Shiva-Heiligen der alten Tamilen. Die Bedeutung des Periya Puranam im Zusammenhang mit unserem Meister Bhagavan Ramana Maharshi kann nicht überbetont werden, denn ist er nicht selbst der Herr und der Verehrer? In der Biografie über Bhagavan „Self Realization" Kapitel 4 lesen wir: „Gegen Ende 1895 (vielleicht einige Monate, nachdem er von einem Verwandten vom Arunachala gehört hat) fand er zuhause ein Exemplar des Periya Puranam, das sich sein Onkel ausgeliehen hatte. Es war, abgesehen von der Schullektüre, das erste religiöse Buch, das er las, und es interessierte ihn sehr. […] Es brachte ihn in eine andere Welt. […] Bei der Lektüre überkamen ihn Staunen, Verehrung, Respekt, Andacht, Mitgefühl und der Eifer, es den Heiligen gleichtun zu wollen. […] Aber nachdem er das Buch schnell gelesen und wieder beiseite gelegt hatte, verschwanden die neuen Impulse und Vorbilder wieder, und er war wie zuvor."³

    Nach seiner Todeserfahrung 1896 veränderte er sich sehr. „Zunächst verlor ich das wenige Interesse an meiner äußeren Beziehung zu Freunden, Verwandten und dem Lernen. Ich wurde im Umgang mit ihnen sehr demütig, sanftmütig und indifferent. […] Die alte Persönlichkeit, die etwas übel nahm und sich behauptete, war verschwunden. […] Ich zog es vor, mir selbst überlassen zu sein. [ …] Oft saß ich alleine da, besonders in Meditationshaltung, schloss die Augen und verlor mich im Geist, dem Strom oder der Macht (Avesham), die mich ausmachte. […] Alle Vorlieben und Abneigungen beim Essen waren verschwunden. Alles Essen, schmackhaft oder geschmacklos, gut oder verdorben, schluckte ich hinunter, gleichgültig wie es schmeckte, roch oder von welcher Qualität es war. […] Eine meiner neuen Eigenheiten bezog sich auf den Meenakshi-Tempel. […] Früher ging ich selten mit Freunden hin, sah mir die Statuen an, gab heilige Asche und heiliges Zinnoberrot auf meine Stirn und ging ohne wahrnehmbare Rührung nach Hause.

    […] Jetzt ging ich fast jeden Abend in den Tempel. Ich ging alleine hin und stand lange vor Shiva, Meenakshi, Nataraja oder den 63 Heiligen. Mich überkamen Wogen von Gefühlen. Der frühere Halt am Körper war aufgegeben worden, und mein Geist verlangte deshalb nach einem neuen Halt. […] Das war Gottes (Ishvaras) Spiel mit der individuellen Seele. Ich stand vor Ishvara, dem Herrscher über das Weltall und die Geschicke aller, dem Allwissenden und Allmächtigen, und gelegentlich betete ich zu ihm, dass seine Gnade auf mich herabkommen möge, damit meine Hingabe zunehmen und beständig werden würde wie die der 63 Heiligen."

    Im Schrifttum der Shiva-Tradition der Tamilen gibt es zwölf devotionale (stottiram) und vierzehn theoretische (sattiram) Kanons. Der gesamte devotionale Kanon ist als Panniru Tirumurai bekannt, von dem das Periya Puranam das zwölfte Buch ist. Ein Puranam behandelt die Geschehnisse der Vergangenheit auf solche Weise, dass sie immer neu und auch in der Gegenwart gültig sind. Sekkizhars Periya Puranam (das Große Puranam) besteht aus 4253 Versen. Es trägt diesen Namen aus einsichtigen Gründen:

    Der Dichter nannte es Thiruthondar Puranam (die Legende der heiligen Diener). Er erzählt in Kürze das Leben der Diener Shivas und nennt jede Lebensbeschreibung ein Puranam. So hat man das Sundaramurthi Nayanar Puranam, das Kannappa Nayanar Puranam, das Tirumula Nayanar Puranam usw. Das ganze Werk kann deshalb als Großes Puranam bezeichnet werden, da es ein Puranam von Puranas ist.

    Das Leben eines Heiligen bildet oft ein sehr kurzes Kapitel. Man kann sich fragen, warum jedes als ein Puranam bezeichnet wird. Aber es sind Heilige, jivanmuktas, die kein Empfinden von „ich und „mein mehr hatten, sondern einzig in ihrer Hingabe lebten und sich nicht einmal um ihre persönliche Befreiung kümmerten. Wenn man die Wahl hat zwischen einem Schirm und Schuhen, würde man sich bereitwillig für letzteres entscheiden, bevor man sich zur Mittagszeit im Sommer auf eine brennend heiße Teerstraße begibt. Die Hitze, die von der Straße reflektiert wird, ist viel größer als die direkte Hitze der Sonne auf unseren Köpfen. So ist auch die Gnade Shivas machtvoller, wenn sie durch seine Diener (Nayanmars) erlangt wird als von Shiva direkt. Das Periya Puranam ist deshalb „groß" im Sinne von bedeutungsvoll, da es vom Leben solcher Diener handelt.

    Das Puranam handelt von 63 Heiligen und von neun Heiligengruppen, also von insgesamt 72. Obwohl man allgemein glaubt, dass es nur die Heiligen Tamil Nadus beinhaltet, beschreibt der Dichter die neun Heiligengruppen als: „Dichter, die frei von Irrtum sind", „die den Verehrern (bhaktas) dienen, „die immer das Lob des Höchsten singen, „die immer in Berührung mit dem Göttlichen (dem Selbst) bleiben, „die jenseits von Kaste, Glauben, Nation, Zeit und anderen menschengemachten Kategorien sind, „die die Füße [des Herrn] erlangt haben" usw. Das zeigt die große Reichweite des Puranam und seine Allgemeingültigkeit.

    Das tamilische Bhagavata und die anderen Puranas haben alle die jeweilige Sanskritversion als Vorlage. Das Agastya Bhakta Vilasam sowie das Upamanyu Bhakta Vilasam [Sivabhaktavilasam] in Sanskrit haben dagegen das tamilische Periya Puranam des Sekkizhar als Vorlage.

    Sekkizhar war nicht der erste, der über diese Heiligen gedichtet hat. Das göttliche Kind Nambi Aroorar [Nambi Andar Nambi], ein Zeitgenosse des Chola-Königs Abhayakulasekara, wurde vom Herrn Ganesha selbst in allen Künsten unterrichtet. Im Laufe dieser Bildung offenbarte der Herr dem Kind, wo das Palmblatt-Manuskript zu finden war, das die ersten sieben Bücher des devotionalen Kanons enthielt.⁵ Diese sieben Bücher des Tirumurai [Tevaram], von denen man geglaubt hatte, dass sie verloren gegangen waren, enthielten die Lieder der Weisen Sambandar, Appar und Sundarar, dem berühmten Dreigestirn unter den Nayanmars. Zudem offenbarte der Herr Vinayaka (Ganesha) dem Kind Nambi auch Einzelheiten aus dem Leben vieler berühmter Shiva-Verehrer. Das Gedicht, das Nambi Aroorar über ihr Leben dichtete, heißt Thiruthondar Thiru Antadi.

    Sundarar, einer der berühmten Drei, hat selbst ein sehr kurzes Gedicht geschrieben, das Tiruthonda Thogai. Er wurde dazu erst inspiriert, nachdem Shiva zu ihm „Pittai!" (Verrückter Kerl!) gesagt hatte. Somit ist auch das Tiruthonda Thogai wie das Thiruthondar Thiru Antadi aus der direkten Kommunikation mit dem Göttlichen entstanden.

    Sekkizhar, ein Zeitgenosse des Chola-Königs Anapaya, hat das Periya Puranam auf der Grundlage dieser beiden früheren Werke gedichtet. Er suchte die verschiedenen heiligen Orte auf, die mit den Heiligen in Verbindung stehen, und sammelte viele Einzelheiten aus ihrem Leben und Legenden. Somit war er in der Lage, eine viel ausführlichere Lebensbeschreibung als seine Vorgänger zu verfassen. Doch er erhielt erst dann poetische Inspiration, nachdem der Herr Shiva ihm das Stichwort „Ulahelaam (die ganze Schöpfung) gegeben hatte. Ist es da ein Wunder, dass die Lebensbeschreibungen, die dreimal vom Göttlichen inspiriert worden sind, als „Großes Puranam gelten?

    Es gibt zwei wichtige Punkte, die man bedenken muss, wenn man das Periya Puranam liest, wenn Übende (sadhakas) daraus den gewünschten Nutzen für die Reinigung des Geistes ziehen wollen.

    1. Das Puranam erzählt von verschiedenen, teils extremen Wegen, wie sich die Verehrung der Heiligen Ausdruck verschaffte. Die Heiligen Kannappar, Meyporul, Yenadhi, Arivattayar, Murthi, Thiru Kurippu Thonda und einige andere sind Beispiele für die Bereitschaft, sich verletzen zu lassen oder selbst zu sterben, um ihr Versprechen, das sie im Dienst Shivas oder seiner Verehrer (bhaktas) gegeben hatten, zu halten. Während das gewürdigt werden kann, sind die Fälle, in denen ein Heiliger einen anderen verletzt, um seine Verpflichtung im Dienst eines Shiva-Verehrers einzuhalten, subtiler und sollten im Glauben bedacht werden. Beispiele dafür sind Siruthondar, der seinen Sohn tötete, Iyarpahai, der einem Shiva-Verehrer seine Frau gab und sogar alle seine Verwandten erschlug, die sich ihm entgegenstellten, Eripathar, der Hackfleisch aus einem Elefanten und fünf Wächtern machte, Manakanchara, der seine einzige Tochter am Abend ihrer Hochzeit verunstaltete, um einen Shiva-Verehrer zufrieden zu stellen, der ihre langen Zöpfe wollte, und Chandeshvara Nayanar, der den Anblick einer geschundenen Kuh nicht ertragen konnte, aber in seiner Wut seinem eigenen Vater die Beine abschlug, als der seine Puja für das Shiva-Lingam verhinderte. Sie belehren uns über die Hierarchie weltlicher und sozialer Werte. Alles gilt letztendlich als entschuldbar, wenn es dem erwählten Weg der Hingabe an das Höchste im Weg steht. Das Ideal muss geehrt werden. Ihm muss man sich unterwerfen. Solche Nayanmars sind wie Shiva-Ganas und fungieren wie die draufgängerischen Wachen Shivas und seiner Verehrer. Viranmindar fällt in dieser Hinsicht auf. Der persönliche Leibwächter zögert nicht, seinen Meister an einer Tat zu hindern oder Gefahren einzugehen, um ihn zu schützen. Für Viranmindar haben die Shiva-Verehrer einen solch hohen Stellenwert, dass er nicht nur Sundarar einen Kastenlosen schimpft (als Sundarar auf seinem Weg zum Herrn von Thiruvarur an den Verehrern vorbeikam und sie ignorierte), sondern auch den Herrn selbst, da er dem unwürdigen Sundarar so lange seine unangemessene Gunst gewährt hatte.

    2. In den Lebensbeschreibungen einiger Heiliger tadelt das Puranam den Jainismus heftig. Das muss man in der richtigen historischen Perspektive sehen, da der Hinduismus durch die königliche Begünstigung des Jainismus davorstand, im Süden ausgelöscht zu werden. Obwohl die Erfahrung der vollendeten Stille beim Jaina, Hindu oder beim Weisen jeder anderen Religion gleich ist, ist es doch eine erschreckende Tatsache, dass sich in der Geschichte die jeweiligen Gläubigen gegeneinander wenden. In diesem Prozess können selbst grundlegende Werte aus dem Blick geraten. So finden wir die Mönche des Jainismus, die Gewaltlosigkeit predigen, z.B. in den Geschichten von Appar, Sambandar und Murthi Nayanar, rückhaltlos und mit äußerster List Gewalt und Folter ausüben, um die Shiva-Heiligen auszustechen. Die Verspottung der Jaina-Mönche in dem Puranam sollte deshalb auf dem Hintergrund der heimtückischen Verfolgung der gewaltfreien Shivaiten durch die fehlgeleiteten Mönche verstanden werden. Somit ist die Einstellung berechtigt und nötig, aber nichts weiter.

    Es gibt nur wenige Übersetzungen dieses großen Werkes in Englisch. Der Sri Ramanashram ist deshalb glücklich, diese Übersetzung von Sri R. Rangachari herauszubringen, die zuvor in einer Serie im „The Indian Express erschienen ist. Die Kolumne der Zeitung über religiöse Themen ist bis heute beliebt. Wir sind sicher, dass die Devotees diese Veröffentlichung durch den Ashram begrüßen. Wir beten, dass Sri Bhagavan uns fähig macht, seine Gnade zu erlangen, damit auch unsere Hingabe „zunehme und beständig werde wie die der 63 Nayanmar-Heiligen.

    Tiruvannamalai, 1.8.1996, V.S. Ramanan, Präsident Sri Ramanashram


    ³ Narasimha Swami: Self Realization, Kapitel 4

    ⁴ dto., Kapitel 5

    ⁵ Im 11. Jh. trug König Abhayakulasekara Nambi Aroorar, der Tempelpriester war, auf, die Hymnen des Tevaram (die ersten 7 Bücher des Tirumurai) zu finden, nachdem er kurze Auszüge davon gehört hatte. Der Legende nach fand sie Nambi auf göttliche Intervention hin in einem Raum im Nataraja-Tempel von Thillai (Chidambaram). Sie waren auf Palmblättern geschrieben, die von weißen Ameisen halb zerfressen waren. Er ordnete das Schriftgut der Dichter Sambandar, Appar, Sundarar und Manikkavasagar und andere Dichtungen in 11 Bücher, die später, ergänzt durch das Periya Puranam als 12. Buch, das vollständige Tirumurai ausmachten.

    SEKKIZHARS PERIYA PURANAM

    Nayanars im Tiruvalangadu-Tempel

    Wikimedia Commons, Foto: Ssriram mt

    Das Thiruthondar Puranam, besser bekannt als Periya Puranam des Heiligen Sekkizhar, bildet das 12. Tirumurai der shivaitischen kanonischen Tamilschriften. Es wird als ein Buch von jnana (Erkenntnis) und bhakti (Verehrung) hoch in Ehren gehalten. Der Autor Sekkizhar, der in seinen frühen Tagen auch als Arulmozhithevan (der mit der göttlichen Sprache) bekannt war, wurde in Kundrathur nahe Madras geboren. Er war ein Minister unter einem Chola-König und hatte die Möglichkeit, Material wie Inschriften usw. zu sammeln, um das Leben der 63 Heiligen zu verfassen.

    Das Buch beschreibt die Eigenschaften von neun Gruppen von Heiligen. Unter den 63 Heiligen sind auch die drei großen Acharyas Jnana Sambandar, Tirunavukkarasar (Appar) und Sundaramurthi (Sundarar), deren Leben ausführlich und authentisch beschrieben wird.

    Das Buch ist in einem verehrenden Sprachgebrauch in einfachem poetischem Stil im Thiruviruttam-Metrum geschrieben. Es besteht aus zwei Teilen, dreizehn Kapiteln (Carukkangal) und 4286 Versen. R. Rangachari übertrug es ins Englische. Obwohl es sich nicht um eine poetische Übertragung handelt und der Inhalt an manchen Stellen zusammengefasst wurde, hält sich die Übersetzung eng an das Original und streicht die Feinheiten gut heraus.

    DAS PERIYA PURANAM

    Shiva Nataraja, der Herr des Tanzes

    aus der Chola-Dynastie, datiert 950-1000

    Los Angeles County Museum of Art

    Wikimedia Commons, Foto: LACMA

    EINLEITUNG

    Verehrung

    Der Herr, der in der Goldenen Halle (von Chidambaram) tanzt, ist von unendlicher Herrlichkeit. Er übertrifft alle Wahrnehmungen und Ausdrucksformen der ganzen Welt. Trotzdem hat er sich in einer Gestalt offenbart, mit verfilzten Zöpfen, die den Halbmond und den Ganges tragen. Ich will seine blühenden Füße mit den Fußkettchen, die den vedischen Rhythmus widergeben, verehren und mich vor ihnen verneigen.

    Die Geburt in einem Körper wird das vorherbestimmte Resultat bringen, wenn die Person die goldenen Füße des Herrn betrachtet und verehrt, des Gebers alles Guten, der selig in Thillai [Chidambaram] tanzt, das von Hainen voller honigsüßer Blüten umgeben ist.

    Ich möchte zuerst über die Gestalt des Herrn mit den fünf mächtigen Armen, den weit herunterhängenden Ohren, dem hohen Scheitel und einem Gesicht wie das eines Elefanten⁶ meditieren, damit er mir die Gnade gewährt, die es mir ermöglicht, die großartige Geschichte in lieblichen Tamil-Versen zu dichten, die ich hiermit erzählen will.

    Die heilige Versammlung

    Möge die große Versammlung der Reinen [in Chidambaram] immer in der Welt siegreich sein, wie es vorherbestimmt ist. Sie hat sich stets am süßen, überfließenden Honig, an den Blüten der Namen der Verehrer (Nanyanmars) erfreut, die vor unendlicher Zeit die Herrlichkeit des Herrn der Tanzhalle mit den verfilzten Zöpfen, die den Halbmond tragen, gepriesen haben.

    Ausdruck von Demut

    Die großen Verehrer sind zahlreich, und ihr Ruhm ist unendlich. Wie kann ich das vollkommen zum Ausdruck bringen? Es ist für mich nahezu unmöglich, all diese Herrlichkeit in Worte zu fassen. Doch weil ich mich von diesem überwältigenden Wunsch dazu gedrängt fühle, wage ich mich an diese Aufgabe.

    Durch diesen Versuch, über die unfassbare und unvergleichliche Herrlichkeit der Verehrer zu reden, bin ich wie ein durstiger Hund geworden, der danach lechzt, das ganze Meer auszutrinken.

    Doch ich hege die Hoffnung, dass die Edlen der Welt den herrlichen Inhalt der Erzählung stets würdigen, obwohl ich ihn nicht adäquat in Worte fassen kann. Es ist offensichtlich, dass mein Thema von Bedeutung ist, und so werden die Großen es gern annehmen, auch wenn meine Worte oft stocken.

    Der große Herrscher Anapaya Chola [Kulothunga Chola II.] hat das Dach der Großen Halle [des Tempels in Chidambaram] des manifestierten Herrn mit Gold verkleiden lassen. Möge sein Ruhm für immer in der Welt bestehen! Auf Wunsch der großen Versammlung wurde dieses Puranam bereitwillig gedichtet, das mit den Worten des Herrn „Ulahelaam" (die ganze Welt) beginnt.

    Wenn man mir zu verstehen gibt, dass es mir, dem die klare Sichtweise fehlt, unmöglich ist, von den Diensten, die durch Gottes Gnade getan wurden, zu erzählen, so möchte ich einfach darauf hinweisen, dass der Herr selbst mit himmlischer Stimme das herrliche Wort „Ulahelaam" ausgesprochen hat, mit dem ich mein Werk beginne.

    Titel des Werks

    Was den Titel dieses Puranas betrifft: Dieses Werk vernichtet die innere Dunkelheit, die sich vom Anfang der Zeit in den Gemütern aller Seelen verbreitet hat, so wie die roten Strahlen der Sonne alle äußere Dunkelheit vertreibt. Deshalb soll es Thiruthondar Puranam heißen.

    1. DIE HERRLICHKEIT DER WOHNSTATT DES

    HERRN

    Verse 1-20:

    Der Berg Kailash leuchtet wie die goldene Zeichnung der mit heiliger Asche (Vibuti) bestrichenen Stirn, wie eine wahrhaft weiße Blüte an einer schimmernden Schlingpflanze. Er ist die unvergleichliche Wohnstatt des Herrn Shiva, die am Eingang von Nandi bewacht wird, dem Oberhaupt der Himmelsscharen, der die zahlreichen himmlischen Wesen aufhält, die den Herrn verehren wollen.

    Es heißt, dass der Weise Upamanyu durch seine Entsagung die Herrlichkeit des Herrn erkannt hat. Seine liebende Verehrung auf dem Kailash wurde immer stärker und währte ewig.

    Einmal zog ein Lichtstrahl, der heller als tausend Sonnen war, zum Kailash hin. Der Weise erkannte ihn sofort als die Gestalt des Weisen Sundarar, der nach einem kurzen Aufenthalt auf Erden zum Herrn zurückkehrte. Und er erzählte seinen fragenden Schülern die Geschichte von Sundarar. (Dies ist die Einführung von Sekkizhar in das Puranam.)

    Verse 21-29

    Upamanyu erzählt:

    Dieser Ruhmreiche [Sundarar] war der Diener des Herrn auf dem Kailash. Er besaß das Privileg, ihm die heilige Asche und die Girlanden darzubringen. Er hieß damals Alala Sundarar. Eines Tages ging er in den Hain am Kailash, um für den Herrn Blumen zu pflücken. Vor ihm hatten sich die Dienerinnen der Gemahlin des Herrn zum selben Hain begeben, um Blumen für ihre Herrin mit den duftenden Zöpfen zu pflücken. Ihre Gesichter strahlten heller als der Mond, und sie waren von unsagbarer Schönheit. Die Hauptdienerinnen waren Aninditai, die von unvergänglicher Schönheit war, und Kamalini, deren dichte, gewundene Zöpfe einer dunklen Wolke glichen und duftende Blüten trugen. In Wahrheit waren sie die Verkörperung der Gnade des Herrn aller himmlischen Wesen.

    Als Sundarar diese beiden sah, schlug ihnen sein Herz entgegen, und auch die beiden Frauen empfanden dasselbe. Das war der Plan des Herrn, um den verdienstvollen südlichen Teil Indiens durch die großartige Dichtung des Tiruthonda Thogai zu verherrlichen, indem Sundarar auf die Erde herabkam. Der Herr erkannte Sundarars Zustand und erklärte: „Da du deine liebenden Blicke auf die beiden Mädchen geworfen hast, werdet ihr alle drei auf der Erde geboren werden, um die Freude der Liebe zu verkosten."

    Sundarar betete: „Oh Herr, bitte fordere mich zurück, bevor ich von den vergänglichen Freuden auf Erden verführt werde." Der Herr versprach es, und die drei wurden auf der Erde geboren.

    Verse 31-36

    Upamanyu erklärte auf Bitten der anderen Weisen, was den Südteil Indiens so besonders ruhmreich macht.

    Südindien ist gesegneter als die himmlischen Regionen, da das heilige Chidambaram dort liegt, wo der Herr zur Freude unserer Mutter tanzt, die ihn mit Liebe betrachtet.

    Auch der große Vyagrapada [ein mythischer Weiser des alten Indiens] verehrte den dortigen Herrn. Zudem liegt Arur [Thiruvarur], der Herzenslotus Bhumidevis [der Göttin der Mutter Erde], dort, wo Ardhanarishvara, der im Herzen aller Lebewesen erblüht und sich durch die Veden offenbarte, immer erstrahlt. Liegt dort nicht auch die große Stadt Kanchi [Kanchipuram], die von den Devas verehrt wird und wo am Ufer des Kampa unsere Frau, die Mutter der sieben Welten, nach großen Entbehrungen den Herrn erlangte?⁸ Und was ist mit Thiruvaiyaru, dem Ort der fünf Flüsse, wo der Herr, auf dessen matten Zöpfen die herrliche Ganga tanzt und in dessen Händen die Flamme wie eine rote Rose erglüht, unserem Meister Nandi [Sundarar] als Belohnung für seine großen Entbehrungen seine Gnade gewährte! In der Tat, der heilige Ort Thonipuram [Sirkazhi] mit dem Brahmapureeswarar-Tempel und alle anderen Schreine im Süden sind zu zahlreich, um sie alle aufzuzählen. Sie sind alle unserer Verehrung würdig.

    Verse 37-40

    Sekkizhar fügt nun hinzu:

    So wie der Weise Upamanyu vor langer Zeit den anderen auf dem Kailash von den herrlichen Taten Sundarars, dem kämpferischen Verehrer, der uns das Tiruthonda Thogai hinterlassen hat, erzählte, will ich die großen Taten der Nanyars (in der Gegenwart des Herrn) genau darlegen, weil mich sehr danach verlangt. Die Quelle für mein Puranam ist nicht nur die Dichtung Sundarars, der sie mit der Gnade des Herrn Valmikinatha gesungen hat. Ich folge auch dem Thiruthondar Thiru Antadi des Acharya Nambi Andar Nambi, der uns damit geholfen hat, das Originalwerk von Sundarar richtig zu verstehen.

    Ich beginne damit, den Ruhm des kühlen Chola-Landes zu besingen, wo die großen Verehrer zu finden sind, deren Ruhm Nambi Arurar (Sundarar) besungen hat.

    2. DIE HERRLICHKEIT DES GESEGNETEN LANDES

    (Hier wird die Fruchtbarkeit und Größe des Kaveri-Gebiets der Cholas beschrieben.)

    Verse 1-35

    Der Weise Agastya kam aus dem nördlichen Himalaya in den Süden. Das Wasser, das er in seinem Wassergefäß (Kamandala) mitbrachte, begann sich auszubreiten und als der Fluss Kaveri in der Nähe von Kongu Nadu [westliches Tamil Nadu] zu fließen, wo das Gefäß umgekippt war. Der Fluss fand seinen Weg durch das Chola-Land und machte diese Region fruchtbar. Als das Wasser in die Felder floss, beschäftigte sich die örtliche Landbevölkerung voller Freude mit Ackerbau, indem sie zarte Reispflanzen setzte und schließlich eine reiche Ernte einfuhr. Das Land brachte vor allem Reis hervor wie auch viel Zuckerrohr, Kochbananen und Betelnüsse. Es gab viele Blumenhaine, Obstgärten und Baumhaine. Die Einwohner führten somit ein glückliches Leben. Sie lebten rechtschaffen und befolgten streng die Gebote und Verbote der Schriften. In allen Schreinen des Herrn gab es regelmäßige Gottesdienste, und die Leute meditierten immer über das Panchakshara [die fünf Silben: OM namah Shivaya]. Daraus folgte, dass das Land glücklich und frei von allen Missständen war. Während der milden Herrschaft von Anapaya Chola II. war das Land besonders wohlhabend.

    Anmerkung: Wenn die Ernte eingefahren worden war, leisteten die Ackerbauern ihre Abgaben an den Herrscher, waren mildtätig und behielten nur ein Fünftel für sich selbst.

    3. DIE PRACHT DER STADT THIRUVARUR

    Verse 1-12

    Thiruvarur⁹ ist die älteste vieler berühmter Städte in der Chola-Region. Von den hohen Gebäuden hier gehörte eines der gesegneten Dame Paravaiyar [der Gemahlin Sundarars]. Auf der Hauptstraße ging der Herr zweimal als Bote für Nambi Arurar [Sundarars] zu Paravaiyar. Welcher Ruhm!

    Verse 13-25

    In der alten Stadt herrschte Manu Needhi Chola [wörtl.: der Chola, der die Gesetze Manus befolgt]. Er kümmerte sich um alle Lebewesen wie um sein eigenes Leben und war stets auf ihren Schutz bedacht. In allen Schreinen ließ er Pujas auf die vorgeschriebene Weise feiern. Unter seiner gerechten Herrschaft führten die Menschen ein rechtschaffenes und wohlhabendes Leben. Sie waren vollkommen glücklich.

    Manu Needhi hatte nur einen Sohn. Schließlich wuchs dieser Sohn zu einem Prinzen heran, der in allen Künsten bewandert war und sich gut zu benehmen wusste. Eines Tages begab er sich in einer Parade durch die königliche Hauptstraße. Von seinen Soldaten umringt saß er in einem Streitwagen. Ein zartes Kalb tollte auf dem Weg herum, geriet unter die Räder des Wagens und starb. Als die Mutterkuh das sah, fing sie laut zu klagen an. Sie war völlig erschüttert und stürzte in ihrem großen Kummer zu Boden.

    Der Prinz war entsetzt. „Ach, was für ein großes Unglück

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